vers beaux temps - 3. Indy Linksuntentreffen
Vom 18. bis 20. Juli 2008 fand in der KTS das dritte Treffen von Indymedia linksunten statt, die Details finden sich im linksunten-wiki. Auf dem Treffen wurden die letzten für den New-IMC Prozess noch fehlenden Texte diskutiert und beschlossen. Die Dezentralisierung von Indymedia Deutschland rückt damit in greifbare Nähe: Harte Zeiten erfordern unabhängige Medien!
Linksuntentreffen | Mission Statement | Moderationskriterien | Bisher | Ergænzungen
Linksuntentreffen | Mission Statement | Moderationskriterien | Bisher | Ergænzungen
Stencil eines Compañeros aus Mexiko, der im Juli in der KTS zu Besuch war
Linksuntentreffen
Auf dem dritten Treffen zur Gründung von Indymedia linksunten wurden noch einmal fast ausschließlich Textarbeit gemacht. Im Rahmen des „New-IMC-Prozesses“ sollte neben den Moderationskriterien, die Thema des letzten Treffens waren, auch ein sogenanntes „Mission Statement“ verfasst werden. Anders als die Moderationskriterien ist das Mission Statement keine explizite Handlungsanweisung, sondern ein genereller Leitfaden und ein politischer Grundsatztext, aus dem sich aber natürlich Konsequenzen für unseren Medienaktivismus ergeben.
Außerdem wurden in dem noch strittigen Punkt des Umgangs mit Ergänzungen und Kommentaren ein Konsens erzielt. Auf Indymedia linksunten werden die Ergänzungen in einer Baumstruktur angezeigt und die Kommentare nicht verschoben, sondern lediglich eingeklappt – wenn wir es schaffen, dies technisch umzusetzen, denn damit betreten wir Neuland in der Indywelt.
Am Samstag Abend wurde zuerst der Open Source-Kurzfilm Big Buck Bunny gezeigt. Danach folgte der Film (((i))) über die Gründung von Indymedia Argentinien, dessen Vorläufer bei Cine Rebelde zu sehen ist: Auge des Sturms. Anschließend gab es eine Soliparty für linksunten mit dem Rebelvoice Soundsystem aus Mannheim. Das DJ-Kollektiv und mehrere MCs sorgten mit Drum'n'Bass für gute Stimmung bis zum Morgengrauen.
„Leinwand-Shots“ des Open Source-Kurzfilms Big Buck Bunny
Mission Statement
Indymedia ist ein dezentral organisiertes, weltweites Netzwerk sozialer Bewegungen. Die Plattform indymedia.org soll diesen Bewegungen die Möglichkeit bieten, frei von staatlichen Kontrollen und kapitalistischen Interessen Berichte, Erfahrungen, Analysen, Träume und Meinungen zu verbreiten, um Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Durch Indymedia können wir unsere Geschichte selbst schreiben: Bewegungen müssen Spuren ihrer Leidenschaft für zukünftige Generationen hinterlassen, denn vergessene Kämpfe sind verlorene Kämpfe.
Indymedia ist eine Waffe im sozialen Kampf, die mit jeder Benutzung schärfer wird. Mit Indymedia linksunten wollen wir uns diese Waffe der Subversion aneignen. Solidarität, Respekt und gegenseitige Hilfe sind dabei die Grundlagen unseres Kampfes für Emanzipation und Autonomie. Wir wollen unsere Kreativität ausleben, unser Wissen weitergeben und voneinander lernen, wir wollen Bildung von unten.
Wir wollen auf verschiedenen Handlungsebenen wirken, das Internet stellt für uns nur eine wichtige Ebene dar. Aber gerade politische Projekte im Internet sind diversen Angriffen ausgesetzt. Deshalb müssen wir unsere Plattform schützen und werden Beiträge falls nötig gemäß der Moderationskriterien löschen, zensieren oder verstecken. Wir versuchen dies transparent zu machen und die Verantwortung der Macht immer wieder selbstkritisch zu reflektieren.
Wir wollen Bewegungen linksunten stärken und ihnen die Möglichkeit geben, ihre lokalen Kämpfe in einen globalen Kontext zu setzen. Unser Ziel ist ein lebendiges Netzwerk mit starker lokaler Verankerung. Wir organisieren uns basisdemokratisch und treffen Entscheidungen nach dem Konsensprinzip auf Mailinglisten und regelmäßigen lokalen Treffen. Wir messen den vis-à-vis gefällten Entscheidungen eine besondere Bedeutung bei. Dabei ist Indymedia linksunten ein offenes Projekt, das zum Mitmachen im Internet wie im wirklichen Leben einlädt. Wenn du dich beteiligen möchtest, besuch eines unserer Treffen, schreib uns eine E-Mail oder komm im Chat vorbei...
Abajo y a la izquierda está el corazón – siamo tutti indymedia !
Harte Zeiten erfordern unabhängige Medien – vers beaux temps !
Der Film (((i))) über die Gründung von Indymedia Argentinien
Moderationskriterien
Die Moderationskriterien legen fest, was mit einem Text bei Indymedia Linksunten passiert. Sie stellen die Arbeitsgrundlage für die Moderationsentscheidungen des Linksunten-Kollektivs dar. Diese Kriterien sind nicht statisch, sondern werden kontinuierlich diskutiert und bei Bedarf verändert. Wir formulieren diese Kriterien aus, um die Moderationsentscheidungen transparent zu machen.
Was wollen wir?
Wir wollen eine politische Plattform für emanzipatorische, solidarische und linke Inhalte bieten. Indymedia lebt durch selbstrecherchierte Nachrichten und selbstgeschriebene Erlebnisberichte. Wir hoffen auf verständliche und sorgfältig erstellte Beiträge.
Sortierung durch die AutorInnen
Alle Beiträge kommen ins Archiv und erscheinen außerdem sofort auf der Startseite – je nach Einsortierung durch die AutorInnen im Newswire, im Kalender oder im Pressearchiv. Zusätzlich können die Beiträge Themenrubriken zugeordnet werden. Beide Kategorisierungen können durch das Moderationskollektiv korrigiert und ergänzt werden.
Sortierung durch die ModeratorInnen
Alle in Bezug auf Inhalt, Form und Tiefe guten Beiträge kommen zusätzlich in die Mittelspalte. Besonders gute Artikel können ins Kaleidoskop in der linken Spalte aufgenommen werden. Ein politisch besonders wichtiges Thema kann ganz oben in der Mittelspalte hervorgehoben werden. Für Fotos gibt es eine Bildergalerie, die auf der Startseite verlinkt ist.
Ergänzungen und Kommentare
Alle Beiträge können ergänzt werden. Die Ergänzungen werden in einer Baumstruktur dargestellt. AutorInnen können ihre Ergänzungen direkt oder ModeratorInnen nachträglich als Kommentare kennzeichnen. Von Kommentaren werden nur die Überschriften angezeigt, der Inhalt einzelner oder aller Kommentare kann jedoch durch Anklicken geöffnet werden.
Korrekturen und Fehler
ModeratorInnen können Fehler in Artikeln korrigieren. Alte Versionen von Artikeln bleiben in der Versionsgeschichte einsehbar. Wenn du mit einer Moderationsentscheidung oder einer Korrektur nicht einverstanden bist, dann sprich uns im Chat an oder schreib uns eine E-Mail.
Was wollen wir nicht?
Alle Inhalte, die linke Projekte oder Personen gefährden, werden gelöscht, wozu auch unverpixelte Fotos gehören können. Wir zensieren faschistische, rassistische, nationalistische, antisemitische, homophobe und sexistische Inhalte. Zensierte Beiträge sind nicht mehr einsehbar, können aber per E-Mail angefordert werden. Wir verstecken kommerzielle Werbung, Spam, Verschwörungstheorien und religiöse Inhalte. Versteckte Beiträge können im Müllarchiv weiterhin eingesehen, aber weder ergänzt noch von Suchmaschinen gefunden werden. Wir geben den Grund für das Zensieren oder Verstecken eines Beitrags an, um Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
Mach mit, mach weiter!
Diese Moderationskriterien sind nicht unveränderlich. Wenn du Anregungen oder Wünsche hast oder wenn du mitmoderieren willst, dann schreib uns eine Mail, komm in den Chat und nimm an unseren Treffen teil.
Get off the internet, see you on the barricades...
Thanks Seattle, it was a riot!
Bisher
15.04.2008 • Indymedia: Schritt für Schritt zur Dezentralisierung
25.05.2008 • Indymedia Linksunten gegründet
10.07.2008 • preguntando caminamos - 2. Indy Linksuntentreffen
alles cool, alles bestens & küsst die faschisten, wo ihr sie trefft
Ergænzungen
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Bezugsadresse "vers beaux temps" ?
Ich komme nicht aus Hannover und finde nichts im Netz hierüber, nur den einen oder anderen interessanten Artikel.
I n Hessen...
Und natürlich ist es für eine Gießenerin etwas interessanter, was in Marburg, Frankfurt oder Wiesbaden passiert, als Dinge, die in Aachen oder Nürnberg passieren.
(Don´t) Hate the Media, Be the Media!
party
ansonsten gude party, KTS wie immer halt...
Es lebe die Pressefreiheit
Bezugsadresse oder E-Mail
nagut:
ich poste hier mal die mail adresse aus dem impressum
vbt-mail(at)web(.)de
keine html mails, steht drunter.
Principles of Unity
6. Alle IMCs erkennen die Wichtigkeit des Prozesses einer Sozialen Veränderung an und sind darauf festgelegt, hierarchiefreie und antiautoritäre Beziehungen zu entwickeln, sowohl persönlich als auch gruppendynamisch. Deshalb sollen sich alle im Kollektiv organisieren und dem Prinzip der Konsensentscheidungfindung verpflichtet sein und dem Entwickeln eines [direkten, partizipatorisch-demokratischen] Prozesses, der für die Teilnehmenden transparent ist.
10. Alle IMCs sollen dem Prinzip der Gleichberechtigung aller Menschen verpflichtet sein und niemanden diskriminieren, einschließlich aufgrund ethnischer Herkunft, Geschlecht, Alter, Klasse oder sexueller Orientierung. Da wir die beträchtliche Menge kultureller Traditionen innerhalb des Netzwerks anerkennen, sind wir verpflichtet, [Vielfalt] innerhalb unser Stellen aufzubauen.
http://docs.indymedia.org/view/Global/PrinciplesOfUnityDe
Ich verstehe...
Und auch IMCs pro Bundesland würden sich an den historisch gewachsenen Grenzen orientieren, und wären insofern nicht notwendig sinnvoll - Indymedia DE macht auch nur wegen der Sprache Sinn, aber nicht wegen den Grenzen!
Was wäre dagegen einzuwenden - ein IMC für jede (größere) Stadt!? Es wäre ein gewaltiger Fortschritt für soziale Bewegungen, für direkte Aktionen und antikapitalistische Praxis vor Ort, wenn regelmäßig und ordentlich vernetzt über möglichst Vieles berichtet würde - so könnte auch ein überregionaler "voneinander-lernen"-Prozess organisiert oder erst möglich gemacht werden.
Die Spaltungsvorwürfe halte ich für einigermaßen absurd. Es ist doch widersprüchlich, auf der einen Seite (zu Recht!) auf die Nation als Konstruktion hinzuweisen, auf der anderen Seite das Nationale bei der unabhängigen Berichterstattung zwanghaft beizubehalten.
Das Ganze erinnert mich etwas an den FZS*: "Auf jeden Fall brauchen WIR eine bundesweit handlungsfähige Interessenvertretung der Studierenden" - die Bedingungen sind vor Ort verschieden, und gerade beim Thema Studienbgebühren und der Bildungspolitik liegt die Kompetenz (offiziell) bei den Ländern, und es kann erfolgreich Druck auf der Landesebene gemacht werden, anstatt immer bundesweit nach Berlin zu mobilisieren.
*Einige hessische Hochschulen sind da zum Glück ausgetreten. Mit dem Geld hätte viel Intelligenteres angestellt werden können - dieses Licht ging dann wohl irgendwann auch ein paar ASten mal auf...
@ T.Trundilson: Dann genauer lesen!
@ trundilson
für ffm + rm-gebiet gibts ne neue seite mit videobeiträgen, artikeln + fotos:
www.terravisiontv.com
anregungen,kritik ,veranstaltungsankündigungen etc gerne erwünscht!
schönen gruß
terra
vers beaux temps-interconnexion
Erstaunlicherweise erhoffe ich mir sogar einiges daraus, Grüße
vers beaux temps hannover
und per post an:
vers beaux temps
c/o infoladen
kornstr. 28-30
30167 hannover
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Gute Sache
Ich drück euch die Daumen im Kampf gegen Zentralismus.
vers beaux temps?
indy zerstückeln na super
ich mach mir jetzt auch mein eigenes indy da bin ich dann mod und kann meine eigenen beiträge löschen haha.
und nur darum gehts ihr wollt zensor spielen und weil sie euch bei indy nicht löschen lassen was euch nicht passt fangt ihr die spalterei an.wie dezentral wollt ihr es haben,jeder landkreis sein eigenes indy oder gleich jeder stadtbezirk.
ich sag euch gleich ich werds nicht lesen und aufrufen nicht folgen die dort auch gepostet werden.
jaja wie immer
harte zeiten erfordern unabhängige medien?
HA! Erstmal wer kommt denn alles in die KTS rein?
Die Hausbesetzerszene ist doch sowas von infaltriert mit Vollarschlöchern die ihren Machtdrang ausleben. Selbstkritik ist nicht angebracht, Diskussionen werden ausgeschlossen.
Also wer zur Hölle seid ihr eigentlich alle? Hat euch jemand gewählt?
Darf ich oder andere mitmachen? Muss ich in einem Projekt leben dafür?
Ich bin ja nicht gerne so aggressiv gegenüber einer Struktur die ich eigentlich schätze aber links war für mich mal was anderes als das hinter her rennen von paar Spinnern die meinen die große Welterlösung mit ihren Parolen herbei führen zu können. Harte Zeiten erfordern klare Strukturen, transparente Machtverhältnisse, wenn schon AnführerInnen dann gewählte und/oder kompetente! Persönlichkeiten, Zusammenhalt und klare Fronten. Das ist lange nicht mehr gegeben darum kann euer tolles linksunten auch nicht so toll werden, es ist ein Projekt von einem kleinen Kreis Leuten die meinen über einen großen Kreis an Leuten bestimmen zu dürfen ohne diese darüber ein zu beziehen. selbst wenn in meiner stadt eine dezentrale gruppe sich bilden würde, dürfte ich wohl kaum erfahren wer das ist und mich einbringen.
daher scheiss auf euren ganzen pseudomoralischen sumpf an klugen wörtern! ihr seid alle korrupt bis ins mark. etiketten tötet - pseudostrukturen spalten!
Wir brauchen nicht mehr Schnickschnack, wir brauchen Schnickschnack der für alle mit gleichen Konditionen funktioniert!
Geht das überhaupt?
Viel Glück!
Es lebe die Vielfalt und Kreativität
Weg mit den Zentralismen und Einheitsdenken. Weniger Raum für Manipulation und Steuerung.
Super, a new star is born!
An alle anderen Miesmacher, einheitsbreinachlaufglitschigmitmachkleinkleinlinken: yippieayeah Schweinebacke!
Verschwörungstheorien löschen
- Contra-Affäre, Plan Colombia, Marktabsprachen von Konzernen, Korruption und Bestechung, interne Strategien der Regierung zur Aufstandsbekämpfung, Kungeleien zwischen Nazis und Behörden und so weiter.
Als Beispiele für Religionen hätte ich: Berichte über Kirchenasyl, linke Pfarrer im Wendland, kommunistische Thesenpapiere.
Weg damit!
so krank
Contra-Affäre
...und die Erde ist eine antideutsche Scheibe!
Gegen Verschwörungs- und Unverschwörungstheoretiker_innen weltweit!
Für Ambivalenz, Differnzkultur und Emanzipation!!
zensur bei indymedia?
grundvorraussetzung dafür müssten aber regelmäßige vernetzungen zwischen den vielen medienkollektiven sein, welche ihre erfahrungswerte austauschen und somit synergetische effekte fruchtbarenr kommunikation verwirklichen.
Jegliche, wie auch immer gearteten Zensurmaßnahmen finde ich hingegen nicht nur bedenklich, sondern im höchsten maße antiemanzipatorisch und kontraproduktiv.
die begründung "gerade politische Projekte im Internet sind diversen Angriffen ausgesetzt. Deshalb müssen wir unsere Plattform schützen und werden Beiträge falls nötig gemäß der Moderationskriterien löschen, zensieren oder verstecken" zeigt meiner meinung nach ein sehr verkürztes verständnis basisdemokratischer kommunikation. auch wenn es scheinbar 'gute gründe' für die zensur antiemanzipatorischer statements gibt, spricht eine zensurmaßnahme den lesenden individuen jegliche selbstbestimmtheit ab, mit den informationen umzugehen. menschen , welche macht über die produktion von informationen besitzen, entscheiden, was gut und was schlecht ist und schon wiederspiegeln sich die strukturen der gemeinen 'mainstream-medien' bei einem imc.
ich wünsche euch frohes schaffen und viele weitere dezentralisierte imcs aber bitte ohne zensurmaßnahmen
analyse, deconstruct and create