Rostock: 150 auf Spontandemo gegen Naziladen
In der Hansestadt demonstrierten in den Nachmittagsstunden etwa 150 Menschen gegen den Naziladen in der KTV. In Sprechchören forderten sie zur Schließung des Ladens auf und verteilten mehrere hundert Flugblätter an Passanten.
Nachdem die Hamburger Geschäfts'führer' nach monatelangen Protesten die Flucht aus der 'Frontstadt' Rostock ergriffen haben und der Laden sich inzwischen von 'East Coast Corner' nach 'Dickkoepp' unbenannt hat, reißen die Proteste gegen den Naziladen im alternativen Stadtviertel KTV nicht ab.
Birger Lüssow, ein NPD-Landtagsabgeordneter hat sich inzwischen dem gescheiterten Hamburger Projekt angenommen. Nicht einmal ein Jahr hatten de Vries und Co durchgehalten, dennoch protestierten die Antifaschisten anlässlich des bevorstehenden Jahrestages der Eröffnung. Heimlich hatten die Neonazi während des G8-Gipfels den Laden eingerichtet. Am 14. Juni 07, ein Tag vor der offiziellen Eröffnung erlitt der Laden das erste mal Glasbruch.
Auch daran wollten die Antifaschisten die Nazis erinnern, als sie sich gegen 17:00 Uhr am Uniplatz trafen. Die Polizei hatte offensichtlich im Vorfeld Kenntnis davon erhalten und war bereits mit zahlreichen Kräften präsent. Zur allgemeinen Überraschung verhielt sich die Polizei weitgehend kooperativ und genehmigte einen Aufzug direkt zum Naziladen. Die Auflage sich dabei auf dem Fußweg zu bewegen wurde letzlich auch aufgehoben. Störungfrei gelangten die Demo schließlich in die Doberaner Straße. Mit Parolen wie 'Birger Lüssow aus der Traum auch du liegst bald im Kofferaum' oder 'Naziklamotten sind nicht schick - ruckzuck ist die Lippe dick' machten die Antifaschisten unmissverständlich klar, dass sie weiterhin an Protesten festhalten werden.
Birger Lüssow, ein NPD-Landtagsabgeordneter hat sich inzwischen dem gescheiterten Hamburger Projekt angenommen. Nicht einmal ein Jahr hatten de Vries und Co durchgehalten, dennoch protestierten die Antifaschisten anlässlich des bevorstehenden Jahrestages der Eröffnung. Heimlich hatten die Neonazi während des G8-Gipfels den Laden eingerichtet. Am 14. Juni 07, ein Tag vor der offiziellen Eröffnung erlitt der Laden das erste mal Glasbruch.
Auch daran wollten die Antifaschisten die Nazis erinnern, als sie sich gegen 17:00 Uhr am Uniplatz trafen. Die Polizei hatte offensichtlich im Vorfeld Kenntnis davon erhalten und war bereits mit zahlreichen Kräften präsent. Zur allgemeinen Überraschung verhielt sich die Polizei weitgehend kooperativ und genehmigte einen Aufzug direkt zum Naziladen. Die Auflage sich dabei auf dem Fußweg zu bewegen wurde letzlich auch aufgehoben. Störungfrei gelangten die Demo schließlich in die Doberaner Straße. Mit Parolen wie 'Birger Lüssow aus der Traum auch du liegst bald im Kofferaum' oder 'Naziklamotten sind nicht schick - ruckzuck ist die Lippe dick' machten die Antifaschisten unmissverständlich klar, dass sie weiterhin an Protesten festhalten werden.
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Ergänzungen
Redebeitrag der Li*mo
1.Jahr Naziladen in der KTV – ein Grund zum Reiern!
Die Kröpeliner Tor Vorstadt in Rostock gilt als der Szenekiez der Hansestadt und beheimatet somit neben etlichen Bars auch linke und alternative Projekte, sowie diverse Rückzugsmöglichkeiten für Subkulturen und Personengruppen, die auf unterschiedlichste Art und Weise aus dem Alltag des gesellschaftlichen Mainstream ausbrechen.
Diese vermeintliche Schutzzone geriet Mitte des vergangenen Jahres in Bewegung als sich an einer ihrer Verkehrsadern ein Laden namens "East Coast Corner" ansiedelte.
Dieser führt neben einem umfangreichen Sortiment an Thor Steinar-Kleidung viele weitere Devotionalien, die das neofaschistische Herz blühen lassen.
Besitzer des Ladens war der in der Hamburger Neonazi- und auch Rotlichtszene bekannte De Fries. Dieser versucht nicht, wie in Berlin, Leipzig oder Dresden bei den Tönsberg-Läden, den Schein eines unpolitischen Modegeschäfts zu wahren um an diverse Kleidungsstile anzuknüpfen um diese mit germanisch-mythischen Codes und Zeichen aufzuladen und nach rechts zu politisieren, sondern spracht auch auf der Internetseite offen davon "von der rechten Szene, für die rechte Szene" zu sein.
So kam es schließlich auch vor allem zu Beginn der Existenz des Ladens zu massiven tätlichen Übergriffen Rechter auf linke und alternative Menschen.
In welch ein Wespennest De Fries mit der Eröffnung allerdings stach, war ihm anscheind nicht so recht bewusst und so wurde schon wenige Tage später mit kreativen und militanten Aktionen von antifaschistischer Seite geantwortet.
Einen vorläufigen Höhepunkt zu jener Zeit stellten schließlich zahlreiche Kundgebungen, Demonstrationen und Spontanaktionen, wie Flashmobs, im Juli 2007 dar, die von einem breiten Kreis antifaschistischer und bürgerlicher Gruppen und Parteien getragen wurde.
Aber auch die Faschisten agierten entsprechend entschlossen als die NPD Rostock zur Frontstadt erklärte und mehrere Dutzend Nazis Besucher_Innen des Fusion-Festivals in Pölchow aus der S-Bahn zerrten und teils schwer verletzten, weil sie diese als Antifas und somit politischer Gegner_innen ausmachten. Zeug_Innen sprachen damals von einem Wunder, dass dabei niemand zu Tode kam!
In den folgenden Wochen nahm die Masse an Kundgebungen gegen den Naziladen schließlich ab und der Widerstand bestand zunehmend aus kreativen und militanten spontanen Aktionen, die jedoch weiterhin die Gunst der in der KTV-wohnenden Bevölkerung hatten und von dieser mitgetragen wurden.
Inzwischen versuchte auch die NPD ihre Unterstützung für den Laden zu verstärken und richtete im selben Haus ein Bürgerbüro ein um auch auf diesem Weg Verankerung und Akzeptanz im Kiez zu erlangen, was jedoch bislang ausblieb.
Die folgenreichste Tat schließlich gelang am 15.Januar 2008 als Antifaschist_Innen dem Laden einen erneuten Besuch abstatteten und Besitzer, Inventar und Räumlichkeiten unter anderem mit massivem Einsatz von Buttersäure außer Gefecht setzten, was zu einem rund 2monatigen Betriebsurlaub des East Coast Corner führte.
Und die Aktionen sollten weier erfolgreich sein: So musste De Vries kurz vorm 1.Geburtstag des Ladens melden, dass er diesen aus wirtschaftlichen Gründen hätte schließen müssen, wäre der NPD-Abgeordnete Birger Lüssow nicht eingesprungen um mit einer Namensänderung in „Dickkoep“ den Laden am Leben zu erhalten.
Resümierend lässt sich festhalten, das die Proteste gegen den Naziladen durchaus als eine vom gesamten Kiez getragende Bewegung zu verstehen ist, die bislang trotz ärgster Versuche nicht in böse-militante und gute-friedliche gespalten werden konnte. Durch viele kleinere und größere, kreative, herkömmliche und militante Aktionen konnte innerhalb des letzten halben Jahres verdeutlicht werden, was nicht nur Antifaschist_Innen, sondern auch die Bevölkerung vom Naziladen hält:
Er muss weg - egal wie!
Naziläden sind Ausgangspunkte gewalttätiger und propagandistischer Aktionen von Neonazis und somit eine Bedrohung für alle um sie lebenden Menschen. Wir wünschen allen Betroffenen von rechter Gewalt viel Kraft und Mut mit den Geschehnissen um gehen zu können und rufen alle fortschrittlich gesinnten Menschen zum gemeinsamen, entschlossenen Kampf gegen neonazistische Umtriebe auf.
Thor Steinar stoppen!
Naziläden dichtmachen und ihre Strukturen zerschlagen!
Antifa heißt Angriff!
immer diese holen Kritiken....
direkt vor dem Laden waren wir auf jeden fall 150 Menschen wenn nicht sogar mehr!
CSD in Rostock
Um 15.00 Uhr wird die Landtagspräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns und diesjährige CSD-Schirmherrin Sylvia Bretschneider mit einer Ansprache den CSD eröffnen.
Mitglieder des Rostocker CSD-Vereins geben dann den "Startschuss" für die Parade, die sich mit bunten Wagen durch das Zentrum Rostocks schlängeln wird.
Die Paradestrecke wird diesmal einen etwas veränderten, aber auch längeren Weg nehmen:
Neuer Markt - Kröpeliner Str. - Faule Grube -Lange Straße südliche Seite bis zur Kehre Marienkirche - Lange Str. nördliche Seite - Schröderplatz - August-Bebel-Str. - Hermannstraße - Schwaansche Straße - Universitätzsplatz - Kröpeliner Str. - Neuer Markt.
Sicherlich werden wieder viele Einheimische, zahlreiche Touristen und Besucher am Straßenrand mitfeiern.
Zum Laden, den jeder im Viertel kennt
Gerade aufgrund des konsequenten Engagements von Antifaschisten kennt diesen Laden nun wirklich jeder im Viertel und wohl nur wenige in Rostock kennen ihn nicht. Militante Aktionen setzten eine Dynamik in Gang, in deren Folge die Zivilgesellschaft für MV Verhältnisse beispiellos reagierte und fast ein Jahr am Ball blieb und immer wieder die Nazis thematisierte. Daneben gab es immer noch die allseits bekannten direkten Aktionen. Eine solche Bilanz gibt es (leider )nicht so oft.
Bündnis informiert über Neonazis
Wie die Ostsee Zeitung berichtet, organisieren die AIDS Hilfe Westmecklenburg, SchuLZ e.V. und der Verband Gaymeinsam mit Unterstützung des Lokalen Aktionsplans des Landkreises Nordwestmecklenburg eine öffentlich Infoveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus.
Es solle sich ein Bild über Neonazis und die Struktur rechtsextremer Organisationen gemacht werden, so die Veranstalter.
Die Veranstaltung findet am 26. Juni, um 18.00 Uhr, im Grevesmühlener Jugendclub, in der Kleinen-Allee-Straße 44 a statt.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
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Polizisten nach Fußballspiel verletzt — http://www.ostseezeitung.de