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JuZ Verden: Selbstverwaltung vor dem Aus!

Der Vorstand 22.06.2008 19:56
Die Dampfmühle in Verden ist ein seit 30 Jahren selbstverwaltetes Jugendzentrum. Wenn es nach der Stadt Verden geht soll das zum 01.10.08 vorbei sein.
Wieder ein Freiraum der den führenden Politikern nicht passt und einfach eingestampft werden soll!
NICHT MIT UNS!!!
Hier die offizielle Pressemittteilung des Vereins Jugendzentrum e.V.
Pressemittteilung

Zur Entscheidung des Ausschusses für Jugend Sport und Soziales vom 16.06.2008

Nach reger Diskussion haben sich alle Parteien mit Ausnahme der Grünen und der FDP auf eine, von ihnen so genannte ?Interimslösung? geeinigt die nichts anderes bedeutet als das die Stadt ab dem 1.Oktober 2008 Träger der Dampfmühle sein, und der Verein Jugendzentrum e.V. wenn überhaupt nur noch eine untergeordnete Rolle spielen wird.
Spätestens nach Ablauf eines Jahres soll dann ein Netzwerk bestehend aus verschiedensten Vereinen und der Stadt Verden die Trägerschaft übernehmen.
Viele Infrage kommenden Vereine wurden im Vorfeld angeschrieben und gefragt ob sie bei so einem Netzwerk mitmachen würden. Außerdem wurde dem Leser mitgeteilt dass angedacht wird diesem Netzwerk auch die Trägerschaft des Jugendzentrums aufzubürden. Wir wissen nicht inwieweit den Vereinen die sich zurückgemeldet haben das bewußt ist.

Zu ihrem bisher größtem Schlag in der 30jährigen Geschichte der Dampfmühle hat die Stadt Verden jetzt ausgeholt und droht uns die Grundlagen unserer Existenz zu nehmen!
Seit über 30 Jahren nun schon engagieren sich ehrenamtlich Jugendliche und junge Erwachsene um in Verden ein alternatives Kulturangebot für junge Menschen anzubieten.

Das soll nun alles vorbei sein?

Seit über einem Jahr beteiligte sich der Verein Jugendzentrum e.V. an den Diskussionen um die angedachte Umstrukturierung der Dampfmühle. Angeschoben von der CDU die uns ein Nieschendasein unterstellte und schon sehr bald eine rein städtische Trägerschaft forderte entwickelte sich die Diskussion immer mehr in eine Reine Trägerschaftsdebatte. Inhaltlich wurde von seiten der Politik kaum noch argumentiert. Die sinkenden Besucherzahlen im Juz wurden ausschließlich auf den schlechten Ruf des Hauses und dessen Leitung zurückgeführt.
Gern übersehen wurde dabei dass auch in anderen Bereichen der Jugendarbeit die Teilnehmer- und Besucherzahlen sinken. Und das deren Leitungen alle schlechte Arbeit leisten können wir uns nicht vorstellen.
Wir glauben vielmehr das sich hier ein ideologischer Trend fortsetzt der vorsieht die Bürgerrechte von Menschen zu beschneiden die nicht dem Bild entsprechen welches sich die bürgerlichen Parteien, wie sie sich selbst gerne nennen, vorstellen. Leider ist das Zünglein an der Waage immer wieder die SPD die sich scheinbar allzu gerne den unattraktiven Forderungen der Christdemokraten anschließt, und dabei vergisst welchen sozialen Auftrag sie eigentlich hat!
Kein Wunder dass dieser Partei die Wähler weglaufen. Anstatt dem Verein die Möglichkeit zu geben bis zur Installierung des Netzwerkes das JuZ weiterzuführen, wurde Ruckzuck in einer kurzen Unterbrechung der Sitzung die Vorlage umgeschrieben und die Stadt Verden als Träger vorgeschlagen, was der CDU natürlich mehr als Recht war und widerstandslos von der SPD akzeptiert wurde. Als einzige Fraktion hatte der Verein ?die Grünen? auf seiner Seite, die mit guten Argumenten und einiger Vehemenz versuchten die Selbstverwaltung des Jugendzentrums zu erhalten und klar forderten die sicherlich sinnvolle Bildung eines Netzwerkes von der Trägerschaft des Juzes zu trennen. Ihre Argumente kamen aber nicht an, und wurden völlig ignoriert. Hier kam wieder die Arroganz der großen etablierten Parteien zum Vorschein denen es wichtiger war an diesem Tag zu einer Entscheidung zu kommen, als in Ruhe weiter nach einer Lösung zu suchen mit der sich alle Beteiligten anfreunden könnten.

Immer wieder wird kritisch beleuchtet das sich im Jugendzentrum nur Randgruppen aufhalten. Das haus solle allen Verdener Jugendlich offen stehen hören wir immer wieder.
Aber genau das tut es!
Neben Menschen die sich eher einer linken Subkultur zugehörig fühlen besuchen das JuZ viele Jugendliche die keiner politische Ausrichtung den Vorzug geben und einfach nur ihre Freizeit hier verbringen möchten.
Das spiegelt sich auch wieder wenn man betrachtet wie Vielfältig unser Angebot ist, welches zum Teil auch von Menschen angeboten wird die sonst nichts mit dem JuZ zu tun haben.
Wie z.B. Das wöchentliche Eltern-Kind Basteln, die Arbeitsuchenden Initiative, Die Samba Gruppe, die Theatergruppe der Lebenshilfe, die Zirkus Gruppe, der Selbstverteidigungskurs, etc.
Dazu kommen die vielen Bands die den Proberaum nutzen, die Jugendorganisationen verschiedener Parteien, die Macher des Umsonst- und Kontralandens, etc.
Nicht zu vergessen natürlich die Fülle an kulturellen Veranstaltungen, wie Konzerte, Partys, Kicker bzw. Dartturnieren, Lesungen, Filmabenden, etc.
Als neuestes Angebot haben wir eine Nitendo Wii Konsole angeschafft die sehr viel genutzt wird.

Dieses schon recht große Angebot welches sich auch immer durch günstige Preise auszeichnet, kann jederzeit ergänzt und erweitert werden. Es kommt dabei nur auf die Nutzer an die vom Verein und den Sozialpädagogen tatkräftig unterstützt werden. Hier lernen Menschen das es gut tut anderen zu helfen und dabei noch eigenen Interessen nachgehen zu können.

Wir fordern ganz klar:

Den Stadtrat auf, die Entscheidung des Ausschusses nicht abzunicken sondern den Nutzerinnen und Nutzern der Dampfmühle und damit dem Verein Jugendzentrum e.V. weiterhin die Möglichkeit geben das JuZ selbstverwaltet zu betreiben!

Wenn schon dann eine breite und inhaltlich ausgerichtete Diskussion zu führen und dem Verein ernsthaft zuzuhören. Auch was die Bildung eines Netzwerkes angeht.

Alle Menschen die dem JuZ wohlgesonnen sind auf, dies der Öffentlichkeit, wie auch immer mitzuteilen.

SELBSTVERWIRKLICHUNG STADT BEVORMUNDUNG!

Der Vorstand

Gezeichnet. Jürgen Rump

Weitere Infos:
(ab demnächst) immer mal schauen
 http://juzbleibt.blogsport.de
www.myspace.com/juzverden
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