Maisseuche befreit Feld auch in Brandenburg

maisstengelkürzer 25.07.2008 16:55 Themen: Biopolitik Ökologie
Der sogenannte Maisstengelkürzer breitet sich immer weiter aus. Nach Orten in Bayern und Niedersachsen ist es vor kurzem zu einem Befall eines weiteren MON-810 verseuchten Maisfelds in der Nähe von Strausberg im Großraum Berlin gekommen.
Nach neueren Erkenntnissen ist der Schädling vorwiegend nachtaktiv und kann dabei innerhalb weniger Stunden auch große Flächen von mehreren Hektarn erfolgreich bearbeiten, wie unlängst geschehen.
Da bis jetzt noch keine DNA-Spuren sichergestellt werden konnten, bleibt nur die Spekulation, dass ähnlich wie bei Bakterien einige wenige Schädlinge bereits jetzt resistent gegen Bt geworden sind und diese sich durch unbedachtes Ausbringen der gentechnisch veränderten Saat immer schneller vermehren können.

Selbst einige Versuche durch Verzicht auf die Anpflanzung von Bt-Mais der Lage herr zu werden, waren offensichtlich erfolglos und zeugen von der Entschlossenheit des Schädlings. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur der komplette Verzicht von Bt-Mais zu einer Verbesserung der Lage führen kann.
Eine kleine Hoffnung bleibt: mit der Vernichtung des allerletzten Stengels wird sich der Maisstengelkürzer seinen eigenen Lebensraum zu nichte machen und nur noch als Schrecken in den Köpfen der Landwirte existieren.
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Ergänzungen

artikel

zusatz 26.07.2008 - 16:23
der absatz von wegen selbst nicht-anpflanzen von bt-mais schützt vorm stengekürzer nicht bezieht sich wohl auf ein feld in gransee. habe heute einen bericht in der gransee-zeitung gesehen:

 http://www.gransee-zeitung.de/lokales/story.php?id=48095&combi=OGAZEHDNICK

ein konvi-feld, das als genmais-feld gemeldet war wurde befreit. im artikel wird darauf angespielt, dass die information nicht zu den feldbefreiern 'durchgedrungen' sei. ein blick auf das standortregister zeigt, dass es zwei gemeldete felder bei gransee gibt. eins mit 20 ha und eins mit 37 ha. jenes mit 20 ist offiziell abgemeldet, das größere, auf das die beschreibung des artikels (ca. 36 ha) besser passt ist weiterhin als gemeldet aufgeführt.

da die bauern nur aufgrund von sicherheitsabständen zum NSG davon abgehalten wurden genmais anzubauen und nicht aus gründen des umdenkens und zudem es nicht geschafft haben ihr feld abzumelden, ist es wohl nicht so schlimm konventionellen mais zerstört zu haben.

gibt es artikel aus strausberg, die sich damit befassen?

Grübel- Georg

Bio weil ich weiß, was drinne ist 28.07.2008 - 11:03
ich empfehle nochmals dringlichst den Film: "Monsanto, mit Gift und Genen"
Nun kann ich nicht sagen, wie genau sich die "Fanatiker und blinden Aktivisten" mit der Materie auskennen, will und kann ihnen das aber nicht absprechen; Und ich muss sagen, dass ich mir als Bauer schon äusserst im Stich gelassen vorkomme von unserer Regierung und in sachen Gentechnik keinerlei Vertrauen mehr habe(Sehe recherchen des oben genannten Filmes, die jedem frei zugänglich im Netz einsehbar sind...). Da wird bei Weitem nicht genug geprüft, wenn überhaupt, es wird manipuliert, es werden Untersuchungen der Firmen wie z.B. Monsanto und Basf als glaubwürdig angesehen, die ihre eigenen Produkte bewerben... (sehe RoundUp). Ja, so könnte ich ewig weitermachen, das Feld wartet...
Empfehlung der Filme, denn gerne mehr...

@ Grübel- Georg

TXC 29.07.2008 - 01:12
"Und ich muss sagen, dass ich mir als Bauer schon äusserst im Stich gelassen vorkomme von unserer Regierung und in sachen Gentechnik keinerlei Vertrauen mehr habe(Sehe recherchen des oben genannten Filmes, die jedem frei zugänglich im Netz einsehbar sind...)."
Die Recherchen des Films haben mit "unserer Regierung" respektive unseren Gesetzen (ich nehme an, du kommst ebenfalls aus Deutschland?) wenig zu tun.
Aber nun gut, hier mal die zwei großen Kritikpunkte an "Monsanto - mit Gift und Genen":
1. Es ist ne Doku gegen Monsanto, ein Unternehmen, dessen Politik man auch als Befürworter der Gentechnik durchaus kritisch sehen kann, keine Frage. Aber man sollte das nicht mit der Technologie an sich in einen Topf werfen, gut umrühren und dann so tun, als wär das alles irgendwie dasselbe. So kommts nämlich zu der Problematik, die ich hier schon angesprochen habe: die Leute haben ein Problem mit Konzernen wie Monsanto und plötzlich ist "die Gentechnik" dran schuld. Auf diese Weise kann man wirklich jede Technologie und jede Branche diskreditieren. Als Monsanto noch ein reiner Chemiekonzern war, haben sie die Gefährlichkeit von PCBs geleugnet - ist deswegen jetzt "die chemische Industrie" Teufelszeug? Uns allen ist wohl der Contergan-Skandal ein Begriff - ein Grund, keine Medikamente mehr zu nehmen? Wohl kaum.
2. Diese Dokumentation ist selbst kaum mehr als Propaganda. Es ist schon auffällig, wie Gegenpositionen zu den Vorwürfen sowie neuere Erkenntnisse konsequent verschwiegen werden (z.B. im Fall Pusztai oder beim verunreinigten Mais in Mexiko), und dass die Formulierungen (zumindest in der deutschen Synchro) mitunter hart an der Grenze der sachlichen Korrektheit entlangschrammen, macht die Sache auch nicht besser. Ich will nicht unterstellen, dass die Faktenlage hier bewusst falsch dargestellt wird, aber sie wird bewusst verzerrt und das ist keine Herangehensweise, die ne seriöse Dokumentation wählen sollte.

@ TXC

... 19.08.2008 - 08:07
Wenn Du schreibst "die Leute haben ein Problem mit Konzernen wie Monsanto", ist deine Darstellung die pure Propaganda.

1. Wo ist denn überhaupt eine reale erfolgreiche Studie mit Langzeit-Verfütterung dieses Gen-Dreckzeugs?
2. Für die Produktsicherheit wähnt sich Monsanto nicht zuständig, sondern nur für den Profit. Die Food and Drug Administration (FDA) ist nach Meinung eines CEO von Monsanto allein für die die Produktsicherheit verantwortlich.
3. Die deutsche Forschung zum Sicherheitsabstand ist seit "Mais-Menschen - Die Gen-Tech-Eroberung der Dritten Welt" längst als absurder Unfug entlarvt. Selbst hunderte Kilometer sind kein Sicherheitsabstand!

Schein und Wirklichkeit

Herbert Scheinöl 21.08.2008 - 14:13
Schein und Wirklichkeit

Wie "nachhaltige" Propaganda des Bayer Konzerns die Wirklichkeit zu verdecken versucht

Brachte man mit Bayer in der Vergangenheit im Wesentlichen Produkte aus der Chemie und aus Pharma wie Asperin in Verbindung und wusste um das Engagement im Spitzensport wie zum Beispiel im Fußball, so rücken in jüngster Zeit mehr und mehr andere Themen in den Vordergrund.

Neben der Gentechnik, Kartellstrafen und Produktrückzügen ist dies vermehrt auch das abenteuerliche Verständniss von Umwelt- und Klimaschutz. Wenn auch die Propaganda des Konzernes uns anderes Glauben lassen will: Die Realität ist erschreckend.

Mit Unterstützung zweifelhafter Gutachten von Wirtschaftsprüfern wird so zum Beispiel die Klimabilanz des Unternehmens seit Jahren schön gerechnet. Alles Trug und Betrug. Gekaufte Statements lenken nicht davon ab, dass Bayer zu den größten deutschen Klimakillern gehört.

Hochglanzbroschüren sollen ein anderes Bild vermittel. So behauptet der Umweltchef des Konzernes, Dr. Wolfgang Große Entrup, aktuell: "Bayer setzt sich dafür ein, neue Produkte und Lösungen für den Klimaschutz und den Umgang mit dem Klimawandel zu entwickeln." Schön, dass man sich dafür einsetzt. Das aber reicht nicht. Bayer emmitiert nämlich Jahr für Jahr über 10 mio Tonnen CO2. Eine unvorstellbare Menge. Und dieser Umweltchef schreitet nicht ein, wenn sein Unternehmen in Krefeld den Bau eines neuen Kohlekraftwerkes plant. Dabei gibt es genügend klimafreundliche Alternativen zur Kohlekraft. Wo ist sein Veto gegen den Anbau von Biofuels in der Landwirtschaft? Ein ökologischer und klimapolitischer Wahnsinn und Irrsinn. Auch hier engagiert sich Bayer und verdient Milliarden mit und gegen die Umwelt! Wo ist sein Veto gegen den Bau einer gigantischen Propagandasäule in Leverkusen? Millionen Lampen werden in Zukunft die tollen Klimaerfolge des Konzernes am Bayer Hochhhaus projezieren. Hier schweigt er, der Umweltchef. Engagiert aber ist der in Berlin in diversen Klimainitiativen und im Wirtschaftsrat.
Hier gilt es die Rahmenbedingungen für Bayer für die nächsten Jahre positiv zu gestalten. Googelt man, findet man ihn auf allen möglichen Plattformen im Kampf gegen Gestzesinitiativen und Ziele der Politik im industrie- und umweltpolitischen Bereich. Stets zusammen mit dem Who is Who der Wirtschaft und Politik.
Brutal gegenüber Anwohnern und auch den eigenen Mitarbeitern setzt der Konzern dagegen seine umweltpolitischen Ziele durch. Nur der Staat konnte Bayer davon abhalten australischen Giftmüll in Leverkusen zu verbrennen. So schön hätte man hier schnelles Geld verdienen können. Auch laufen inzwischen hunderttausende in NRW Sturm gegen die Giftgaspipeline von Bayer. Sie läuft durch Wohngebiete und wurde jetzt vom Gericht gestoppt. Bayer aber baut weiter und kämpft um die Inbetriebnahme. Und hier zeigt sich wie wichtig politisches Engagement für Bayer ist. Vielleicht wird Große Entrup ja zukünftig statt CO sein in Massen anfallendes CO2 durch seine Pipeline pumpen. Mehr hoffentlich nie!
Es fragt sich, wie man dieser Art von Volksverarschern und Wahrheitsverdrehern das Handwerk legen kann. Viele NGOs versuchen es seit Jahren. Kommt man alleine mit Argumenten noch weiter? Haben wir eine Chance gegen millionenschwere Propagandakamgagnen des Bayer Konzerns?
Hier geht´s um David gegen Goliath. Nutzt der Große (Entrup) unlautere Mittel sollte es der Kleine nicht auch tun?

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Nicht schlecht — Bob

*grübel* — its me

Selber schwachkopf — George

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Grübel- Georg — Bio weil ich weiß, was drinne ist

Profit — ...

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