[Jena] Antisemitenkongress im Braunen Haus
[brp/anne./berlo] Die Neonazis des Braunen Hauses Jena luden am 26. Juli 2008 den betagten Kampflieger und Hilterverehrer Rudolf Leidenfrost zu einer ihrer Veranstaltungen: „Opi weiß, wie's wirklich war.“ Und weil Opi weiß wie's wirklich war, ist Opi natürlich in Ordnung: Denn entgegen landläufiger Meinungen „wurden Juden in Deutschland immer korrekt behandelt“. Mit ihrem Gast stellten Kaiser und Co. ihre ideologische Basis erneut unter Beweis.
Die Beschäftigung mit den Thesen des aus der „Ergebnisgeneration“ stammenden Nazis sind haarsträubend: Hitler wollte niemals einen Krieg, unter ihm war Deutschland frei, er brachte uns den Volkswagen... und Schuld, da ist sich Leidenfrost sicher, Schuld hatte nur das „jüdische Großkapital“. Es könnte zum Lachen sein, wäre der 84-Jährige nicht derart von seinen geschichtlichen Entgleisungen überzeugt und gäbe es nicht immer wieder Menschen, die den längst widerlegten Propagandalügen des Nationalsozialismus glauben schenkten. Der Bad Sulzaer hat seinen Glauben nie verloren: Er glaubte als der Holocaust 6 Millionen Menschenleben kostete, er glaubte als auf den Schlachtfeldern der Erde Millionen junger Männer und Frauen seiner Generation „verreckten“ und er glaubte weiterhin als der Wahn am 8. Mai 1945 ein Ende nahm. Leidenfrost glaubt und spielt den Messias für eine neue Generation von Nazis – historisch haltbar ist seine Hetze nicht - eher juristisch belangbar.
Gegen diesem Zynismus regte sich Widerstand: Gleich von zwei Seiten wurde das Haus durch NazigegnerInnen blockiert. Das Aktionsnetzwerk Jena versuchte es mit einer Kette aus Luftballons. Die Antifa beschallte von ihrer Seite die braune Immobilie mit Klängen des Krieges: Wenn Leidenfrost jene Eindrücke verdrängt hatte, an diesem Tag sollte er sich wieder an sie erinnern - auf das ihm seine Hetze im Hals stecken bleibt.
Die antisemitische Botschaft des Tages unterstrichen neben dem Vortrag im Haus die iranischen Flaggen auf dem Dach. Bezug nehmend auf den iranischen Regierungschef Ahmadinedschad ist die Botschaft unmissverständlich: „Israel solle ausgelöscht werden.“ Doch so lange es Widerstand gibt, werden sie ihre braunen Träume nicht verwirklichen können. Widerstand gibt es und er wird bis zum 13. September 2008 - dem Tag des dritten Nazifestes in Jena - weiterhin wachsen.
mehr Fotos:
http://brp.jg-stadtmitte.de/index.php?option=com_content&task=view&id=88&Itemid=1
Gegen diesem Zynismus regte sich Widerstand: Gleich von zwei Seiten wurde das Haus durch NazigegnerInnen blockiert. Das Aktionsnetzwerk Jena versuchte es mit einer Kette aus Luftballons. Die Antifa beschallte von ihrer Seite die braune Immobilie mit Klängen des Krieges: Wenn Leidenfrost jene Eindrücke verdrängt hatte, an diesem Tag sollte er sich wieder an sie erinnern - auf das ihm seine Hetze im Hals stecken bleibt.
Die antisemitische Botschaft des Tages unterstrichen neben dem Vortrag im Haus die iranischen Flaggen auf dem Dach. Bezug nehmend auf den iranischen Regierungschef Ahmadinedschad ist die Botschaft unmissverständlich: „Israel solle ausgelöscht werden.“ Doch so lange es Widerstand gibt, werden sie ihre braunen Träume nicht verwirklichen können. Widerstand gibt es und er wird bis zum 13. September 2008 - dem Tag des dritten Nazifestes in Jena - weiterhin wachsen.
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Ergänzungen
lokalpresse
Bunte Vielfalt mit Ballons
Jena. (tlz/bag) Fast 100 Demonstranten des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus und der Jugend-Projekt- und Aktionswerkstatt (Japs) waren am Samstag in die Jenaische Straße von Lobeda-Altstadt gekommen. Sie wollten ihren Protest gegen eine Veranstaltung der NPD kundtun. Die hatte sich den 84-jährigen Alt-Nazi Reinhold Leidenfrost eingeladen, der bekannt für seine Hitler-Verehrung ist. Die Kundgebungen von Aktionsnetzwerk und Japs wurden von der Polizei begleitet. Trotz friedlichen Verlaufs der Kundgebungen, die zu beiden Seiten des "Braunen Hauses" stattfanden, kam es zu Provokationen: Aus dem Grundstück der NPD wurde mit Eiern geworfen.
Eine zeitweise zu laute Musik der Japs-Kundgebung wurde nach Intervention des Ordnungsamtes leiser. Eine Anzeige wegen Ruhestörung ergeht gegen die NPD-Aktiven.
Übersetzung prüfen!
Ahmadinedschad wird ständig falsch zitiert, ist doch diese Aussage ein Übersetzungsfehler!
Er hat gesagt: »Das Besatzungsregime muß Geschichte werden.«
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Iran/israel.html
Aus antisemitischer Hetze wird bei genauerem Hinsehen der Protest gegen einen seiner Meinung nach völkerrechtswidrigen Zustand...
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
mdr
Polizei löst Skinhead-Konzert auf
Ein Skinhead-Konzert in Zella-Mehlis ist am Sonnabend von der Polizei aufgelöst worden. Ein Polizeisprecher teilte mit, an der unangemeldeten Veranstaltung in einem alten Fabrikgebäude hätten etwa 150 Anhänger der rechten Szene teilgenommen.
Festnahme und Ermittlungsverfahren
Die Beamten stellten die Identität aller Personen fest und beschlagnahmten die Musikanlage. Eine Person wurde wegen versuchter Körperverletzung vorläufig festgenommen. Die Ermittler leiteten außerdem sechs Verfahren wegen des Verwendens von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen ein.
Allen Besuchern des Skinhead-Treffens, bei dem eine Band gespielt hatte, wurde außerdem ein Platzverweis für Zella-Mehlis erteilt. Sie mussten die Stadt unverzüglich verlassen. Bei dem Einsatz wurde die Suhler Polizei nach eigenen Angaben von der Bereitschaftspolizei und den Polizeidirektionen Erfurt, Jena und Gotha unterstützt.
Anzeigen wegen A.C.A.B.
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Polizeieinsatz bei Kundgebungen in Lobeda
Bei zwei Kundgebungen am Samstag in der Jenaischen Straße in Lobeda ist es nach Polizeiangaben trotz eines insgesamt friedlichen Verlaufs zu Störungen und gegenseitigen Provokationen gekommen. Die zwei Kundgebungen richteten sich gegen einen Vortrags- und Liederabend der rechten Szene. Zum einen hielt das Aktionsnetzwerk gegen Rechts eine Kundgebung mit Redebeiträgen, musikalischer Umrahmung und vielen Luftballons unter dem Motto „Bunte Vielfalt statt brauner Einfalt“ ab. Daran nahmen ca. 25 Personen teil. Zum anderen führte die Jugend-, Aktions- und Projektwerkstatt Jena (JAPS) eine Kundgebung mit Musik und Redebeiträgen durch. Hier wurden ca. 50 Personen gezählt. Die Kundgebungen wurden polizeilich begleitet.
Zwei Kundgebungsteilnehmer wurden wegen Beleidigung gegenüber Polizeibeamten angezeigt. Aus dem Grundstück der rechten Szene kam es zu Eierwürfen auf die Straße. Hier wurde eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung aufgenommen. Auf die Musikdarbietung der Kundgebungen reagierte die rechte Szene mit unzulässigem Lärm in Form von überlauter Musik in Richtung der Straße. Hierzu folgt durch das Ordnungsamt eine Anzeige wegen Ruhestörung. Gegen 19.15 Uhr waren beide Kundgebungen beendet.
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Diese Anzeigen sind, wie fast alle Beleidigungsanzeigen von Polizisten, reine Schikane. Tatsächlich trugen zwei Teilnehmer T-Shirts mit der Aufschrift A.C.A.B. Auf dem T-Shirt des einen stand als Erläuterung dazu "All Cooks are Bastards". Dabei steht eindeutig fest, siehe etwa hier http://www.acab.de/beschluss.htm, dass für sich genommen "All Cops are Bastards" keine Beleidigung sein kann.
Man kann davon ausgehen, dass diese Rechtsprechung Polizisten durchaus bekannt ist. Sie handeln somit nicht einmal subjektiv rechtmässig, sondern es geht ihnen a) um Provokation (Vielleicht lässt sich angesichts der Massnahme jemand hinreissen, gegen den dann wegen eines anderen Delikts, z.B. Widerstand, ermittelt werden kann.), b) wollen sie einen Vorwand für Vorladungen schaffen, bei denen man dann auch so einiges andere fragen kann und c) eignet sich jeder noch so fragwürdige Akteneintrag als Vorwand für zukünftige Diskriminierungen der Betroffenen.
Dies zeigen die letzten Beleidigungsverfahren in Jena deutlich: 40 pauschale Anzeigen wegen einer Soliaktion für das Ungdomshuset im Oktober 2007 und Vorladungen im November wegen der Demo gegen die Razzia am 9. Mai (mit Fragen wie "Wen erkennen sie denn auf den Fotos wieder?")
Am 14. August findet der Prozess gegen einen Antifaschisten statt, der Polizisten "Idioten" genannt haben soll. Sie hatten ihn in einer Vorkontrolle vor der Demo gegen den Hess-Marsch 2007 gezwungen, seine Turnschuhe auszuziehen, "um darin nach Waffen zu suchen".
Wenn ihr Vorladungen bekommt, geht nicht hin! Schickt auch keine Fragebögen o.ä. zurück! Nehmt Kontakt zur Roten Hilfe auf!
Teilnehmer
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Es wurde außerdem eine Anzeige wegen eines beschädigten
Personalausweises bei einen der Demonstranten gemacht dabei
handelte es sich nur um eine leichte Beschädigung des Bildes
am Personalausweis. Die Bullenschweine nannten es Urkundenfälschung
und zogen den Personalausweis ein, und gaben anschließend einen
Platzverweis.. absurd, dumm, nutzlos, unverständlich, widersinnig,
müßig, unnötig, zwecklos, lächerlich, paradox.. man kann es nennen
wie man will! A.C.A.B