Rassismus eskaliert schon in den Schulen

Anna-Sophie Adébodou 28.07.2008 13:00 Themen: Antirassismus
Meine 11jährige afrodeutsche Tochter kam unmittelbar vor den Sommerferien gehäuft mit rassistischen Beleidigungen ("Negerin", "Negernutte", "Bimbofotze" usw.) und Sticheleien nach Hause, die ihr dort widerfahren sind. Dass so etwas in einer "weißen" Gesellschaft leider durchaus gängig ist, darüber müssen wir nicht sprechen. Sie kommt auch ganz gut damit klar, weil Mbahamwe und ich sie und ihre Identität gegen solche "normalen" gesellschaftlichen Hiebe auf Minderheiten frühzeitig gestärkt und imprägniert haben. Doch während sowas in der Vergangenheit vielleicht ein, zwei Mal im Jahr vorkam, artete es vor den Ferien in ein regelrechtes Mobbing gegen meine Tochter und ein weiteres afrodeutsches Kind in der Klasse aus.
Die Beleidigungen kamen übrigens nicht nur von "weißen deutschen" Kindern, sondern auch von solchen mit türkischem oder arabischem Hintergrund was ich so nicht für möglich gehalten hätte und mich deshalb besonders traurig macht! Ich hatte im Stillen immer gehofft, dass meine Tochter gerade bei diesen Menschen einmal Unterstützung und Solidarität im Kamnpf gegen den Rassismus finden würde.

Besonders schlimm für meine Tochter war zudem, dass die übelsten Angriffe von einem Jungen kamen, mit dem sie jahrelang befreundet war und der schon oft auf Kindergeburtstagen bei uns zu Gast war und nie negativ aufgefallen ist. Die Eltern des Jungen sind genauso schockiert und können sich das neue Verhalten ihres Sohnes überhaupt nicht erklären. Auch andere Kinder scheinen plötzlich rassistische Ausfälle irgendwie "cool" zu finden.

Ich finde diese Entwicklung in höchstem Maß alarmierend und bedrohlich!

Aus diesen Gründen war es mir ein Bedürfnis, das Problem beim letzten Elternabend anzusprechen. Ich fragte die anderen Eltern, ob es

a) einen Grund dafür gäbe, dass rassistische Beschimpfungen in der letzten Zeit häufiger als sonst vorkämen

b) ob ihnen das überhaupt aufgefallen sei und

c) wie sie damit umgehen würden.


Auf diese Fragen reagierten die anwesenden Eltern folgendermaßen:

- mein Kind ist kein Rassist!

- wir sind keine Nazis!

- meine Tochter hat auch Segelohren und eine Brille, also was wollen Sie?!

- IHRE TOCHTER hat gar kein Problem damit, SIE reden ihr ein, dass das Wort "Neger" schlimm sei, sonst käme sie gar nicht darauf!


Schade fand ich, dass die Klassenlehrerin ebenfalls die übliche Beschimpfungen ("Fettsack", "Arschloch", "Brillenschlange") mit rassistischen Beschimpfungen ("Neger", "Kanacke", "Bimbo") gleichstellte: Sie meinte nur, dass sie darauf natürlich eingeht und ihren SchülerInnen erklärt, dass solche Begriffe "negative Schwingungen" hervorrufen. — Perverse Blümchenpädagogik-Esoterik-Mentalität fällt mir da nur ziemlich wütend zu ein.

Am allerschlimmstem war aber ein Vater (Berufsmusiker, Mitglied eines Berliner Sinfonieorchesters), der meine Tochter vor der versammelten Elternschaft völlig ungeniert als "rassenhygienischen Störfall" bezeichnet hat. Keiner der anwesenden Eltern fühlte sich angehalten zu protestieren; man schaute lieber verschämt auf den Boden!
Eine Beschwerde bei der Schulleitung blieb erfolglos, weil dieser Vater ein "sehr engagierter Elternvertreter" sei und es "sicher nicht so gemeint" habe. Auch wolle man "nicht polarisieren" ...

DAS sind sie, die deutschen Zustände im gutbürgerlichen Berlin-Steglitz im Jahre 2008!!!


Mit großer Verbitterung!

Anna-Sophie Adébodou
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

ist schon heftig sowas in deutschland

Südafrikaner 28.07.2008 - 19:25
ich bin weiß und lebte in südafrika
dort erlebten meine kinder fast täglich (bin mit einer afrikanerin verheiratet und daher sin mein kinder nicht "weiß") denn rassenhass weil sie "halb weiß" waren.
bin daher nach deutschland zurückgekehrt und der bericht macht mich nachdenklich...
ich selber habe bisher keine negativen erfahrungen gemacht und meine kinder auch nicht, meine frai wurde jedoch schon beschimpft!
aber ich möchte dennoch feststellen das es hier in deutschland für uns "friedlicher" ist als in afrika wo wir fast täglich bedroht und beleidigt wurden.

Inkompetenz in Schulen sprengen!

Udo... 28.07.2008 - 19:53
Zunächst: Was die Kinder tun, ist in der Regel kein Rassismus, weil eine Gesinnung fehlt, sondern Mobbing! Was ich SCHLIMM finde, ist, dass behauptet wird, Volksverhetzungen, Beleidigungen oder Mobbing, das sei unter Kindern, das sei in Schulen, NORMAL! Sollte das so SEIN, so ist diese angebliche Normativität zu SPRENGEN und in ein FRIEDLICHES MITEINANDER, in EIN SOZIALES ZUSAMMENLEBEN in einer Schule zu lenken, DAS ist pädagogische ARBEIT im 21. Jhd., dazu wird man im Lehramt an Universitäten ausgebildet und DAS IST notwendig, ja gar in ALLEN Rahmenlehrplänen der Länder und in allen Schulverordnungen aller Länder VORSCHRIFT, ja es ist PÄDAGOGISCHER KONSENS in dieser Gesellschaft, dass Mobbing, Beleidigung und Rassismus in Schulen keinen Platz haben. Es ist eine PÄDAGOGISCHE AUFGABE. Lehrer müssen dieser Aufgabe nachkommen, tun sie das nicht, tun sie nicht ihre Arbeit, sie verletzen das Schulgesetz! Solche Lehrer sind dann INKOMPENTENT, das kann ein Kündigungsgrund sein! Auszug aus dem Schulgesetz Berlin: § 2 Bildung und Erziehung (1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf zukunftsfähige schulische Bildung und Erziehung ungeachtet seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Herkunft, einer Behinderung, seiner religiösen oder politischen Anschauungen, seiner sexuellen Identität und der wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Stellung seiner Erziehungsberechtigten... §3 Bildungs- und Erziehungsziele (...) (3) Schulische Bildung und Erziehung sollen die Schülerinnen und Schüler insbesondere befähigen, 1. die Beziehungen zu anderen Menschen in Respekt, Gleichberechtigung und gewaltfreier Verständigung zu gestalten sowie allen Menschen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, (...) 3. die eigene Kultur sowie andere Kulturen kennen zu lernen und zu verstehen, Menschen anderer Herkunft, Religion und Weltanschauung vorurteilsfrei zu begegnen, zum friedlichen Zusammenleben der Kulturen durch die Entwicklung von interkultureller Kompetenz beizutragen und für das Lebensrecht und die Würde aller Menschen einzutreten,... Schulgesetz Berlin Deine Beschwerde an den Direktor ist ok, das reicht aber nicht! Wende dich an den Schulbehörde im Bezirk oder besser: Wende dich an den Senat bzw. an die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Beuthstr. 6 - 8, 10117 Berlin-Mitte (Telefon: 030 9026 7) und lege dort Beschwerde ein. Beschwere dich wegen Unterlassung von pädagogischen Pflichten, die der Senat im Schulgesetz vorgelegt hat. Dein Kind hat ein ANSPRUCH darauf, kompetent pädagogisch betreut zu werden. Verweigert die Lehrerin diesen Anspruch, handelt sie inkompetent! Ein Schulwechsel würde ich neben dieser Beschwerde AUCH empfehlen, es gibt in Berlin wirklich GUTE Schulen mit GUTEN ANTI-Rassismus-Konzepten und GUTEM Unterricht, wo deine Tochter sich bestimmt wohler fühlt. Informiere dich nach Reformschulen, frage nach Konzepten! :-/ Als homosexuelles Mobbingopfer kann ich nur sagen: Ein Schulwechsel in eine kompetente Schule war mich für damals, als ich am Gymnassium gemobbt wurde, ein Segen!

Schulgesetz

Jurist 28.07.2008 - 19:59
Das Verhalten der Schule entspricht nicht §2 und nicht §3 des Berliner Schulgesetz:

 http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/rechtsvorschriften/schulgesetz.pdf

Reiche Beschwerde ein:

Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und Forschung
Beuthstraße 6 - 8
10117 Berlin-Mitte
Tel.: 030 9026 7

www.berlin.de/sen/bwf

Nazis- und Rassisten-Bloggen

mk 29.07.2008 - 13:24
Liebe Indymedianutzer,

bedauerlicherweise Bloggen auf dieser Seite einige Nazis und Rassisten mit. Vielleicht ist dies symptomatisch für diesen brisanten Artikel. Dennoch sollten wir es uns nicht gefallen lassen und konsequent diese Blogs an die Indymedia-Admins melden, damit diese Beiträge gelöscht werden. E-Mail-Adresse:  imc-germany-kontakt@lists.indymedia.org

Rassismus - was ist das eigentlich?

Einige Anmerkungen 30.07.2008 - 04:08
Angesichts der Diskussion fühle ich mich dann doch genötigt einige Anmerkungen zum Rassimus-Begriff zu machen.
Zu der ständig aufkommenden und teilweise eindeutig fixierten Diskussion über Rassismus gegen Deutsche und die angebliche Umkehrung der Verhältnisse, da angeblich die "Ausländer" zur Mehrheit werden würden. Zunächst sei auf das lesenswerte Interview der jungen Welt mit der Opferberatungsstelle ReachOut verwiesen, in dem diese sich zu der Diskussion über Rassismus gegen Deutsche äußern:  http://www.jungewelt.de/2008/06-13/039.php
Interessant ist die Antwort Timo Langes von ReachOut auf die Frage, ob es sich seiner Ansicht nach bei einem körperlichen Angriff, bei dem die Beleidigung "Scheißdeutscher" gefallen ist, um einen rassistischen Übergriff handeln würde. Timo Lange antwortet dazu:
"Nein. Im Alltagsverständnis heißt Rassismus zwar, daß Vorurteile und abwertende Haltungen gegenüber Menschen aus anderen Kulturen auf der individuellen Ebene ausgetragen werden. In der Sozialwissenschaft und in den Beratungsprojekten arbeiten wir aber mit einem Rassismusbegriff, der gesellschaftliche Machtstrukturen mitbetrachtet und Gewalt auf der Straße damit im Zusammenhang sieht."
Rassismus hat mehr Ebenen als bloß die hier immer wieder angesprochene individuelle Ebene. Einzelne Individuen agieren rassistisch in Form von Schikanen, Beleidigungen oder körperlichen Angriffen. In den Individuen manifestiert sich der Rassismus als latente oder offene Überzeugung oder als festes Weltbild. Auf dieser Ebene ist natürlich ein himmelweiter Unterschied zwischen einem überzeugten Rassisten bzw. einer überzeugten Rassistin und einem unbewusst rassistisch handelnden zu sehen. Jedoch existieren wie gesagt weitere Ebene.
Rassismus ist nämlich mehr als die Handlung oder Überzeugung einzelner Individuen. Er existiert gesellschaftlich als Denkstruktur. Diese wird zwar durch die einzelnen Individuen hervorgebracht und durch bestimmte Akteure auch stärker geprägt, prägt aber ihrerseits auch die Individuen und ihr gesellschaftliches Handeln. Unter diesem Aspekt ist dann nämlich gerade eine rassistische Beleidigung von einem Kind keineswegs das gleiche wie "Arschloch" oder etwas ähnliches.
Nur um sie nicht unerwähnt zu lassen, sei auch nocheinmal auf die institutionelle Ebene des Rassismus und auf den Staat als rassistischen Akteur verwiesen.
Einer linken, emanzipatorischen Kritik steht es jedenfalls keineswegs gut, gesellschaftliche Verhältnisse (nämlich Rassismus als gesellschaftliches Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnis) als Problem einzelner Individuen zu projezieren. Nämlich genau durch diesen Trick, der Spaltung zwischen einzelnen bösen Rassist_innen und der guten bürgerlichen Mitte, kann der Rassismus innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft geleugnet werden. Mit rassistischen Logiken, die das gesellschaftliche Zusammenleben strukturieren, muss mensch sich dann nicht mehr auseinandersetzen - Rassismus ist ja nur ein Problem weniger gewalttätiger Rassist_innen.

Ich glaube ich kenne sie...

Paul 23.05.2012 - 19:44
Also eine Frage: Hieß der besondere ''Problemjunge'' Nico? Also nur so mal als Frage, weil
war in einer Klasse mit 2 farbigen kindern, welche anfangs nur 'selten' darauf unfreundlich hingewiesen wurden, was allerdings später zu extremen Mobbing wächselte. Z.B.: Da ist ein
*Hunde verboten* Schild an der Schultür, und der ''Problemjunge'' (Welcher übrigens alle gern mobbte) Sagte: "Heey Nigge* Du musst draußen bleiben! Guck!!! Hunde verboten!" Darauf hin hat er einen wohlverdienten Tadel erhalten. Ich glaube, die klasse war 6b.. Da war auch so ein Elternabend mit einem Vater der irgentwas von Keine ahnung 'Vorrübergehende sprachbands muskelfunktions störung' Laberte... In meiner neuen Schule herscht immer noch Rassismus, gegen so ziemlich alle, die nicht 'Urdeutsch' sind... Seid dem komme ich mit der 'Ich schlag euch gleich eins in die fresse wenn ihr noch einmal dieses Naziwort verwendet' Stimmung zur schule. Und zu Ule oder Ude Wie du da hießt bei den komments: Mobbing in Schulen ist normal? Das ist so normal wie es normal ist, wenn jeder Schüler mit ner Knarre zur Schule kommt, und mal eben alle abknallt die ihm nicht passen! Ò_Ó Es ging genau so vor::
1.Niemanden kümmert die Hautfarbe. herkunft etc.
2.Person wird aus unbekannten Gründen unbeliebter.
3.Person wird benachteiligt
4.Person wird ausgeschlossen
5.Person wird gemobbt
6.Mobbende entwickeln echten Hass gegen die Person.
Alles unbegründet, ich bin blass wie ne Leiche, meine Freundin schwarz wie Mein schwarzer buntstift(Mir ist nix besseres eingafallen) Ist mir doch egal ob jemand schwarz oder weiß oder rot ist. Bei rot würde ich ihm vielleicht Hautcreme empfehlen Aber jemanden zu diskrimienieren ist finde ich mit mord und sowas das schlimmste! Warum machen Menschen sowas? Also:
Moglichkeit: Durch einen urinstinkt *Urin stinkt* hat der mensch angst vor fremdem/fremden!Das nur, weil früher fremd ungewohnt war, was ungewohnt war, war nunmal nicht gewöhnt und fremd. Das war in der steinzeit so, wo der mensch nochnichtmal wusste was ein atom ist *_*
Und so ein Atom zu spalten ist 1000mal leichter als ein Vorurteil zu spalten!

Und ab in die Untiefen

Vernunftssympathisantin 15.10.2012 - 04:30
Da ich das deutsche Schulsystem inzwischen selbst in einer ähnlichen Situation durchlaufen musste (w/19) mache ich hier ein paar Anmerkungen, von denen ich hoffe, dass Sie sie noch lesen werden.

Zum Ersten finde ich es doch verwunderlich, dass sie sich darüber beschweren, dass Ihre Tochter diskriminiert wird, währed Sie eben dies selbst tun. Ihr Vater mag "Afro-Deutscher" sein, Ihre Tochter jedoch ist Deutsche. D.e.u.t.s.c.h.e. ohne das Präfix "Afro".
Das nennt sich 'Ius Sanguinis' das "Recht des Blutes", es wäre schön, wenn sie ihrem eigenen Kind dieses Recht nicht verwehren würden.

Zum eigentlichen Thema: Aus Ihren Angaben entnehme ich, dass Ihre Tochter noch zur Schule gehen müsste.
Meine eigene Erfahrung aus der Grundschule und der Anfangs- Gymnasialzeit waren in etwa so, wie sie es oben beschreiben haben.

Mein Rat:
Besorgen sie ihrer Tochter erstmal therapeutische Hilfe (am besten bei einem rel. bekanntem Psychiater- keinem Psychologen); was sie durchlitten hat kann und würde Beeinträchtigungen der sozialen, emotionalen und schlimmstenfalls geistigen Entwicklung EINES JEDEN Kindes nach sich ziehen. Je früher man dagegensteuert, desto besser.

Weiterhin: Falls sie seit diesen Vorfällen noch nicht die Schule gewechselt hat sollte sie das DRINGEND tun. Ich weiß, das mag für jemanden, der soetwas nie erlebt hat etwas drastisch klingen, aber ich spreche aus Erfahrung.

Ich wechselte aus genau denselben Gründen die Schule, und behielt die Abstammung meines betreffenden Elternteils diesmal für mich.

Der Unterschied, wie mich Mitschüler und Leher behandelten war ENORM. Ich kann es nicht anders ausdrücken: es war, wie zwei Welten.
Schlagartig wurde ich zur Einserschülerin. Keine ausnutzenden Freundschaften mehr, keine Schiefen Blicke und Verurteilungen durch Eltern der Freunde.

Ihre Tochter hat natürlich nicht die Möglichkeit zum Vergleich, deswegen kann sie es Ihnen gegenüber nicht verbalisieren, aber glauben sie mir: sie lebt in einem sozialem Marginal. Es ist Ihre Verantwortung als Elternteil ihr daraus hinauszuhelfen, denn sie hat es sich schließlich nicht ausgesucht; Sie haben das zu verantworten.

Das ist auch nichts, wogegen man sein Kind stark machen könnte.
Niemand kann gegen derartige gesellschaftliche Mechanismen ankommen, und man kann es auch niemandem zumuten.
Wir haben es hier mit einer Gesellschaft zu tun, die sich auf den Rücken gewisser Kinder stellt, zum Zwecke der Selbstprofilierung.

Das geschieht mihilfe von Abgrenzung zu.... Ja zu was? Zum konstruierten Mischling? Es gibt nichmal ein anständiges Wort dafür. Soll ich erklären warum? Nunja, da hilft uns das Stichwort Angrenzung weiter.
Begriffe, wie Afrodeutsche/er und Schwarze/er werden nicht nur für Leute verwendet, die WIRKLICH Schwarz/e oder Afrodeutsch/e sind, sondern auch für Deutsche, wie ihre Tochter.
Das ist Zwangsassimilation.
Damit grenzen sich Deutsche/ Weiße üblicherweise von Schwarzen ab, INDEM sie sich auch von...ja, was ? Grauen(?)abgrenzen, was natürlich viel effektiver ist, da es ja den ENORMEN Unterschied betont der zwischen diesen zwei Gruppen bestehent.
Darin steckt der Satz "Schwarze Menschen sind so tiefgreifen fehlerhaft, dass sie keine anständigen Nachkommen zeugen können, selbst, wenn ihre Kinder praktisch weiß sind" und "Wir tun so, als ob keine gemeinsame Abstammung existiert"
(Deswegen sollten gerade Sie diesem schlichtweg wahnhaftem Wortgebrauch nicht folgen.)
Demzufolge verwundert mich das Verhalten der anderen Eltern auch nicht weiter, Stichwort: Maslowsche Bedürfnishierarchie; die haben eben ein Bedürfnis nach Sozialprestige. Das können die nicht einfach abschalten. Da ist Rassenhygiene natürlich ein Füllhorn an unerschöpflicher Bestätigung und Aufwertung der eigenen Person, der Durchschnittsmensch kanns das nicht einfach so überwinden und wiedersprechen. Dieses Wort ist aber auch sooo positiv besetzt "hy-gie-ne" das kann man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich bin mir sicher, das war für die Anwesenden in dem Moment, wie eine Medallie ans Revers geheftet zu bekommen.

Ich habe jedenfalls ab dem Moment, als mir diese Zusammenhänge klar geworden sind, dieses erlernte sich-zwangsangesprochenfühlen-bei-dem-Wort-Neger abgelegt. Sie hätten ihrer Tochter eigentlich sagen müssen, dass sie sich bei diesem Wort nicht angesprochen fühlen braucht. Es ist einfach nach, wie vor eine Beleidigung für einen schwarzen Menschen, was Ihre Tochter nicht ist. Punkt.

Wie ich in einem akuten Fall reagieren würde (obwohl ich es, wie oben beschrieben ja schon lange nicht mehr erlebt habe): Den betreffenden Personen sagen, dass sie, wenn sie mich unbedingt beleidigen wollen, doch ein Wort gebrauchen sollen, bei dem ich mich wenigstens angesprochen fühlen kann. Z.B. Mulatte (Was eigentlich auch kein Schimpfwort ist, es wurde nur zum Schimpfwort ERKOREN, damit eben keine anständige Bezeichnung mehr zur Verfügung steht), oä.

Aber soetwas ist keine Dauerlösung. Alles in Allem, ist die Situation auf dieser Schule sowieso verloren.
Da kann nur helfen:
- Fernschule
- Auswanderung
- Heimunterricht (geht leider nicht in Deutschland)
- oder Schulwechsel (am einfachsten)

Diese Symphonieorchesterperson sollten Sie selbstverständlich anzeigen, wenn Sie es noch nicht getan haben und falls es noch geht (Verjährung u.ä.); damit sich ein Richter durch die Lachhaftigkeit dieser Person mit annähernd humanoidem zwischenmenschlichem Empfinden wühlen kann.

Einen schönen Tag noch,

gez.

Ein rassenhygienischer Störfall.


Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 35 Kommentare an

@Anna-Sophie — sandankoro

Ein Tipp — riotqueer

traurig — dein name

manchmal — ...

Mobbing — Ich

GRUSELIG — Peter-Brückner-Leser

steglitz — schwarz/ braun

Auswege suchen... — Berliner

rassismus? — jonas

tja, kein Einzelfall — The Man,The Love, The Kongo

Nachhilfe — brouhaha

Deutsche Würstchen — Ich nochmal

Unterscheiden — XY

Mehr Infos? — Tom

praktisch werden — antira berlin

Beschwerde — Udo

Interview — Frank J. Müller

bitte ... — Markus M.

@tom — (muss ausgefüllt werden)

Bündnispartner suchen — Rumpelstilzchen

@Rumpelstilzchen — riotqueer

King Kong-Theorie — Desperentes

zum kotzen — lehrer

@Tom Du Irrst — Stat

Emanzipation Jetzt! — Erwin İnönü

Beitrag — qwertz00

. — Aufmerksam