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Gegen Dehydrierung und Gentrifizierung

nk44 08.07.2008 22:41
Berlin-Neukölln. Wasserschlacht gegen Dehydrierung und Gentrifizierung

Wir befinden uns im Jahre 2008 n. Chr. Ganz Berlin ist von hippen
Grafikdesignern, Jungakademiker-Familien und Spießern besetzt... Ganz
Berlin? Nein! Ein von unbeugsamen Prekarier_innen und Arbeitslosen
bevölkerter Stadtteil hört nicht auf der Gentrifizierung Widerstand zu
leisten.
Friedrichshain und Prenzlauer Berg sind bereits yuppisiert, Kreuzberg
ist auf dem besten Weg dorthin. Die Latte-Macchiato-schlürfenden
Designerinnen, die gerade auf die Schlesische Straße gezogen sind,
schielen nun nach Nordneukölln, weil sie dort ihre kleinen trendigen
Boutiquen eröffnen wollen. Auf der Weserstraße wurden bereits vereinzelt
brunchende Werbetexter gesichtet, die an ihrem Prosecco nippten.

Liegt die Gentrifizierung schon auf der Lauer und wartet nur darauf die
Arbeitslosen in ihrer sozialen Hängematte zu überraschen? Galt Neukölln
bisher nicht als unzähmbarer Problembezirk, als nicht kolonisierbare
Wildnis im Großstadtdschungel?

JA! Und so soll es auch bleiben! Um dieser Bedrohung entgegen zu wirken,
holen wir zum Präventivschlag aus! Bewaffnet mit Wasserbomben-To-Go und
Bio-Müll schlagen wir sie mit ihren eigenen Waffen. Am 20. Juli werden
wir mit unseren 1-Euro-Milizen an der Ohlauer Brücke die Grenze
überschreiten, um bis zum Schlesischen Tor, dem Hort der unerträglichen
Hippness vorzudringen.

Genossinnen und Genossen, schließt euch uns an! Kommt am
** Sonntag, 20. Juli um 15 Uhr
zur Hobrechtbrücke (zwischen Friedel- und Ohlauer Str.) **
Kommt bewaffnet mit Wasserbomben, fauligem Gemüse und Kampfesmut!

Nachdem die Neuköllner_innen jahrelang bei den Schlachten an der
Oberbaumbrücke auf Kreuzberger Seite gekämpft haben, ist Kreuzberg nun
Feindesland geworden. Wir bedauern unsere einstigen Alliierten nun
bekämpfen zu müssen, aber sie lassen uns keine andere Wahl!
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Ergänzungen

Ab wann ist man eigentlich ein Yuppi?

wirrkopf 09.07.2008 - 15:25
Vielleicht hab ich keinen Humor, mag sein, aber irgendwie kommt beim Thema Gentrification und "Yuppisierung" immer so eine seltsame Pogromstimmung auf. Was verbirgt sich den eigentlich hinter der so schnell benutzten Vokabel Yuppi? Wie gesagt vielleicht versteh ich den Witz nicht, aber die linksautonome Toleranz gegenüber kultureller Andersheit scheint mir doch ziemlich begrenzt. Das die Zeit nicht in den 80ern stehengeblieben ist, darauf scheinen einige offensichtlich nicht klar zu kommen. Angesichts der aktuellen kulturellen Hegemonie in Kreuzberg und Friedrichshain scheint mir doch jeder Kampf gegen Gentrification zum Scheitern verurteilt zu sein, der nicht in der lage ist sich mit den veränderten sozialen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen und ganz neue Bündnisse zu schmieden. Denn oftmals steht der Lebensstil der neuen Kreuzberger Stylo-Fraktion und latte macchiato Liebhaber auf sehr prekärer Grundlage und ist von Gentrification mit Sicherheit genauso bedroht, wie das linke Lebensgefühl von vorgestern...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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wir machen x-berg platt! — neukölln45

Überlauf — Ulf

linke Xenophobie — wirrkopf