Fachkräfte in der BRD: Kohl vergraulte sie!
Der Verband der Arbeitgeber jammert ständig darüber, daß in der BRD keine Fachkräfte mehr zu finden seien. Warum dies so ist und was der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl damit zu tun hat, zeigt H.-J. Reiss in diesem Beitrag schonungslos auf.
161000 Menschen haben 2007 Deutschland verlassen, so viele wie seit 1954 nicht mehr, jeder fünfte aus dem naturwissenschaftlichen oder technischen Sektor. 84 Prozent der Auswanderer besitzen einen Hochschulabschluss. Blutet Deutschland aus? Fakt ist: In Zeiten, in denen die Wirtschaft dringend gut ausgebildete Fachkräfte sucht, zieht es genau diese Leute ins Ausland. Zwei von drei Fach- und Führungskräften nannten bessere Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten im Ausland als Hauptgrund für ihre Auswanderung. Neben der Berufs- und Einkommenssituation sind die Auswanderer vor allem mit der Steuer- und Abgabenlast sowie der Bürokratie in Deutschland unzufrieden.
Schon 2007 hat das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums errechnet, dass der Wertschöpfungsverlust, der dadurch entsteht, dass Stellen Hochqualifizierter nicht besetzt werden können, jährlich 18,5 Milliarden Euro betrage - 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts Die Studie stellt fest: Dieser Wertschöpfungsverlust sei “gesamtwirtschaftlich relevant und beginnt sich bremsend auf das weitere Wachstum auszuwirken”.
Nun ist natürlich auch eine Wirtschaftsform denkbar, die ohne nennenswertes Wachstum auskäme; diese Debatte werden wir hier noch führen. Akzeptieren wir erstmal, dass diese Wachstums-Ideologie die Oberhand hat. Vor diesem Hintergrund kann es nur als sträflich bezeichnet werden, dass es in Deutschland unmöglich zu sein scheint, eine Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zu machen, die zukünftigen Entwicklungen Rechnung trägt. Wobei die oben genannte Studie aber auch festhält: “Im Bereich der Hochqualifizierten gibt es einen gravierenden Fachkräftemangel bei den akademischen MINT-Qualifikationen [Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik] sowie bei Technikern, aber keinen generellen Mangel an Hochqualifizierten.”
Was wird in Deutschland falsch gemacht? Lassen wir FR-Leser H.-J. Reiss aus Frankfurt zu Wort kommen:
“Über soviel Borniertheit des Verbandes der Arbeitgeber kann ich nur lachen! Hat man die Fachkräfte, Ingenieure und Wissenschaftler nicht indirekt seit Helmut Kohl reihenweise in die Arbeitslosigkeit geschickt, damit die westeuropäische Wirtschaft sich die preiswerten osteuropäischen Wissenschaftler einverleiben kann?
Nachdem man sein Studium vollendet und sein Diplom in der Tasche hat, hat man in der Regel 30.000 - 50.000 Euro an BAFöG-Schulden. Der Normalbürger steht erst einmal besser da. Mit 15, 16 geht er in die Lehre, mit 18, 19 zur Bundeswehr oder auch nicht, ab 19, 20 verdient er seinen Hausstand. Mit 25, 28 wird geheiratet. Fein! Der Student kommt erst mit 24/25 Jahren von der Hochschule. Hat eine ganze Menge BAFöG-Schulden, aber die kann man mit moderaten Zahlungen abstottern. Hurra, ich bin jetzt Ingenieur! Pfeifendeckel! Jetzt kommen erst mal zwei Jahre Lehrzeit. Das Einkommen ist nicht gerade rosig. So, jetzt bin ich 30, habe die Schulden zurückgezahlt, meine studentische Freundin ist auch gerade damit fertig, aber unser gemeinsamer Haushalt stammt vom Sperrmüll, Flohmarkt oder aus Second Hand. So, jetzt darf ich maximal zehn Jahre in die Forschung. Wieso nur zehn Jahre? Weil laut Ackermann Mitarbeiter ab 40 nicht mehr leistungsfähig sind und das hohe Entgelt nicht mehr gerechtfertigt ist. Mit 40 oder etwas älter werde ich auf die Straße gesetzt. Scheiße! Und wenn ich fünf Jahre arbeitslos gewesen bin, werde ich nirgends mehr als Ingenieur genommen. So hat die Wirtschaft ihre Ingenieure, Wissenschaftler und Fachkräfte vergrault, so dümpelt sie seit 1982 dahin, seit Helmut Kohl Kanzler wurde!
Ein Physikstudium dauert in der Regel zehn Semester, also fünf Jahre, nach der neuen Bezeichnung „Bachelor of Science“ sechs Semester. Nur ist man mit dem Bachelor ein graduierter Physiker, das gab es vorher gar nicht! Um auf den Stand des Diplom-Physikers zu kommen, benötigt man heute den Master of Science. Also den Master of Disaster. Jetzt braucht die Wirtschaft ausländische Fachkräfte. Deshalb müssen die Zuwanderungsbedingungen für Hochqualifizierte gelockert werden. Wir sind wohl nicht in der Lage, unsere Fachkräfte selbst heranziehen. Good bye old Germany! Und nun singen wir ein Trauerlied.”
Schon 2007 hat das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums errechnet, dass der Wertschöpfungsverlust, der dadurch entsteht, dass Stellen Hochqualifizierter nicht besetzt werden können, jährlich 18,5 Milliarden Euro betrage - 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts Die Studie stellt fest: Dieser Wertschöpfungsverlust sei “gesamtwirtschaftlich relevant und beginnt sich bremsend auf das weitere Wachstum auszuwirken”.
Nun ist natürlich auch eine Wirtschaftsform denkbar, die ohne nennenswertes Wachstum auskäme; diese Debatte werden wir hier noch führen. Akzeptieren wir erstmal, dass diese Wachstums-Ideologie die Oberhand hat. Vor diesem Hintergrund kann es nur als sträflich bezeichnet werden, dass es in Deutschland unmöglich zu sein scheint, eine Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zu machen, die zukünftigen Entwicklungen Rechnung trägt. Wobei die oben genannte Studie aber auch festhält: “Im Bereich der Hochqualifizierten gibt es einen gravierenden Fachkräftemangel bei den akademischen MINT-Qualifikationen [Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik] sowie bei Technikern, aber keinen generellen Mangel an Hochqualifizierten.”
Was wird in Deutschland falsch gemacht? Lassen wir FR-Leser H.-J. Reiss aus Frankfurt zu Wort kommen:
“Über soviel Borniertheit des Verbandes der Arbeitgeber kann ich nur lachen! Hat man die Fachkräfte, Ingenieure und Wissenschaftler nicht indirekt seit Helmut Kohl reihenweise in die Arbeitslosigkeit geschickt, damit die westeuropäische Wirtschaft sich die preiswerten osteuropäischen Wissenschaftler einverleiben kann?
Nachdem man sein Studium vollendet und sein Diplom in der Tasche hat, hat man in der Regel 30.000 - 50.000 Euro an BAFöG-Schulden. Der Normalbürger steht erst einmal besser da. Mit 15, 16 geht er in die Lehre, mit 18, 19 zur Bundeswehr oder auch nicht, ab 19, 20 verdient er seinen Hausstand. Mit 25, 28 wird geheiratet. Fein! Der Student kommt erst mit 24/25 Jahren von der Hochschule. Hat eine ganze Menge BAFöG-Schulden, aber die kann man mit moderaten Zahlungen abstottern. Hurra, ich bin jetzt Ingenieur! Pfeifendeckel! Jetzt kommen erst mal zwei Jahre Lehrzeit. Das Einkommen ist nicht gerade rosig. So, jetzt bin ich 30, habe die Schulden zurückgezahlt, meine studentische Freundin ist auch gerade damit fertig, aber unser gemeinsamer Haushalt stammt vom Sperrmüll, Flohmarkt oder aus Second Hand. So, jetzt darf ich maximal zehn Jahre in die Forschung. Wieso nur zehn Jahre? Weil laut Ackermann Mitarbeiter ab 40 nicht mehr leistungsfähig sind und das hohe Entgelt nicht mehr gerechtfertigt ist. Mit 40 oder etwas älter werde ich auf die Straße gesetzt. Scheiße! Und wenn ich fünf Jahre arbeitslos gewesen bin, werde ich nirgends mehr als Ingenieur genommen. So hat die Wirtschaft ihre Ingenieure, Wissenschaftler und Fachkräfte vergrault, so dümpelt sie seit 1982 dahin, seit Helmut Kohl Kanzler wurde!
Ein Physikstudium dauert in der Regel zehn Semester, also fünf Jahre, nach der neuen Bezeichnung „Bachelor of Science“ sechs Semester. Nur ist man mit dem Bachelor ein graduierter Physiker, das gab es vorher gar nicht! Um auf den Stand des Diplom-Physikers zu kommen, benötigt man heute den Master of Science. Also den Master of Disaster. Jetzt braucht die Wirtschaft ausländische Fachkräfte. Deshalb müssen die Zuwanderungsbedingungen für Hochqualifizierte gelockert werden. Wir sind wohl nicht in der Lage, unsere Fachkräfte selbst heranziehen. Good bye old Germany! Und nun singen wir ein Trauerlied.”
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Ergänzungen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Das ist doch so etwas von Herrlich!
Und wenn der Kapitalismus endlich gescheitert ist, und in Trümmern am Boden liegt, dann erzählen wir es ihnen.
Fehler im Kapitalismus zu suchen ist doch so etwas von Sinnloser Energieverschwendung!!!
Der Kapitalismus hat keine Fehler, der Kapitalismus selbst ist der Fehler!!!
Was willste mit vielen Inschenjören???
Die konstruieren doch für Teutschland und die Deutschen Rüstungs, und Parlamentarischen Schmiergeld Raffgeier bloß wieder viele Menschen und Kreaturenverachtende Waffensysteme!!!
Ist doch Dank Kohl endlich mal Lichtstreifen am Horizont!!!
Setzt Kohl endlich Denkmäler an jeder Strassenkreuzung!!!
@Hinweis
Einfach mal nachdenken und dann erst schreiben!
Toitschland, Toitschland, o armes Tschland!
Zeitgeist
is
Ingenieur?