EM: "Deutsch mich nicht voll!"
Taucht Deutschland zur Männer-Fußball-Europameisterschaft wieder unbekümmert in Schwarz-Rot-Gold ein, wird jede Kritik an der Voranstellung der Nation als Identifikationsfigur gnadenlos abgeschmettert und die Abgrenzung zum "übersteigerten Nationalismus" leichtfertig mit einem "positiven Verhältnis zur Nation" und einem "gesunden Patriotismus" begründet. Ein unverkrampftes Verhältnis zu Deutschland heißt dann: Eine Deutschlandflagge gratis beim Kauf von zwei Tüten Chips.
Der Normalisierungsprozess in Bezug auf das Verhältnis des Einzelnen zur Nation sei in vollem Umfang abgeschlossen, da man sich doch nun genug mit der Geschichte auseinandergesetzt habe und der Aufarbeitungsweltmeister Deutschland sich die gesellschaftliche Befugnis zu patriotischen Regungen hart erarbeitet habe. Fast schon höhnisch klingt die Sehnsucht von Rheinhard Mohr nach einem "Stimmungskick durch die EM" um nun auch endlich das Dauerelend der sozialen Ungerechtigkeit zu überwinden. Nationalstolz als Super-Pille - Nebenwirkungen ausgeschlossen?
Vergessen sind Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen - wiedervereinte deutsche Bürger guckten zu bei fremdem Elend und nachher hat niemand was gesehen. Fast blind vor Deutschtümelei werden der Einzug der NPD in die ostdeutschen Landtage und der Anstieg von rechtsextremen Gewalttaten als Randphänomen abgeschoben und die eigentlichen Ursachen verschleiert. Als adäquate Antwort folgt ein Fischen nach Wählerstimmen am rechten Rand - nach der Bewältigung der Vergangenheit folgt das Ignorieren der Gegenwart.
Übergangen wird die Tatsache, dass "Nation" einem Abgrenzungsprozess entspringt, dessen Ursprünge in Begriffen wie Abstammung und Kultur wurzeln. Das Hochhalten der Deutschlandflagge symbolisiert nicht die Identifikation mit einer demokratischen, verfassungsrechtlich geschützten Grundordnung, sondern die identifikatorische Bindung einer Masse und somit die Bildung einer nationalen Identität, der man nicht entkommen kann, ohne sich auszugrenzen. Es entsteht ein Zwangszusammenhang, der sich gegen das Individuum richtet und ein Kollektivsubjekt erzeugt, dem man sich unterzuordnen hat. Normalisierung des Verhältnisses zur deutschen Nation bedeutet die Einforderung der Identifikation des Einzelnen mit der Masse. Die Konsequenz ist keine pluralistische Demokratie, sondern der kleinlaute Untergang des Individuums in einem "Volkskörper" in dem stummes Kopfnicken für die Mehrheit zu einer notwendigen Überlebenspraxis heranreift. Die Kritik an deutschen Zuständen und damit an einer schwarz-rot-notgeilen Sport-Popkultur steht also nicht zwingend im Zusammenhang mit der Ablehnung der Verfassung der BRD - jedoch wird die Plakette, unter anderem durch den § 90a StGB, schnell verteilt, um weiterhin im Strom der Unberührbarkeit hinwegzutreiben.
"Deutsch mich nicht voll!" heißt in diesem Sinne: Kein entspanntes Verhältnis zur deutschen Nation - weder im Alltag noch zu irgendeiner Fußballmeisterschaft. Wenn also mit dem Restart eines "Sommermärchens" die Mehrheit in Gefühlsduselei verfällt, wird ein Protest umso notwendiger. Wir laden deshalb jedeN dazu ein, das Internet, in all seinen Formen, als Plattform zu nutzen, um mit künstlerischen Darbietungen ihre / seine Ablehnung zum Ausdruck zu bringen. Ziel ist es dabei, eine interaktive Ausstellung heranwachsen zu lassen, die auf unterschiedlichste Art veranschaulicht, warum jedweder Auswuchs von deutschem Nationalismus keine Strategie sein kann. Fußballfan-Lieder wie „Eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir von Mönchengladbach bis nach Auschwitz…“ sind nur Früchte einer unterschätzten Gefahr. Konsequent gegen Antisemitismus, Rassismus, Geschichtsrevisionismus und Sexismus - Nazis den Nährboden entziehen!
Fotos selbst online stellen bzw. angucken:
http://www.flickr.com/groups/deutsch_mich_nicht_voll/
Vergessen sind Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen - wiedervereinte deutsche Bürger guckten zu bei fremdem Elend und nachher hat niemand was gesehen. Fast blind vor Deutschtümelei werden der Einzug der NPD in die ostdeutschen Landtage und der Anstieg von rechtsextremen Gewalttaten als Randphänomen abgeschoben und die eigentlichen Ursachen verschleiert. Als adäquate Antwort folgt ein Fischen nach Wählerstimmen am rechten Rand - nach der Bewältigung der Vergangenheit folgt das Ignorieren der Gegenwart.
Übergangen wird die Tatsache, dass "Nation" einem Abgrenzungsprozess entspringt, dessen Ursprünge in Begriffen wie Abstammung und Kultur wurzeln. Das Hochhalten der Deutschlandflagge symbolisiert nicht die Identifikation mit einer demokratischen, verfassungsrechtlich geschützten Grundordnung, sondern die identifikatorische Bindung einer Masse und somit die Bildung einer nationalen Identität, der man nicht entkommen kann, ohne sich auszugrenzen. Es entsteht ein Zwangszusammenhang, der sich gegen das Individuum richtet und ein Kollektivsubjekt erzeugt, dem man sich unterzuordnen hat. Normalisierung des Verhältnisses zur deutschen Nation bedeutet die Einforderung der Identifikation des Einzelnen mit der Masse. Die Konsequenz ist keine pluralistische Demokratie, sondern der kleinlaute Untergang des Individuums in einem "Volkskörper" in dem stummes Kopfnicken für die Mehrheit zu einer notwendigen Überlebenspraxis heranreift. Die Kritik an deutschen Zuständen und damit an einer schwarz-rot-notgeilen Sport-Popkultur steht also nicht zwingend im Zusammenhang mit der Ablehnung der Verfassung der BRD - jedoch wird die Plakette, unter anderem durch den § 90a StGB, schnell verteilt, um weiterhin im Strom der Unberührbarkeit hinwegzutreiben.
"Deutsch mich nicht voll!" heißt in diesem Sinne: Kein entspanntes Verhältnis zur deutschen Nation - weder im Alltag noch zu irgendeiner Fußballmeisterschaft. Wenn also mit dem Restart eines "Sommermärchens" die Mehrheit in Gefühlsduselei verfällt, wird ein Protest umso notwendiger. Wir laden deshalb jedeN dazu ein, das Internet, in all seinen Formen, als Plattform zu nutzen, um mit künstlerischen Darbietungen ihre / seine Ablehnung zum Ausdruck zu bringen. Ziel ist es dabei, eine interaktive Ausstellung heranwachsen zu lassen, die auf unterschiedlichste Art veranschaulicht, warum jedweder Auswuchs von deutschem Nationalismus keine Strategie sein kann. Fußballfan-Lieder wie „Eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir von Mönchengladbach bis nach Auschwitz…“ sind nur Früchte einer unterschätzten Gefahr. Konsequent gegen Antisemitismus, Rassismus, Geschichtsrevisionismus und Sexismus - Nazis den Nährboden entziehen!
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zu nationalismus und fussball
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Wenn ich das schon wieder sehe...
nationen und nationen
Denke, auch die anti-ds sehen das ähnlich. wenngleich nicht unkritisch.
Aber diese ekelhafte Ego-Party der dt. Nation ist echt zum kotzen.
vor allem weil da der Chauvinismus, Rassismus und auch Sexismus vorprogtammiert sind.
(nicht bei jedem, aber leider massiv vertreten).
schöne grüße auch an minden.
war zur WM schon nicht mehr in eurer schönen stadt.
aber auch hier war das abwechselnde Jubeln für und gegen die dt. Elf lustig...
Für das Konzept Mensch. Hier und überall!!
zeigt eure meinung offen...
ich bin der Meinung man sollte diese "Fanfeste" (ich halte die Dinger für nen Pferch von freizeitnationalisten) nutzen um seiner meinung luft zu machen ... ich zB werde mir eine deutschlandfahne kaufen und dort drauf schreiben "Dumm, Brutal, National" oder "Identität auf 3 Farben reduziert" oder vielleicht auch beides oder zwei Fahnen mal sehen.
Am besten wärs natürlich wenn man mit ner Gruppe lokaler Antifas das nächste FAnfest besucht und alle irgendwas in der art dabei haben ... das bietet auch schutz vor besoffenen Nazihools oder besoffenen "Patrioten" die meinen sie müssten rumstressen...
Also - speziell die Hamburger - fühlt euch aufgefordert euch deutschlandfahnen und nen Lackedding zu organisieren und macht das Teil "ansehnlich!" und dann nix wie hin zum public viewing ...
@ empörte deutsche
http://www.bild.de/BILD/news/leserreporter/2008/06/04/sexy-em-fans/feiern-das-fussballfest,geo=4742456.html
asd
ich bin begieserter fusball fan und spiele selbst in unserm kaff verein
aber die ganzen schwarz rot goldene fahnen gehn mir auf die nüsse und zwar massiv
über diesen geilen sport wird ein bewusst sein für die nation geschührt
das modell der national staaten ist so wie so schon komplett in die hirne eingepflanz ohne das sich ein grosteil der menschen eine alternative vorstellen könnte oder überhaubt über alternativen nach denkt
und alle 2 jahren packt man dan die fahnen aus um sein Land zu unterstüzen
ohne darüber nahc zu denken für was man damit eigentlich steht
nämlich für eine welt der nationen
statt für internationalismus
@ Karl
Smash Nazi Scum!
patriot_innen sind ....
Ich werde mich freuen, wenn unser Land ein Tor schießt und werde aufstehen, wenn Vollidioten nationalistisch oder rassistisch agieren
ich bin ein wenig entsetzt.
wenn dieser satz die meinung einer großen zahl der sog. linken wiederspiegelt, wenn worte wie vaterlandsliebe und nationalgefühl auch hier zum way of life gehören wenn es um sport geht, wird es zeit für eine erneute patriotismusdebatte.
der obige artikel zielte , so zumindest meine interpretation, nicht auf keine kritik an einem fußballspiel (auch wenn es an leistungsorientierten man(n)schaftsportarten auch nicht zu wenig kritikpunkte gäbe) sondern es geht eher darum, dass fußball einen für viele willkommenen anlass bietet als massenbindendes element wie selbstverständlich ein gefühl der einheit zu liefern.
gerade innerhalb der linken sollten vorbehalte gegenüber dem fußball als institutionalisiertem feld nationalistischer verhaltensweisen eigentlich gängig sein.
"die deutschen" wollen "ihr land" lieben ohne gleich in nationalistischen taumel zu fallen, und weil das risikolos am besten mit stellvertretern auf dem rasen geht, wehen spätestens seit der WM 2006 die fahnen bei jeder gelegenheit.
plötzlich wird wieder differenziert in "problempatrioten"(eben die u.a. von karl beschriebenen nationalistisch/rassistisch agierenden) und all jenen die eine sog. gesunde "nationale identität" wünschen...
diese kollektive identifizierung mit der nation, die abgrenzung nach außen durch das einschwören auf die gemeinschaft, ist alles andere als emanzipativ und/oder "links"...
zum thema sexismus und fußball scheint es nötig hier auf beschissene mittel zurückzugreifen, nämlich eine statistik des bundesministeriums http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Forschungsnetz/forschungsberichte,did=20560.html
es heißt dort sinngemäß: während männerfußball-großereignissen steige die zahl sexualisierter übergriffe im häuslichen nahbereich um rund 30%.
erschreckend, wenn eine_r bedenkt, dass in deutschland bereits alltäglich mindestens jede vierte frau im alter von 16 bis 85 jahren, die in einer partnerschaft lebt oder gelebt hat, (…) körperliche (23 prozent) oder - zum teil zusätzlich - sexuelle (7 prozent) übergriffe durch aktuelle oder frühere beziehungspartner mindestens ein- oder auch mehrmals erlebt. (…) (desweiteren hatten) insgesamt 58,2 prozent aller befragten frauen situationen sexueller belästigung erlebt, sei es in der öffentlichkeit, im kontext von arbeit und ausbildung oder im sozialen nahraum. 27 prozent aller befragten frauen und knapp die hälfte (49 prozent) derjenigen, die sexuelle belästigung erlebt hatten, haben situationen von sexueller belästigung erlebt, in denen sie sich ernsthaft bedroht fühlten oder angst um ihre persönliche sicherheit hatten. 9 prozent aller befragten frauen, die sexuelle belästigung erlebt haben, gaben an, dass eine oder mehrere dieser situationen auch zu einem ungewollten geschlechtsverkehr oder zu körperlicher gewalt geführt haben.
in diesem sinne:
kein fußball dem sexismus, nationalismus, patriotismus und rassismus!
Was geht denn jetzt?!!!
"Sport hat doch nichts mit gefährlichen Nationalismus zu tun." ("jo" 05.06.2008 - 10:19)
Schon mal was von "Brot und Spiele" gehört? Funktioniert heute besser als je zuvor. Außer das es heute mit Hartz4 wohl eher "Spiele und Brot" heißt...
"Fähnchen zur Fussball EM mit "Antisemitismus, Sexismus und Rassismus" gleichzusetzen" ("Miro" 05.06.2008 - 12:00)
Es geht doch darum, was aus diesem unhinterfragten kollektiven Nationalismus entsteht (sehr gut im Artikel beschrieben). Dass dadurch tatsächlich u.a. Rassismus entsteht (bzw vielmehr verstärkt wird) haben wir doch nach der WM 1990 gesehen. Ich sag nur u.a. Solingen etc
"Weil ich nen "Deutschland"-Hut auf dem Kopp habe, soll ich Nationalist sein?"
Hat keiner gesagt; aber der positive (empathische) Bezug zu einer Nation (vor allem der eigenen) sollte immer kritisch gesehen werden, da die Gefahr besteht, dass ein kollektiver "Volksstaat" entsteht, in der das Individuum einzig und allein Ja-Sager ist und sich unterordnen muss.
"Ich finde diese Veranstaltung bringt viel mehr Menschen zusammen, als dass sie irgendwen trennt."
Was meinst du mit 'bringt Menschen zusammen'? Wir feiern mit Merkel und Co, oder was? Sklavenhalter mit Sklaven befreundet: Toll!
Ach egal; ich hör hier einfach mal auf. A propos: ich bin keineswegs antideutsch (im Sinne von Israel ist geil und die USA sowieso; im Gegenteil ich bin eher traditionell links). Antideutsch im Wortsinne sind wir (die außerpalamentarische Linke) ja hoffentlich alle.
sportlicher wettkampf.... uuuuaaaaaahhh!!!!
Habt Ihr schonmal Mannschaftssport ausgeübt? Ist ein Mannschaftssport wie Fussball nicht gerade deshalb so beliebt, weil eine Mannschaft durch Zusammenhalt und Leidenschaft auch den spielerisch überlegen Gegner besiegen kann? Sicherlich es ist ein Wettkampf, wenn sich zwei Mannschaften auf dem Feld begegnen, aber anders funktioniert es nicht. Möglich wäre für die Kritiker des Mannschaftssports lediglich die Torwand. Allerdings bitte nur allein und unter Ausschluss von Zuschauern könntet ihr hier die Murmel gegen die Wand pöhlen und müsst nicht fürchten, dass es andere gibt, die athletischer, leidenschaftlicher und technisch besser spielen und Euch auf die Ersatzbank verweisen würden.
Mein Gott ist das krank hier. Leute, seid wann ist Sport denn so fürchterlich? Ihr könnt Euch ja aufs reine zuschauen beschränken, wenn Euch der Wettkampf fertig macht.
Hört mit dem ewigen Politisieren auf. Man kann Sport nicht mögen, aber gleich alles debattieren halte ich für sehr verkopft.
Vielen hier fehlen offensichtlich die Erfahrungen, die man in einer Mannschaft sammeln kann. Ich persönlich habe nie schlechte Erfahrungen mit Mannschaftssportarten gemacht. Das liegt wohlgemerkt nicht an besonderem Talent, sondern an ein bestimmtes Wir-Gefühl, das ich sehr schätze. In keiner Mannschaft in der ich gespielt habe wurden jemals schwächere Mitspieler ausgestoßen oder was weiß ich. Nur dieser eine eingeklammerte Nebensatz oben bringt mich schon so dermaßen auf die Palme und lässt so tief in das Selbstbewusstein der Linken blicken. Erbärmlich.
"Ich werde mich freuen, wenn unser Land ein Tor schießt und werde aufstehen, wenn Vollidioten nationalistisch oder rassistisch agieren" (zitat karl)
Ich bin ganz bei Dir!
naiv
Sich gegen den ganzen Hype zu wehren macht Sinn, wenn man es halt als ein Spiel auf symbolischer Ebene betrachtet - Deutschland is grad in aller Munde, warum also nicht versuchen ein paar leute drauf aufmerksam zu machen das es nach Scheiße schmeckt.
p.s.
Das hier "Antideutsch" als ein schmähbegriff fungiert, sagt einiges über die geistige Verfassung so mancher Indy user aus...
p.p.s.
In Frankfurt gabs eine Konferenz zum Thema. Auf der Homepage finden sich einige ganz nette Texte: http://normalitaetseuphorie.blogsport.de/
super artikel
hoch die antinationale solidarität.
...nieder mit deutschland und für den kommunismus.
deutschland
Hinaus zum Fahnenklau!
Richtig gesagt
Gruppenbildung heißt immer, die eigene Gruppe von anderen Gruppen abzugrenzen und sich selber über sie zu stellen. Dem kann man höchstens mit einer stets reflektirten Selbstkritischen sicht begegnen. Und für dieses gibt es im Moment in Deutschland einfach keinen Konsens.
Wenns um Fussball geht
Hoffentlich werden die Nutznieser nicht die Faschos (damit mein ich die NPD) sein, weil denen ihre billigen Parolen kommen scheinbar bei jungen und auch alten Menschen gut an.
Viel Spass noch beim Feiern, beim Bier für 3 Euro und bei Malochen für 3,50 Euro!!!
@ist Deutschland geil!?! und @Jo
"Wenn sie auf Arbeit sind, heulen sie nur rum, das es ihnen so schlecht geht, und machen teilweise den Staat dafür verantwortlich. aber wenn dann auf einmal EM ist oder wie vor zwei Jahren WM, dann schwenken auf einmal alle die Deutschlandfahnen. Sorry, aber das begreif ich nit."
Dabei ist es gar nicht mal so schwierig zu verstehen :) es zeigt lediglich, dass Rumwedeln mit Deutschlandfahnen zur EM nicht bedeutet, dass man auf einmal alles an Deutschland toll findet. Vielleicht ist der "deutsche Pöbel" in dieser Hinsicht gar nicht so blind und blöd, wie ihr ihn immer hinstellen wollt...?
@Jo
"Gruppenbildung heißt immer, die eigene Gruppe von anderen Gruppen abzugrenzen und sich selber über sie zu stellen."
Ersteres ist unvermeidlich, letzteres keineswegs. Jedem mit nem IQ über Zimmertemperatur ist klar, dass ein Sieg der Deutschen bei der EM nicht bedeutet, dass Deutschland das beste Land Europas ist. Es hat vielleicht die besten Fußballer, aber über die restlichen Qualitäten sagt der EM-Titel herzlich wenig aus. Ich möchte wirklich wissen, wie du auf die Idee kommst, dass ein bedeutender Teil der Deutschen zu dieser "selbstkritischen" Betrachtung nicht in der Lage ist.
@txc
Es ist nunmal bei weitem einfacher im Moment dem kollektiven Rausch von Schwarz-Rot-Geil zu verfallen, als sich Gedanken zu machen, was man da eigentlich macht. Wie gesagt, für selbstkritische Betrachtungen fehlte es an Konsens, also hier an Institutionen, die solch eine Meinung in den Medien vertreten und darauf aufmerksam machen. Solch kollektives Handeln (und hiermit sei auch explizit das Spielanschauen mit Freunden gemeint, bei dem sich immer wieder versichert wird, wie gut "wir" als fussballnation doch sind) verführt immer dazu, dass man sich selbst aus der Verantwortung nimmt, weil es ja alles so machen. Dies ist ein Gruppenreflex, den man leider in Form geringer Selbstkritik auch in vielen linken Gruppierungen beobachten kann.
Und gegen das Argument, dass man mit Gruppenbildung und Abgrenzung seine Gruppe über die anderer stellt erwarte ich mal ein Gegenbeispiel mit Erklärung. Amnesty International und die NPD haben gemein, dass sie der Meinung sind, besser als Andere zu sein (ohne hier die Arbeit von ai in Frage zu stellen, es geht nur um den Gruppenreflex!)
nickende zustimmung
fussball hin oder her man sollte unterscheiden ob es hier um sport geht oder um ein nationales gemeinschaftsgefühl was durch arrogante und überbezahlte spieler erzeugt werden soll.
versucht doch einfach mal eure subjektive meinung zu überwinden und lasst ausser acht das ihr dort nen platz zum gemeinschaftlichen feiern gefunden habt und dort bussy für eure psyche abholt...
@jo
Was macht man da eigentlich Schlimmes? Für die Dauer eines Fußballturniers feuert man "den eigenen Verein" an und danach ist das Thema gegessen. Ob sich das nun auf Landkreisebene, in der Bundesliga oder international abspielt, ist doch alles dasselbe. Niemand käme auf die Idee, in Panik zu verfallen, weil jemand im Trikot des SV Kuhdorf rumläuft oder die Farben von Bayern München trägt. Aber wenns auf nationaler Ebene stattfindet, werden sofort Nationalismus, erstarkender Rechtsradikalismus, Abwertung anderer Länder und sämtliche anderen Teufel, die die Palette hergibt, an die Wand gemalt.
Klar gibt es immer Holzköpfe, die bei der Bundesliga die Fans anderer Vereine verdreschen und bei der EM dann eben die Fans anderer Länder, aber anhand der Ausnahmen ne Regel ableiten zu wollen, finde ich immer etwas unglücklich und das scheint mir hier auch gar nicht der Punkt zu sein.
"Und gegen das Argument, dass man mit Gruppenbildung und Abgrenzung seine Gruppe über die anderer stellt erwarte ich mal ein Gegenbeispiel mit Erklärung. Amnesty International und die NPD haben gemein, dass sie der Meinung sind, besser als Andere zu sein (ohne hier die Arbeit von ai in Frage zu stellen, es geht nur um den Gruppenreflex!)"
Gerne: Bilde bei nem Mannschaftsspiel im Sportverein zwei Mannschaften und lass sie gegeneinander antreten. Jede der beiden Mannschaften wird versuchen, zu gewinnen - und nach dem Spiel geht der komplette Verein einen heben und das Match ist vergessen. Niemand aus der Gewinnermannschaft wird sich für nen besseren Menschen halten. Vielleicht für nen besseren Spieler, aber das ist was anderes.
Es kommt einfach drauf an, wie sehr man sich in das Geschehen reinsteigert - bei AI und der NPD ist das naturgemäß in höherem Maße der Fall als im Sportverein oder eben bei Fußballereignissen. Oder wieviele Deutsche kennst du, die *sich persönlich* für besser als die Argentinier halten, weil Deutschland bei der WM Argentinien besiegt hat?
Is drin
Wenn ihr net dazu imstande seit Spaß an etwas zu haben (egal wie beschissen die politische Situation auch ist) dann behaltet das gefälligst für euch und versucht nicht ein Großergnis als Bühne für politische Anschauungen zu missbrauchen. Brot und Spiele... Meinetwegen, aber wofür lebe ich sonst? Um den ganzen Tag miesepetrig durch die Gegend zu laufen und die zu verfluchen die das nicht tun? Wohl kaum.
Aber sinniert mal schön weiter über eurer vom Sexismus und Nationalismus und Rassismus und von weiteren bösen -issmen befreiten Welt in der alle ihre ach so individuelle, durch rechthaberische Gutmenschen, aufdozierte Meinung vor sich hinplappern und ab und an vor lauter Solidarität nen Israel-Fähnchen schwenken. Nur vergesst dabei eins nicht: So wie es euer Recht ist Dummschiss zu verzapfen, so ist es das Recht der anderen euch mit möglichst vielen Fahnen auf den Senkel zu gehen. Und das tue ich auch, an meinem Haus herrscht sogenannte Vollbeflaggung. (Übrigens zu gleichen Teilen mit Deutschen und Holländischen Fahnen, ich lebe im Zwiespalt).
wo ist mein kommentar?
BEzügee