Muc/Ottobrunn: Nazi von Antifas geoutet

Antifa Info Team 28.06.2008 18:54 Themen: Antifa
Heute, Samstag den 28. Juni, wurde der in Ottobrun lebende, einschlägig vorbestrafte NPD-Kader Norman B. geoutet. Er ist eine der zentralen Figuren der bayrischen Naziszene und entscheidendes Bindeglied zwischen NPD und des Kameradschaftsspektrums.
Der in der Vergangenheit immer wieder durch Gewaltätigkeiten aufgefallene B. hatte zu gleicher Zeit einen Naziaufmarsch in Murnau gegen "linke Gewalt" angemeldet.


Während seiner Abwesenheit tauchte bei ihm vor der Haustür in Ottobrunn plötzlich eine Gruppe AntifaschistInnen auf und verteilte ausgiebig Flyer in den umliegenden Häusern.
In den Flyern wurde über die Umtriebe B.'s aufgeklärt.
B. gibt sich nach außen gerne als harmloser Familienvater und Biedermann, während er gleichzeitig intensive Kontakte zu diversen extrem gewaltbereiten Nazigruppen und Organisationen wie z.B. dem "Blood & Honor"-Netzwerk pflegt und auch selbst immer wieder immer wieder deutlich zeigt, dass er eben nicht so harmlos ist, wie er gerne gesehen werden will. Nicht nur deshalb ist es immer wieder wichtig, auch gerade in seinem
Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

wir möchten Sie drauf aufmerksam machen, dass in Ihrer direkten Nachbarschaft - in der Kleiststr. XX - in Ottobrun der Neonazi Norman B. wohnt. Norman B. ist Mitglied der NPD und bayrischer Landesvorsitzender deren Jugendorganisation, der JN.
B. gründete im Dezember 2001 die "Kameradschaft München - Aktionsbüro Süddeutschland". Zu diesem Zeitpunkt eine der wichtigsten Neonazigruppen im süddeutschen Raum. nachdem B. 2002 wegen schwerer Körperverletzung 15 Monate inhaftiert war, übernahm sein Stellvertreter Martin Wiese die Führung der Kameradschaft. Der selbe Martin Wiese, der 2003 im Zusammenhang mit einem geplanten Anschlag auf die Grundsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums am Münchener Jakobsplatz verhaftet wurde und deshalb wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt wurde. Auch die anderen 7 verurteilten Mitglieder der sog. "Wiese-Gruppe" entstammten der von B. gegrüdeten "Kameradschaft Süd".
Auch heute noch scheint er kein Problem mit den Rechts-Terroristen zu haben. So marschierte er beispielsweise am 13.6.2008 Seite an Seite mit dem erst kürzlich aus der Haft entlassenen Karl-Heinz Statzberger (ebenfalls Mitglied der "Wiese-Gruppe") bei einem Naziaufmarsch gegen ein linkes Zentrum in München.
Am 29. September 2004 trat B. in die NPD ein, wo er als wichtige Integrationsfigur für die äußerst gewaltbereite "Freie Kameradschaftsszene" fungiert. So machte er in der Partei schnelle Karriere.
B. wurde Anfang 2006 Landesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten und sitzt seit Mai 2006 im Landesvorstand der NPD. Bei den Bundestagswahlen 2005 trat er zudem als Direktkandidat für den Wahlkreis München-land an, hatte allerdings keinen nennenswerten Erfolg.
Auch als Veranstalter von diversen Rechtsrockkonzerten machte sich B. in der deutschen Naziszene und darüber hinaus einen Namen.
Im November 2005 organisierte er ein als Parteiveranstaltung getarntes Konzert des in Deutschland verbotenen "Blood & Honor"-Netzwerkes in der niederbayrischen Stadt Mitterskirchen. Auf diesem Konzert wurden auch Lieder der mittlerweile als kriminellen Vereinigung eingestuften Band Landser gespielt.
Am 10. Februar 2007 nahm B. zusammen mit anderen bayrischen Neonazis an einem "Blood & Honor" in Budapest teil. Wie ein Fernsehbeitrag des ARD-Magazins "Panorama" eindeutig belegt, zeigte B. dort mehrmals den Hitlergruß. Auf dem Konzert wurde zudem dazu aufgerufen jüdische Menschen zu ermorden. Zuvor war B. noch zusammen mit dem Bundesvorsitzenden der NPD Udo Voigt bei einer Demonstration ungarischer Faschisten zu Gast gewesen.Die deutsche Justiz zeigt keinerlei Interesse an der Ahndung von B.'s Straftaten.
Immernoch tritt Norman B. als Anmelder und Veranstalter von neonazistischen Aufmärschen und Veranstaltungen auf. So auch am heutigen Samstag (28.6.08 Anm. d. Au.) im oberbayrischen Murnau, wo er eine Demonstration "gegen linke Gewalt" (sic!) angemeldet hat.
Das es sich bei B. selbst um einen extrem gefährlichen Gewalttäter handelt, zeigt ein Vorfall vom vergangenen Mittwoch. Nach dem Fußballspiel Deutschland - Türkei zogen B. und rund 70 andere Nazis unter Parolen wie "1,2,3 - Ausländerfrei!" durch das Münchner Bahnhofsviertel.Sie pöbelten türkische Fans an und warfen mit Flaschen um sich.

Werden auch sie aktiv gegen Nazis und zeigen sie Norman B. und allen anderen Nazis, dass sie in Ottobrunn und überall unerwünscht sind.


Links mit weiteren Informationen über Norman B.:

http://de.wikipedia.org/wiki/Norman_Bordin

NPD-Blog:
Bordin: Schwergewicht der Szene


Spiegel:
NPD veranstaltete Konzert mit "Blood and Honour"


Süddeutsche:
Norman Bordin: Faust in der Tasche


Süddeutsche:
Neonazi erschleicht Arbeitslosengeld


http://www.kandidatenwatch.de/norman_bordin-958-1621.html
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Ergänzungen

muss ausgefüllt werden

muss ausgefüllt werden 28.06.2008 - 20:40
Egal jetzt ob die Kommentare von rumhatenden echten AntifaschistInnen oder von getroffenen Nazis sind...es ist sinnvoll Nazis in ihrer direkten Nachbarschaft zu outen, egal wie "bundesweit bekannt" sie in Antifaschistischen Strukturen sind... weil so in der direkten nachbarschaft ein Bewusstsein entsteht wer da wohnt und die nazis dann auch oft Stress in ihrer Nachbarschaft bekommen jenseits der "üblichen Verdchtigen" - von Daher:

Gute Aktion, danke dafür!

Namens-Zensur

mein Name 28.06.2008 - 20:53
Warum Zensiert man hier eigentlich die Namen von überregional aktiven Neonazis wie Norman Bordin, wenn nichteinmal bürgerliche Medien wie die Süddeutsche Zeitung das machen?
Seriöse Berichterstattung ist ja schön und gut aber sowas muss ja wirklich nicht sein...

Demonstration in der Bayreuther Fußgängerzone

http://www.kanal8.de 28.06.2008 - 21:55
In der Maximilianstraße hatte die NPD seit einigen Tagen einen Infostand mit Redebeträgen angemeldet. Daneben waren drei weitere Infostände von Parteien bzw. kirchlichen Organisationen genehmigt. Als die Verantwortlichen der NPD den Stand kurz vor 16.00 Uhr aufbauen wollten, ließen sich etwa 30 Personen in der Nähe des für den Stand vorgesehenen Platzes nieder und stimmten Sprechchöre gegen die NPD-Veranstaltung an. Binnen weniger Minuten versammelten sich kurz vor Beginn der Kundgebung der NPD 300 Personen um deren Infostand und protestierten gegen die angemeldete NPD-Veranstaltung.

Die Polizei sperrte den Kundgebungsplatz der NPD ab um die Durchführung der Redebeiträge zu gewährleisten. Nachdem die Rufe und Gesänge der 300 Personen immer lauter wurden, entschieden sich die Verantwortlichen der NPD, nach einem Kooperationsgespräch mit einem Vertreter der Versammlungsbehörde der Stadt Bayreuth und der Polizeieinsatzleitung, ihre Kundgebung nicht weiter durchzuführen.

Die Teilnehmer der Gegenaktion wurden vom Einsatzleiter der Polizei über Lautsprecher darüber informiert, dass die NPD ihre Kundgebung nicht weiterführt. Mit Hilfe von Unterstützungskräften der Bereitschaftspolizei wurde sichergestellt, dass die Veranstaltungsteilnehmer der NPD die Maxstraße ohne Störungen verlassen konnten. Danach löste sich auch die Menschenmenge der NPD-Gegner auf.

Im Laufe des Einsatzes kam es zu keinerlei gewalttätigen Auseinandersetzungen. Alle aufkeimenden Konflikte konnten mit Gesprächen gelöst werden. Da die Gegendemonstration nicht ordnungsgemäß bei der Stadt Bayreuth angemeldet war, werden Staatsanwaltschaft und Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes nach dem Versammlungsgesetz gegen den bislang unbekannten Veranstalter einleiten.

Und täglich grüsst das Murmeltier

Murmeltier 29.06.2008 - 03:05
Mal so ganz nebenbei an die Neu-Antifas in München:

Ein Outing von Bordin gab es (auch in Ottobrunn) schon vor ein paar (wenigen) Jahren (ebenfalls mit Flyerverteilung etc).

Ich möchte damit keinesfalls die neue Aktion als "unnötig" oder "überflüssig" brandmarken aber leider hat sich damals auch kein Anwohner an Bordin gestört und ich wüsste nicht warum das ausgerechnet heute anders sein sollte zumal in Ottobrunn hauptsächlich gut-bürgerliche Bevölkerung wohnt welche bislang nicht unbedingt durch (links)politische Aktivitäten auffiel... eher in den letzten Jahren meist andersrum. Die Bürger sind halt nicht besser als die örtliche Polizei... jeder kennt die Nazis aber keiner unternimmt was dagegen.

Ihr wollt als Antifa was sinnvolles tun? Dann macht vor seinem Haus, mitten im Viertel, ordentlich Krawall (und das am Besten unter der Woche mitten in der Nacht)... dann werden die Nachbarn was gegen ihn haben aber leider auch nicht aus "politischer Einsicht" sondern nur weil sie die Nachtruhe gestört sehen. Ich zweifel allerdings an der Tatsache dass sich dieses bürgerliche Klientel politisch aufklären lässt... und besonders nicht von der "linksradikalen" Antifa. Da könnt ihr noch so viel "Wahrheiten" verbreiten... es hört nur leider niemand hin eben weil ihr als "die Antifa" auftretet Sorry... aber der Linkspartei hört im Bundestag momentan auch niemand zu... egal wie gut ein Vorschlag sein könnte... er kommt halt von "den Linksradikalen" der Linkspartei. Also: wer nicht hören will muss dann halt erstmal "fühlen". Also ran an die gut-bürgerlichen-Ohren und deren Nachtruhe!

Reaktion der Nazis

tofu mit speck 29.06.2008 - 17:50
Im Naziportal Altermedia wurde eine Artikel veröffentlicht, der die Aktion herunterspielt. Damit sollen die Faschos beruhigt werden, die von der Aktion erfahren haben. Die Nazis, die mitdenken, verarschen ihre Anhänger und wiegen sie in Sicherheit, indem sie solche Aktionen kleinreden, indem sie z.T. auf Anonymität verzichten. Auf Altermedia wurde, als "Gegen-Outing" eine Liste veröffentlicht, mit Namen von Leuten die sich für den Erhalt eines Berliner Multi-Kulti Radios eingesetzt hatten. Ziel dieser Veröffentlichung war, dem eigenen Anhang zu vermitteln "Haha, so schlau wie die Antifa sind wir auch, wir können auch outen". Tatsächlich haben die Nazis nur ihre Ahnungslosigkeit über die Strukturen der Münchner Linken unter Beweis gestellt.
Geziehlte Outing Aktionen gegen Nazis sind aber durchaus effektiv. Jemand mit dem Nick "Ali Höhler" schrieb dazu auf altermedia:

"Na ja; Es hat doch schon mal gewirkt! Oder warum wohnt der liebe Norman denn in Ottobrunn und nicht mehr in München :)
Und warum hat die Arbeitlosengeld erschleichende Zecke Norman Brodin denn schon einen Arbeitsplatz verloren, genau wegen einem Outing: s.  http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/612/95517/
Ich zitiere von dort:
“Den Job bei der Tankstelle verlor Bordin bereits nach zwei Monaten wieder. Er sei damals “denunziert” worden, klagte er. Seine “politische Einstellung” sei bekannt geworden, daraufhin habe man ihm gekündigt.”
So sinnlos scheinen die Antifa-Aktivitäten also nicht zu sein!
Darum wohl auch euer als Ironie getarntes Aufheulen."

Bordin selber behauptet, Nachbarn hätten die Antifas fotografiert, die Polizei sei verständigt, er hätte 10 Unterschriften gesammelt ... bla bla bla. Harte Fakten um ihn zu widerlegen gibt es natürlich nicht.
Aber die Ankündigung, die Fotos die die Nachbarn geschossen haben zu veröffentlichen wurde bislang nicht umgesetzt
aber auch hier gilt: die Strategie der Nazis ist es, einen auf unverwundbar zu machen, um eben ihre mitläufer_innen nicht zu verschrecken, und um sich ein "Gewinner"-Image zu verschaffen.
Deshalb gilt, dass mensch denen nichts so leicht glauben sollte.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

lol — lool

gibts wohl! — --

weil halt... — sdlgjka

Nachbarschaftsliebe — deintag

Die Reaktion der AnwohnerInnen — spricht Bände.

lieber... — Horst

Rechtsextreme stoßen auf Ablehnung — http://www.merkur-online.de

Bordin's Nachbarn — Voisin

@Icke — dicke

Schwachsinn... — Dieter