Bln: 500 auf Antirepressionsdemo

Internationalist_In 10.07.2008 23:32 Themen: Antifa Kultur Medien Militarismus Repression Soziale Kämpfe
Zu einer heute stattfindenden Demonstration rief das Berliner KurdistanSolidaritätskomitee ( http://kurdistan.blogsport.de) auf. Am Aufzug beteiligten sich rund 500 Personen. Die Berliner Polizei schickanierte die Teilnehmer von Anfang bis Ende.
Am Abend des heutigen Donnerstag fand in Berlin eine Antirepressionsdemo statt, die sich mit den §129b-Verfahren gegen türkische und kurdische Linke, sowie der Repression gegen Antifas befasste. Gegen 18.30 Uhr war der Treffpunkt am Berliner Hauptbahnhof ausgegeben.
Bevor die Demo sich in Bewegung setzen konnte, gab es schon die ersten Schickanen von der Polizei die nicht wollte, dass ein Transparent, auf dem mehrfach der politische Gefangene Öcalan abgebildet war, mitgeführt wird. Darauf wurde diese von den Beamten zerschnitten. Als die Demo sich nun formieren wollte und bereits zum Teil auf der Invalidenstraße aufgestellt war, wurde anderen kurdischen Teilnehmern das Mitführen eines Banners verboten, dass das Logo des seit wenigen Wochen verbotenen Senders RojTV zeigte und auf dem freie Meinungsäußerung gefordert wurde.
Gegen RojTV läuft ein Verfahren wegen §129b, da dem Sender Unterstützung der PKK vorgeworfen wird. Den Besitzern des Banners droht deshalb möglicherweise nun auch ein solches Verfahren.
Schließlich konnte sich der Aufzug doch in Bewegung setzen, um aber nach guten 50m erneut zu stoppen, weil die Cops einige Personen festnahmen. Die Demo war wohlgemerkt noch immer vor dem Hauptbahnhof. Im Zuge dieser Festnahmen kam es zu größeren Tummulten in die ca. 20 behelmte Polizisten der 12. Hundertschaft frontal rein rannten und so etliche Leute verletzten.
Nun Zug die Demonstration weiter dirch die Lerther Straße zur JVA Plötzensee, wo ihr durch sogenannte Hamburger Gitter verunmöglicht wurde, direkt vor das Gebäude der JVA zu ziehen.
Nach einigen Redebeiträgen zum Verfahren wegen §129b gegen mutmaßliche Aktivisten der DHKP-C und zu den Repressionsfällen gegen österreichische Tierrechtsaktivisten drehte der Aufzug und lief weiter zur JVA Moabit. Unterwegs wurde auf die Repressionsfälle gegen die Antifas Andrea und Christan eingegangen, die wegen antifaschistischem und antirassistischem Engagement im Gefängnis sitzen.
An der JVA Moabit schließlich wurde der Aufzug durch Winken und Parolen von den Haftinsassen begrüßt. Hier kam es schließlich erneut zu Übergriffen und Festnahmen durch die Polizei, weil einige Personen Zivilpolizisten kenntlich gemacht hatten.
Hier und rund 500m weiter vor dem Bundesinnenministerium wurde auf die Repression gegen Kurden in der Türkei und Deutschland eingegangen. Während Kurden auf türkischem Staatsgebiet permanenter Willkür durch Polizei und Militär ausgeliefert sind, werden sie in Deutschland ebenso verfolgt. Neuerdings wird Personen, die Gelder für Familien in der Türkei sammeln, deren Angehörige im Gefängnis sitzen, ein Verfahren nach §129b, Unterstützung der PKK, angehangen.
An der JVA Moabit traten außerdem 2 augenscheinliche Anti-Antifa-Fotografen in Erscheinung die wenig später im Hauseingang der Spenderstraße 5 verschwanden. Vor dem Bundesinnenministerium schließlich wurde noch einmal lautstark bekundet, dass wir alle §129a sind und dass Schäuble der eigentliche Terrorist ist.
Als sich die Versammlung auf zu lösen begann, wurden hier erneut Personen festgenommen und hinter die auch hier aufgestellten Hamburger Gitter gezerrt.

Das Teilnehmerfeld der Demo war stark durchmischt und so gab es sowohl aus der autonomen, wie auch kurdischen und türkischen Linken eine rege Beteiligung.
Zur Demo hatten neben dem KurdistanKomitee Berlin( http://kurdistan.blogsport.de) auch antifaschistische Gruppen, wie Antifaschistisch Reisen Berlin( http://afareisenberlin.blogsport.de) oder die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin( http://www.arab.antifa.de), aber auch AnarchistBlackCross( http://www.abc-berlin.de), die Antirassistische Initiative( http://www.ari-berlin.org) und die Soligruppen für Christian( http://freechristian.de.vu) und Andrea( http://freeandrea.blogsport.de) aufgerufen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

abc-seite

kommunist_in 11.07.2008 - 00:52
die richtige internetseite von abc lautet übrigens  http://www.abc-berlin.net nicht mit .de!
nicht für ungut

Trotz Regen

Wladek Flakin 11.07.2008 - 01:15
Kurz vor der Demo hat es geregnet. Insofern ist die TeilnehmerInnenzahl von 500 als deutlichen Erfolg zu werten.

Aufruf

xyz 11.07.2008 - 10:37
Das Betätigungsverbot gegen den kurdischen Fernsehsender ROJ TV muss
umgehend aufgehoben werden!

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat den in Dänemark lizenzierten
kurdischen Fernsehsender Roj TV im Bereich der Bundesrepublik mit einem
Betätigungsverbot belegt. ROJ TV ist die Stimme aller KurdInnen und
kritischen Linken aus der Türke in der Diaspora geworden.

Vom Verbot betroffen sind der Fernsehsender sowie die Produktionsfirma
„VIKO“ in Wuppertal. Bereits Anfang Mai 2008 waren in Wuppertal und
anderen Städten die Räume des kurdischen Fernsehsenders „ROJ TV“ durchsucht
und alle Computer, Produktionsunterlagen beschlagnahmt worden.

Roj TV ist ein kurdischer Sender, der in vier Sprachen, kurdisch,
türkisch, arabisch und assyrisch Programme ausstrahlt. Roj TV erreicht Millionen
Menschen im Nahen Osten und Europa. Die Kurdinnen und Kurden haben in der
Türkei immer noch kein Recht auf Nachrichtensendungen in kurdischer
Sprache.
Deshalb ist ROJ TV die wichtigste Nachrichtenquelle für die über 700.000
in Deutschland lebenden Kurdinnen und Kurden.

ROJ TV ist die Stimme des Friedens und die der Freiheiten.

Mit dieser Verbotsverfügung macht sich die Bundesregierung zum Handlanger
des türkischen Staates und erschwert eine friedliche Lösung des
Konflikts.
Dieses Verbot ist ein Teil der Kriminalisierung der KurdInnen und ihrer
Medien auch in Deutschland. Gerade in einer Phase, in der KurdInnen und
ihre Institutionen sich für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage
einsetzen, erfolgt ein Verbot über ihr Sprachrohr ROJ TV. Das ist eine
beispiellose Einschränkung der Grundrechte auf Presse- und
Meinungsfreiheit!

Wir rufen die Bundesregierung dazu auf, den kurdischen Menschen, die
aufgrund der herrschenden Verfolgungs- und Verleugnungspolitik im Exil
leben müssen, ihre Stimme wieder zurück zu geben! Das würde einen Beitrag zum
friedlichen, konfliktfreien Zusammenleben leisten und nicht das friedliche
Zusammenleben stören, wie der Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble es
behauptet.

Die KurdInnen dürfen nicht zum Opfer der zwischenstaatlichen
Machtinteressen werden. Meinungs- und Pressefreiheit ist für alle Bürgerinnen und
Bürger unverzichtbar, auch Kurdinnen und Kurden.
Wir rufen alle demokratischen Kräfte und Initiativen auf, sich mit ROJ TV
Zu solidarisieren und gegen dieses Verbot zu protestieren.

Bundesinnenministerium des Innern
(  poststelle@bmi.bund.de)

Solidarität mit Roj-TV

Antifa 11.07.2008 - 10:45
Eine norddeutsche Antifa-Gruppe ist auch solidarisch mit Roj-Tv und hat eine Erklärung dazu verfasst.

PKK: U-Haftbeschwerde

Albin Devyran 11.07.2008 - 20:07
Da an sich das Ergebnis des Oberlandesgerichts über die U-Haftbeschwerde mit vergangenen Freitag erwartet wurde, haben wir nicht damit gerechnet, dass heute, Montag ganz normal die Haftprüfungstermine stattfinden. Weil sich das Oberlandesgericht mit seiner Entscheidung, ob die Verhängung der U-Haft nun rechtmässig war oder nicht, Zeit lässt, finden heute daher ganz regulär die Haftverhandlungen über die weitere Verhängung der U-Haft statt.
Wir rechnen mit keiner Überraschung dh wir vermuten, dass die zuständige Haftrichterin in Bln. die U-Haft für weitere zwei Monate verlängern wird. die U-Haft wurde bei allen 10 Betroffenen auf weitere zwei Monate erstreckt. Erst Anfang September sind dann wieder reguläre Haftverhandlungen, außer das OLG erklärt in den nächsten Tagen die U-Haft für rechtswidrig.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

solange — apo

@apo — vehikel

startseite — ich