Berlin says G8 Funsai! (Smash G8!)
In front of the Japanese Embassy in Berlin, Germany, a small demonstration of 40 people took place to send a message of solidarity to our friends and comrades in Japan. Even in the rain, we met to send a clear message that we think the G8 is more clearly a part of the problem, and not a solution to such issues as Climate Change or poverty in Africa. A number of speeches were read, also highlighting the massive recent repression in Japan against anti-G8 activists. In Berlin the Japanese Embassy is directly next to the Italian Embassy, so speeches were also made about the problem of state violence at the G8 in 2001, and about the coming verdicts against a large number of police who have been rightly accused of abuse of power and violence towards protesters.
After the demonstration a number of people also went to the nearby opening of the U.S. Embassy, where former President (1988-1992) George Bush was giving a speech. As he cut the ribbon to offically open the Embassy, he was booed from outside the huge security barrier.
Ironically, the position of the security barrier to keep out the public was exactly in the same place where former President Reagan gave his famous speech about tearing down the wall dividing Germany. The Americans obviously did not see the surrealism by newly erecting a wall dividing the elites invited by the U.S. Embassy from the average public in Berlin. In the end, it was good to inform people about the current protest in Japan, and some mainstream press as well as indymedia recorded the event.
We also taught people at least two new words in Japanese, shouting quite often, "G8 Funsai!" (Smash G8!) The Japanese Embassy staff clearly heard us from inside their fenced in Embassy, and we hope they will be reporting our anger promptly to Japan.
We wish solidarity to our Japanese friends, and look forward to hearing other solidarity reports from Europe and the rest of the world.
COMMUNIQUE READ TODAY AT ANTI-G8 DEMO IN BERLIN:
To the Comrades in Berlin, We learned a lot from your project at the Heiligendam summit and prepared our own intervention at Lake Toya. We do not know to what extent and how we can develop your heritage here, but we all hope to add a page of East Asia in the history of the anti-capitalist struggle. Even before the summit, various forms of crackdown began and continued thereafter. But we intend to persist in our struggle. Let us make the G8 history! In solidarity, No! G8 Action
Ironically, the position of the security barrier to keep out the public was exactly in the same place where former President Reagan gave his famous speech about tearing down the wall dividing Germany. The Americans obviously did not see the surrealism by newly erecting a wall dividing the elites invited by the U.S. Embassy from the average public in Berlin. In the end, it was good to inform people about the current protest in Japan, and some mainstream press as well as indymedia recorded the event.
We also taught people at least two new words in Japanese, shouting quite often, "G8 Funsai!" (Smash G8!) The Japanese Embassy staff clearly heard us from inside their fenced in Embassy, and we hope they will be reporting our anger promptly to Japan.
We wish solidarity to our Japanese friends, and look forward to hearing other solidarity reports from Europe and the rest of the world.
COMMUNIQUE READ TODAY AT ANTI-G8 DEMO IN BERLIN:
To the Comrades in Berlin, We learned a lot from your project at the Heiligendam summit and prepared our own intervention at Lake Toya. We do not know to what extent and how we can develop your heritage here, but we all hope to add a page of East Asia in the history of the anti-capitalist struggle. Even before the summit, various forms of crackdown began and continued thereafter. But we intend to persist in our struggle. Let us make the G8 history! In solidarity, No! G8 Action
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Fuer die, die kein Google moegen
[eckige Klammern] sind Kommentare von mir.
Vor der japanischen Botschaft in Berlin fand eine kleine Demonstration mit 40
Menschen statt, um Solidaritaet mit unseren japanischen Freunden und Mitstreitern [comrades, eher: Genossen] zu bekunden. Selbst bei Regenwetter haben wir uns getroffen, um klar zu machen, dass der G8 eher ein Teil des Problems ist als eine Loesung zu Themen wie Klimawandel und Armut in Afrika. Eine Anzahl von Reden wurde gehalten, in denen unter anderem die aktuelle massive Repression in Japan gegen die Anti - G8 - Aktivisten hervorgehoben wurden. In Berlin ist die japanische Botschaft direkt neben der italienischen Botschaft, also wurde auch das Problem der Staatsgewalt [ state violence, im Sinne von: Polizeigewalt ] waehrend des G8 - Gipfels 2001, und ueber die ausstehenden Urteilssprueche gegen eine grosse Anzahl von Polizisten, welche zu Recht aufgrund von Machtmissbrauch und Gewaltanwendung gegenueber Demonstranten angeklagt wurden.
Nach der Demonstration gingen einige Menschen noch zu der Eroeffnung der nahe gelegenden US - amerikanischen Botschaft, wo der ehemalige Praesident George Bush ( 1988 - 1992) eine Rede hielt. Als er das Band durchschnitt, um die Botschaft offiziell zu eroeffnen, wurde er von ausserhalb der gewaltigen Sicherheitsabsperrung ausgepfiffen.
Ironischerweise war jene Sicherheitsabsperrung genau an der Stelle, wo der ehemalige Praesident Reagan seine beruehmte Rede ueber das Einreissen der Berliner Mauer gehalten. Offensichtlich sahen die Amerikaner nicht den Surrealismus [im Sinne von: Ironie] , als sie erneut eine Mauer errichteten, welche die von der U.S. - Botschaft eingeladenen Eliten von dem durchschnittlichen Menschen in Berlin trennte. Alles in allem war es gut, die Buerger ueber die aktuellen Proteste in Japan zu informieren, und einige Mainstream - Medien sowie Indymedia haben ueber das Geschehen berichtet.
War haben den Leuten ausserdem mindestens zwei neue Woerter auf japanisch beigebracht, da wir ziemlich oft riefen: "G8 funsai !" (Smash G8! ). Die Mitarbeiter haben uns deutlich in ihrer eingezaeunten Botschaft gehoert, und wir hoffen dass sie unseren Zorn unverzueglich nach Japan berichten.
Wir solidarisieren uns mit unseren japanischen Freunden und freuen uns auf andere Soli - Aktionen in Europa und dem Rest der Welt.
COMMUNIQUE, WELCHES HEUTE BEI DER ANTI - G8 - DEMO IN BERLIN VERLESEN WIRD / WURDE :
Zu den Genossen in Berlin: Wir haben viel von eurem Projekt in Heiligendamm gelernt und unsere eigene Intervention am Toja - See [dem Ort des Gipfels] vorbereitet. Wir wissen nicht, in welchem Masse und wie wir eure Ideen [ woertlich: euer Erbe ] hier umsetzen koennen, aber wir alle hoffen, ein ostasiatisches Kapitel in der Geschichte des Klassenkampfes schreiben zu koennen. Selbst vor dem Gipfel wurden (und werden noch immer) viele Razzien durchgefuehrt. Aber wir werden mit unserem Kampf nicht nachlassen. Let us make the G8 history!
Mit solidarischem Gruss, No! G8 Action
G8-Gegner in Japan machen mobil
Das Aufgebot der Polizei in Japan ist beachtlich. Über 40.000 Polizisten sind im Einsatz. Der Großteil davon ist auf Hokkaido stationiert, um das Hotel Windsor in Toyako zu schützen. Der Tagungsort ist gut gewählt. 600 Meter über dem See Toya steht die Hotelburg einsam auf einem Hügel. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße und die überwacht die Polizei schon seit langem intensiv. Wenn die Staatschefs hier eingetroffen sind, wird der Großraum komplett gesperrt und auch ein Flugverbot über dem Tagungsort verhängt.
Erschwerte Einreise nach Japan
Zwei Campingplätze, 30 bzw. 50 Kilometer vom Hotel Windsor entfernt, sind für die Gipfelgegner ausgewiesen. Doch es ist nicht leicht, ins Land zu kommen. Das musste auch die über 70-jährige Susan Georges, eine der Mitbegründerinnen von Attac, erleben. Am Flughafen wurde sie mehrere Stunden festgehalten und befragt, berichtet Yurika Ayukawa, stellvertretende Vorsitzende des G8 Summit NGO Forums: "Ich habe von einigen Fällen gehört, wo Aktivisten am Flughafen Narita festgehalten worden sind. Besonders verdächtig erscheinen die Personen, die schon einmal irgendwo verhaftet worden sind. Ich denke, die japanische Polizei ist zu empfindlich und übervorsichtig, damit ja nichts geschieht."
Das G8 Summit NGO Forum ist ein Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen. Ihre Mitglieder veranstalten in Sapporo unter anderem den People’s Summit 2008 und beteiligen sich am Wochenende an einer großen Demonstration in Sapporo, der Hauptstadt Hokkaidos, etwa 100 Kilometer vom offiziellen Tagungsort entfernt.
Demonstration in Tokio
In Tokio traf sich letztes Wochenende eine kleine Gruppe von circa 1000 Menschen zur einzigen Demonstration in der japanischen Hauptstadt. Bei strömenden Regen zogen japanische und ausländische Demonstranten durch die Stadt - begleitet von mehr als doppelt so vielen Polizisten. "Ich bin extra aus Fukuoka gekommen." erklärte Mie, die noch am Abend mit dem Zug die knapp 800 Kilometer wieder zurückfahren musste. An weiteren Veranstaltungen gegen den G8-Gipfel kann sie leider nicht teilnehmen, weil sie arbeiten muss. "Ich bin Mitglied einer Gewerkschaft in Fukuoka. Ich bin gegen den Irak-Krieg und aktiv gegen die Globalisierung. Ich habe von dieser Veranstaltung in Tokio gehört und wollte auf jeden Fall teilnehmen. Im Fernsehen und in den Nachrichten wird viel über den G8-Gipfel berichtet und ich habe auch gehört, wie stark im Ausland dagegen demonstriert wurde. Da wollte ich auf jeden Fall mit dabei sein und meinen Teil beitragen."
Wenig Proteste in Japan
Mit dieser Meinung steht sie in Japan aber eher alleine da. Seit dem Ende der Studentenbewegung Anfang der 70er-Jahre hat die Bereitschaft zu demonstrieren in Japan mehr und mehr abgenommen. Yasuhiro Tanaka von der Eisenbahngewerkschaft, die die Demonstration in Tokio organisiert hatte, war deshalb mit den 1000 Teilnehmer zufrieden. "Unabhängig davon, ob das eine gute Sache ist oder nicht, ist es ganz natürlich, dass bei einem solchen Ereignis wie dem G8-Gipfel auch Proteste und Gegenveranstaltungen stattfinden. Aber ich erwarte nicht, dass in Japan etwas Größeres geschieht. Die Menschen sind noch nicht so weit und aus dem Ausland können einfach nicht so viele Leute kommen."
Bilder: http://www.tagesschau.de/ausland/gachtgipfeljapan2.html
Japan im G 8-Fieber
An den Bahnhöfen stehen Polizisten mit Knüppeln und beobachten mit grimmigem Gesicht die Pendlermassen. Als am vergangenen Sonntag im Szeneviertel Shibuya eine Gruppe von etwa 1000 Menschen gegen die Globalisierung demonstrierte, wurden die Protestler von 2500 Polizisten von der vereinbarten Route abgedrängt.
Die Nervosität der Sicherheitskräfte ist mit Händen zu greifen: Seit Dienstag dieser Woche bis zum G 8-Gipfelende dürfen Besucher und Abholer Teile des internationalen Flughafens Narita vor den Toren Tokios nicht mehr betreten. In den Bahnhöfen auf der Hauptinsel Hokkaido, in deren Südwesten die Konferenz stattfindet, ist die Nutzung der Schließfächer eingeschränkt. Schärfere Kontrollen auch an den Grenzen: Seit November müssen alle ausländischen Besucher bei der Einreise die Abdrücke ihrer beiden Zeigefinger abgeben und sich fotografieren lassen.
Mehr als 20 000 Polizisten
Seit März wurden nach Angaben von Bürgerrechtsorganisationen acht ausländische Journalisten stundenlang an der Grenze festgehalten - mindestens drei mussten das Land wieder verlassen. Im Naturschutzgebiet rings um das Konferenzhotel am See Toya wurden 21 000 Polizisten zusammengezogen.
Sie haben in den letzten Monaten die Reaktion auf gewalttätige Proteste und auf einen Terroranschlag geübt. Zwar räumte der Polizeichef von Hokkaido, Kiyotaka Takahashi, ein, es gebe gar keine Hinweise auf konkrete Terrorpläne. "Aber wir dürfen es nicht locker sehen", betonte der Beamte.
Die Globalisierungsgegner selbst rechnen nur mit wenig Zulauf. Ihr Camp liegt 20 Kilometer Luftlinie vom Gipfelhotel und fasst maximal 2000 Menschen. Viele Gegenveranstaltungen werden voraussichtlich im anderthalb Autostunden entfernten Sapporo stattfinden. Die Protestler werden sich in Japan ohnehin nicht wohl fühlen: Die meisten Bürger sind passiv und sehen Demonstranten eher als lästige Störer. Es gibt keine linke Opposition im Parlament, die radikale Linke ist völlig zersplittert. Greenpeace hat in Japan nur wenige tausend Mitglieder, Attac ist völlig unbekannt.
Angst vor dem Prestigeverlust
Hinter dem exzessiven Sicherheitsdenken steckt zum einen die Angst vor einem Prestigeverlust, falls es ausgerechnet in Japan zu einem Anschlag auf die wichtigsten Politiker der Welt kommen sollte. Zum anderen ist es eine nationale Tugend und Obsession zugleich, Gefahren so weit wie möglich vorherzusehen - und zu vermeiden. Entsprechend massiv ist die Regelwut. Seine kulturellen Wurzeln hat dieses Sicherheitsbedürfnis in der jahrtausendealten Erfahrung, ständig Naturgewalten wie Erdbeben und Taifunen ausgesetzt zu sein. Die Umwelt ist ein Feind, der in Schach gehalten werden muss.
Die Natur ist denn auch der am wenigsten kalkulierbare Faktor bei der Gefahrenabwehr während des Gipfeltreffens: Aktive Vulkane in der näheren Umgebung könnten Glut und Asche spucken. Aus dem See Toya steigen häufig Nebelschwaden auf, was Hubschrauberlandungen verhindern und die Politiker zu unsicheren Autofahrten zwingen würde. Und in den Wäldern treiben hungrige Braunbären ihr Unwesen. Sicherheitshalber wurden die Bewacher deshalb mit einem Anti-Bären-Spray und Warnglocke ausgerüstet.
g8-doku (2007)
Berichte der Attac-Delegation aus Japan
Bewegung fern vom Gipfel
Ein Jahr später sind die Erwartungen um eine Potenz geringer: Zum diesjährigen G-8-Gipfel, der am Montag auf der japanischen Insel Hokkaido beginnt, rechnen die Veranstalter mit maximal 10.000 Gipfel-GegnerInnen. Und selbst das halten manche für zu optimistisch - schließlich gibt es in Japan keine Tradition der Gipfelproteste (siehe unten). Aus Deutschland wird wohl nur rund ein Dutzend Aktivisten vor Ort sein. Neben einzelnen, die auf eigene Faust anreisen, sind vor allem Vertreter von Organistionen, die, wie Attac, gegen die G 8 protestieren oder, wie Oxfam, Wünsche an sie übergeben wollen. Die geringe Beteiligung liegt neben den eingeschränkten Prostetmöglichkeiten vor allem an der teuren und aufwendigen Anreise - und ist nicht ungewöhnlich: "Zu Gipfeln außerhalb von Europa haben wir noch nie mobilisiert", sagt etwa Attac-Sprecherin Frauke Distelrath.
Doch auch unabhängig vom bevorstehenden Gipfel stellt sich die Frage, was von der Euphorie und den hochfliegenden Erwartungen aus dem vergangenen Jahr geblieben ist. "Die Krise der Bewegung ist durch Heiligendamm nicht behoben worden", sagt etwa Thomas Seibert, Mitarbeiter der Hilfsorganistaion Medico International und Redakteur des linken Debattenblatts Fantomas. "Aber sie führt auch nicht zum Abschwung, sondern zu einer notwendigen Programm- und Strategiedebatte."
Die Einschätzungen zu den praktischen Konsequenzen der G-8-Proteste gehen auseinander. "Bündnispolitisch hatte Heiligendamm keine nennenswerte positive Wirkung", sagt Peter Wahl, Mitarbeiter bei der Organisation Weed und bis zum vergangenen Herbst zudem im Koordinierungskreis von Attac. Der Gewaltausbruch am Rande der Großdemonstration in Rostock erschwere künftige Kooperationen zwischen Gewerkschaften und NGOs auf der einen und linksradikalen Gruppen auf der anderen Seite. Dass Wahl und andere Attac-Vertreter die Gewalt klar verurteilten, kritisieren viele Autonome bis heute als "vorschnelle Distanzierung".
Im Gegensatz zu diesem Streit sieht Christoph Kleine, der für die Gruppe "Interventionistische Linke" zu den Demo-Organistoren gehörte, seit Rostock eine "neue Kultur der Zusammenarbeit", die durch die "unvermeidliche Auseinandersetzung" nach der Demonstration enstanden sei. Auch der Protestforscher Dieter Rucht vom Wissenschaftszentrum Berlin hat eine "Öffnung der Gesprächskultur zwischen sehr unterschiedlichen Akteuren" beobachtet.
Einigkeit besteht über die positiven Nachwirkungen der Massenblockaden, mit denen über 10.000 Menschen zwei Tage lang die Zufahrtsstraßen nach Heiligendamm dicht gemacht hatten. "Von solchen intensiven Erlebnissen bleibt auf jeden Fall etwas hängen", sagt Rucht. "Wenn Menschen gute Erfahrungen mit zivilem Ungehorsam machen, sind sie bereit, sich bei anderer Gelegenheit wieder zu beteiligen."
Ob das gelingt, kann sich beispielsweise beim 60. Geburtstag der Nato zeigen, der im kommenden Frühjahr in Straßburg und Kehl gefeiert werden soll. Ähnlich wie in Heiligendamm will ein Bündnis verschiedener linker Gruppen zu Blockaden aufrufen. Auch die deutsche Umweltbewegung will die Gipfel-Erfahrungen aufgreifen. Nachdem eine Klima-Demonstration im Dezember trotz der Aktualität des Thema noch unter mangelder Beteiligung litt, wurde die Szene zuletzt aktionistischer. Nach der Blockade eines Kohlezugs und der kurzzeitigen Besetzung eines Kohlekraftwerks-Bauplatzes findet im Augst ein Klima-Aktionscamp in Hamburg statt, bei dem weitere Protestformen diskutiert und erprobt werden sollen.
Solche Aktionsformen wird es wohl brauchen, um die Protestierer aus Heiligendamm wieder zu aktivieren. Denn ein Großteil der 15.000 meist jungen Aktivisten aus den G-8-Camps gehörte keiner formalen Organsation an. Und das hat sich bis heute kaum geändert. "Es ist niemandem gelungen, diese Gruppe an sich zu binden", stellt Protestforscher Rucht fest. "Sie setzen auf situatives Engagement ohne Verpflichtungen." Lediglich Attac hat seine Mitgliederzahl nach Heiligendamm um 2000 gesteigert und eine Jugendorgansation gegründet. Zugleich leidet das Netzwerk aber unter noch unter dem Rückzug seiner langjähringen Führungsfiguren Sven Giegold, Peter Wahl und Werner Rätz - und darunter, dass Globalisierungskritik mittlerweile Mainstream ist. Dass die Finanzmärkte "Monster" sind, sagt heute auch Bundespräsident Horst Köhler. Dass die G-8-Gipfel an Relevanz verlieren und ihre Versprechen nicht einhalten, erkennen auch konservative Medien. Beim Klima-Thema etwa geht nicht nur Greenpeace davon aus, dass es in Japan keine Fortschritte geben wird; auch die Bundesregierung heißt es lediglich, man "glaube nicht, dass wir hinter Heiligendamm zurückfallen".
Doch auch wenn die deutschen Globalisierungskritiker dem diesjährigen G-8-Gipfel in Japan keine sonderlich große Bedeutung beimessen - spätestens im nächsten Jahr dürfte sich das wieder ändern. Dann heißt ist als Gastgeber Italien an der Reihe. Erstmals seit Genua, das nach den von der Polizei brutal angegriffenen Massenprotesten im Jahr 2001 als Geburtsstunde der Globalisierungskritik in Europa gilt. Und wieder mit einem Ministerpräsidenten namens Silvio Berlusconi.
Großdemonstration vor G8-Gipfel in Japan
naja...
Allerdings muss ich sagen das ich es nicht verstehe (geht an die Orgas), das man keine zentrale Demonstration am Samstag geplant hat und stattdessen sich um 15 Uhr in WB trifft wo sowieso kein Arsch hingeht... Ich bin nach 30 sek wieder gegangen weil es mir zu blöd war mich dort mit 20 Leuten in den Wald zu stellen!
Naja machts beim nächsten mal einfach besser
No Pasaran!
Related articles/reports
Japan plans to stop protesters from reaching G8 summit venue
http://www.guardian.co.uk/world/2008/jul/05/g8.globaleconomy1
NoG8! (ROK, 7.05):
Sapporo Int'l People's Solidarity Day
http://blog.jinbo.net/noG8/?pid=142
Jungle World:
Aufstand im Armenviertel
http://jungle-world.com/artikel/2008/27/22136.html
g8-doku (2007)
Benutzername: rainer
Passwort: 000000
Erste Zusammenfassung
Auch in Japan sind die G8 nicht willkommen
Organisator der Demonstration ist das „Hokkaido Peace Network“. Die Demonstration ist ein „Peacewalk“, sie ist laut und sehr bunt. Den größten Block bilden die Friedensaktivisten, die während der gesamten Demo japanische Friedenslieder singen. Sehr auffällig sind auch die 700 Mitglieder des Kleinbauern-Netzwerkes La Via Campesina, die mit bunten Halstüchern gegen die Nahrungsmittelkrise protestieren und Ernährungssouveränität fordern. Aus dem anarchistischen Block mit ca. 250 Menschen sind viele Parolen wie „Down, down G8!“ zu hören. Man trägt traditionelle Kleidung wie Kimonos, aber auch Manga-Kostüme. Die Lautsprecherwagen sind eher klein. Die Stimmung ist insgesamt sehr gut.
„Unsinnige Auflagen für Demonstrationen gibt es mittlerweile überall auf der Welt, im Land des Lächelns sind sie besonders grotesk. Hier gelten Regeln, die jeden deutschen Demo-Teilnehmer verständnislos den Kopf schütteln lassen“, sagte Alexis Passadakis, ebenfalls aus dem Attac-Koordinierungskreis und Teilnehmer der heutigen Demo in Sapporo. Er berichtet von „aufgeregten und nervösen Polizei-Einheiten, die in Spalier-Formation mit Körpereinsatz und viel Geschrei dafür sorgten, dass nur vier Personen nebeneinander gehen und somit maximal eine Fahrspur beansprucht wird.“ Der Verkehr durfte nicht unterbrochen werden. An Ampeln musste angehalten werden, so dass der lange schmale Demozug mehrfach geteilt wurde.
Das Fazit angesichts der vielen Transparente, der Menschen in traditioneller Kleidung und Manga-Kostümen, eingeklemmt zwischen Hochhäusern, shoppenden Menschen und dem Polizeispalier fällt allerdings durchweg positiv aus: „Für uns ist die Demo ein Erfolg, denn wir haben damit enorme Aufmerksamkeit für unsere globalisierungskritischen Themen erregt“, freut sich Yoko Akimoto, Geschäftsführerin von Attac Japan.
Video der Proteste in Japan
Artikel: http://www.tagesschau.de/ausland/gachtgipfeljapan6.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
hallo? — __________________
@ Hallo — CTRL-Z
Und in Frankfurt/M? — TS