Hessen: Studiengebühren abgeschafft
Gegen den Willen der geschäftsführend noch amtierenden CDU-Regierung schafft Hessen zum nächsten Semester die Studiengebühren wieder ab. Mit dem heute mit der Mehrheit von DIE LINKE, SPD und Grünen im hessischen Landtag verabschiedeten Gesetz zur Sicherstellung von Chancengleichheit an hessischen Hochschulen ist Hessen das erste Bundesland, welches Studiengebühren, Langzeit- und Zweitstudiengebühren wieder abschafft.
Die den Hochschulen durch die Rücknahme entstehenden finanziellen Ausfälle werden zu hundert Prozent durch Landesmittel ersetzt. Nach zwei Semestern wird somit nun erstmals in einem Bundesland den unsozialen offenkundigen Auswirkungen der Gebühren Rechnung getragen.
Der Gesetzentwurf von SPD und Grünen erhielt im Wiesbadener Landtag auch Stimmen der Linken und damit die Mehrheit von 57 gegenüber 53 Stimmen, wie ein Landtagssprecher mitteilte. Kurz nach 19 Uhr waren die Studiengebühren in Hessen abgeschafft. Die CDU- und FDP-Fraktion scheiterten mit ihrem Antrag, zumindest die Gebühren für Langzeitstudierende zu erhalten. Die Regierung von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte die Studiengebühren zum Wintersemester 2007/2008 eingeführt. Dagegen hatte es bereits vorher schon zwei Jahre massive Proteste gegeben.
Rückblick:
Demo gegen Studiengebühren in Frankfurt
http://de.indymedia.org/2006/05/147253.shtml
Demo und Autobahnbesetzung
http://de.indymedia.org/2006/05/147972.shtml
Nach dem Willen des Landtags soll das Studieren im Land also wieder gebührenfrei werden, genauer ab dem bevorstehenden Wintersemester 2008/2009. Das rot-grüne Gesetz kippt auch die Gebühren für das Zweitstudium. Die wegfallenden Einnahmen für die Hochschulen in Höhe von jährlich gut hundert Millionen Euro sollen demnach aus Mitteln des Landes ersetzt werden. Die Linke forderte vergeblich, zudem im laufenden und vergangenen Semester erhobene Studiengebühren zurückzuzahlen.
„Ein großer Erfolg für die Studierendenbewegung und für alle Gebührengegner!“, freut sich André Schnepper, Sprecher des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. „Der heutige Tag zeigt, dass die besseren Argumente am Ende doch den Ausschlag geben und eine andere Bildungspolitik in ganz Deutschland möglich ist. Wir freuen uns, dass die verfassungswidrigen Gebühren auf politischem Wege und nicht durch den Urteilsspruch der Gerichte zurückgenommen worden sind. Dieser Tag macht deutlich, dass es Alternativen zu Studiengebühren gibt, die man nicht wegdiskutieren kann.“
CDU und FDP hatten gefordert, wer die Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschreite, solle sich auch weiter "mit einem angemessenen Beitrag an den Studienkosten beteiligen". Ziel sei es, die Studienzeiten zu verringern und die missbräuchliche Nutzung des Studierendenstatus einzudämmen. SPD und Grüne wollen dieses mittels Zielvereinbarungen zwischen Studenten und Hochschulen über den jeweiligen Studienverlauf erreichen.
Gegen den Beschluss des Parlaments kann die Landesregierung allerdings theoretisch noch Einspruch einlegen und damit eine erneute Lesung des Gesetzes erzwingen. Gemäß der Hessischen Landesverfassung müsste der Einspruch binnen fünf Tagen eingelegt und innerhalb von zwei Wochen begründet werden. Käme dann bei einer weiteren Lesung im Landtag dennoch eine erneute Mehrheit zustande, würde das Gesetz als beschlossen gelten.
Die heutige Entscheidung dürften eventuell auch Auswirkungen auf die Diskussion in den anderen Ländern mit Gebühren haben. Das bundesweite Aktionsbündnis gegen Studiengebühren und das LandesAstenTreffen NRW riefen nach dem heutigen Parlamentsbeschluss zu einer landesweiten Demonstration am 17.06.2008 in Düsseldorf auf.
Der Gesetzentwurf von SPD und Grünen erhielt im Wiesbadener Landtag auch Stimmen der Linken und damit die Mehrheit von 57 gegenüber 53 Stimmen, wie ein Landtagssprecher mitteilte. Kurz nach 19 Uhr waren die Studiengebühren in Hessen abgeschafft. Die CDU- und FDP-Fraktion scheiterten mit ihrem Antrag, zumindest die Gebühren für Langzeitstudierende zu erhalten. Die Regierung von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte die Studiengebühren zum Wintersemester 2007/2008 eingeführt. Dagegen hatte es bereits vorher schon zwei Jahre massive Proteste gegeben.
Rückblick:
Demo gegen Studiengebühren in Frankfurt
http://de.indymedia.org/2006/05/147253.shtml
Demo und Autobahnbesetzung
http://de.indymedia.org/2006/05/147972.shtml
Nach dem Willen des Landtags soll das Studieren im Land also wieder gebührenfrei werden, genauer ab dem bevorstehenden Wintersemester 2008/2009. Das rot-grüne Gesetz kippt auch die Gebühren für das Zweitstudium. Die wegfallenden Einnahmen für die Hochschulen in Höhe von jährlich gut hundert Millionen Euro sollen demnach aus Mitteln des Landes ersetzt werden. Die Linke forderte vergeblich, zudem im laufenden und vergangenen Semester erhobene Studiengebühren zurückzuzahlen.
„Ein großer Erfolg für die Studierendenbewegung und für alle Gebührengegner!“, freut sich André Schnepper, Sprecher des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. „Der heutige Tag zeigt, dass die besseren Argumente am Ende doch den Ausschlag geben und eine andere Bildungspolitik in ganz Deutschland möglich ist. Wir freuen uns, dass die verfassungswidrigen Gebühren auf politischem Wege und nicht durch den Urteilsspruch der Gerichte zurückgenommen worden sind. Dieser Tag macht deutlich, dass es Alternativen zu Studiengebühren gibt, die man nicht wegdiskutieren kann.“
CDU und FDP hatten gefordert, wer die Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschreite, solle sich auch weiter "mit einem angemessenen Beitrag an den Studienkosten beteiligen". Ziel sei es, die Studienzeiten zu verringern und die missbräuchliche Nutzung des Studierendenstatus einzudämmen. SPD und Grüne wollen dieses mittels Zielvereinbarungen zwischen Studenten und Hochschulen über den jeweiligen Studienverlauf erreichen.
Gegen den Beschluss des Parlaments kann die Landesregierung allerdings theoretisch noch Einspruch einlegen und damit eine erneute Lesung des Gesetzes erzwingen. Gemäß der Hessischen Landesverfassung müsste der Einspruch binnen fünf Tagen eingelegt und innerhalb von zwei Wochen begründet werden. Käme dann bei einer weiteren Lesung im Landtag dennoch eine erneute Mehrheit zustande, würde das Gesetz als beschlossen gelten.
Die heutige Entscheidung dürften eventuell auch Auswirkungen auf die Diskussion in den anderen Ländern mit Gebühren haben. Das bundesweite Aktionsbündnis gegen Studiengebühren und das LandesAstenTreffen NRW riefen nach dem heutigen Parlamentsbeschluss zu einer landesweiten Demonstration am 17.06.2008 in Düsseldorf auf.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Stimmung im Landtag
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=15662&key=standard_document_34394420
Soli-Grüße aus Bochum
Bleibt noch zu erwähnen, dass es am Mittwoch, den 11. Juni 2008 erneut auf die Straße geht, wenn der hessische Staatsgerichtshof über die Verfassungsklage berät. Sollte die Klage Erfolg haben, müssen auch bereits gezahlte Gebühren rückkerstattet werden...
P.S.: Landesweite Demo in Düsseldorf am 17. Juni!
Grüne in Hamburg für Studiengebühren
Studiengebühren abschaffen !
Grüne abwählen !
Gütersloh versenken !
Richter beurlauben!
Be part of it!
http://youtube.com/watch?v=D4TzPr0E59Q
Studiengebühren in Hessen
Radiobericht:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=22769
Ergänzung
Am 11. Juni gibt es eine angemeldete Demo in Frankfurt, um 18 Uhr, also nachdem der Staatsgerichtshof über die Studiengebühren entschieden hat. Was wird passieren? Lust oder Frust?
11. Juni, 18 Uhr, Südbahnhof Frankfurt.
Lets rock RoKo!!!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
nachdenken
warum sollten Menschen die später in ihrem Leben über ein hohes Einkommen verfürgen nicht Studiengebühren bezahlen. Wenn ein Studienabgänger über 30000Euro im Jahr verdient kann dieser jawohl auch etwas davon an die universitäten bezahlen die ja auch jeder andere nichstudierte Bürger mit seinen Steuern bezahlt. Und 375 Euro pro Semester später nachzuzsahlen wird niemanden vom Studieren abhalten oder in später gar in finanzielle Probleme bringen. Also mal bischen drübernachden was manche ja so revolutionäre Studenten hier verbreiten. Denn das is auch solidarität das man späteren Generationen das Studium finanziert.
Hab auch links gewählt jedoch nich jede einscheidung von schwarz-grün pauschal zu kritisieren ohne mal über die folgen nachzudenken
wenn nachdenken - dann richtig
Weitergehende Infos siehe Webadresse!!!
@hamburger
@hamburger
ABER es geht ja um viel mehr als rein marktwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Abwägung. Es geht um das Recht auf gebührenfreie Bildung, den UN-Sozialpakt, den die BRD unterzeichnet hat und in dem die Gebührenfreiheit ausdrücklich drinsteht. Es geht um kritische Wissenschaft und und und.
Studiengebühren sind ja keine isolierte Unbequemlichkeit, sondern entfalten ihre Wirkung gerade im Zusammenhang mit Bachelor/Master, Reduzierung und Abschaffung geisteswissenschaftlicher Fächer, generelle Ökonomisierungstendenzen und weiterer Sachzwänge. Das sollte bedacht werden. Die Proteste in Hessen waren auch deswegen so radikal und erfolgreich, weil die ProtagonistInnen dieser Studiengebühren aus oben angeschnittenen Gründen grundsätzlich ablehnen.
Weg mit den Studiengebühren. Auch in Hamburg und überall!
@hamburger und andere
"ich finde die Lösung die der neue hamburger Senat hoffentlich durchsetzt sehr gut!
warum sollten Menschen die später in ihrem Leben über ein hohes Einkommen verfürgen nicht Studiengebühren bezahlen. Wenn ein Studienabgänger über 30000Euro im Jahr verdient kann dieser jawohl auch etwas davon an die universitäten bezahlen die ja auch jeder andere nichstudierte Bürger mit seinen Steuern bezahlt. Und 375 Euro pro Semester später nachzuzsahlen wird niemanden vom Studieren abhalten oder in später gar in finanzielle Probleme bringen. Also mal bischen drübernachden was manche ja so revolutionäre Studenten hier verbreiten. Denn das is auch solidarität das man späteren Generationen das Studium finanziert.
Hab auch links gewählt jedoch nich jede einscheidung von schwarz-grün pauschal zu kritisieren ohne mal über die folgen nachzudenken"
Quark. Diese Marx-argumenatation ist heute nur noch bei rcds und vaterpartei gängig.
Sie missachtet, dass die Gebühren, die NICHT an das Bafög angerrechnet werden und nicht aus Gründen armer Eltern etc. abgesetz oder reduziert werden können.
Sollen die armen arbeiterkinder eben wieder in die fabrik, oder was?
Denk nach man.
Grüne abstrafen!
Studiengebühren bundesweit boykottieren!
Gegen erkaufte Zukunft! Gegen sozialökonomische Selektion im Bildungssystem!
@Befürworter freier bildung für alle
Sie missachtet, dass die Gebühren, die NICHT an das Bafög angerrechnet werden und nicht aus Gründen armer Eltern etc. abgesetz oder reduziert werden können.
Sollen die armen arbeiterkinder eben wieder in die fabrik, oder was?
Denk nach man."
Denk selber mal nach, z.B. über die Möglichkeit, nen Kredit aufzunehmen oder eben nach dem Hamburger Modell nachgelagert zu zahlen, vorausgesetzt, man verdient genug.
Tatsache ist, niemand muss wegen der Studiengebühren aufs Studium verzichten. Sie machen die Sache weniger reizvoll, klar; aber wer weiß, was er will, kann das Studium nach wie vor durchziehen. Und wenn es jene abschreckt, die das Studium eh nur anfangen, weil das Studentenleben so relaxt sein soll - umso besser.
@ hamburger