Kopfnotendemo Düsseldorf

Trotz allem war die Demonstration gegen die Kopfnoten sehr kämpferisch und bunt gemischt, viele Gruppen und Schüler waren vertreten. Einen Großteil der Teilnehmer machte die SDAJ, Solid und die Rote Antifa Du/Dü aus.

Zu Anfang der Demonstration kam es vor den Hauptbahnhof und am Sammelplatz selbst zu zwei Übergriffen. Ein sehr aggressiver Mann griff eine Gruppe Demonstranten ohne Grund vor dem Hauptbahnhof an und Mensch, welcher der rechten Skinheadbewegung zuzuordnen war zeigte am Versammlungsort den deutschen Gruß mit den Worten „Sieg Heil“.

Beide wurden allerdings sofort von Antifaschisten im angemessenen Rahmen zurecht gewiesen. Der Herr mit dem deutschen Gruß und dem „Kraft für Deutschland“ T- Shirt kassierte laut Aussage von Teilnehmern anschließend auch noch eine Anzeige.

Die Demonstration sollte ursprünglich am Burgplatz mit einem anschließenden Konzert beendet werden, allerdings wurde kurzfristig bekannt gegeben, dass die Demonstration doch vor dem Landtag endet.

So zogen gut 500 Teilnehmer, welche hauptsächlich im Alter von 14 – 20 Jahren waren, lautstark zum Landtag. Die Demonstration zog, trotz der eigentlich geringen Teilnehmerzahl, reges Interesse der Öffentlichkeit auf sich und das Ziel der Demonstration „Kopfnoten abschaffen“ wurde sehr gut präsentiert.

Leider wurde die recht kämpferische Einstellung der Demonstration immer wieder vom Veranstalter gedämpft, so wurde fünfzehn Minuten nach Beginn des Demozuges darauf hingewiesen, dass der Veranstalter keinerlei Einfluss und Verantwortung für das Anbringen von Aufklebern auf sich nimmt und diese „Sachbeschädigung“ auch verurteilt.

Des weiteren wurde immer wieder die „Militanz“ des schwarzen Blocks kritisiert, welcher gegen Ende der Demonstration einen Ausbruch versuchte, um sich an die Spitze der Demonstration zu setzen.

In dieser Situation wie der Veranstalter darauf hin, dass es eine friedliche Demonstration sei und man zusammen Demonstrierte, einerseits eine gute Argumentationsbasis im Sinne einer solidarischen Zusammenarbeit. Auf der anderen Seite wurde somit aber verhindert, dass sich die Demonstration über die Bannmeile hinweg schnell direkt vor dem Landtag hätte platzieren können, was aufgrund der relativ geringen Polizeipräsenz möglich gewesen wäre.

Alles im allem eine sehr gute Demonstration, nur sollte man nochmal versuchen zwischen den Organisationen zu vermitteln, denn zum Ende der Demonstration wurden teilweise Aufkleber Zweck entfremdet und kombiniert, sodass einige Menschen aus dem bürg. Spektrum mit Sprüchen wie „SDAJ verbieten“ rumliefen.

Dieses spalterische Verhalten tut keiner Seite gut, genauso wenig wie die Tatsache, dass die BSV mehr oder weniger einen Alleingang mit der Demo gemacht hat.

Weiterhin kam es auch zu einigen Differenzen innerhalb der Demo, so wurde auf die Parole der Autonomen „Ohne Bildung wer’d ich Polizist“ geantwortet „Ohne Bildugn wer’d ich Terrorist/Kommunist“.

Man sieht hier also das auf einigen Seiten noch der Wille und/oder die Erfahrung zur Arbeit auf einer Massenbasis fehlt.

Abschließend kann man sagen, dass es sehr schön zu sehen war, dass hauptsächlich junge Menschen auf der Demonstration waren und diese aktiv mitgestaltet haben und das Menschen aus dem linken wie bürgerlichen Spektrum mehr oder weniger gut miteinander gearbeitet haben.

Nur fehlt es hier leider wie so oft noch an der für einen richtigen politischen Kampf nötigen Struktur.