Ein Scheißtag für Nazis in Mülheim

Reichlich überrascht stellten einige AntifaschistInnen beim morgendlichen Spaziergang an die Ruhr so gegen 10 Uhr fest, dass Nazis gerade einen Infostand in der Innenstadt (Schloßstr.) abhalten. Flugs bemerkten dieses auch andere AntifaschistInnen, und so wuchs die Menge auf der Seite der AntischistInnen auf gute 30 Menschen (so gegen 12 Uhr). Während dessen wurde den ca. 10 Nazis (oder waren es sogar 11?) das Leben auf der Straße so unangenehm wie möglich gemacht, so wurde der Großteil der Flyer entweder direkt durch den antifaschistischen Reinigungsdienst entsorgt, oder aber durch PassantInnen, nachdem sie merkten, was sie da in der Hand hatten. Aber nun von Anfang an: Spontan fand sich auch ein Transparent ein, welches den Schriftzug „kein Fußbreit den Faschisten“ trug und direkt vor den Stand plaziert wurde. Da sich die Faschisten dadurch etwas eingeengt und ausserdem auch ihrer großartigen Öffentlichkeitswirksamkeit beraubt vorkamen, sahen sich die anwesenden 6 StreifenpolizistInnen genötigt, dann doch mal einzuschreiten, so dass das Transparent direkt rechts vom JN- Stand aufgebaut war. Weiterhin sorgten AntifaschistInnen dafür, dass das Material der Nazis seinen Bestimmungsort in der örtlichen Müllverbrennungsanlage erreicht, was dann den ansonsten recht gefassten „nationalen Sozialisten“ doch etwas den Nerv raubte. So wurden einige AntifaschistInnen recht barsch angegangen. Allerdings nie etwas größeres. Nachdem bestimmt ganze 3 oder 4 BürgerInnen sich auch mal tatsächlich am Infostand bedienten, hatten die Nazis auch um 13 Uhr die Nase voll und bauten ab.

Aber die Abfahrt sollte auch nicht so reibungslos funktionieren, wie dass sich die Nazis wohl vorgestellt haben, denn auch die AntifaschistInnen hatten immer wieder zufällig den selben Weg. Ein junger Nazi Namens Kevin verlor unterwegs wohl seinen Jutebeutel und wollte dass frecher weise einem Antifaschisten in die Schuhe schieben. Da dieses auch am Bahnhof passierte, hatte man auch hier nochmal die Gelegenheit, den Neonazis seine Meinung zu sagen. Irgendwie hatten es die JN`ler auch wieder mit der Angst zu tun bekommen, auf jeden Fall sammelten sie sich draussen vor dem Polizeiwagen. Die jungen Menschen dachten sich dann wohl, dass es klüger sei, mit dem Taxi zu fahren. Allerdings wurden die Taxifahrer am Taxistand über Ihre Fahrgäste aufgeklärt, und scheinbar verspürten diese Menschen auch recht wenig Lust, sich Nazis ins Auto zu holen, und liessen sie einfach nicht einsteigen. Und dass durch die Bank. Davor ziehe ich nochmal den Hut! So standen die dann da rum und wussten nicht ganz recht, wohin jetzt nun, und einige Nazis verabschiedeten sich von der Gruppe und stiegen dann auch in die S3 nach Oberhausen, während unten immer noch 3 (oder 4 ) Nazis rumstanden und nicht weg kamen. Allerdings stellte sich dann raus, dass einer mit seinem Auto da war und sich nicht traute, den schönen blauen Ford Mondeo mit Oberhausener Kennzeichen zu nutzen. Nachdem ihm keine Staatsmacht und auch kein Taxifahrer (waren tatsächlich alle männlich) helfen wollte, nahm er dann doch die Karre und fuhr davon.

Insgesamt wurde es den Nazis richtig ungemütlich gemacht, denn denen konnte man, ohne körperlich anzugreifen, richtig auf die Pelle rücken. Einige Nazis werden auf jeden Fall einen schönen Tinitus haben, und auch PassantInnen reagierten größtenteils negativ auf die Nazis und haben auch ohne Aufforderung den Nazischeiss in die Tonne gekloppt. Sie konnten also ihre menschenverachtenden Ansichten nicht mitteilen, und hatten statt dessen noch massive Probleme bei der Abfahrt.

Scheinbar haben Sie aber von Mülheim noch nicht genug. Denn die Nazis um Anmelder Oliver Hürten und den NPD- Kandidaten für Oberhausen Klaus-Dieter Brominski kündigten an, morgen (27.07.2008) wieder einen Infostand aufbauen zu wollen. Nun, dass sollen sie ruhig tun, wir werden da sein, ganz bestimmt sogar. Und deswegen wollen wir uns morgen um 10 Uhr zum Spaziergang treffen. Also: Morgen, 27.07.2008, Treffpunkt um 10 Uhr am Mülheimer Hauptbahnhof (Hauptausgang Dieter- aus- dem- Siepen- Platz), treffen zum gemeinsamen Spaziergang.
JN- Stände in die Ruhr!
Keinen Fußbreit den Faschisten.

P.S.: Ergänzungen (auch von Bildmaterial) erwünscht!
P.P.S. : Und noch einmal: Danke an die standhaften Taxifahrer.