Jugendzentrum Verden in Selbstverwaltung!

Freund des Jugendzentrums 29.06.2008 12:11 Themen: Freiräume
Für den Erhalt der Selbstverwaltung des Jugendzentrums in Verden (bei Bremen) demonstrierten am Samstag, den 28.06.2008 etwa 100 Menschen. Diese soll dem Verein Jugendzentrum nach dem Willen des Ausschusses der Stadt für Sport, Jugend und Soziales zum 01. Oktober 2008 entzogen werden. Der Verein verlöre somit das Gebäude, und die Zuschüsse der Stadt. Das Gebäude würde in ein städtisches Jugendzentrum umgewandelt werden. Doch soll es soweit nicht kommen!
Das Jugendzentrum Verden ist wohl eines der letzten selbstverwalteten Jugendzentren im provinziellen Raum und besteht seit 1978, also schon 30 Jahre. Im Gegensatz zu autonomen Jugendzentren gehört das Gebäude der Stadt, genauso wie die Stadt die Kosten für die Sozialarbeiter trägt. Dazu bekommt der Verein jährliche Zuschüsse von der Stadt. Dennoch kann er über die Nutzung des Hauses und die Gelder frei entscheiden, genauso wie beim Personal. Die innere Struktur des Jugendzentrums ist basisdemokratisch ausgerichtet. So wird der Vorstand jährlich von allen NutzerInnen gewählt, und in ihm sollten personell möglichst viele Nutzerinteressen vereint sein. Jederzeit kann ein Nutzerplenum einberufen werden, welches Entscheidungen treffen kann und somit das oberste beschlußfassende Organ darstellt
.
Das Jugendzentrum dürfte als solches über eines der größten Gebäude in Deutschland verfügen (mit Fahrstuhl). Hier ist ausreichend Platz für so unterschiedliche Angebote und Nutzungen wie Breakdance, Töpfern für Kinder, Punkkonzerte, Proberäume für Bands, Holzwerkstatt, Küche, Teestube und viele andere Sachen.
Über die Jugendarbeit hinaus begreift sich das Jugendzentrum als sozial-politisch. Seit 30 Jahren steht es in vorderster Linie im Kampf gegen Neonazis im Landkreis, seit 15 Jahren wird ein Raum im Jugendzentrum vom Infoladen Kontra genutzt. Ohne Übertreibung lässt sich festhalten, dass ohne das Jugendzentrum und dessen Umfeld Verden in den 80-er und Anfang 90-er Jahren zu einer „National befreiten Zone“ verkommen wäre. Dem unermüdlichen Einsatz von vielen engagierten Jugendlichen ist es zu verdanken, dass sich Neonazis in Verden bisher nicht dauerhaft durchsetzen konnten und nicht das Stadtbild prägen. Im Zuge zunehmender Verarmung und „Hartz IV“ wurde ein gut ausgestatteter „Umsonstladen“ eingerichtet.

In Norddeutschland ist das Jugendzentrum vor allem bekannt für die Nutzung des Konzertsaals. Wer Konzerte veranstalten möchte, hat hier viele Freiheiten. So spiel(t)en in Verden schon Bands wie EA 80, Oi Polloi, Spermbirds, Hass, Korrupt und viele andere Punk und Hardcore-Bands.

Sollte der Stadtrat dem Verein die Trägerschaft für das Gebäude entreissen, wäre dies das Ende für die hier aufgeführten Möglichkeiten. Maximal übrig bleiben würde von dem bis jetzt reichhaltigen Angebot lediglich Töpferkurse und Hausarbeitshilfen.
Ein weiterer Ort von Freiheit und Selbstbestimmung würde verloren gehen – zuerst fällt die Provinz, dann fallen die Städte. In diesem Sinne ist es auch über Verden hinaus für politisch Interessierte und KonzerzbesucherInnen wichtig, das Jugendzentrum in Verden dabei zu unterstützen, die Selbstverwaltung zu erhalten.

Am 08.07.2008 will der Stadtrat über die Existenz des selbstverwalteten Jugendzentrums entscheiden. Der Verein Jugendzentrum ruft daher dazu auf, an diesem Tag ab 15.30 Uhr auf dem Rathausplatz Verden zu protestieren.

Aktuelle Infos gibt’s unter:

 http://juzbleibt.blogsport.de

und

 http://www.myspace.com/juzverden

oder unter: 04231/84142

Presse:

 http://www.kreiszeitung.de/verdenstart/00_20080618003209_Stadt_haelt_alle_Faeden_in_der_Hand.html
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Ergänzungen

Protest am 08.07. in Verden!

Juz- Crew 30.06.2008 - 15:03
Hallo liebe Leute!

Am vergangenem Samstag fand eine Kundgebung gegen die Abschaffung der Selbstverwaltung des Jugendzentrums statt, zu der round about 120 Teilnehmer sich zusammengefunden haben. Die Veranstaltung war erfolgreich und hat uns sehr viel Sympathien bei der Bevölkerung eingebracht. Das massive Polizeiaufgebot ist allerdings durch nichts zu entschuldigen. Die Stadt Verden hat sein wahres Gesicht gezeigt. Jeder der dort Anwesenden war demzufolge ein potentieller Straftäter. Unserer Meinung nach wurde die Polizeipräsenz dazu genutzt, die Aufmerksamkeit mehr auf die Polizei unund ihre "Arbeit" zu richten, als dem Thema an sich.
Dieses Polizeiaufgebot hat allerdings genau das Gegenteil erzeugt. Unverständnis bei den Bürgern. Und das ist verdammt gut. Die Jugend soll so mundtod gemacht werden. Das lassen wir uns nicht gefallen!

Am Dienstag, den 8. Juli findet die nächste Ratssitzung statt, wo über den Antrag, das Jugendzentrum in städtische Hände zu geben, entschieden wird.

Wir wollen uns auf dem Rathausplatz treffen, mit gaaaaaaanz vielen Leuten, und wollen Ihnen zeigen, daß sie nicht ohne uns entscheiden können. Zur in Formation...der Sitzungssaal liegt so günstig, das die Ratsherren uns sehen und vor allem hören können.

Also, kommt zahlreich am Diensag, den 8.Juli zur großen Kundgebung vor dem Rathaus um 15:30

Den mitgesendeten Flyer bitte weiterposten.....

Danke für Eure Unterstützung

Die JUZ VERDEN - Crew

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ey leute — unwichtig

man man man — alina

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