EM: Gewaltsame Ausschreitungen in Dresden

Simon Arto 26.06.2008 11:01 Themen: Antifa
Nach dem EM Spiel Türkei - Deutschland kam es gestern (25.06.08) in der dresdener Neustadt zu gewaltsamen Übergriffen gegen Imbissbuden türkischer Besitzer, die vermutlich einen rechtsradikalen Hintergrund haben.
Nach dem EM Spiel Türkei - Deutschland kam es gestern (25.06.08) in der dresdener Neustadt zu gewaltsamen Übergriffen gegen Imbissbuden türkischer Besitzer, die vermutlich einen rechtsradikalen Hintergrund haben.Etwa eine Stunde nach Ende des Fußballspiels stürmte eine schwarz vermummte Gruppe von 30-40 Menschen durch die feiernden Fans im Zentrum des dresdner "Szeneviertels" Neustadt (Alaunstrasse / Louisenstrasse) auf einen beliebten Imbiss türkischer Betreiber zu. Dabei griffen Sie auf dem Weg wahllos Passanten an und demolierten am Imbiss die Einrichtung. Nach dem sehr kurzen Übergriff zerstreute sich die Gruppe unter den völlig überraschten Passanten. Kurze Zeit später kam es angeblich zu noch einem Übergriff am Albertplatz, bei dem auch die Betreiber eines Imbisses angegriffen wurden (s. Artikel der Sächischen Zeitung unten).Das Verhalten hatte etwas sehr Geplantes. Offensichtlich ist es z.Z. Taktik der Nazis, in Dresden gezielte Übergriffe in einzelnen öffentlichen Bereichen und auf alternativ erscheinende Menschen durchzuführen, um eine Gefühl von Unsicherheit und Bedrohung zu erzeugen (s. auch DD:JN-Sachsentag verboten-Afa & Naziaktionen. Beachtenswert war ausserdem, dass sich die feiernde und breite Masse von den Ereignissen wenig beeindruckt zeigte und weiterhin Deutschlandfahne schwenkte, während die Nazis nebenan den türkischen Imbiss ausräumten. Gloomy.

Sächische Zeitung vom 26.Juni
Link zum Artikel
Randale in Sachsen überschatten Fußball-Fest
Dresden/Leipzig - Randale und fremdenfeindliche Ausschreitungen haben in Dresden und Chemnitz die fröhlichen Jubelfeiern nach dem 3:2-EM-Erfolg der deutschen Fußball-Elf gegen die Türkei überschattet. In Dresden griff eine Gruppe Jugendlicher drei Döner-Buden angegriffen und verletzte zwei Türken. In Chemnitz gingen gewaltbereite Fußballfans nach dem Abpfiff auf die Polizei los. Auch in Leipzig kam es zu Schlägereien.
[...]
Nach dem Schlusspfiff schlug die Stimmung aber vor allem in Dresden und Chemnitz um. In der Dresdner Neustadt haben 20 bis 30 Randalierer in zwei Imbissen zunächst lediglich Scheiben eingeschlagen und die Einrichtung beschädigt, sagte Polizeisprecher Thomas Herbst. In einem dritten Döner-Laden am Albertplatz seien dann auch die Betreiber angegriffen worden. Türkische Fahnen seien abgebrannt worden. Mehrere Schaulustige und Mitläufer verfolgten die Randale.
In Chemnitz wurden sechs Beamte verletzt und mehrere Polizeiautos beschädigt. Wie die Polizei mitteilte, sei die Stimmung nach dem Spiel in der Chemnitzer Innenstadt aufgeheizt gewesen. Als die Einsatzkräfte weitere Ausschreitungen verhindern wollte, habe sich die Gewalt plötzlich gegen die Beamten gerichtet. (dpa)
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Ergänzungen

kein angeblicher Übergriff

Randdresdener 26.06.2008 - 11:18
Der Übergriff am Albertplatz und in der Alaunstraße ist auch Gegenstand einer Polizeimeldung. Dafür höre ich von dem Übergriff auf den Dönerladen an der Ecke zum ersten Mal.

 http://www.polizei.sachsen.de/pd_dresden/4362.htm

Neustadt - nicht nur alternatives Viertel

Randdresdener 26.06.2008 - 12:40
Die Neustadt ist nicht nur das Zentrum alternativen Lebens in Dresden sondern auch das Party-Viertel Dresdens. Bei solchen Großereignissen wie gestern, kommen dann die ganzen Party-Typen in die Neustadt und dominieren dann dort die Straßen. In Dresden bedeutet das auch, dass rechte Hools sich in der Masse verstecken, die die Gunst der Stunde nutzen um auch mal in der Neustadt gezielt gegen "die Ausländer" vorzugehen. Bei solchen Menschenmassen, die in den engen Straßen in der Neustadt-Loveparade-feeling aufkommen lassen, ist es schwer rechtzeitig, was dagegen zu machen. Trotzdem werde ich am Sonntag auch mit ein paar Freunden in die Neustadt kommen, schaun wir mal.

Ausschreitungen

Betontod 26.06.2008 - 12:42
Auszug aus web.de News

(...)Randale und ausländerfeindliche Ausschreitungen habe vor allem in Sachsen die fröhlichen Feiern überschattet. In Dresden griff eine Gruppe Jugendlicher drei Döner-Buden an und verletzte zwei Türken. In zwei Imbissen hätten die 20 bis 30 Randalierer zunächst lediglich Scheiben eingeschlagen und die Einrichtung beschädigt, sagte Polizeisprecher Thomas Herbst. In einem dritten Döner-Laden seien dann auch die Betreiber angegriffen worden. Türkische Fahnen seien abgebrannt worden. Mehrere Schaulustige und Mitläufer verfolgten die Randale.

In Chemnitz gingen gewaltbereite Fußballfans nach dem Abpfiff auf die Polizei los. Dabei wurden sechs Beamte verletzt, mehrere Polizeiautos wurden beschädigt. Laut Polizei war die Stimmung nach dem Spiel in der Chemnitzer Innenstadt sehr aufgeheizt. Als die Einsatzkräfte weitere Ausschreitungen verhindern wollten, habe sich die Gewalt plötzlich gegen die Beamten gerichtet.

In Hannover nahm die Polizei 20 Rechtsradikale in Gewahrsam, die beim Fan-Fest wiederholt rassistische Parolen skandierten. Gegen sie werde nun wegen Volksverhetzung ermittelt. In Köln nahm die Polizei eine Gruppe Hooligans fest. Die Männer seien als äußert gewaltbereit bekannt und hätten immer wieder Schlägereien angezettelt, teilte die Polizei mit(...)

Aus dem Münchner Polzeibericht...

Droste 26.06.2008 - 12:49
Im Verhältnis zur Anzahl der Feiernden hielten sich die Störungen und Straftaten in Grenzen. 45 Personen mussten wegen verschiedenster Delikte (Körperverletzung, Feuerwerkskörper u.a.) festgenommen werden. Auch hier waren etwa gleich viele Deutsche und Türken darunter. Es sind auch einige Personen des rechten Spektrums aufgefallen, die türkische Fans anpöbelten und beleidigten.

Obwohl die Leopoldstraße bereits für den Fahrzeugverkehr gesperrt war und sich Massen feiernder deutscher Fußballfans auf der Fahrbahn befanden, fuhr eine türkische Frau gegen 23.10 Uhr inmitten dieser Fans in nördliche Richtung. Ihr Fahrzeug wurde dabei immer wieder von euphorischen Fans geschaukelt und angegangen. Vermutlich während einer solchen Aktion fuhr sie mit dem vorderen linken Rad über den Fuß einer 56-jährigen deutschen Krankenschwester, die auf der Leopoldstraße den Sieg der deutschen Mannschaft feierte und auf Höhe der Kaiserstraße vor dem Fahrzeug vorbei wollte. Die Fußgängerin schlug noch gegen den Pkw, um auf sich aufmerksam zu machen. Ohne diese Handlung zu beachten, fuhr die 22-Jährige aber weiter und entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle.

Ergänzung

Freak 26.06.2008 - 12:53
In Köln wurde eine Gruppe von Hooligans festgenommen.


Neues zu Dresden

In einem Lokal zündeten sie eine türkische Flagge an und verletzten die beiden Betreiber. Ein anderer aus der Türkei stammender Imbissbetreiber sagte
der AP: «Ich hatte Todesangst. Nach Polizeiangaben warfen die dunkel gekleideten und maskierten Täter die Scheiben von drei Imbissen ein. Zudem warfen die Täter Flaschen in die Lokale und zündeten Böller. Die Polizei erklärte, die Unbekannten hätten sich vor dem Eintreffen der Beamten entfernt. «Das ging alles ganz schnell», sagte ein Sprecher. «Da sind wir als Polizei zu spät gekommen.» Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich bei den Tätern um Hooligans vom Dresdner Fußballklub Dynamo handeln könnte. Der Sprecher sagte, die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Zwtl: Zeugen zur Mithilfe aufgerufen Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs auf. Zugleich rief sie Zeugen zur Mithilfe auf. Augenzeugen zufolge griffen die schwarz gekleideten und maskierten Männer gezielt die türkischen Lokale im Stadtteil Dresden-Neustadt an. Ein Betreiber eines kleinen Lokals sagte, er habe große Angst ausgestanden, nach dem ersten Angriff die Jalousien heruntergelassen, die Polizei gerufen und sich im Innern seines Ladens versteckt. In einem anderen Lokal räumten Mitarbeiter am Vormittag auf und fegten die Scherben zusammen.

Auch in Hannover rassistische Gesänge

Lindener Butjer 26.06.2008 - 13:16
Die hannoversche Polzei nahm gegen 0.30 h ca. 20 Personen fest, die dem rechtsextremen Lager zugerechnet werden. Sie fielen durch rassistische Parolen und Gesänge auf. Außerdem suchten sie aggressiv die Konfrontation mit türkischen Fans. Die Bullen nahmen alle in Gewahrsam. Schon vor dem Spiel verteilten Nazis wieder Zettel mit der ersten Strophe der Nationalhymne. Alles in Allem doch nicht so friedlich wie überall behauptet...

Fussball und Nationalismus gehören nicht zusammen!!! Weg mit jeder Nationalscheiße!

leipzig.noblogs.org

majoran 26.06.2008 - 13:20
Beschämende Nachspielzeit? Fremdenfeindliche Ausschreitungen.

Gebt ihnen zwei Wochen Fähnchen in die Hand, laßt elf Leute mit dem gleichen Pass guten Fußball spielen und schon geht's wieder los. "Beschämende Nachspielzeit" nennt die Pressestelle der PD Dresden, was gestern Abend nach dem Halbfinalspiel in Dresden abging: Laut Welt-Online begannen nach Ende des Spiels 20 bis 30 dunkel bekleidete Unbekannte hintereinander drei Imbisse anzugreifen. In zumindest zwei Geschäften wurden die anwesenden Betreiber_innen gleich mit attackiert. Der bittere Teil: es handelte sich nicht um Bratwurststände, sondern um Dönerläden. Und ein ganzer Mob an Gaffern und Zuschauern zog gleich mit und ergötzte sich am Anblick. Die Polizei schaffte es aber in ihrer Pressemitteilung nicht, die Angriffe als das zu bennen, was sie waren - das Ausleben übelster Ressentiments.

Mügeln in Dresden während der Europameisterschaft? Kühe, Schweine, Ostdeutschland!

Nach der Hetzjagd auf mehrere Menschen nichtdeutscher Herkunft (!), war der Aufschrei in der medialen Öffentlichkeit nicht zu übersehen. Die ethnische gezogene Trennlinie zwischen den Akteuren ist das entscheidende Element der Angriffe eines deutschen Dorffest-Mobs auf acht Inder gewesen. Die nicht koschere Auseinandersetzung zwischen den Besucher_innen endete im August 2007 schließlich in einer pogromartige Hetzjagd von rund 50 Deutschen auf 8 Inder.

In Dresden kam es nun, nach dem Spiel Deutschland gegen Türkei (3:2), zu Angriffen gegen Dönerläden und die anwesenden Migrant_innen. Auf zwei Nazi-websites wurde im vorhinein dazu aufgerufen, sich unter das fahnenschwingende Volk zu mischen und innerhalb von fan-meilen für ethnisch motivierte Auseinandersetzungen zu sorgen. Und zunächst scheint diesen Aufrufen auch niemand gefolgt zu sein. Finden sich dann aber wirklich ein paar aktionistische Nazis, ist auch sofort der Mob an Zustimmung und Einvernehmen zu finden, der hinter diesen her trottet und Gewalt gegen Menschen gutheißt.

Chemnitz und Leipzig

In Chemnitz wurden im gleichen Zeitraum 6 Polizist_innen verletzt und mehrere Polizeiwagen beschädigt, als team green bei nonverbalen Konflikten eingriff.

Zur Verringerung der CO2-Emissionen durch wild umherfahrende und grölende Deutsche - die beseelt waren von der Vorstellung, nicht Ballack und co. haben da gespielt und gewonnen, sondern sie selbst durch ihre gemeinschaftliche Zugehörigkeit - konnten sich Fahrzeuge und Halter am Connewitzer Kreuz nach Ende des Spiels über zwei Stunden lang kostenlos entfahnen lassen.

 http://leipzig.noblogs.org

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. 26.06.2008 - 13:20
ich muss mal ergänzen, dass es in hamburg wirklich gut war! alle waren friedlich und es gab nicht, die von der "welt" befürchteten ausschreitungen. ein fest der integration. ich habe so oft gesehen, wie türkische und deutsche fans, die sich nicht kannten zusammen gute laune hatten, die hände geschüttelt haben, geredet haben, freundschaftliches schulterklopfen. außerdem waren auch vergleichsweise viele afrikaner/innen anzutreffen, die auch in bester laune mitfeierten. viele von ihnen auch in deutschlandfarben. ich habe auch viele türkinnen beobachten können. eigentlich gar keine kopftücher - nix mit konservativ.
des weiteren habe ich leider ein wenig vereinzelte nazi-präsenz gesehen. die groß angekündigten aktionen und "rassenkämpfe" blieben aber aus. naja dann noch viel spass mit folgenden kommentaren der welt leserschaft.

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ich zitiere

"Ist die Fußball-EM ein sportliches oder ein politisches Ereignis?

Ich glaube nicht, dass es bei dem Spiel mit rechten Dingen zugegangen ist. Die Anweisung ist gegeben worden: Lasst die Tuerken gut aussehen!!!!!
Eine Mannschaft, die ohne grosse Schwierigkeiten eine Fussballnation, wie die Portugiesen, aus dem Turnier schiessen kann, hat gegen die B- oder C-Elf der Turken keine Probleme. Ausserdem kamen die Anschlusstreffer schnell und mit spielerischer Leichtigkeit. In der Zwischenzeit haben die Deutschen gespielt, als ob sie noch nie einen Ball gesehen haetten.
Zum Schluss hat Ballack den Trainer nicht umarmt, sondern ihm mit einer absoluten Power-Geste in den Clinch genommen. Loew hat ihm submissiv von unten die Hand an die Schulter gelegt. Und sie haben sich nicht gegeseitig gratuliert..... Man sollte mal einen Lippenleser bemuehen. (sofern die politischen Strippenzieher das zulassen wuerden)
Das Aergerliche dabei ist, dass die Fussball-Fans fuer bloed verkauft werden und man uns diesen einfachen Spass auch noch nimmt.
Hoffentlich muessen wir im Finale gegen Spanien spielen. Die verkaufen uns kein Gas oder Oel und haben, soweit ich weiss, auch keine starke Mafia oder andere politischen Gruende das Spiel zu gewinnen.

Beim gestrigen Spiel hat sich die deutsche Mannschaft nicht sehr rühmlich präsentiert. Das war die meiste Zeit wahrlich ein Grottenkick."
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es folgen später noch bilder - unter anderem eine arschkrampe zu sehen, die stress machte. wurde dem rechten spektrum zugerechnet.

geziehlte nazianschläge

-.- 26.06.2008 - 13:25
Der Angriff auf die türkischen Läden in der Neustadt scheint äußerst gezielt und durchgeplant gewesen zu sein.
10-20 schwarzvermummte Nazihools sind auch keine Gruppe "Jugendlicher" ...wie kann man bei sowas bitte noch am rechtsradikalen Hintergrund zweifeln?
Die Pigs kann man in Dresden auf jeden Fall total vergessen- Null Kontrolle über das Geschehen!
Fürs Finale sind wir gewarnt...
Banden bilden und die scheiße wegrocken!!!

Große Scheisse das Ganze

Karl Heinz 26.06.2008 - 13:36
Aufjedenfall ne derbe Scheisse was da gestern abgelaufen ist.
Zur Neustadt, sie ist schon noch ein Szeneviertel und sicher ist auch der große Teil der Bewohner Antifaschistisch eingestellt. Es hat auch genug Leute angekotzt, als man dann erst von den Nazimob gehört hat und dann auch immer wieder welche für nen kurzen Augenblick gesehen hat (in größeren Grüppchen, die dann sehr schnell wieder verschwunden sind).
Nur das Problem ist was macht man da? Sich organisieren, an einem zentralen Platz sammeln? Das sollte an sich gemacht werden, nur stehen da mehrere Probleme im Raum. Einerseits haben die Menschen unterschiedlich Einstellungen, wie man auf so etwas reagieren soll (zum Beispiel lehnen halt viele Studis (als nicht geringer Wohnanteil des Viertels) Gewalt ab). Dann ist auch die Dresdner Szene (falls man sie als solche Überhaupt bezeichnen kann) sehr gespalten bzw. sehr eingenbrödlerisch. Manche finden es schon Scheisse wenn überall Hansel rumspringen die den Sieg der deutschen Mannschaft feiern und andere wiederrum kotzt es nur an das so nen dämlicher Nazimob und generell Nazis durch unser Viertel streifen und die gewohnt chillige Neustadtidylle zerstören (mal davon abgesehen, das man sich auch gleich wieder schämt für Deutschland zu sein).
Zum Schluss möchte ich noch mit auf das größte Problem hinweisen, man erkennt die Leute net mehr, man kann sie einfach nicht mehr unterscheiden. Maximal erblickt man sie mal in einer größeren Gruppe, wo man dann zu zweit oder zu dritt eh nichts reisen kann. Und wahllosen irgendwelche Leute anstressen sollte man nicht, weil man dann nicht besser als die Pflaumen ist.
Wenn man mich jetzt nach der Message dieses Posting fragen würde, könnte ich es selber nicht sagen. Ich habe weder eine Idee noch ne Lösung der Probleme. Trotzdem hoffe ich, dass man das nächste mal vielleicht besser reagiert.

Flitzer

Rabauke 26.06.2008 - 13:40
Der Flitzer hatte übrigens ne Message, seine Botschaft wa "Tibet is not China". Hat das ZDF aber raus geschnitten !

Ergänzung

Hugo 26.06.2008 - 13:46
Aus Leipzig meldete die Polizei ebenfalls Schlägereien nach dem Ende des Halbfinals. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren insgesamt etwa 30 Personen an Ausschreitungen beteiligt. Mehrere Personen hätten Schnitt- oder Platzwunden davon getragen. "Es handelte sich um geringfügige Schlägereien", sagte Polizeioberkommissar Steffen Weyde. Die alkoholisierten Schläger seien zum Teil unterschiedlicher Nationalität gewesen. Die Schlägereien seien jeweils schnell aufgelöst worden.

In Duisburg gab es nach einer Schlägerei allerdings eine Festnahme wegen gefährlicher Körperverletzung. Außerdem hätten einige Türken ihrer Frustration mit Tritten gegen vorbeifahrende Autos Luft gemacht, berichtete ein Polizeisprecher.

Ein 49-Jähriger wurde im nordrheinwestfälischen Hamm von einer Gruppe Jugendlicher brutal zusammengeschlagen. Zeugenaussagen zufolge traten fünf bis sieben südländisch aussehende Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren auf den am Boden liegenden Mann ein, wie die Polizei mitteilte. Die Jugendlichen sollen den Angaben zufolge Türkisch gesprochen haben.

Am Rand friedlicher Straßenfeiern in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei eine Massenschlägerei zwischen Türken und Kurden verhindert. In der Adalbertstraße am Kottbusser Tor, war es nach dem Spiel zwischen rund 150 Kurden und 250 Anhänger der türkischen Mannschaft zu Streit gekommen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Einsatzkräfte hätten die Konfliktparteien jedoch getrennt.

Ein Traum von Postfaschismus

Leipzig 26.06.2008 - 13:58
Der deutsche Sonderweg im Fußball und die Intimisierung der Nation

Während der aktuellen Fußball-Europameisterschaft der Männer mühen sich die Landsleute einmal mehr um gute Laune aus nationaler Verpflichtung. Alles soll wieder werden wie 2006, als mit teutonischem Furor deutsche Lockerheit inszeniert wurde.
Deutschland geil zu finden, erscheint inzwischen als der ultimative Ausdruck postnazistischen Nationalbewusstseins – irrer Einstand von kulturindustriellem Thrill und gemeinem Wohl, der auf Obszöneres geht als kaltes Vergessen. In einem Atemzug wird der Ausgang eines Elfmeterschießens mit dem Leben nach Auschwitz abgehandelt: »Trotz unserer Vergangenheit«, so die stereotype Leier, könne man, dank 23 mäßig begabter Kicker, »endlich wieder« »stolz auf Deutschland« sein. So verwandelt sich jede schwarz-rot-goldene Lappen wedelnde Fanfestmasse zwanghaft in einen kollektiven Gesamtwalser. Wehe also den ewigen Miesmachern und »Bedenkenträgern« (Kicker), die uns den Spaß verderbern wollen.
Grund also, sich jenem deutschen Sonderweg im Fußball näher zu widmen, welcher von den völkischen Reinheitsvorstellungen des Deutschen Fußballbunds bis zu Sönke Wortmanns Traum von einem rot-grünen »Wunder von Bern« führt. Gehen soll es dabei u.a. darum,
- wie im ständigen Gerede über jene »deutschen Tugenden« namens Fleiß, Kampfgeist und Siegeswillen, das nationale Selbstgespräch aktualisiert und auf ewig fortgeführt werden kann;
- wie dieser verdruckste Stolz auf die eigene Unzulänglichkeit dem Ressentiment gegen Geist und Geld, gegen »brotlose Künstler« und »satte Millionäre« eine neue Heimstatt zu geben vermochte;
- wie im inzwischen hochsexualisierten Fanspektakel – an dem ja nunmehr, wie überall stolz verkündet wurde, beide Geschlechter teilhaben – sich der Beitrag des Fußballs zum postfaschistischen Erfolgsgeheimnis vollendet: die Intimisierung der Volksgemeinschaft;
- und inwiefern das Spiel selber seiner deutschen Inszenierung zwar einerseits entgegenkommt, andererseits aber doch um so vieles schöner sein könnte, wenn die Landsleute nicht ständig alles kaputt machen würden.

27.06.2008 Diskussionsveranstaltung 19:00 Uhr

Leipzig B12 Braustr. 20


Hannover

Nazis raus 26.06.2008 - 14:07
In Hannover nahm die Polizei 20 Rechtsradikale in Gewahrsam, die beim Fan-Fest wiederholt rassistische Parolen skandierten. Gegen sie werde nun wegen Volksverhetzung ermittelt. In Köln nahm die Polizei eine Gruppe Hooligans fest. Die Männer seien als äußert gewaltbereit bekannt und hätten immer wieder Schlägereien angezettelt, teilte die Polizei mit.

Xberg

Radio Corax 26.06.2008 - 15:18
Alle waren in Panik. Deutschland - Türkei. Es geht wohl um alles. Wann und wo kanllt es? Naziinternetseiten riefen dazu auf, auf Public-Viewing-Veranstaltungen türkische Fahnen zu verbrennen. Man wollte provozieren und den "Volkszorn" gegen die "Gastarbeiter" schüren. Man wollte es ihnen zeigen, diesen "Türken".

Und tatsächlich in Hamburg und Hannover kam es zu Ausschreitungen. In Dresden griff ein Volksmob Dönerbuden an. Aber gut, was soll man von einer Stadt erwarten, wo die NPD im Stadtrat sitzt. Aber Dresden ist Deutschland. Ostdeutschland. Sachsen halt.

Aber irgendwie ist Dresden auch nicht Gesamtdeutschland. Denn soetwas wie Kreuzberg in Berlin ist auch Deutschland.


Wer also den Kampf der Kulturen überall in Deutschland erwartet hat, den müssen wir enttäuschen, denn in Kreuzberg, da wo viele Türken wohnen, war dann letztenendes doch alles recht entspannt. Radio Corax war in Kreuzberg unterwegs und hat sich mal umgehört.

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=23035
oder gleich anhören:
 http://www.freie-radios.net/mp3/20080626-trkeideutsc-23035.mp3

Nicht-hupende Autos

Pat 26.06.2008 - 17:01
...nach dem Spiel hatten hier und da einige teutsche Fahnenschwenker wütend gemracht. Einige, denen Schwarz-rot-Braun zu Kopf gestiegen ist, ließen sich allein schon durch die nicht-Teilnahme an dieser Nationalistischen Ich-Auflösung zu wüsten Beschimpfungen verleiten.

Was wäre wohl passiert, wenn Mensch zugegeben hätte, das Spiel mangels Interesse überhaupt nicht gesehen zu haben...?

Nazi auch in Kiel

Kiel 26.06.2008 - 17:33
Nach Spiel Ende tauchten ca. 20 Nasen am HBF auf, diese provozierten Deutsche, als auch Türkische Mitbürger.Durch zufall kamen ca. 10 Antifaschisten zusammen.Drauf hin ging die Polizei dazwischen und sorgte für den Abzug der Nasen. Vereinzelte ruften später auch noch Rassitische Ausserungen, wobei ein Nazi ein Bierflasche, in die Menschenmenge warf.Soweit blieb alles ruhig, der Flaschen Nazi hatte später genug mit den Bullen zutun.Wer noch was gesehen hat, kann es gerne ergänzen.

video aus köln

chronist 26.06.2008 - 20:38
in köln gab es ein paar festnahmen!
überwiegend war es friedlich ....
 http://www.interpool.tv/

Nazidemo in Hamm

Mackie Messer 26.06.2008 - 21:36
Die Neonazis planen wegen dem Vorfall in Hamm eine Demonstration, sie soll 28.06.08 am Hauptbahnhof Hamm (Vorplatz) um 13 Uhr (Beginn um 14 Uhr) statt finden.

Noch mehr Vorfälle

Helge 26.06.2008 - 21:41
Karlsruhe

Nach dem EM Halbfinalspiel Deutschland gegen die Türkei füllte sich die Karlsruher Innenstadt zwischen Europaplatz, Stephanplatz und Marktplatz mit mehreren Zehntausend jubelnden Fußballfans. Auf dem Europaplatz drohte die Situation kurzzeitig zu eskalieren. Zirka 1.000, zumeist junge türkische Fußballfans begannen - wohl aus Frust über das verlorene Spiel - anwesende deutsche Fans verbal und durch Würfe mit Flaschen und Feuerwerkskörpern zu provozieren. Aber auch aus den Reihen der deutschen Fans flogen Flaschen, weshalb die Polizei dazwischen ging und mit allen verfügbaren Kräften die Hitzköpfe auseinander halten musste. In dieser Tumultlage kletterten mehrere deutsche Fußballfans auf das Dach der dortigen Straßenbahnhaltestelle, die dem Gewicht nicht stand hielt. Mehrere Personen brachen durch das Dach und verletzten sich leicht. Es gelang, die türkische Fangruppe auf die Kaiserstraße Höhe Douglasstraße zu bringen, wo diese eine Sitzblockade durchführten. In dieser angespannten Situation richtete ein älterer türkischer Imbissladenbesitzer mit dem Polizeimegafon mehrere Ansprachen an seine Landsleute, worauf sich die Situation merklich entspannte.


Hier wurde eine Frau durch einen Flaschenwurf am Kopf verletzt, sie musste im Acherner Krankenhaus behandelt werden. Im Kinzigtal, in Haslach, Wolfach und Zell am Hamersbach waren es nochmal 1.700 Menschen. Während der Spielzeit wurden der Polizei vereinzelt Rangeleien gemeldet,



in hamburg wars super

scheibenbremse 26.06.2008 - 23:00
ich habe von vielen menschen eine totale angst vor dem public viewing mitbekommen. es gab angst vor ausschreitungen und den herbeistilisierten türkischen messerstechern. aber bezüglich hamburg solltet ihr mal kleine brötchen backen. es war dort wirklich sooooo friedlich. echt toll gelaufen. in dresden jedoch richtig scheiße. aber zumindest gab es kaum krawall zwischen "normalen" fussballfans. ich denke, damit ist das hauptmotto "die freundschaft gewinnt" wirklich in erfüllung gegangen. ich habe fast noch nie so massenhafte verständigung und feiern der kulturen gesehen. in hamburg wirklich positiv, wenn von den scheiß nationalfahnen abgesehen wird.

Übergriff in der dritten Halbzeit

http://www.inforiot.de 28.06.2008 - 11:43
Nach dem Einzug des DFB Teams ins Finale der UEFA Euro 2008 kam es auch in Rathenow zu einzelnen Übergriffen durch (Neo)nazis, bei dem mindestens eine Person leicht verletzt wurde.

Nach dem Abpfiff der Partie Deutschland - Türkei waren einige jugendliche Fußballfans zur Hauptkreuzung ins Rathenower Stadtzentrum gezogen um dort den Sieg der Bundeself zu feiern. Ebenfalls hatten sich dort auch Mitglieder der (verbotenen) Kameradschaft "Sturm 27" und des NPD Stadtverbandes versammelt, allerdings um nicht nur zu feiern bzw. Präsenz zu zeigen.

Jugendliche die T-Shirts mit Slogans gegen Nazis trugen, wurden von den Kameradschaftsmitgliedern angegriffen. Auch Rathenows NPD Chef Marcell Horlebeck versuchte mehrfach Auseinandersetzungen zu provozieren.

Gegen 00.15 Uhr griff Horlebeck dann einen dunkelhäutigen bzw. "afrodeutschen" Fan der DFB-Elf an und schlug ihn derart mit der Faust ins Gesicht, dass das Opfer ärztlich behandelt werden musste. Inzwischen wurde auch eine polizeiliche Anzeige erstattet.

auch in berlin-kreuzberg

lex 28.06.2008 - 14:30
auch in berlin-kreuzberg zeigten sich nach dem spiel ein paar vermeindliche faschos. auf der westlichen seite der oberbaumbrücke, vorm watergate sammelten sich um ca. 23 uhr um die 20-30 leute. vorbeifahrende autos mit türkischen flaggen wurden beschmissen und vorbei gehende leute angepöbelt. ihr dasein wurde schnell bemerkt und um die brücke herum wuselten immer mehr leute rum, die bereitschaft verdeutlichten die faschos aufzuhalten. um ca. 23:20 h hielt ein polizei wagen an der besagten stelle. er fuhr aber gleich wieder. kurz danach bewegte sich der trup richtung u-bahnhof warschauer. über die brücke hinweg richtung frierichshain. der trup löste sich in richtung osten auf.

Erste konkrete Hinweise

http://www.sz-online.de 30.06.2008 - 22:23
Seit Freitagnachmittag seien sechs Hinweise mit konkreten Angaben zu Verdächtigen eingegangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Dresden mit. Am vergangenen Wochenende seien zwei Jugendliche festgenommen, vernommen und wieder freigelassen worden. Einer der beiden habe geprahlt, bei der Tat dabei gewesen zu sein. Er konnte aber ein Alibi vorweisen. Auch beim anderen habe sich der Verdacht nicht bestätigt. Jugendliche hatten drei Döner-Buden angegriffen und zwei Türken verletzt.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge sind in der Nacht zum vergangenen Donnerstag etwa 20 Unbekannte durch das Stadtviertel gezogen. Sie hätten aber nicht nur türkische Geschäfte, das Personal und die Gäste angegriffen, sondern auch wahllos auf weitere Passanten eingeschlagen. Zudem beschädigten sie mindestens zwei Autos.

Nach dem 3:2-EM-Erfolg der deutschen Fußball-Elf gegen die Türkei war es zudem auch in Chemnitz zu Ausschreitungen gekommen, wo gewaltbereite Fußballfans nach dem Abpfiff auf die Polizei losgingen. Auch in Leipzig kam es zu Schlägereien.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@ Randdresdener — Rille

komm mal klar! — Randdresdener

@rille — feiern ist schön

Konsequenz? — Zeitgeist

Feiern ist schön?! — deutsch mich nicht voll

@ feiern ist schön — individuum

* — *

@volksgemeinschaft — nicht grad ein fan

einfach mal abschalten? — Schlaaaaand stinkt!

schlimmschlimm — türkschland

besorgter nicht zwischen intellektnihilismus — und politischem aktivismus alternierender

ist euch aufgefallen? — anarchist

@politischen aktivismus — immer noch kein fan

Jugendliche wegen Anschlag vor Gericht — http://www.mz-web.de