Naziouting im Erzgebirge

karla kolumna 11.06.2008 21:44 Themen: Antifa
Outingaktion in Jahnsdorf/Erzgebirge.
Am Abend des 10.06.´08, bekam der NPD Landratskandidat für das Erzgebirge besuch von 20 Antifaschist_innen.
Am Abend des 10.06.´08, bekam der NPD Landratskandidat für das Erzgebirge Besuch von 20 Antifaschist_innen.
Anlass dafür waren die Kreistags- und Landratswahlen am voran gegangenem Wochenende, bei dem die NPD im Erzgebirge mit 5,7%, und ihr Landratskandidat Mario Löffler mit 6,4% der Stimmen abschnitten.
Mit Parolen wie "Kein Vergeben, kein Vergessen, Neonazis hab´m Adressen." und " Nazis raus", zogen wir durch das Wohngebiet rund um Nazilöfflers Haus.
Außerdem wurde ein Infoflyer über Löffler und desen Umtriebe dort verteilt.
Anwohner_innen welche uns beobachteten, signalisierten uns Sympathie.

weitere Informationen findet ihr unter: aawe.blogsport.de

Sommer, Sonne, nazifrei!

der Infoflyer:

>>> VORSICHT (NEO)NAZI! <<<

Werte Anwohnerinnen und Anwohner,

heute möchten wir Sie über ihren Nachbarn Mario Löffler (Bild) aufklären.
Wohnhaft in Jahnsdorf, ist er sicher vielen von Ihnen als stellvertretender Bürgermeister Ihrer Gemeinde oder als Mitglied der Bürgerinitiative „Verkehrslandeplatz Jahnsdorf“, wo er sich gegen den Ausbau des Landeplatzes engagiert, bekannt. Meist wird dabei seine rechtsextreme Ideologie unter Verdeck gehalten. Löfflers roter VW Caddy jedoch trägt beispielsweise das Kennzeichen XXX 88, wobei die Zahl 88 in Nazikreisen ein Code für „Heil Hitler“ ist.
Nazi Löffler war einst Mitglied der CDU, mit deren Arbeit er nicht zufrieden war. Um seine politische Laufbahn voranzutreiben, trat er der rechtsextremistischen NPD bei. Als Mitglied des NPD- Kreisverbandes Stollberg war er u.a. an der Organisation von Verantaltungen beteiligt, in denen extrem rechte Referenten der bundesdeutschen Naziszene zu Wort kamen (z.B. am 9.11.2007 im „Erzgebirgischen Hof“ in Niederwürschnitz). Diese Veranstaltung der Stollberger NPD und ihres Umfeldes, eröffnete Löffler mit einer Rede. Danach referierte der ehemalige SSler (Leibstandarte Adolf Hitler) Herbert Schweiger über den „Kampf und Erhalt der weißen Rasse“.
Ende 2007 wurde Löffler zum Vorsitzenden des NPD- Kreisverbandes Erzgebirge gewählt. Einer seiner Stellvertreter ist Ronny Reicher aus Pfaffenhain, der den Vorsitz des Stollberger Kreisverbandes der NPD auch schon innehatte.
Löffler war mitverantwortlich für die Verteilung des Flugblattes „Plagiatschwindel stoppen“, in dem beklagt wird, dass das erzgebirgische Traditionshandwerk durch billige Importe bedroht wird - dass Löffler selbst die Gewinne für sein Unternehmen mit Billigimporten aus Polen erzielt, wird verschwiegen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht in Löfflers Geschäft kaufen: Damit unterstützen Sie ungewollt die NPD!
Zu den Kommunalwahlen kandidierte Löffler erst in jüngster Vergangenheit als Landrat für die NPD, welche 6,4% der Wählerstimmen erzielte! Am 22.Juni werden die Neuwahlen zeigen, ob Löffler und seine rechtsextreme Partei die Ergebnisse bestätigen.


Kaufen Sie nicht in seinem Geschäft, damit unterstützen Sie sein Treiben und finanzieren vielleicht noch ungewollt die NPD. Seien sie geschäftsschädigend!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Kein Raum für Nazis, RassistInnen und AntisemitInnen! Es gibt kein ruhiges Hinterland! Nirgends!

Antifaschistische Initiative „Sommer, Sonne, Nazifrei!!!“
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Ergänzungen

Zum Flugblatt

X 12.06.2008 - 14:35
Auch wenn der Begriff Outing hier ziemlich daneben ist, so ist es doch immer wieder sinnvoll, über Hintergründe und Tätigkeiten der Personen und Partei aufzuklären. Man muss gar nicht übertreiben, denn die Fakten sind schon abstoßend genug. So gesehen sind die Inhalte des Flugblattes richtig. Man sollte immer bedenken, dass die meisten Leute - auch die Wähler - doch recht unwissend über Ideologie und das wahre Gedankengut der Nazis sind. Sie lassen sich von deren sozialen Parolen einlullen und hinterfragen nicht kritisch. Also muss man die Antworten auf ungestellte kritische Fragen per Flugblatt liefern - und zwar ebenso ungefragt. Es muss dahin gehen, den "lieben, freundlichen Nachbarn" als Nazi zu enttarnen und nicht den sozialen Wohltatsonkel sein zu lassen. Das ist nicht einfach, wenn er im Dorf schon lange bekannt ist, könnte aber immerhin zum Nachdenken anregen. Allerdings sollte das sehr bürgerlich formuliert werden, weil sonst alles unter dem Label "gewaltbereite Linksextremisten hetzen bloß" abgehandelt wird. Es sind typische linke Begriffe und Parolen zu vermeiden, die eher einen abschreckenden Effekt haben und für viele nur unverständlich sind, nach Luther: "Dem Volk auf's Maul schauen." Und bitte so formulieren!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

Dieser hässliche Nerd soll Nazi sein?

Ohoh 11.06.2008 - 21:59
Ich weiss ja nicht, was die Nazis mit einem wie dem gemacht hätten. Hat wahrscheinlich seinen Rechner voll mit Kipo.

@ bernd

unwichtig 11.06.2008 - 23:09
oooh mann ey es geht doch nich darum ob es mutig ist oder nicht, sondern darum möglichst viel aufsehen zu erregen. es is auch nicht mutig mit 1000 leuten gegen nazistrukturen die vielleicht 100 umfasen zu demonstrieren wie es ja oft geschieht, aber das ist doch ************egal!!! es geht um aufmerksamkeit, medienwirksamkeit etc...
kannst dich ja alleine vor sein haus stllen und rufen dass er ein nazi is, wirst bestimmt viel reaktionen bekommen -.-
lesen -> verarbeiten -> verstehen -> nachdenken -> posten

na klar outing

lächler 11.06.2008 - 23:27
wau ihr habt jemanden geoutet, der typ u. seine partei bekommen 5,7% bei der wahl u. ihr outet ihn. man wie blöd is das den? was habt ihr den bei eurem outing mitgenommen? den seine wahlplakate, die schon monate dort rumhingen?
was für ein outing *g*

Ehrlich ma wie bleed

Giggy 12.06.2008 - 00:56
Solch wirklich dumme Sachen passieren in Sachsen-Anhalt auch immerwieder. NPD-Kandidaten, deren Plakate im ganzen Kreis hängen und noch in der wahlzeitung sind, werden geoutet. Manche sogar 2 Mal. Sowas als Erfolg ist nun wirklich lächerlich!

outing ?

Horst 12.06.2008 - 09:01
Outimg ? Wenn der auf dem Stimmzettel stand ist es doch kein Outing mehr. Wie wäre es mal mit politischen Aktionen und besseren Argumenten, daß die Leute nicht mehr npd wählen ?

outing?

fragender 12.06.2008 - 09:16
also, ihr "outet" jemanden, der offensichtlich jedem vor ort eh bekannt ist? ich glaube dies wird niemanden sonderlich beeindrucken, insofern hätte es wenigstens einiger mehr "skandalöser" enthüllungen im flyer bedurft, in dieser form ist dies wohl eher unfreiwillige werbung und führt zu solidarisierungen der nachbarschaft vor ort mit den "angegriffenen"

Ihr seid klasse

Unterstützer 12.06.2008 - 09:23
Ich möchte Euch einfach nur gratulieren zu dieser Aktion, der Text ist meineserachtens so verfasst, dass auch der "Normalbürger" erreicht wird, Eure Arbeit ist ungeheuer wichtig!!!

Sympathie?

Jahnsdorfer 12.06.2008 - 10:00
Von der Sympathie müsst ihr nur geträumt haben, die meisten anwohner waren eher ziemlich genervt. So eine Aktion mag schon toll sein aber dann bitte nicht unter der Woche wenn es alle stört.

muss ausgefüllt werden)

nicht ganz richtig 12.06.2008 - 23:41
Von Sympatie kann ja wohl keine Rede sein, Abschreckung trifft es da wohl schon mehr...

Sympathie der Anwohner

WeckerTorte 14.06.2008 - 13:27
Kleiner Kommentar zum Artikel:
Dort heißt es, dass die zuschauenden Bürgern der Aktion sympathisch gegenüber standen. Sorry, aber das ist falsch.
Da ich viele dort Wohnende kenne, kann ich Euch sagen, dass es die Bewohner genervt hat, dass ihr 1. unter der Woche so einen Krach macht und 2. quer über den Rasen marschiert seid. Weil den müssen die Anwohner selber bezahlen, wenn er kaputt ist!

Und dann noch was: Ich habe gerade vor vllt 10 Minuten aus eben diesem Wohngebiet Spuckis entfernt. Verteilt von den Autnomen Nationalisten/freien Netzwerken/Anti-Antifa. Wie kann es sein, dass ich auf den ganzen Laternen und Stromkästen nur EINEN Antifa-Kleber finde, aber FÜNF Nazi-Kleber?

Antifa ist man nicht nur auf Demo, sondern immer und überall! Also stay rebel und beobachtet Eure Umwelt.