Menschenfeinde als Tierschützer

Marcus Hammerschmitt 18.07.2008 14:02
Der Zerfall der Linken, von dem man schon geglaubt hatte, dass er gar nicht weiter fortschreiten könne, scheint noch nicht an seinem Ende angelangt und brütet immer neue Abstrusitäten aus. Neuerdings machen wieder besonders radikale Tierschützer auf sich aufmerksam.
(Hinweis: Der folgende Artikel stammt von mir, und ich möchte ihn hier gern vorstellen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es mir aber nicht erlaubt, den ganzen Text zu zitieren, daher der Link am Schluss des Teilzitats)

"Aktionstraining: Klettern", "Erste Hilfe für Tiere", "Schablonendruck-Workshop" - die Aktiven wollen es praktisch angehen auf dem 1. AntiSpe-Kongress, der vom 7. bis zum 10. August 2008 in Hannover stattfinden soll. "AntiSpe", das ist nicht der Schlachtruf einer gegen die Hoffnung schlechthin gerichteten Bewegung, aber trotzdem kann man alle Hoffnung fahren lassen, wenn das Stichwort fällt.

"AntiSpe" ist die Abkürzung von "Antispeziesismus", ein Neologismus, so hässlich und verworren, wie die Ideologie, die hinter ihm steht. Er soll seinem Erfinder Richard Ryder 1970 in der Badewanne eingefallen sein. Auch Archimedes hatte angeblich großartige Ideen in der Badewanne, aber leider ist Richard Ryder nicht Archimedes, sondern ein Dampfplauderer mit Hang zu Wortspielen (ja, auch der Begriff "painism" stammt von ihm).

"Speziesismus" meint, dass die Unterscheidung zwischen Menschen und Tieren dieselbe negative moralische Qualität habe wie der Rassismus und der Sexismus. Das ist schon alles. 1975 kochte Ryder mit diesen mageren Zutaten ein Buch namens "Animal Liberation" zusammen, das bezeichnenderweise oft die "Bibel" der Antispeziesistinnen genannt wird. Denn mit einer Religion haben wir es hier allemal zu tun: Unbelegbare Behauptungen, je widersinniger, desto besser, werden einer rigiden Moral zugrunde gelegt, deren offensichtliche Widersinnigkeit nur durch Geschrei und durch Aktionismus um jeden Preis vertuscht werden kann.

Mehr unter:

 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28321/1.html


Viele Grüße,

M. Hammerschmitt
*
*
 http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/high.html
 http://jpgmag.com/people/MH2
 http://concord.antville.org/
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Ergänzungen

Antifacamp

antifacamper 18.07.2008 - 14:35
"Wir haben einem Loewen beigebracht Tofu zu essen!"* Eine kritische Einfuehrung in die Tierrechtsbewegung Thorsten Fuhrkamp Ausgehend von einer Kritik des Mensch-Tier-Verhaeltnisses, in welchem ein Ausgrenzungs- und Unterdrueckungsmechanismus, analog zu Rassismus oder Sexismus - der Speziesismus - gefunden wird, versucht die Tierrechtsbewegung die Ausbeutung der Tiere durch den Menschen abzuschaffen. Waehrend diese Bewegung sich als Bestandteil oder gar Fortsetzung der radikalen Linken sieht, will eben diese meist nicht viel von ihr wissen. Oftmals auch aus gutem Grund, wenn wir uns ansehen wer sich alles "Tierrechtsbewegung" nennt. Das Spektrum reicht mittlerweile von den altbekannten HolocaustrelativiererInnen, ueber "angeblich antisemitische" Sekten, bis zu Nazis die ihren Staatsveganismus fordern. Die gegen diese diffuse Tierrechtsbewegung vorgebrachten Argumente sind zwar in der Kritik der einzelnen Aspekte oft sehr richtig, gruenden jedoch selbst fast immer auf einen krampfhaften Speziesismus, der gar nicht erst nach den Motivationen der Tierrechtsbewegung fragt und so bisher beinah ausnahmlos in bestenfalls plumpen Polemiken versandete, statt zu versuchen das emanzipatorische Potential in der Kritik der reaktionaeren Phaenomene herauszuarbeiten und gegebenenfalls zu integrieren. Die Ursache hierfuer ist jedoch wohl eher in der Praxis der Tierrechtsbewegung selber, als in der Halsstarrigkeit linksradikaler TexteschreiberInnen zu suchen. Hat sie es doch bisher nicht geschafft ihr Profil als radikale, emanzipatorische Bewegung zu schaerfen und sich so fuer all jene reaktionaere Anhaengsel unmoeglich zu machen. Statt dessen wird und wurde auf breite Buendnispolitik gesetzt, die sich an realpolitischen Kampagnen abarbeitet und so zum Tierschutz verkuemmert. Jeder Nazi kann erwiesenermaszen Mitleid mit dem armen, suessen, gequaelten Affenbaby haben. Doch dieses Mitleid ist bis auf das Vorhandensein irgendeiner Empathie noch lange kein Schritt in eine richtige Richtung. Im Gegenteil. Der Weg vom Mitleid zur bestenfalls Aufrechterhaltung des Ausbeutungsverhaeltnisses, schlimmstenfalls menschenfeindlichen Reaktion, liegt naeher, als der zu einer Anerkennung von Tieren als Individuen mit individuellen Beduerfnissen. Der fortschrittliche Teil dieser Bewegung - naemlich jener, der sich selber schon gar nicht mehr "Tierrechtesbewegung" nennt, da er kein wie auch immer geartetes Recht einfordern, sondern eine Befreiung erreichen will - hat mit einem autoritaer durchgesetzem Veganismus, relativierenden NS-Vergleichen oder naiver Tierliebe nichts zu tun. Kritisiert er doch sogar "Tierliebe", Tierschutz oder aehnliche Romantisierungen und Verklaerungen notwendigerweise als Teil des Problems. Worum es gehen soll, ist also einerseits eine Einfuehrung in die Grundbegriffe einer ernstzunehmenden antispeziesistischen Bewegung zu geben, auf welche eine progressive Kritik, welche unreflektierte Lust- und Fortschrittsfeindlichkeitsvorwuerfe hinter sich lassen kann, und sich fragt, warum nur Menschen ein Interesse an der Ueberwindung ihrer Ausbeutung haben sollten, aufbauen kann, um auszuloten welche Schnittmengen es zwischen kommunistischer Kritik und antispeziesistischer Bewegung gibt und diese bestenfalls in einer Erweiterung der zu befreienden Subjekte muenden laesst. *Futurama, s2e15

Leider sehr einseitig

Jupp 18.07.2008 - 14:39
Schade, es gibt sicher berechtigte Kritik an Teilen der AntiSpe Bewegung und es gibt auch sicher Mechanismen oder Hintergedanken, die diskutiert werden sollten und die auch vielen Menschen der AntiSpe-Bewegung nicht geläufig sind. Aber der Rundumschlag gegen Tierschutz, Veganismus & co von M.Hammerschmitt ist m.M. nach nicht der richtige Anstoß, um diese Diskussion zu führen. Dieser Artikel bei indymedia wird die Klickrate bei telepolis wohl ansteigen lassen, jedoch befürchte ich, dass er hier auf berechtigten Widerspruch stoßen, der eine Debatte zum Thema erstickt.

Lesetip dazu:

Entdinglichung 18.07.2008 - 14:52
Murray Bookchin: Re-enchanting Humanity: A Defense of the Human Spirit Against Antihumanism, Misanthropy, Mysticism and Primitivism, London/New York 1995

Eine emanzipatorische Perspektive?

zugabteil 18.07.2008 - 17:10
@ antifacamper:

Erstmal stimme ich dir zu, dass die Kritik an der Antispe-Bewegung oft nicht ihren Namen wert ist. Zwar werden durchaus treffend die Gleichsetzung von Tier und Mensch und insbesondere die reaktionären Ausformungen der "Bewegung" benannt (Peter Singer, Universelles Leben, uvm.). Aber an Stelle einer ernsthaften Auseinandersetzung mit denjenigen Teilen, die sich die allgemeine Emanzipation auf die Fahnen geschrieben haben und sich auch mit der linksradikalen Kritik auseinandersetzen (z.B. Tierrechtsaktion Nord) wird meist nur polemisch von oben abgeurteilt. Diese Polemik möchte ich nicht wiederholen.
Allerdings finde ich die Rede von der "Anerkennung von Tieren als Individuen mit individuellen Beduerfnissen" äußerst problematisch. Der Begriff des Individuums wird hier - wahrscheinlich unabsichtlich - anders verwendet als philosophisch üblich: nämlich gleichbedeutend mit einem einzelnen Organismus. Demgegenüber würde ich Individuum mit der Herausbildung eines Selbst, einer Selbstbewußtwerdung verbinden.
Die Verwendung des Begriffs Individuum gleichbedeutend mit 'einzelner Organismus' halte ich deshalb für hoch problematisch, weil sie ein Biologisiergung des unter Individuum gefassten darstellt. Das was die Aufklärung und ihre linke Fortführung und Kritik mit dem Begriff fassen wollten war jedoch nichts biologisches, sondern gerade das Heraustreten des Menschen aus dem Naturzusammenhang und damit auch aus dem Zwangsverhältnis Natur. Die kritische Theorie Adornos (und nicht nur Adornos) - die von Teilen der Antispe-bewegten gerne zur Stützung ihrer Thesen herangezogen wird - hat versucht deutlich zu machen, warum diese Befreiung der Menschen von der Natur die Herrschaft der Menschen über sich selbst hervorbringt ("Dialektik der Aufklärung") und die Emanzipation zum Individuum somit scheitert. Ein Rückfall des Menschens in vorsubjektive Zustände (die Adorno als vormenschliche bezeichnet hätte), also eine Unterwerfung unter die Natur, wäre jedoch das Gegenteil von Emanzipation.
Die Verwendung des Begriffs Individuum gleichbedeutend mit "einzelnem Organismus" ignoriert schlicht die aufklärerische Intention dieses Begriffs und redet - wenn auch nicht gewollt - dem Biologismus das Wort - einer Unterwerfung des Einzelnen unter den Zwang des Naturzusammenhangs. Dies wird auch im Kommentar von "Pallor" deutlich, der Menschen als "Tiere" bezeichnet ("Wissenschaftlich gesehen ist der Mensch ein anderes Tier") und damit gerade übersieht, dass der Begriff des Menschlichen (zumindest in der Tradition der Aufklärung) nichts biolgisches meint.
Individuum bezeichnet nach der Intention der Aufklärung das, was Mensch von Tier unterscheidet (eine in erster Linie nicht biologisch begründete Unterscheidung).
Den Menschen zum Tier herabzusetzen ist somit ein antiemanzipatorischer Akt. Der Begriff des Herabsetzens ist nicht nur - wie "Pallor" meint - darauf zurückzuführen, dass Tiere dem Menschen gegenüber von diesen herabgesetzt werden. Es ist keine bloße Analogie zum herabsetzen eines "Weißen" zum "Nigger". Die Bezeichnung (und Behandlung) eines "Weißen" als "Nigger" wird erst durch die reale Herabsetzung von Menschen gegenüber anderen Menschen zu etwas herabsetzenden. Dies Analog für die Begriffe Mensch und Tier zu behaupten - wie es "Pallor" tut - trifft jedoch nicht zu, da die Unterscheidung der Aufklärung in Mensch und Tier keine biologistische ist (anders als die von "Weißem" und "Nigger").
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich will damit nicht die real vorhandene Behandlung von Tieren rechtfertigen; sehr wohl aber die antiaufklärerische Reduzierung des Menschen auf ein biologisches Tier. Eine Versöhnung des Menschen mit der "Natur" ist unabdingbar für die menschliche Selbstemanzipation (siehe Horkheimers und Adornos "Dialektik der Aufklärung"). Die Forderung der Gleichsetzung von Mensch und Tier ist jedoch ein antiemanzipatorischer romantischer Rückfall. Ich denke darum, dass die völlige Aufhebung von Naturbeherrschung nicht das Ziel sein kann. Eher ginge es meines Erachtens darum eine reflektierte Form von Naturbeherrschung zu finden, die keine Herrschaft der Menschen über ihre innere Natur zur Folge hat. Hierfür wäre auch ein anderes Verhältnis zur äußeren Natur und eine andere 'Behandlung' von Tieren notwendig. Ob das eine vegetarische oder vegane Lebensweise bedeuten würde, kann ich nicht entscheiden und wäre zu diskutieren.
Vegetarismus und Veganismus allein (d.h. ohne eine ihnen vorgeordnete emanzipatorische Gesellschaftskritik) sind unter den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen jedoch bestenfalls nutzlose idealistische Träumereien, die wie jeder Idealismus eine Tendenz zum reaktionäre Rückfall in sich tragen.

SCHLECHT KOPIERT UND KEINE ARGUMENTE

antispeziesismus 18.07.2008 - 18:56
@ Marcus Hammerschmitt
frag mich wieso du so ein schlecht recherchiertes zeug hier rein kopierst. das buch animal liberation wurde von peter singer 1975 heraus gebracht und nicht von ryder!

@ zugabteil
was ist den an peter singer bitte schön reaktionär??? schon mal was komplett von ihm gelesen?


bei peter singer geht es darum die menschen nicht zu degradieren, sondern den status der tiere zu heben. und warum das ganze? ganz einfach. die vermeintlichen unterschiede wie kognivität, selbstbewußtsein und sprachfähigkeit zwischen menschen und tieren sind nicht zutreffend. hier eine trennlinie zu ziehen ist willkürlich, weil geistig behinderte menschen und säuglinge diese eingenschaften auch nicht haben. dafür haben aber menschenaffen zum teil diese eigenschaften. es gibt gorrilas, die sich mittels gebärdensprache mit menschen verständigen können.

der entscheidende faktor ist nicht, dass tiere nicht so intelligent sind wie wir, sondern entscheidend ist, dass sie schmerzen empfinden können. und sie haben ein interesse daran keine schmerzen zu empfinden, ebenso wie wir. deshalb ist es wichtig die interessen der tiere zu berücksichtigen. bei interessenskonflikten zwischen menschen und tieren wie z.b. fleisch essen, pelz tragen oder tierversuche, überwiegen die interessen der tiere. beim fleisch essen geht es bei uns nur um geschmack und bei den tieren bedeutet es manchmal lebenlange qualen und dann den tod. da pflanzen keine schmerzen empfinden können ist es natürlich legitim sich von diesen zu ernähren.

und das argument wir sollen fleisch essen, weil es die tiere auch tun ist sowas von albern. tiere können nicht anders, sie sind nicht überlebensfähig ohne fleisch. ebenso ist es bei den eskimos. da ist es auch legitim, weil die keine anderen alternativen haben.

vegan.blogsport.de

vegan.blogsport.de 20.07.2008 - 22:39
vegan.blogsport.de

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Widerlich

Fischkopp Schwammkopp 18.07.2008 - 14:49
hab mich schon den halben vormittag in den comments zum Artikel ausgekotzt. grausamer artikel, ultra-prollige comments. Wäre dankbar für verstärkung ;)

Titel

Pallor 18.07.2008 - 14:56
Naja eine sehr dummer und Wissenschaftsfeindlicher Beitrag.

Die Unterscheidung der Fauna in Tiere und Mensch, ist ein Religöser Aspekt,
der z.b. auf die Bibel zurück geht.
Wissenschaftlich gesehen ist der Mensch ein anderes Tier.

Dabei geht es nun nicht zu sagen(wie es so viele Kritiker gerne vereinfacht
tun), das nun Menschen durch diese Aufhebung der "künstlichen und moralistischen"
Trennung irgendwelchen Biologismen unterzuordnen wären.(Z.b. was gerne
auch falsch Verstanden wird als "Überleben des Stärkeren")

Es geht dabei darum Herrschaftsstrukturen aufzudecken, sowohl der Menschen
über andere Tiere, als auch der Menschen unter einander.
Auch gerade dieser Leidliche Vergleich mit dem Holocaust, sollte kurz aufgegriffen
werden. Es geht nicht darum nun zu sagen das die systematische Ermordung von
Tieren Gleichzusetzten ist mit dem Holocaust, es sind gänzlich unterschiedliche
Gräule und eine Aufrechnung wird keinem davon gerecht!

Viel mehr geht es dem Antispeziesismus darum aufzudecken, das die Moral
die in Gesellschaften herrscht z.b. beim Quälen und Töten es für legitim hält
Tiere umzubringen.
Und genau diese Delegitimation menschlichen Lebens wurde im NS aber auch in
anderen Rassistischen Systemen durchgeführt. Schwarze wurden zu Affen degradiert,
und schon war die "Schein Moral" aufgehoben.
"Juden" waren "Schweine oder Parasiten" und so galt auch für sie keine
Menschenrechte mehr etc.

Diese Zusammenhänge aufzuzeigen, und konsequent zu dekonstruieren, sagt
sehr wenig über die anderen Tiere aus, sondern viel mehr über uns Menschen!

Pseudowissenschaft

! 18.07.2008 - 15:45
@pallor
Die Begründungsthesen des AntiSpe-Gedönses, sind pseudowissenschaftlicher Mumpitz.
Selbstverständlich ist der Mensch ein Tier, er hat aber wenn man so will, darüberhinausgehende Eigenschaften (bspw. den angesprochen Subjektscharakter und Reflexionsfähigkeiten, etc...) die eine Gleichstellung Tier-Mensch einfach (wissenschaftlich und nicht religiös!) verbietet.
Dass es begrifflich nicht ganz sauber getrennt ist stimmt, ist aber kein Ansatzpunkt um die zugrundeliegenden Fakten zu widerlegen, da es eben nur ein Ausdruck ist und jede/r, dessen kognitive Fähigkeiten über die von Moos hinausgehen, aus dem Zusammenhang erkennt, was gemeint ist.

Um es zu verdeutlichen: Wir sind auch alle organische Materie, dennoch bestehen deutliche Unterschiede zwischen bspw. dem angesprochenen Stück Moos und einem Menschen (zumindest im Allgemeinen). Soll man sich jetzt auch hinstellen und plärren: Befreit die Gärten! Stoppt den Gebrauch von Nutzpflanzen! Geranien in die Parlamente! ??

Wohl eher nicht, oder?
Und warum? Weil es Blödsinn wäre und genauso verhält es sich mit der AntiSpe-Ideologie...

PS

PS 18.07.2008 - 15:54
Was ich bei diesem AntiSpe-Zeugs nicht verstehe: Wenn der Mensch auch "nur" ein Tier ist, also die Tiere mit ihm auf derselben Stufe stehen, warum soll er sich dann nicht artgerecht verhalten dürfen? Also bspw. sich so ernähren wie er es von wenigen unbedeutenden letzten Jahrtausenden seit Erfindung des Ackerbaus abgesehen schon immer (also seit Erreichen der Entwicklungsstufe Homo sapiens sapiens) getan hat: Fast ausschließlich von Fleisch!

@ PS

gute Polemik! 18.07.2008 - 17:24
:-D LOL
gute Polemik ist Polemik die (zu)trifft!
und das tut sie!

7.-10.8.08: Antispe-Kongress in Hannover

tut nix zur sache 18.07.2008 - 19:33
*Aufruf zum Antispe Kongress 2008*
vom 7. bis 10. August in Hannover im UJZ Korn

Treffen der Tierrechts-/ Tierbefreiungsbewegung
aber auch gerne anderer sozialer-emanzipatorischer Bewegungen


Der Antispe Kongress 2008 möchte euch dazu einladen, gemeinsam
theoretisch und praktisch dem vorherrschenden Mensch-Tier-Verhältnis auf
die Spur zu gehen. Ziel ist es einerseits Theorien zur Kritik am
gesellschaftlich verankerten Mensch-Tier-Verhältnis kennen zu lernen und
zu diskutieren und andererseits eine Plattform zu bieten für
persönlichen Austausch und Vernetzung.
Der Kongress soll hierbei offen für alle sein, egal ob schon jahrelang
aktiv oder einfach neugierig und interessiert.

*Nutzenfixiert produziert, Verdinglicht, als Ware in Wert gesetzt,
Ausgebeutet* Eine Kritik am Status von nicht-menschlichen Tieren in der
Gesellschaft

Wir leben in einer Gesellschaft wo alles zur Ware gemacht wird um daraus
Profit zu erwirtschaften: sei es die menschliche Arbeitskraft oder seien
es nicht-menschliche Tiere, die als Ware in Wert gesetzt werden, um
daraus Kapital zu schlagen. Unsere gesamte Gesellschaft ist von diesem
Prinzip überzogen. Daher kann die Kritik am Status der Tiere nicht
losgelöst vom Kapitalismus geübt werden, in dem nicht-menschliche Tiere
verdinglicht, zur Ware und zu Tier-Kapital gemacht werden.
Durch die kapitalistische Produktionsweise wird "das Tier" zum
verwertbaren Objekt. Hierbei ist es gesellschaftliche Realität, dass das
Mensch-Tier-Verhältnis von Gewalt gegenüber dem Tier geprägt ist:
nicht-menschliche Tiere werden für Nahrung und Kleidung ausgebeutet und
umgebracht, für die Erforschung von Medikamenten und Kosmetika als
Versuchsobjekte benutzt, zum Vergnügen aufgespießt und erschossen, zum
Zeitvertreib ausgestellt und dressiert, für Partnerschaft gezüchtet und
für Sport ausgenutzt. Wie nicht-menschliche Tiere wahrgenommen werden
geschieht über ihren Nutzen und durch Kategorisierung in Gruppen, wie
z.B. "Nutztiere", "Haustiere", "Versuchstiere", "Zootiere", "Pelztiere"
und andere. Diese Kategorien spiegeln den Stellenwert, welchen sie in
unserer Gesellschaft haben, wider: sie sind etwas, was für den Menschen
da ist, werden aber nicht als jemand wahrgenommen, der eigene Interessen
besitzt.
Dass nicht-menschliche Tiere in unserer Gesellschaft nach Belieben
benutzt werden dürfen, scheint als Naturkonstante, an deren Tatsache
selten gerüttelt wird. Sie gilt als normal und feststehend.

*Der "Mensch"-"Tier"-Dualismus*

Die klare Grenzziehung zwischen Mensch und Tier rechtfertigt diese
willkürliche Ausbeutung von nicht-menschlichen Tieren. Dadurch werden
unter dem Begriff "Tier" höchst unterschiedliche Spezies
zusammengefasst, deren größte Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie von
ihrem Gegenspieler Mensch abgegrenzt werden.

Die Kategorie "Tier" ist eine soziale Konstruktion des Menschen.
Gemeinsamkeiten zwischen Menschen und nicht-menschlichen Tieren werden
verleugnet und Unterschiede hervorgehoben. Das Tier hat hierbei die
Funktion des negativen Gegenüber des Menschen und repräsentiert alles,
was nicht in die heile Welt des Menschseins passt. Eigenschaften und
Verhaltensweisen wie Sehnsüchte, Triebe, Abneigungen, Aggressionen, die
nicht in das vorherrschende Idealbild des zivilisierten Menschen passen,
werden dem negativen Gegenpol "Tier" zugeschrieben.

Dieses Denken nennt man dualistisch, binär oder schwarz/weiß. Es
beinhaltet, dass sich zwei Gegensatzpaare unvereinbar gegenüberstehen.
In der westlichen Kultur gibt es noch andere Gegensatzpaare wie Kultur -
Natur, Geist -Materie, Vernunft-Trieb, Seele - Körper, Moral - Instinkt,
Mann - Frau usw.

Es lässt sich feststellen, dass die Seiten dieser Paare jeweils Mensch
und Tier zugeordnet werden können. Dabei zeigt sich die hierarchische
Ordnung des Mensch-Tier-Dualismus: die dem Menschen zugeordnete Seite
(z.B. Vernunft) stellt den gesellschaftlichen Soll-Zustand dar,
wohingegen die andere Seite, die vom Tier repräsentiert wird (z.B.
Trieb), für den Negativ-Pol steht, nämlich für das, was nicht sein soll
bzw. was es nicht geben darf.
Daraus resultiert eine Werteskala, mit der die andere Gruppe abgewertet
und gleichzeitig die eigene Gruppe aufgewertet wird. Die dualistische
Denkweise beinhaltet Mechanismen die zur Ausgrenzung und Diskriminierung
von Tieren, aber auch von Menschen führen. So werden Frauen, Indigenas,
Schwarze wie auch Tiere dem begrifflichen Rahmen der Natur zugeordnet,
die als negatives Gegenstück zur höherwertigen Kultur des Menschen/des
weißen Mannes betrachtet wird. Unterdrückung und Gewalt an Individuen,
die als naturnah stigmatisiert werden, können mit Hilfe dieser
Herrschaftslogik legitimiert werden.

Die Kritik am Mensch -Tier-Verhältnis sollte nicht als isoliertes
Unterdrückungsphänomen angesehen werden, sondern in den Kontext mit
anderen Benachteiligunsformen wie Rassismus und Sexismus gestellt
werden. Es muss daher eine fundierte Analyse stattfinden, die
Überschneidungen und Wechselwirkungen des Speziesismus mit anderen
Unterdrückungsformen untersucht. Dabei sollte beachtet werden, dass es
sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen verschiedene Arten
von Unterdrückungen gibt.

In der Analyse zum Mensch-Tier-Verhältnis ist noch viel Arbeit zu
leisten, die nur mit einem gemeinsamen konstruktiven Dialog, zu dem Ziel
kommen kann, einer Gesellschaft die nicht auf Ausbeutung, Gewalt und
Unterdrückung basiert ein kleines Stück näher zu kommen.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Kongress einen Beitrag dazu leisten werden!

Das Orga-Team

 http://kongress.antispe.org

@ antispeziesismus

TXC 18.07.2008 - 19:46
"da pflanzen keine schmerzen empfinden können ist es natürlich legitim sich von diesen zu ernähren."
Das Empfindungsvermögen von Pflanzen ist keineswegs so abschließend aufgeklärt, wie du es hier darstellst. Darüber hinaus ist es ne Tatsache, dass jedes Lebewesen, Pflanzen und Mikroorganismen eingeschlossen, einen Selbsterhaltungstrieb besitzt und es somit offensichtlich nicht besonders toll findet, gegessen zu werden.
Und um deiner eigenen Argumentation zu folgen: wenn Schmerzempfinden alles ist, wäre es also legitim, Menschen (oder Tiere) zu töten, die auf irgendeine Weise ihr Schmerzempfinden verloren haben?

"und das argument wir sollen fleisch essen, weil es die tiere auch tun ist sowas von albern. tiere können nicht anders, sie sind nicht überlebensfähig ohne fleisch."
Um den Mensch-Tier-Vergleich nochmal von ner anderen Seite her zu betrachten: Tiere handeln zu ihrem eigenen Nutzen und zu ihrer eigenen Bequemlichkeit und nehmen keine Rücksicht auf moralische Fragen. Du kannst beispielsweise irgendein synthetisches Hundefutter zusammenbrauen, das alle nötigen Nährstoffe enthält, und deinen Hund vor die Wahl zwischen der künstlichen und einer gewöhnlichen fleischhaltigen Nahrung stellen - falls der Hund sich für das Kunstzeug entscheidet, dann nur, weils ihm besser schmeckt, nicht, weil er ein Problem damit hat, Fleisch zu fressen.
Unterm Strich läufts darauf raus, dass Tiere das tun und lassen, was ihnen grade passt, und von daher steht die Frage, weshalb wir das nicht ebenfalls tun sollten, weiterhin im Raum.

"ebenso ist es bei den eskimos. da ist es auch legitim, weil die keine anderen alternativen haben."
Hätten sie schon :) Es wäre zugegebenermaßen ne logistische Herausforderung, aber durchaus machbar. Findest du es jetzt immer noch legitim?

Linke Spießer

Anarcho... 18.07.2008 - 19:48
Bei der sogenannten Deutsche Linken scheint es sich dann tatsächlich um ein Tier handeln, sie zerfleicht sich immer selbst...... Ach so, von solch brutalen Akt kann sich die Bestie Mensch dann oft auch nicht lossagen...

Im Ernst, mal wiede eins dieser Reizthemen gefunden und polemisch rumgekotzt....

Dann gleich immer dieses dämliche Schwarz-Weißdenken und blödes Theroriegeblubber....
Halbwissen reicht aus um am linken Stammtisch mitschwätzen zu können!


Fleischgenuß

Hans Wurst 18.07.2008 - 20:07
Ich kaufe mein Fleisch nur beim veganen Metzger. So hab ich ein reines Gewissen. :-)))

Bullshit

Blöck 19.07.2008 - 10:28
Also erstmal sei hier zu wiederlegen das Pflanzen keine Schmerzen haben. Das ist bisdato nicht bewiesen, fest steht nur sie können sich nicht artikulieren. Dennoch weiß man das auch Pflanzen zum Beispiel zum Licht wachsen und Stoffelwechselprozesse unterschiedlich stark ausführen sich also anpassen und Bedürfnisse haben und ausleben. Wenn man eine Pflanze zu sehr schädigt geht sie ein also hört auf Stoffwechsel zu tätigen.
Auch Pflanzen sind Spezies wie Tiere. Es ist also von sich aus Verdreht zu behaupten man darf keine Tiere mehr essen sondern soll stattdessen alle Pflanzen wegfressen bzw. diese in für sie selber Lebensfeindlichen überfüllten Gewächshäusern zum fressen kultivieren.

Den Spezifisten ist vorzuwerfen das sie Tiere in einer Art vermenschlichen die nicht real ist. So sind Carnivore Tiere nicht etwa geschädigte Mörder und eine Antilope wird nicht auf Grunde eines Streitgespräches vom Löwen gefressen sondern dies ist der normale Gang der Natur. Löwen unsw. sind nun mal Carnivore und wenn man ihnen des Fleischfressen verbietet sterben sie aus. Genauso sind viele Pflanzenfresser von einem empfindlichen Ökosystem abhängig. Zum Beispiel auch von der reduzierung durch Fleischfrsser. Das ausrotten der Carnivoren hat z. B in Australien ein Massensterben der Pflanzenfresser nach sich gezogen weil diese sich eben über die Maßen vermehrt haben (ohne natürliche Feinde) und alle Pflanzen weggefressen haben.
Bis heute sind die Zusammenhänge der Ökosysteme nicht erklärbar. Viele Pflanzen beeinflußen die sie umgebende Tierwelt ohne das man direkte Zusammenhänge erkennen könnte.

Man sollte also sehr vorsichtig sein mit solchen Behauptungen wie sie die Spezifisten aufstellen.
Tatsache ist das der Mensch sich weitesgehend aus der Natur raushalten sollte. Soll heißen Siedlungssysteme begrenzen und eindämmen. Weite Teile der Natur einfach sich selbts überlassen und Nutztiere und Pflanzen möglichst in den eigenene SIedlungen begrenzt Kultivieren.

Im übrigen sei noch zu sagen das die meisten Nutztiere und halbwilden Tiere, Z. B. Kühe, Schweine, Füchse, Tauben usw... so sehr vom Menschen abhängig geworden sind das sie in der Freiene Natur innerhalb weniger hundert Jahre ausstreben werden.

Ich esse nur fleischfressende Tiere +Pflanzen

Pamela 19.07.2008 - 11:54
Es gibt nur eine einzige ethisch vertretbare Form von Fleischgenuss: Die besteht darin, seinen Fleischknosum auf carnivore Tiere zu beschränken - also auf solche Tiere, die selbst Fleisch essen. Sie können sich ja nicht beschweren, wenn sie verspeist werden, da sie ja selbst andere Tiere fressen, und das massenhaft.

Das heißt in der Konsequenz:

Auf Rindersteaks, Kaninchenbraten u.ä. ist ab sofort zu verzichten!
Dafür stehen lecker Löwen, Tiger, Füchse, Wölfe etc. auf dem Speiseplan.

Für Pflanzen gilt das selbe: nur fleischfressende Pflanzen (es gibt mehr als 1.000 verschiedene karnivore und präkarnivore Pflanzenarten!) sollten gegessen werden.

Probiert es mal aus - ich kann es nur empfehlen.

Hammerschmitts Rassismus

Timo 19.07.2008 - 14:00
Als überzeugter Veganer, Tier- UND Menschenrechtler mit durchaus fachlichem Hintergrund (Biologe), frage ich mich immer wieder, ob ich mich über solche Artikel aufregen soll, oder ob sie das "Papier" nicht wert sind, auf dem sie geschrieben sind.
Zum einen sprangen mir aus diesem Artikel die fachlichen Fehler entgegen: Ja, wie schon weiter unten bemerkt wurde, stammt das Buch "Animal liberation" von Peter Singer. Hammerschmitt kritisiert hier ein Buch, von dem er noch nicht einmal den Autor richtig bennen kann - ich wette, er hat es nie in der Hand gehalten. Er schreibt von "mageren Zutaten", mit denen dieses Buch geschrieben sei. Daß der wirkliche Autor jedoch einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart ist, ist an Hammerschmitt wohl verbei gegangen. Sicher ist die Auslegung des Utilitarismus von Peter Singer kritisierbar, jedoch ist die geistige Basis, auf der er seine Argumentation aufbaut sehr durchdacht - da empfehle ich Hammerschmitt einmal die Beschäftigung mit dem Begründer des Utilitarismus, John Stuart Mill. Sein 1861 veröffentlichtes Werk "Utilitarianism" gibt es in zweisprachiger Ausgabe im Reclam-Verlag.
Dazu kommt, daß Hammerschmitt all den Menschen, denen auch Tiere etwas wert sind, versucht, unterschwellig einen Rassismus anzudichten. Woher nimmt er die Behauptung, Veganer seien Menschenhasser?? Pflanzliches Katzenfutter ist übelste Tierquälerei, Massentierhaltung, Küken sexen, Pelztierzucht etc aber o.k.? Wie begründet Hammerschmitt seine Bewertung? Gar nicht! Aus ihm spricht einzig und allein rassistischer Haß! Rassistisch? Ja, rassischtisch, denn er predigt einen Haß auf Veganer, einzig und allein aus dem Grund, daß sie Veganer sind, denn fachliche Kritik vermag er nicht hervorzubringen. Hammerschmitts Polemik erinnert mich erschreckend an Reden, die vor ca. 70 Jahren geschwungen wurden. Und warum tut er das? Darüber kann man als normaler Mensch sicher nur spekulieren. Ich will mich nicht über ihn lustig machen, wenn er in seiner Kindheit wirklich etwas Schlimmes erlebt haben soll. Ich glaube aber eher, daß er zu bequem ist, seinen "McDonald´s way of life" kritisch zu hinterfragen!
Wenn ein Antispeziesist es ablehnt, eine Wertgrenze zwischen menschlichem und anderem tierlichen (biologisch gesehen gehören die Menschen ja auch nur zu den Trockennasenaffen!) Leben zu ziehen, bedeutet das überhaupt nicht, daß er Menschen so wie Tiere zur Schlachtbank führen möchte. Es bedeutet, Tiere mit einem ähnlichen Respekt wie Menschen zu behandeln! Der springende Punkt ist hierbei die Argumentationsrichtung!
Was hat Trockennasenaffe Hammerschmitt bitteschön gegen eine Achtung von Tieren? Dadurch, daß ich Veganer bin, füge ich absolut keinem anderen Menschen Schaden zu. Den Schaden richten Trockennasenaffen wie Hammerschmitt an sich selbst an: Ihr Ego verkraftet es nicht, wenn sie auf andere Trockennasenaffen treffen, die höhere ethische Maßstäbe an sich selbst legen, und diese dann auch noch zu leben imstande sind. So zumindest meine Theorie, die immerhin auf jahrelangen Erfahrungen mit meinen Artgenossen beruht.
Lieber Herr Hammerschmitt! Von Trockennasenaffe zu Trockennasenaffe: Toleranz bringt uns weiter als Haß! Versuchen Sie das doch einmal selbst!
Viele Grüße!
Timo, Veganer

@Timo

TXC 19.07.2008 - 17:33
"Dadurch, daß ich Veganer bin, füge ich absolut keinem anderen Menschen Schaden zu. Den Schaden richten Trockennasenaffen wie Hammerschmitt an sich selbst an: Ihr Ego verkraftet es nicht, wenn sie auf andere Trockennasenaffen treffen, die höhere ethische Maßstäbe an sich selbst legen, und diese dann auch noch zu leben imstande sind."
Ich kann nicht für Marcus Hammerschmitt sprechen, aber was Leuten ('Speziesisten') wie mir auf den Senkel geht, ist keineswegs eure vegane Ernährungsweise. Es ist vielmehr euer Missionierungseifer und eure Überzeugung, etwas Besseres als die Fleischfresser zu sein - und die ist bei ner rationalen Betrachtung leider unhaltbar.
Die geforderte Toleranz kann daher keine einseitige Sache sein. Esst, was ihr wollt, aber pinkelt uns nicht ans Bein, weil wir essen, was wir wollen. Und wenn ihrs doch tut, kommt gefälligst damit klar, dass wir zurückpinkeln. Okay?

@ TXC

antispezisismus 20.07.2008 - 21:52
...........Und um deiner eigenen Argumentation zu folgen: wenn Schmerzempfinden alles ist, wäre es also legitim, Menschen (oder Tiere) zu töten, die auf irgendeine Weise ihr Schmerzempfinden verloren haben?..............

gibt es sowas? beispiele bitte! mit hypothetischen fragen wird es ein bißchen unsachlich. doch angenohmen es wäre mal der fall. dann wäre es trotzdem nicht legitim. weil sowas wie psychische schmerzen auch berücksichtigt werden. es wäre wohl ein großes interesse deiner mutter, wenn du aus irgendwelchen gründen keine schmerzen mehr hast, dafür dann trotzdem nicht getötet wirst. mal angenohmen du wärst allen anderen leuten egal, dann wäre es trotzdem nicht ok dich zu töten, weil du mit großer wahrscheinlichkeit kein interesse
daran hast. angenohmen du willst es (sterben) und kannst es aber nicht selbst tun (suizid) dann wäre es ok dir dabei zu helfen (sterbehilfe). klar wollen pflanzen auch nicht getötet werden. sie wachsen zur sonne usw. aber was empfielst du den als alternative? sich etwa
von luft ernähren?



..............Um den Mensch-Tier-Vergleich nochmal von ner anderen Seite her zu betrachten: Tiere handeln zu ihrem eigenen Nutzen und zu ihrer eigenen Bequemlichkeit und nehmen keine Rücksicht auf moralische Fragen. Du kannst beispielsweise irgendein synthetisches Hundefutter zusammenbrauen, das alle nötigen Nährstoffe enthält, und deinen Hund vor die Wahl zwischen der künstlichen und einer gewöhnlichen fleischhaltigen Nahrung stellen - falls der Hund sich für das Kunstzeug entscheidet, dann nur, weils ihm besser schmeckt, nicht, weil er ein Problem damit hat, Fleisch zu fressen. Unterm Strich läufts darauf raus, dass Tiere das tun und lassen, was ihnen grade passt, und von daher steht die Frage, weshalb wir das nicht ebenfalls tun sollten, weiterhin im Raum............

tiere haben nicht die fähigkeit eine wahl zu treffen. sie können nicht über alternativen und ihre ernährung reflektieren. das ist jedoch kein beleg für eine trennlinie zwischen mensch und tier, weil es bei den menschen auch individuen gibt, die sowas nicht können.



.........."ebenso ist es bei den eskimos. da ist es auch legitim, weil die keine anderen alternativen haben."
Hätten sie schon :) Es wäre zugegebenermaßen ne logistische Herausforderung, aber durchaus machbar. Findest du es jetzt immer noch legitim?..............

puh, wieder zu hypothetisch. wenn du auf dem nordpol eine riesige handelskette von pflanzenprodukten an den start kriegst. dann wird es für die eskimos natürlich nicht legitim sein fleisch zu essen. ist doch logo!



..........Ich kann nicht für Marcus Hammerschmitt sprechen, aber was Leuten ('Speziesisten') wie mir auf den Senkel geht, ist keineswegs eure vegane Ernährungsweise. Es ist vielmehr euer Missionierungseifer und eure Überzeugung, etwas Besseres als die Fleischfresser zu sein - und die ist bei ner rationalen Betrachtung leider unhaltbar.........

wieso missionierung? wer wird gegen seinen oder ihren willen zu etwas gezwungen? oder findest du es jetzt auch missionierung, wenn irgend wer in der stadt flyer gegen nazis verteilt oder demos usw. macht. und was meinst du mit besser sein? ich mein, kannst ja bei jedem rotz behaupten, die leute würden sich als etwas besseres sehen, nur weil die etwas anders sind oder etwas anderes als du machen. da kann ich ja auch so salop behaupten du würdest dich für etwas besseres als veganer halten, weil du tiere zum essen gern hast.



@Timo
super kommentar!!! frag mich wieso die mods den kommentar versteckt haben???

@antispezisismus

TXC 21.07.2008 - 01:21
"gibt es sowas? beispiele bitte! mit hypothetischen fragen wird es ein bißchen unsachlich."
Ich bin kein Mediziner, keine Ahnung, ob das durch irgendwelche Hirnschäden passieren kann. Allerdings fällt im weitesten Sinne auch ne schmerzlose Tötung unter diesen Punkt.

"klar wollen pflanzen auch nicht getötet werden. sie wachsen zur sonne usw. aber was empfielst du den als alternative? sich etwa von luft ernähren?"
Ich wollte eben aufzeigen, dass es keine Alternative gibt. Ja, wir müssen uns von irgendwas ernähren - Fakt. Das passt den Pflanzen nicht, das passt den Tieren nicht - auch Fakt. Aber aus dieser Konstellation abzuleiten, dass Pflanzenkonsum legitim und Fleischkonsum verwerflich ist, ist doch ne etwas eigenwillige Interpretation. Es sei denn, man nimmt Abstufungen vor, aber das wollt ihr ja gerade nicht tun.

"tiere haben nicht die fähigkeit eine wahl zu treffen. sie können nicht über alternativen und ihre ernährung reflektieren. das ist jedoch kein beleg für eine trennlinie zwischen mensch und tier, weil es bei den menschen auch individuen gibt, die sowas nicht können."
Natürlich ist es eine Trennlinie und eine der herausragenden Eigenschaften unserer Art. Einzelne Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, weil sie beispielsweise im Koma liegen, ändern am Prinzip überhaupt nichts - genau wie niemand behaupten würde, es wäre ne Lüge, dass Menschen auf zwei Beinen laufen, weil manche das nicht können.

"puh, wieder zu hypothetisch. wenn du auf dem nordpol eine riesige handelskette von pflanzenprodukten an den start kriegst. dann wird es für die eskimos natürlich nicht legitim sein fleisch zu essen. ist doch logo!"
Naja, man könnte die Inuit auch zwingen, woandershin umzusiedeln. Nicht besonders nett, aber hey - es geht hier darum, Millionen von Leben zu retten und da finde ichs schon irgendwie bizarr, wie schnell dir der Aufwand zu groß wird. Entweder sind Tierleben Menschenleben gleichwertig - dann ist der Aufwand, insbesondere angesichts der Zahlen, von denen wir reden, ja wohl gerechtfertigt. Oder sie sinds nicht, dann erledigt sich die Diskussion von selbst.
Man sollte sich nur im Klaren darüber sein, dass es uns noch vor ganz andere Probleme als die Ernährungsweise stellt, wenn wir erstere Option annehmen. Unser gesamter Lebenswandel basiert auf der Nutzung und oft auch Zerstörung von Natur einschließlich des Todes unzähliger Lebewesen. Ich glaube kaum, dass du ne realistische Vorstellung hast, auf was du alles verzichten müsstest, um bloß mal die Verluste an tierischem(!) Leben zu minimieren.

"wieso missionierung? wer wird gegen seinen oder ihren willen zu etwas gezwungen? oder findest du es jetzt auch missionierung, wenn irgend wer in der stadt flyer gegen nazis verteilt oder demos usw. macht."
Nö aber ich fände es, wenn dieser Jemand mir sagt, jeder, der nicht auf die Demo geht, sei ja wohl ein heimlicher Nazisympathisant.
Es geht mir nicht darum, dass manche Leute ne andere Ernährungsweise haben und aus verschiedenen Gründen versuchen, ihre Mitmenschen davon zu überzeugen. Es kann nervig sein, okay. Aber was mich wirklich stört, sind die militanten Vertreter, für die jeder, der nicht ihre Meinung teilt, ein Verbrecher ist.

"und was meinst du mit besser sein? ich mein, kannst ja bei jedem rotz behaupten, die leute würden sich als etwas besseres sehen, nur weil die etwas anders sind oder etwas anderes als du machen. da kann ich ja auch so salop behaupten du würdest dich für etwas besseres als veganer halten, weil du tiere zum essen gern hast."
Dumm nur, dass ich dem in meinem Beitrag explizit widersprochen habe :) Und dass viele AntiSpes sich für was Besseres halten, dafür sind die Kommentare hier und unter ähnlichen Artikeln doch Beleg genug. Timo beispielsweise redet davon, "höhere ethische Maßstäbe" an sich zu legen. Du erzählst was von Legitimität. Wieder andere Vertreter bezeichnen Fleischfresser gleich als Rassisten oder Faschisten und irgendwie bezweifle ich, dass sies in dem Bewusstsein tun, dass sie selbst nicht besser sind.

ein brisantes tehma

egal 22.07.2008 - 11:26
die frage ist doch eine rein philosophische,wo fängt mein lebensrecht an und wo hört das der tiere auf.daraus ein politisches konstruck zu machen ist absoluter schwachfug.