Rostock: Farbangriff auf SPD-Büro - Nazischmiereien in der KTV

Red_Angel 24.06.2008 14:06 Themen: Antifa
In der Nacht zum Dienstag attackierten Unbekannte das SPD-Büro in der Doberaner Straße in Rostock. Mittels mehrerer schwarzer Farb'bomben' wurden Schaufensterscheiben beschmutzt. Eine mit Farbe gefüllte Flasche durchschlug eine Fensterscheibe und sorgte auch im Innenraum für Verunreinigungen.
Beobachter vermuten einen rechtsextremistischen Hintergrund, denn in der gleichen Nacht kam es unweit des Büros zu zahlreichen Nazischmiereien.
Auch am Nachmittag sieht man die Spuren am Büro, des Bundestagsabgeordneten Christian Kleiminger, der nächtliche Attacke noch deutlich. Ob der Vorfall tatsächlich aber etwas mit dem Bundestagsabgeordneten zu tun hat, kannn bezweifeln werden. In dem Bürokomplex finden sich auch Räume die von 'Endstation-Rechts' genutzt werden. Vor allem Mathias Brodkorb äußerte sich in der Vergangenheit immer wieder zum Thema Rechtsextremismus. Die 'Arbeit' der NPD-Landtagsfraktion wird ebenso beobachtet und kommentiert wie auch andere faschistische Umtriebe. Insbesondere im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um den Naziladen in der Doberaner Straße hallizunierten Rechtsextremisten Brodkorb als Rädelsführer der Antifa herbei.
So erklärt sich zumindest die Motivlage für diesen Übergriff. Auch im weiteren Umfeld des Büros, insbesondere im Bereich einer alternativen Begegnungstätte ist es gegen 4:00 Uhr in den Morgenstunden zu weiteren Schmiereien gekommen. Neben Parolen wie 'Fuck USA', 'Scheiß Antifa Wixxer' sind dabei auch Sprühschablonen verwendet worden, die auf eine Täterschaft der so genannten 'Nationalen Sozialisten Rostock' hindeuten. Antifaschisten konstatieren bereits seit einiger Zeit eine Zunahme an Aktionen aus deren Umfeld.
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Ergänzungen

ähnlich vor wenigen Tagen in Bad Doberan

Doberaner 24.06.2008 - 17:05
Farbanschlag in der Innenstadt
Ein Wohn- und Geschäftshaus in der Marktstraße wurde beschmiert. Die Täter werden in der rechten Szene vermutet.

20.06.2008

Bad Doberan. Mit brauner Farbe die Haustür beschmiert. Unten und auch auf der Glasscheibe oben. Auch an der Hauswand hässliche braune Farbstreifen. Auf dem weißen Putz oben links neben der Haustür ein großer schwarzer Fleck: klebriger Teer.

Ein Mieter des Hauses Marktstraße 2 a/ Ecke Querstraße 10 hatte gestern gegen 8.30 Uhr die Schmierereien bemerkt und die Besitzer, Familie Wosar, informiert. In dem Wohn- und Geschäftshaus befindet sich unten die Schnellgaststätte "Turbo", in den oberen Etagen sind Wohnungen und das Büro der Linkspartei. Schon am Morgen nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte Eric Wosar den Verdacht, dass sich der Farbanschlag gegen ihre Mieter, die Linkspartei, gerichtet habe. Seine Mutter ist entsetzt. "Ich habe das nachts nicht einmal mitbekommen", sagte Monika Wosar, die in dem Haus wohnt.

Nachdem die Kriminalpolizei vor Ort war und Spuren gesichert hatte, sammelte Frau Wosar die restlichen Scherben auf. "Die Farbe war in Schraubgläsern, die wurden gegen die Tür geworfen", erzählte sie. Sie versuchte, die Farbe an der Tür zu entfernen. Einfach abwischen ging nicht. Mit einem Schaber musste der braunen Farbe zu Leibe gerückt werden. Gegenüber des Hauses entdeckte ein junger Mann ein Plakat mit rechtsgerichteten Parolen. "Davon hängen mehrere in der Stadt", sagte er und half Monika Wosar beim Reinigen.

Der Anschlag ist nicht der erste an diesem Haus. Dreimal wurden bereits Schilder der Linkspartei gestohlen, einmal eine Scheibe besprüht, weiß Peter Hörnig, Kreisgeschäftsführer der Linkspartei. "Wir haben schon mehrere Anzeigen erstattet", sagt Birgit Schwebs, Landtagsabgeordnete der Partei Die Linke. Die Anschläge hätten einen politischen Hintergrund, das wäre auch schon mal am gesprühten Logo zu erkennen, vermutet sie. "Das ist gegen uns gerichtet, zeigt aber, dass diese Leute vor Privateigentum nicht zurückschrecken. Es ist das Haus der Familie Wosar", ist Birgit Schwebs entsetzt. Ihrer Meinung nach werde in der Stadt zu lax mit solchen Aktionen, beispielsweise Nazi-Plakatierungen im öffentlichen Raum, umgegangen.

Viele Vorbeigehende zeigten sich gestern ebenso entsetzt.

Die Kripo Bad Doberan war zwar morgens vor Ort. "Wegen der Plakatierung und des Tatortes hat die Kriminalpolizeiinspektion Rostock aber die Ermittlungen übernommen", so der Erste Polizeihauptkommissar Michael Müller vom Doberaner Revier.

RENATE PETER

Ostseezeitung-Bad Doberan

Andere Bezirke in HRO

alf 24.06.2008 - 17:08
Nicht nur in der KTV, auch in anderen Bezirken in Rostock ist es zu einer deutlichen Übernahme von Nazischmierereien gekommen, besonders Anfang Mai waren einige, sogar selbst gedruckte Plakate, sehr viel im Umlauf.
Teilweise wirkt es so als wenn sich richtige "Aufkleber Schlachten" entwickeln. Ob das wirklich weiter hilft im Kampf gegen Rechts lass ich jetzt mal als Frage stehen, aber mir ist es definitiv lieber lauter "Smash Fascim" Aufkleber als "Gute Heimreise" wünschende dumpfe Nazi Klebis zu sehen....

Nazi-Schmierereien gegen alternative Projekte

Awiro e.V. 24.06.2008 - 17:09
Pressemitteilung:

In der gestrigen Nacht haben unbekannte Täter in der Rostocker Kröpeliner-Tor-Vorstadt in mehreren Straßenzügen neonazistische Parolen geschmiert und NPD-Propaganda verklebt. Schwerpunkt der Sachbeschädigungen waren neben einem SPD-Büro in der Doberaner Straße auch zwei Projekthäuser des Jugend- und Kulturverein Alternatives Wohnen in Rostock e.V. (Awiro). Neben einschlägigen Nazi-Parolen und-Symbolen an Wänden in der Otto-Straße, der Niklotstraße und der Doberaner Straße waren Schriftzüge zu finden, die auf die Gruppe "Nationale Sozialisten Rostock" verweisen.

Der Awiro e.V., der in der Niklotstraße die Jugendbegegnungsstätte "Café Median", ein Info-Büro, Proberäume und Werkstätten betreibt, wurde von den Neonazis wegen seiner antifaschistischen Aktivitäten gegen Rechtsextremismus ins Visier genommen. Schwerpunkte der selbstverwalteten Jugendarbeit des Vereins sind unter anderem die Informations- und Aufklärungsarbeit über und gegen Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern. Gleichzeitig sind die Mitglieder und SympathisantInnen des Vereins bemüht, in zivilgesellschaftlichen Strukturen wie dem Bündnis "Schöner leben ohne Naziläden" für ein friedliches, buntes und vielfältiges Rostock einzutreten.

"Die Schmierereien sind nicht Streiche gelangweilter Jugendlicher, sondern gezielte Angriffe auf Projekte gegen Rechts in Rostock", kommentiert Julia Ehrbert, Sprecherin des Awiro e.V., die Vorfälle. "Damit wollen Neonazis ein Klima der Angst schaffen und jene einschüchtern und bedrohen, die ihren wahnsinnigen Zielen im Weg stehen. Mit der gleichzeitigen Verbreitung von NPD-Aufklebern wird außerdem einmal mehr deutlich, wie eng die NPD in diese radikale und gewaltbereite Szene eingebunden ist." Angesichts dieser Drohungen, heißt es weiter, gelte es jedoch erst recht, Projekte gegen Rechts in Rostock zu stärken.

weitere Schmierereien

ich 25.06.2008 - 16:45
Es sind weitere Schmierereien am HWBR in Marienehe/Rostock gesichtet worden.

Ähnlicher Inhalt wie oben genannt. Hinzu kommen "F*** Israel", "Freiheit für Palästina" und "Freiheit für Tibet". Ähnlich oft ist auch die Abkürzung N(Runen-)SBA zu lesen gewesen.
Am Hauptgebäude haben die Reinigungsarbeiten bereits begonnen, ob die Sprüche auch von dem älteren, ich schätze ohnehin sanierungsbedürftigen, Gebäude daneben entfernt werden ist offen.

Gab´s auch in Berlin

Maik 28.06.2008 - 20:18
Auf das Berliner Wahlkreisbüro des Linke-Fraktionschefs Gregor Gysi ist am Wochenende (22.06.08) erneut ein Anschlag verübt worden. Unbekannte Täter hätten mit Steinwürfen eine Scheibe beschädigt, sagte ein Polizeisprecher. Der Staatsschutz ermittelt. Ein Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag betonte, auf das Wahlkreisbüro sei zum dritten Mal innerhalb von neun Monaten ein Anschlag mit vermutlich rechtsextremistischem Hintergrund verübt worden. In Weißensee wurde in der Nacht zu Sonntag ebenfalls die Scheibe eines Parteibüros der Linken eingeschlagen. Die Täter entkamen unerkannt.

Desweiteren haben Unbekannte Täter haben am vergangenen Wochenende eine Scheibe in Treptow an einem Parteibüro in Niederschöneweide beschädigt. Der Geschäftsführer der Partei bemerkte heute Vormittag die Schäden, die offenbar durch Steinwürfe entstanden, und alarmierte die Polizei zur Brückenstraße. Der Staatsschutz hat auch hier die Ermittlungen übernommen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@ hamburger — Entdinglichung

naja — du

augen auf — popov