Antirep-Demo in Düsseldorf

xyz 06.07.2008 23:42 Themen: Freiräume Repression
Im Zuge vieler Solidaritätsbekundungen aufgrund der aktuellen Repressionen, die sich gegen Besucherinnen der ‚Rote Flora’, aber auch dem autonomen Zentrum an sich richten, fand heute eine Spontandemonstration in Düsseldorf statt. Rund 50 Menschen solidarisierten sich mit den Betroffenen und taten Protest und Empörung über die völlig überzogenen Polizeimaßnahmen gegen die ‚Rote Flora’ kund.
Heute Mittag umlagerten zwei Hundertschaften, drei Wasserwerfer und ein Hubschrauber das Gelände der ‚Roten Flora’, Höhepunkt dieser ohnehin unverhältnismäßigen ‚Maßnahmen’ war das Stürmen des Gebäudes und die Festnahmen mehrerer Besucherinnen des Zentrums, sowie das Aufbrechen und Durchsuchen diverser Räume..
Artikel zu den Geschehnissen heute Mittag

Angesichts dieser repressiven Handlungsweise der Polizei, die auch wir als einen Akt gegen "die Rote Flora im Speziellen und linken Projekten im Allgemeinen" ( Pressemittelung der Roten Flora ), empfinden, fanden sich heute am frühen Abend 50 solidarische Menschen am Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofs zusammen.
Mit einer Auftaktkundgebung, durch die umstehende Passanten auf die Vorkommnisse in Hamburg und den Anlass unseres Protests aufmerksam gemacht wurden, startete unsere Demonstration. Von da an zog der Demonstrationszug laut durch die Düsseldorfer Innenstand und legte zeitweise den Verkehr auf der Graf-Adolf-Straße lahm.
Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Streifenwagen die Demo begleiteten. Mehrere Versuche die Demonstration durch ein einfaches Querstellen des Wagens aufzuhalten, scheiterten. Wenig später versuchte die Polizei dann mit Pferden die Straßen abzuriegeln. Aufgrund ersichtlicher Schwierigkeiten mit den Tieren umzugehen, waren auch diese mehr als leicht zu umgehen und so lief die Demo in die Altstadt, in der wir noch mehr Publikum erhalten sollte. Ein wirklich mutiger Polizist traute sich zudem auch noch in den Block hinein. Weshalb war (un)klar, er stellte aber schnell fest, dass dies alles andere als eine gute Idee war. Nach einer kleinen Rangelei verlies er diesen dann mehr oder weniger von selbst.
Lautstark wurde entlang von Restaurants und Straßencafés klar gemacht, dass wir es uns nicht gefallen lassen, wenn so mit unseren Häusern umgegangen wird. Dass wir keine solcher ‚Maßnahmen’ widerstandslos hinnehmen und Solidarität, unsere Waffe gegen ihre Repression ist.
Stets wurde auch über das Megaphon immer wieder berichtet kurz kundgetan, was in Hamburg passiert ist, was die ‚Rote Flora’ ist, wofür sie steht und wie wichtig ein selbstverwalteter Freiraum ist.
Die Endkundgebung fand am Burgplatz/der Rheinterrasse statt. Wer den Platz kennt, weiß dass Sonntags an einem warmen Nachmittag viele Spaziergänger unterwegs sind, und so wurden auch hier geschätzte 200 Passanten über die Ereignisse informiert. Flugblätter mit der Pressemittelung der Roten Flora wurden ebenfalls verteilt.
Zum Abschluss der Demonstration zog der Demonstrationszug zur Heinrich-Heine-Allee und ein letztes Mal bekundeten wir unverblümt unsere Wut über die erneuten Repressionen gegen ein linkes Autonomes Zentrum. Ein schnelles plötzliches Einpacken der Transparente und das Rennen in die U-Bahnstation der Heinrich-Heine-Allee verwirrte die Polizeibeamten erkennbar und sorgte dafür das kein Demonstrant von der Polizei in Gewahrsam genommen, werden konnte. Damit war die Demonstration beendet und alle Teilnehmer verteilten sich in verschiedene Richtungen.

Ya Basta! Nehmt ihr uns die Flora ab, machen wir die Altstadt platt!

Wir bedanken uns für die rege Teilnahme, trotz der kurzen Mobilisierungszeit von nicht einmal vier Stunden! Eine wirklich lautstarke und eindrucksvolle Sponti, die es so seit einiger Zeit nicht mehr gegeben hat. Es gab zudem weder Identitätsfeststellungen, Taschenkontrolle, noch das Rausziehen oder gar Festnehmen von Demonstranten, wegen konstruierter Gesetzesbrüche oder Ähnlichem. Die Polizei schien sichtlich überfordert mit der Situation.

Unsere Solidarität gilt ganz besonders den Betroffenen der heutigen Geschehnisse in Hamburg. Aber auch all den anderen, die von polizeilicher Schikane und Repression betroffen sind, möchten wir unsere Solidarität aussprechen. Denn gemeint sind wir alle!

In diesem Sinne: Für die Freiheit und das Leben muss es linken Zentren geben! Kein Tag ohne!
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Ergänzungen

xx

xx 07.07.2008 - 00:12

und nochmal ein paar

..xx.. 07.07.2008 - 00:42






nochmal...

2332 07.07.2008 - 00:56








Bilder und Dank

Pallor 07.07.2008 - 10:31
Super Aktion, ein Klasse Bericht, und ein Perspektive die die Linke aufzeigt.

Nur eine Anmerkung: Bitte macht die Bilder nicht mit so einer verzehr Technik
unkenntlich, da diese rückgängig gemacht werden kann.
Sinnvoll ist entweder Grobe Pixel für die Stellen zu benutzten oder sie zu schwärzen.

solidarische Grüße,

Pallor

Gute Demo, aber

antifa 07.07.2008 - 10:36
Ich fand die Demo auch sehr gut. Ich fand es beachtlich, wie viele Leute innerhalb weniger Stunden mobilisiert werden konnten und wie kraftvoll und laut die Demonstration war. Der einzige Kritikpunkt ist, dass die etwas ältere Dame mit dem Megaphon mit ihren autoritären Vorgaben und den schlechten Redebeiträgen ("Grundgesetz, marschieren, friedlich demonstrieren, wir sind ein demokratisches Land", etc...) genervt hat und ich nicht verstehe, wieso so viele Leute auf eine einzige Person hören, die sie noch nicht einmal kennen.

an den oder die antifa

xx 07.07.2008 - 14:38
Sie hatte das Mega besorgt, es gehörte quasi ihr. Im übrigen hat sie immer wieder gefragt, ob noch jemand anderes was sagen möchte, aber es bot sich keiner an.
Auf sie gehört hat aber doch trotzdem keiner. Nach jedem "..friedlich demonstrieren", kam von uns ein "Feuer und Flamme den Repressionsbehören" oder "..machen wir die City platt". Trotz allem gebührt ihr echt Respekt, da sie den ganzen Tag von 12 Uhr an am Bahnhof stand und die Leute ganz alleine darüber aufgeklärt hat, was in Hamburg passiert ist. Wir haben sie nur ganz zufällig getroffen, weil unser Treffpunkt eben auch am Hauptbahnhof war.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Dank für Solidarität — Hamburger

sehr schön — isuhg

sie hat — Ich

ding ding — .x.x...