Berlin: "Lambdaistanbul BLEIBT" Solispontandemo

Lilo LGBTQ 07.06.2008 19:53 Themen: Freiräume Gender
Berlin: Spontane Soli-Kundgebung für Lamda Istanbul -LesbenSchwulenTrans-Organisation in der Türkei vor der Türkischen Botschaft.
Lambdaistanbul soll wegen "Sittenwidrigkeit" verboten werden.
In Berlin fand heute gegen 14.00 Uhr eine spontane Kundgebung vor der Türkischen Botschaft gegen die drohende Schliessung von Lambda-istanbul statt. spontan ging es dann laut rufend mit einer Demo von ca. 60 Leuten weiter zum KottbusserTor. Dort löste sich die Demo nach einiger Zeit dann auf.
Es wurden Flugblätter in verschiedenen Sprachen zu Situation von Lambda verteilt.

Transgender sind überall – gewöhnt euch dran – Lambdaistanbul BLEIBT !!!!!

Lambda-istanbul arbeitet seit 1993, seit 2006 ist lambda ein eingetragener Verein für die Belange von Schwulen, Lesben, Transgender und Transsexuellen. Die Stadtregierung sieht die Vereinsstatuten als „Sittenwidrig“ an und klagt deswegen gegen Lambdaistanbul.
Seit 2007 prozessiert Lambda gegen eine Schliessung. Nach 6 Gerichtsverhandlungen hat das Amtsgericht jetzt die Schliessung von Lambdaistanbul entschieden.
Doch noch ist Lambda nicht geschlossen. Der Kampf gegen ein Verbot von Lambda geht weiter bis zum Höchsten Gericht.

Mehr Infos unter www.lambdaistanbul.org
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Ergänzungen

Spenden für „Lambda Istanbul“

http://prideone.serveftp.org 08.06.2008 - 22:26
Nachdem ein türkisches Gericht die Homo-Gruppe „Lambda Istanbul“ verboten hat, ruft die Hirschfeld-Eddy-Stiftung des LSVD zu Spenden für die türkische Organisation auf. „Die Gerichtsentscheidung ist ein klarer Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.“, heißt es in einer Mitteilung.


Daher setzt sich die Stiftung mit Protestschreiben und einem Spendenaufruf für die Akzeptanz Homosexueller in der Türkei ein. Hierzu fordert die Hirschfeld-Eddy-Stiftung politischen Druck aus der EU sowie Solidarität der europäischen Zivilgesellschaft ein.

Ein türkisches Gericht hatte „Lambda Istanbul“ verboten, weil sie die öffentliche Moral verletze und gegen die Familienwerte stehe. Ein Sprecher hat bereits angekündigt, dass sich die Gruppe gegen das Urteil vor dem Obersten Berufungsgericht in Ankara zur Wehr setzen werde. Notfalls wolle man bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ziehen, heißt es weiter.

Spendenkonto für Lambda Istanbul
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Stichwort: Istanbul
Konto Nr. 5010000
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ / BIC: 37020500 / BFSWDE33XXX
IBAN: DE64370205000005010000

Türkei verbietet Homosexuellen-Vereinigung

http://afp.google.com/ 08.06.2008 - 22:27
Ein Gericht in der Türkei hat eine Homosexuellen-Vereinigung verboten, weil die Organisation angeblich gegen die "Moral" des EU-Bewerberlandes verstößt. Der Verein, Lambda Istanbul, will sich gegen das Urteil vor dem Obersten Berufungsgericht in Ankara zur Wehr setzen, wie die türkische Presse berichtet. Notfalls wolle Lambdaistanbul auch vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg ziehen. Der Europarat zeigte sich "zutiefst beunruhigt" über das Verbot. Lambdaistanbul versteht sich als Organisation zur Unterstützung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transvestiten und Transsexuellen.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft argumentierte vor Gericht, der Verein verstoße gegen das Verfassungsgebot zum Schutz der Familie und gegen die "Moral" der Türkei. Außerdem sei der Name "Lambda" nicht Türkisch; "Lambda" ist der griechische Buchstabe "L" und ist in der weltweiten Homosexuellen-Bewegung ein Symbol für Freiheit. Das Gericht folgte dem Antrag der Anklage und verbot den Verein.

Das Urteil ist ein weiterer Rückschlag für die türkische EU-Bewerbung; der türkische EU-Experte Cengiz Aktar wurde mit den Worten zitiert, die Entscheidung dürfte als Beispiel für negative Entwicklungen in den nächsten EU-Fortschrittsbericht eingehen und der Türkei Kopfschmerzen bereiten. Obwohl Homosexualität in der Türkei nicht verboten ist, werden Homosexuelle von den Behörden und der Justiz mit großem Misstrauen betrachtet.

Das Argument, Lambda Instanbul verstoße gegen die öffentliche Moral, lasse ihn "perplex", sagte der Präsident der Parlamentarier-Versammlung des Europarats, Lluis María de Puig. Der Spanier erinnerte an das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit, das in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert ist. Dieses Recht müsse für alle gelten, auch für Schwule, Lesben oder Transsexuelle.

Artikel 14 der Menschenrechtskonvention verbietet jegliche Diskriminierung etwa aufgrund des Gechlechts, der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung oder "irgend einer anderen Situation". Die Türkei gehört wie alle Mitgliedsstaaten des Europarats zu den Unterzeichnern dieser Konvention.

Europarat beunruhigt

http://www.ggg.at 08.06.2008 - 22:28
Der Europarat hat sich "zutiefst beunruhigt" über das Verbot der einzig verbliebenen türkischen Lesben- und Schwulen-Organisation geäußert. Das Argument, Lambda Istanbul verstoße gegen die öffentliche Moral, macht ihn "perplex", sagt der Präsident der Parlamentarier-Versammlung des Europarats, Lluis María de Pui. Der Spanier erinnert an das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit, das in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert ist. Dieses Recht müsse für alle gelten, auch für Schwule, Lesben oder Transsexuelle, so de Pui.

Artikel 14 der Menschenrechtskonvention verbietet jegliche Diskriminierung etwa aufgrund des Geschlechts, der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung oder "irgend einer anderen Situation". Die Türkei gehört wie alle Mitgliedsstaaten des Europarats zu den Unterzeichnern dieser Konvention.

"Gegen die Moral der Türkei"

Taz 08.06.2008 - 22:29
Homosexuelle in der Türkei erleben täglich Schikane. Jetzt wird ihr Verein Lambda verboten - weil er "gegen das Gebot zum Schutz der Familie" und die "Moral" sei.

Weiterlesen auf:
 http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/gegen-die-moral-der-tuerkei/