Gera: Mit guter Stimmung gegen Naziaufmarsch

checkcheck 19.07.2008 23:59 Themen: Antifa
200 im Antifa-Block - jedoch keine Behinderung der Naziveranstaltung
Insgesamt fanden sich heute bis zu 400 Menschen zu Protesten gegen den Naziaufmarsch in Gera ein, davon die Hälfte im Antifa-Block. Nach einer regionalen Mobilisierung durchaus erfolgreich. Eine Behinderung der Naziveranstaltung fand wie in den letzten Jahren jedoch nicht statt. Nachdem die Antifas in unmittelbarer Nähe zur Naziveranstaltung nicht umdrehten, fingen die Bullen um die Prügeleinheit BFE an die Menschen Richtung Innenstadt zu drängen, woraufhin es zu Rangelein kam. Dabei kam es auch zu mehreren Gewahrsamnahmen, bis zum Abend waren alle Leute wieder frei.

Im Resümee eine positive Entwicklung zu den Vorjahren, jedoch wäre durch entschlossenes Vorgehen und mit größerer Beteiligung noch mehr möglich gewesen.

Die Nazis waren den ganzen Tag über in der Innenstadt unterwegs, vereinzelt kam es auch zu Konfrontationen. Bei der Naziveranstaltung waren nach Beobachtungen zwischen 600-800, Polizeimeldungen sprechen von 750 Teilnehmern.

Bitte ergänzen, Bericht und Bilder folgen.

Infos auch auf:

 http://aag.antifa.net
 http://19juli.blogsport.de
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Presse

xy 20.07.2008 - 00:28
Nur von der Stadt die Rede:

Gera setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus

In Gera haben mehrere Hundert Menschen friedlich gegen Neonazis demonstriert. Nach Polizeiangaben kamen zu der Kundgebung auf dem Museumsplatz rund 300 Teilnehmer. Die Stadtverwaltung zählte etwa 500 Demonstranten.

Die Kundgebung stand unter dem Motto "Gera bunt, tolerant und weltoffen. Kein Platz für Nazis". Zu der Demonstration und einem ökumenischen Friedensgebet in der Trinitatiskirche hatte ein Bürgerbündnis aufgerufen. Das Bündnis kritisierte, dass die NPD seit 2003 in Gera jährlich Aufmärsche mit Rechtsrockbands und Propagandareden abhalte. Oberbürgermeister Norbert Vornehm sagte, die große Mehrheit der Geraer wende sich entschieden gegen Rassismustendenzen und Ausländerfeindlichkeit. Der Ausgrenzung von Menschen wegen ihrer religiösen Überzeugung oder ihrer Hautfarbe werde mit aller Entschiedenheit begegnet. Rechtes Gedankengut habe in einer modernen und weltoffenen Gesellschaft keinen Platz. Geistliche der beiden großen Kirchen forderten dazu auf, braunem Gedankengut entschlossen entgegenzutreten - auch wenn es sich in scheinbar bürgerlichem Gewand zeige.
NPD-Versammlung

Fast zeitgleich hatten sich rund 750 Neonazis auf dem Platz an der Spielweise versammelt. Laut Polizei kam es bisher nicht zu größeren Zwischenfällen. Die Einsatzzentrale sprach lediglich von rund einem Dutzend Platzverweisen für Teilnehmer der rechten Veranstaltung. Nach Polizeiangaben waren die Teilnehmer aus mehreren Bundesländern, insbesondere aus Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg angereist. Die NPD, die die Versammlung laut Stadtsprecherin bereits vor einem Jahr angemeldet hatte, hatte rund 900 Teilnehmer erwartet.

MDR: 19. Juli 2008
Video:  http://www.mdr.de/nachrichten/5637593.html

"Grenzen zwischen Menschen"

Grenzgänger 20.07.2008 - 11:06
Das Oberbürgermeisterchen sagte in seiner Rede vor der Demo dass er/wir generell dagegen sind Grenzen Zwischen Menschen zu ziehen. Wenige Minuten später als es losgehen sollte hies es dann zuerst sollte der Bürgermeister mit seinem Transpi und dem Stadtrat laufen, dann der Lauti und dann der Rest der Demo der Pöbel quasi. Bäh sowas verlogenes. Der wollte sich doch nur in Szene setzten schön an der Front der Demo. Wir als Antifa-Block hätten ihn einfach überholen sollen. Beim Hinweg hätte ja vielleicht auch noch was gehen können, da waren ja eigentlich keine Bullen da

Zusammenhalt

Thüringer Würstchen 20.07.2008 - 13:54
Am Ende war es, vor allem für den Versammlungsleiter, wichtig, dass die Kundgebung ohne größere Reibungen mehr oder wenig erfolgreich abgelaufen ist. Für die Organisatoren im Bündnis gegen Rechts war es für die weitere Arbeit von Bedeutung gegenüber der Öffentlichkeit zu signalisieren, das Mensch sich auf der Straße den Nazis entgegenstellen muss. Die OTZ hatte sich ja im Vorfeld nicht wenig Mühe gegeben Angst zu verbreiten. Vielleicht war auch das ein Grund für die geringe Anzahl von Geraern. Ein „Zeichen“ haben DIE Geraer jedenfalls nicht gesetzt, wie es Bürgermeister Dr. Vornehm gern gehabt hätte.
Der Antifa-Block war am Anfang und am Ende der Demo sehr kraftvoll und es hat „Spaß“ gemacht Gera aufzurütteln. Die Geraer Antifa hat auch einen guten Redebeitrag gehalten.

Sicher wäre es mit Unterstützung aus Zentren wie Leipzig noch schöner geworden. Es ist verdammt wichtig, dass diese „traditionsreichen“ Gruppen ihre Erfahrungen an die Landeier weitertragen und vor allem direkte Aktionen machen. In Thüringen gibt es genügend Äcker zum Bearbeiten.
Das Nazifest ist in Gera im übrigen jedes Jahr abgeschirmt, auch dieses Jahr gab es kein rankommen. Über eine Durchbruchversuch am Gleisbett hätten sich am Ende nur die Nazis gefreut. Denn wenn überhaupt jemand durchgekommen wäre, hätten die den Rest geklärt. Nazis müssten schon bei der Anreise gestoppt werden...

Was uns eint...
Die Diskussionen über Israel-Fahnen oder palästinensische Freiheit gehören eigentlich nicht hier her. Es sollte ein Forum geschaffen werden, wo die Leute sich streiten können – vielleicht kommt es sogar zu ner Einigung. HIER geht es aber um etwas anderes, um deutsche Neonazis. Mich stört es nicht, wenn Leute diese oder jene Nationalfahne mitbringen, sie haben sicher einen Grund. Ich toleriere diese antideutschen Aktivisten, sie gehören in die Reihe der Antifaschisten. Das ist das Mindeste, was ich auch von jedem anderen autonomen Menschen erwarten kann, dass er jedem Anderen ein individuelles Verständnis von Antifaschismus zu gesteht. Diese Solidarität macht uns erst stark, das ist die Freiheit für die WIR auf die Straße gehen. Und ich bin froh über jeden einzelnen Bürger, Punker, HipHopper, Student, Behinderten, Gewerkschafter, Politiker und was sie nicht alle sind, der am Start war.
Es ist natürlich trotzdem wichtig Festnahmen von AktivistInnen nicht hin zu nehmen und die Gewalt von den aufgeputschten Polizisten nicht zu tolerieren. Die Provokationen der Staatsgewalt sind trainiert, sie wollen unsere Uneinigkeit, deshalb werdet nicht totalitär in eure Haltung zueinander.

Vernetzte Regionen schaffen und die Nazis werden gaffen.
Eine breite Antifa-Front zur Abwehr der deutschen Zustände ist keine schwarze Einheitsfront sondern eine vielfältige kreative und einflussreiche Masse. Das Ziel muss die Verankerung des zivilen Ungehorsams unter den Bürgern sein. Diese Erlebnisse werden die Menschen „autonomer“ machen. In Jena und anderswo gibt es da Erfolge.
In dieser Phase ist es wichtig, dass weniger Wert auf „Hooliganismus“ gesetzt wird, sondern mehr auf inhaltliche und strategische Arbeit. Zum Beispiel Grußworte, mit eigenen politischen Vorstellungen, von den verschiedenen Bezugsgruppen würden eine kommunikative Grundlage schaffen.

Gewaltverzicht hin oder her,
es fällt nicht schwer
gegen Nazis zu sein ...

Beides ist wichtig: direkte Aktionen sowie breite Proteste.

Gera setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus

http://www.mdr.de 21.07.2008 - 00:38
In Gera haben mehrere Hundert Menschen friedlich gegen Neonazis demonstriert. Nach Polizeiangaben kamen zu der Kundgebung auf dem Museumsplatz rund 300 Teilnehmer. Die Stadtverwaltung zählte etwa 500 Demonstranten(...)

Artikel mit Video:
 http://www.mdr.de/nachrichten/5637593.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

kritik...

lassmiranda 20.07.2008 - 00:33
Alles in allem war die demo an sich lautstark und die sprüche waren zum großteil auch sehr niveauvoll ( für parolen mit mehr niveau ;)

Kritik:

Zugtreffpunkt:

-Leipzig nichtmal 20 leute sind von leipzig mit dem zug gefahren.... was ist denn los ihr großstadt prolls... nur die große fresse und den arsch nich in die provinz kriegen oder wie???

habt ihr alle angst davor mit dem zug zu fahren?
sicher gibt es manchmal kontakt mit faschos ABER das is auf demos nich anders.... wenn man groß ( anzahl technisch ) genug ist kann man auch sicher fahren!

und außerdem... no risk no fun! ( ach un wie waren mal die parolen: wer kämpft kann verlieren wer nicht kämpft hat schon verloren. glaub das reicht oder? )

im nachhinein hieß es das bürger bündniss wollte nix mit dem schwarzen block am hut haben!
die redner bzw. der versammlungsleiter hat soviel geistigen dünnschiss gelabert denn hätte man in die gesa setzen sollen!

Die entschlossenheit der Antifas hat zu wünschen übrig gelassen ich weiss nicht woran es lag fakt ist es waren höchstens 30 - 50 leute die entschlossen waren, traurig!
für die zukunft mehr absprachen treffen, auf der brücke hätte mehr gehen können wenn wie gesagt mehr entschlossenheit da gewesen wäre!

Die bullen ok jeder weiss BFE etc. das die nich zimperlich sind und klasse das auch viele sich gegen die bullen gewehrt haben!

hoffen wir im nächsten jahr wird es besser! ! !

Kritik zur Kritik an der Kririk

Individuum 20.07.2008 - 01:45
In den Kommentaren also doch wieder das Gleiche, Kritik an der Israel-Fahne. Das ist jetzt intensiv genug von allen Seiten beleuchtet und diskutiert worden, daher von mir gar nichts dazu. Aber zu was anderen muss ich dann doch mal was loswerden:
Die "Autonomen Nationalisten" sollen, nach antifaschistischer Les- und Sprechart, aus allerlei guten und einigen weniger plausiblen Gründen nicht als autonom bezeichnet werden. Den besten aller Gründe dabei empfinde ich den des Individuums, des freien Individuums, eben des autonomen Menschen. Dieser kann ohne Zweifel in einer Gesellschaftsform, die auf dem Konstrukt der Nation beruht nicht existieren.
Nun lässt sich die Antifa aber - zumindest den Parolen nach - auf den gemeinsamen Nenner des Kommunismus ein, wie die Antifa-Parole "Gegen jeden Antisemitismus - Gegen Deutschland - Für den Kommunismus" es klar besagt. Und hier sei gesagt, dass in der hegelianischen Philosophie, ohne die der Kommunismus, zumindest in seiner vulgären Form, nicht denkbar ist, das Individuum in der Dialektik von Individuum und Gesellschaft vollends verschwindet. Bei Marx wird es dann soweit geführt, dass der Mensch nur noch ein Produkt seiner ökonomischen Stellung ist, nichts mit freien Individuum! Also wenn ihr da Konsequent sein wollt, ist das freie Individuum in jeder Gesellschaft denkbar, also dann auch in einer nationalen, oder die reale Existenz freier Individuen ist auch immer von dem Gesellschaftstyp abhängig, dann gibt es dieses aber auch nicht im Kommunismus.
Die von (Teilen) der Antifa geäußerte Kapitalismuskritik bleibt an der Oberfläche, schafft es in keiner Weise dem Kapitalismus, seiner Schwächen und Stärken gerecht zu werden. Die dauernde Ableitung Kapitalismus führt zu Rassismus und schlussendlich zum Faschismus wird auch durch permanentes Wiederholen nicht richtiger. Der Kapitalismus klassifiziert Menschen nach anderen Gesichtspunkten wie der Rasse. Das ist erstmal Fakt! Zugegeben ist die Rollenverteilung auf Produzent und Konsument, die Konkurenzethik etc. allemal Kritikwürdig und muss in einer Kapitalismusanalyse und -Kritik auch angebracht un dberücksichtigt werden. Doch ist es eben falsch Faschismus als eine Konsequenz aus dem Kapitalismus zu postulieren, hat übringens auch Horkheimer in seinen späten TExten nicht mehr so einfach gemacht. Eine solche Analyse verfehlt die wesentlichen Punkte einer ernstzunehmnden Kapitalismuskritik, ist aber vor allem für eine angemessene Faschismusanalyse kontraproduktiv, da sie wichtige und sehr relevante Punkte nicht betrachten kann.

Wenn die Antifa auch in Zukunft immer von allen MitdemonstratInnen verlangt, gleich auch für den Kommunismus auf die Straße zu gehen, müsst Ihr Euch nicht wundern, wenn Ihr nur sehr wenig Menschen erreicht. Wieso ist das Wort FREIHEIT eigentlich scheinbar völlig aus dem Antifawortschatz verschwunden???

@lassmiranda

Moppelkotze 20.07.2008 - 10:46
Wäre toll, wenn hier irgendwelche Leute nicht ständig Sachen reinschreiben die für Nazis nicht unrelevant sind. Soll ja schließlich genug geben die diese Internetseite besuchen. Also die Anzahl der FahrerInnen aus einer Stadt oder andere Angaben sollten hier nicht ausgeführt werden (z.Bsp.: Bekanntgabe von Spontis).

Hoffe mal das bessert sich in Zukunft !

Mehr

Leute 20.07.2008 - 10:59
Ich verstehs auch nicht, das dieses Nazi Open Air mit mehreren Hundert Nazis jedes Jahr ist und einfach aus den größeren Städten kaum jemand kommt. Positiv dieses Jahr wäre zu nennen der Antifablock, den man die letzten jahre ja vollkommen vergessen konnte. Auch finde ich geht es mit der Mobilisierung bergauf, nicht zuletzt durch die Mobiseite ! Ich Hoffe das nächstes Jahr noch mehr, eben Bundesweit mobilisiert wird.

Mit mehr Entschlossenheit wäre vllt auch mehr gegangen.

@Individuum

kritik kritik 20.07.2008 - 11:44
1. Marx spricht von einer Assoziation freier Individuen, die in ihrem Tun eine gesellschaftliche Dimension erkennen. Das Individuum gestaltet sein Leben aktiv in einer Assoziation, dass Denken wird alos nicht mehr durch einen selbst generierten Fetisch normiert. Das hat denke ich nichts mit einer altruistischen (bzw. egozentrierten) Definition von Individuen zu tun.

2. Begriffe wie "Kommunismus" und "Freiheit" unterliegen im Hier und Jetzt - und auch im kritischen Denken - der Sphäre des herrschenden Systems. Wenn mensch von "Kommunismus" spricht, ist dieser Begriff im Kapitalismus vordefiniert, stellt also eine Gefahr dar. Ebenso verhält es sich mit "Freiheit", welche die bürgerliche Gesellschaft auf einer Ebene als "Freiheit des Individuums definiert", die zwar eine notwendige Entwicklung darstellt, sich aber selbstverständlich innerhalb der kapitalistischen Verwertung bewegt. Ich will damit nur zeigen, dass diese Begrifflichkeiten immer selbst definiert werden müssen. Auch stagniert die kommunistische Kritik nicht auf einem Level. Dieser die (nicht im Sinne der einzig "wahren") Freiheit des Individuums abzusprechen halte ich für gänzlich falsch.

3. Demos sind wohl kein geeigneter Ort dieser Diskussionen, vielmehr sollte die theoretische Standpunkte hier ihren Ausdruck finden. Die Aufrufe sind auch keine Theoriepapiere oder Buchbände, sondern sollen Menschen mobilisieren, wie der Name schon sagt. Mich hätte es gewundert, wenn die ganzen TheoretikerInnen auf die Demo gekommen wären, nur weil der Aufruf 10 oder 20 Seiten lang gewesen wäre und alle Facetten der Kritik beleuchtet hätte.

In diesem Sinne für mehr Theorie, Praxis und für den Kommunismus!

PS: Wieso gehen jetzt schon wieder lästigen Antid-Antiimp Grabenkämpfe los? Hier feiern mal eben 800 Nazis und die Zustände stinken zum Himmel und es gibt nicht besseres zu tun?

ausnahmsweise

demie 20.07.2008 - 12:41
Die nazis wissen, wie man/frau mit veranstaltungen die jungen leute ködert, die antifa mit ihren ewigen langweiligen und immer gleichen demos bleibt da auf der strecke. Lernt doch ausnahmweise mal was von den nazis.

Gera

Fuchs 20.07.2008 - 14:16
War echt eine schöne antifaschistische Demo! Kompliment an das Orga-Team!

Das die Nazis zur ihrer allwöchentlichen Latsch-Demo in Nazi-Town Gera unter ihren Erwartungen liegt, ist ein positives Zeichen, sollte aber nicht überbewertet werden!

Hätten wir mehr erreichen können???

Ich will mehr!!! 20.07.2008 - 15:59
Hätten wir mehr erreichen können??? Natürlich hätten wir mit etwas mehr Engagement und Absprache die Brücke länger halten können. Aber was hätte das genützt??? Ich meine für mich ist das Ziel von Gegen-Demos vordergründig das verzögern oder am besten das komplette Blockieren der Demo/Kundgebung der Nazis. Hätten wir länger auf der Brücke ausgehalten, was hätte es gebracht, kaum ein Nazi hat uns überhaupt gesehen. Ok es hätte was gebracht wenn wir solange durchgehalten hätten das wir die Nazis an der Abreise gehindert hätten, aber solange hätten wir den Bullen wohl kaum Wiederstand leisten können.
Meiner Meinung nach wäre die einzig Sinnvolle Störung eine Blockade der Anreise der Nazis gewesen.

@zusammenhalt

scheiß auf zusammenhalt 20.07.2008 - 16:17
Zitat: "Mich stört es nicht, wenn Leute diese oder jene Nationalfahne mitbringen, sie haben sicher einen Grund."

Nur weil jemand einen Grund hat legitimiert das noch gar nichts. Mich stört im Fall der Israelfahne insbesondere genau dieser GRUND und nicht die Fahne. Es ist letztendlich völlig egal, ob es sich um eine Nationalfahne oder irgendein anderes entsprechend aufgeladenes Symbol handelt. Daher ist auch die oft gehörte Israelfahnen-Kritik, es handele sich um eine Nationalfahne und gerade deswegen sei diese auf linken Demos unerwünscht, zu kurz gegriffen.
Das Problem ist: Die Israelfahne auf Antifademos hat mit Israel, Antisemitismuskritik oder Naziprovokation rein gar nichts zu tun - das wissen ihre Träger genauso gut wie die meisten, die auf der Demo mitlaufen. Hier geht es um Gruppenidentitäten, Abgrenzug, Selbstdarstellung, Dogmen- und Elitenbildung sowie gezielte Provokation anderer linker Aktivisten. Die Provokation erfolgt eben nicht durch das Symbol Israels sondern durch das Symbol einer selbsternannten linkskommunistischen-antifa-elite und genau das kotzt viele Leute an.

Es ist scheinbar immer noch nicht oft genug thematisiert worden: Die (anti-)Deutschen Aktivitäten richten sich fast ausschließlich gegen alles irgendwie "Linke" und nicht etwa gegen Nazis, Antisemiten, Rassisten etc. Dabei steht das (anti-)Deutsche "Programm" (Gewalt als Mittel der Konfliktlösung, JA zum Irakkrieg, Antimilitarismus-Kritik, Gegen die Islamisierung Europas etc.) den Nazis näher als dem Kommunismus. Und besonders "ekelhaft" dabei ist, um eine bei (anti-)Deutschen und Göbbels gemeinsam beliebte Vokabel zu verwenden, daß die Kritik immer aus der Rolle der Fürsprecher von zig Millionen ermordeter Juden erfolgt. Nur ein struktureller Antisemit kann es wagen, diese Position anzugreifen!

religion

ismirschlecht 20.07.2008 - 18:31
ja,das mit der israel fand ich auch sehr unpassend,da deren konflikt nahezu rein religiöser natur sind...und wer sich aufgrund verschiedener götter den schädel einschlägt ist selber schuld....