Aktionstag für verfolgte UmweltaktivistInnen

Die Entwicklungen auf dem Gebiet von Repression gegen Menschen, die direkte Aktionen in den Vereinigten Staaten ausgeführt haben, steigt noch immer dramatisch. Die neueste Verurteilung ist die von Eric Mcdavid, der zu mehr als 19 Jahren verurteilt wurde. Dieser hatte im Grunde nie eine Aktion ausgeführt, aber gehörte angeblich zu einer Gruppe, die (in den Augen einer Polizei-Informantin) Pläne dafür machte. Er wurde aufgrund von Zeugenaussagen einer Polizei-Informantin, die gleichzeitig die Gruppe anführte, und mindestens 75.000 Dollar für ihre "Arbeit" empfangen hat, verurteilt. Eric ist 19 Jahre alt. Wegen seiner Weigerung, um zu "gestehen" und bei den Ermittlungen mitzuarbeiten, hat er nun diese unglaubliche Strafe erhalten.

Eric's Verurteilung ist nur ein Beispiel von vielen. Es gibt noch viel mehr Menschen, die verfolgt werden (und viele andere, die von so einem Schicksal bedroht werden). Die Verfolgungen begannen als die US-amerikanischen Behörden eine Offensive gegen die radikale Umweltbewegung lancierten, die von den Aktivisten "green scare" (grüne Einschüchterung) getauft wurde (siehe auch  http://en.wikipedia.org/wiki/Green_Scare). Momentan findet zum Beispiel ein Verfahren gegen Marie Mason statt ( http://freemarie.org/). Unterdessen ist Briana Waters ( http://supportbriana.org/) schon schuldig gesprochen und wartet nun im Gefängnis auf die Bestimmung des Strafmaßes. Auch gegen Tre Arrow ( http://trearrow.org/) läuft im Moment ein Verfahren, nachdem er aus Kanada ausgewiesen wurde. Tre Arrow hat zwar, in der Hoffnung auf ein niedrigeres Strafmaß, "gestanden", sich jedoch geweigert, um Informationen über andere zu geben.

Viele andere sind schon verurteilt und sitzen im Gefängnis. Darüber hinaus können jeden Moment neue Verfahren eröffnet werden. Die Bedrohung für radikale AktivistInnen in den USA ist enorm, sicherlich angesichts der Tatsache, dass die sicherheits-relatierte Gesetzgebung die USA in einen Polizeistatt verwandelt haben. Für ausführlicheren Hintergrund, siehe auch: www.greenscare.org

Direkte Aktionen

Den Dutzenden Menschen, die gerade verfolgt werden, wird im Allgemeinen vorgeworfen, dass sie an Aktionen teilgenommen haben sollen, die unter dem Sammelnamen ELF (Earth Liberation Front) oder ALF (Animal Liberation Front) ausgeführt wurden ( http://en.wikipedia.org/wiki/Earth_Liberation_Front). Bei diesen Aktionen ist nie jemand verwundet worden. Es betrifft vor allem Aktionen, die im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen die Klimakatastrophe und gegen die Einführung von Gentechnologie ausgeführt wurden.

Der 14.Juni ist zum internationalen Aktionstag ausgerufen von der Kampagne rundum den ersten Eco-Gefangenen, Jeffrey 'Free' Luers. Seine Kampagne weist auch auf, dass internationale Solidarität wirklich hilft. Er war ursprünglich zu der horrenden Strafe von mehr als 22 Jahren verurteilt (sein "Vergehen": das Unklarmachen von drei neuen SUV Autos bei einem Autohändler durch Brandstiftung). Bei der Wiederauflegung des Verfahrens ist das Strafmass auf 10 Jahre vermindert. Jeffrey, der in 2001 verhaftet wurde, wird wahrscheinlich Ende 2009 freigelassen! Seine Webseite für mehr Hintergrund:  http://freefreenow.org/

Eines der großen Probleme beim Widerstand gegen diese ungekannte Repression des Staatsapparates ist das juridische System, dass Verdächtigte belohnt, wenn sie gegen sich selbst und andere belastende Aussagen machen. Ein Teil der Verdächtigten hat dies auch getan, und ein Teil ihrer Geständnisse ist nachweislich falsch (und brachte ihnen doch einen Bonus ein). Einige dieser Verräter werden darum schlussendlich nicht verfolgt, oder sind wieder auf freiem Fuß, obwohl gegen sie dieselben Vorwürfe erhoben wurden, als gegen jene, die nun jahrelange Gefängnisstrafen aussitzen. Diese Personen werden jedoch sicherlich nicht mehr unterstützt.

Andere Angeklagte haben beschlossen, um zwar zu gestehen und an ihrem eigenen Verfahren mitzuarbeiten, verweigern jedoch jegliche andere Form von juridischer Mithilfe. Und dann gibt es noch die ganz Mutigen, die jegliche Schuld abstreiten und jegliche Mitarbeit verweigern. Diese Menschen bekommen natürlich am meisten die Repression zu spüren, und haben am meisten Unterstützung noetig. Für mehr Hintergrund siehe auch: www.greenscare.org

Was tun?

Internationale Solidarität wird sehr gern gesehen von den Betroffenen, ihren FreundInnen und Angehörigen. Auch die Berichterstattung über ihr Schicksal ist wichtig. Dabei muss beachtet werden, dass die Verfolgten, vor allem als sie mitten in einem Verfahren sind, nicht unbedingt auf wilde Aktionen warten, die dann von der Anklage gebraucht werden können, um sie weiter zu kriminalisieren.

Außerdem ist finanzielle Unteerstützung sehr willkommen, sowohl für die individuellen Verfahren als für die allgemeine Kampagne. Ein kleines Büro, dass mit sehr beschränkten Mitteln sehr viel in Bewegung bringt ist CLDC ( http://cldc.org/) .

Daniel McGowan ( http://suportdaniel.org), eines der vielen Opfer (zu sieben Jahren verurteilt), erklärt in seinem Rundbrief, warum die Arbeit des CDLC so wichtig ist:  http://supportdaniel.org/blog/?p=33

Außerdem ist es wichtig, Briefe, Karten und Bücher zu den Gefangenen zu senden. Die US-amerikanischen Haftbedingungen sind jedoch oft sehr streng (und auch hier wollen Gefangene manchmal lieber nicht mit illegaler Politik in Verbindung gebracht werden). Vergesst außerdem den Schutz Eurer eigenen Privacy nicht: ( http://security.resist.ca/).

Am 14. und 15. Juni sind erst einmal Solidaritätsaktionen angesagt!

 http://portland.indymedia.org/en/2008/05/375753.shtml

Mehr Informationen:

 http://greenscare.org/
 http://midwestgreenscare.org
 http://portland.indymedia.org/en/topic/greenscare/
 http://www.ecoprisoners.org/
 http://www.greenisthenewred.com/blog/
 http://www.anarchistblackcross.org/
 http://breakthechains.info/
 http://www.earthfirstjournal.org/
 http://www.whosarat.com/