Schüsse von Neo-Nazis vor Rainer Sauers Haus

B. Gedig 03.06.2008 23:56 Themen: Antifa
Die neonazistischen Einschüchterungsversuche gegen den ver.di Sekretär und aktiven Antifaschisten Rainer Sauer aus Bocholt setzt sich fort. Nach Morddrohungen auf der Internetplattform "You Tube" und Drohbriefen wurden in der Nacht zum vergangenen Dienstag (3. Juli) Schüsse vor dem Haus der Familie abgefeuert. Die alarmierte Polizei stellte sechs Patronenhülsen sicher.
Wenige Tage zuvor waren erneut Drohungen gegen Rainer Sauer und der Bürgerinitiative „No Nazis. Bocholt stellt sich quer!“ auf der Webseite der „Autonomen Nationalisten“ aufgetaucht. Seit mehr als zwei Wochen fordert Sauer Polizeischutz, der ihm von den Behörden verwehrt wird. Die Bocholter Polizeibehörde ignoriert auch bei anderer Gelegenheit die braunen Untriebe in Bocholt. Am vergangenen Sonntag pöbelte vermutlich eine Gruppe Neonazis Bürgerinnen und Bürger nichtdeutscher Herkunft an, was zu einer Schlägerei führte. Die Polizei schritt ein, hielt es aber nicht für notwendig über die Verwicklung von Neonazis zu informieren. In einer Pressemitteilung wird lediglich von "Personen" gesprochen und die Auseinandersetzung so zur unpolitischen Prügelei erklärt. Zur Unterstützung des Antifaschisten haben mehr als 2600 Personen eine Solidaritätserklärung www.kein-fussbreit-den-faschisten.de unterzeichnet, in der zum aktiven Protest gegen rechte Gewalt aufgerufen wird. Außerdem laden der ver.di Bezirk Essen und der ver.di Landesbezirk NRW für Donnerstag, 19.06.08, um 19 Uhr im Jugendheim, Papestraße 1, in Essen zu einer Soli-Veranstaltung „Kein Fußbreit den Faschisten – Solidarität mit Rainer Sauer“ ein. Mehr Infos unter www.bocholt-stellt-sich-quer.de
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

muss

jj 04.06.2008 - 12:00
Auf der Internetzeite von dem Bündniss sieht es aus wie Gas-Patronen oder Platzpatronen. (Ohne Projektil mit grünem Plastik vorne.)
Allerdings ist es Völlig irrelevant ob es nun scharfe Munition oder eben Gas-Patronen.
Ich habe es zwar vor Jahren aufgegeben an die Polizei/Staatsschutz zu appelieren, dennoch finde ich es ziemlich Krass dass ein Mensch der dermaßen bedroht wird keinen Schutz angeboten bekommt.
Mensch stelle sich vor was es für einen Hype geben würde wenn vor der Wohnung von Angela Merkel rumgeballert werden würde. Aber das ist ja etwas anderes, weil hier handelt es sich ja nur um einen menschen.

verdi und der antifaschismus

ich wo mir 04.06.2008 - 13:26
ahoi

erst einmal meinen respekt für den mut sich trotz dieser und der ganzen vorangegangenen aktionen der rechten szene weiterhin so vehement einzusetzen!

da können sich einige von uns (ich auch) eine scheibe von abschneiden, aber es ist ja bekanntlich die entscheidung des individuums wie weit er, sie gehen mag und kann!

ich hoffe, das verdi hinter den opfern dieser rechten umtriebe steht und sich nicht, wie in dem fall angelo lucifero gegen den antifaschismus aus den eigenen reihen stellt und sich solidarisch verhält. leider kann das bei verdi ja nicht vorausgesetzt werden, wie der o.g. fall bewiesen hat!

„Die ver.di Landesleitung Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen hat ihr Ziel nicht erreicht, Angelo Lucifero zu kündigen. Es waren offenbar die unzähligen Protestbriefe und -resolutionen, die den ver.di-Bundesvorstand zur Intervention veranlassten. Bei allen, die sich in unterschiedlicher Form und an unterschiedlichen Stellen an den Protesten gegen die drohende Kündigung beteiligt haben, wollen wir uns hiermit herzlich für ihre Solidarität bedanken. Die nun geschlossene Vereinbarung sieht vor, dass: Angelo ab 1. Februar 2010 wieder als politischer Sekretär bei ver.di (aber nicht im Landesbezirk Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen) arbeiten soll. In der Zwischenzeit wird er, mit einem Jahr Freistellung, bei einer Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Initiativen tätig sein. Für die Weiterbeschäftigung ab 1.Februar 2010 gibt ver.di keine Garantie, allerdings ist bei Uneinigkeit eine Schiedsstelle vorgesehen. (…) Unzählige Briefe, Resolutionen und Debatten konnten nichts daran ändern, dass die ver.di Landesleitung einem antifaschistisch engagierten Kollegen jegliche Solidarität und Unterstützung verweigerte, als es ernst wurde.

de.indymedia.org/2007/12/203337.shtml
www.labournet.de/diskussion/rechten/opfer/angelo.html

„Die Gewerkschaft will den Antifaschisten Angelo Lucifero entlassen, die NPD Thüringen bedankt sich für das "einsetzenden Tauwetter".

(und rät teilweise bereits zum eintritt)


Angelo Lucifero war bis vor kurzem Thüringer Gewerkschaftssekretär bei ver.di. Doch Mitte Dezember wurde er suspendiert. Ver.di begründet diese drastische arbeitsrechtliche Maßnahme damit, dass Lucifero persönliche politische Arbeit auf
Kosten und mit Mitteln der Gewerkschaft ver.di betrieben habe. Über die außerordentliche Kündigung freuen sich insbesondere die NPD und andere Rechtsextreme. Denn Lucifero ist engagierter Antifaschist, ein Feinbild der NPD und wird seit Jahren massiv bedroht. Eine Welle der Solidarität schlägt dem geschassten Lucifero dagegen aus Gewerkschaftskreisen entgegen…“

(Artikel von Heike D. auf Telepolis vom 09.01.2008)

Hier sollte teilweise genauer hingeschaut werden, ob gerade verdi ein korrekter ansprechpartner (verlässlichkeit) zu den themen antira /antifa /antikap ist, oder ob aus taktischen gründen weiterhin mit verdi zusammengearbeitet werden sollte, um das gewerkschaftliche sozialumfeld nicht dem rechten rand und dem koservativen bürgerlichen spektrum zu überlassen und wie es geschafft werden kann, die verkürzte und teilweise nationale kritik der gewerkschaften an den bestehenden kapitalismus -/ und globalisierungsstrukturen in eine grundlegender analyse umzuarbeiten?

mfg ein prekärer mensch

Nach Morddrohungen nun Schüsse ?!

Ikarus 05.06.2008 - 18:00
Ulla Jelpke, Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE aus Nordrhein-Westfalen, erklärt dazu: "Während Antifaschistinnen und Antifaschisten aus dem gesamten Bundesgebiet ihre Solidarität mit den Betroffenen bekundet haben und das Problem ernst nehmen, sehen sich die Behörden nicht genötigt, einzuschreiten. Angesichts der ständigen neonazistischen Gewaltandrohungen gegen Rainer Sauer offenbart dies die Blindheit der Polizei auf dem rechten Auge."...


Link zum ganzen Artikel mit Foto:
 http://www.borlife.de/html/borlife_102077_nach_morddrohun.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

... — mussausgefültblabla

@ Redbag — Egal

Selbstschutz — NN