Waldbesetzung gegen Flughafenausbau

Dritte 28.05.2008 17:12 Themen: Ökologie
Um die neue Landebahn Nordwest des Frankfurter Flughafens zu verhindern
haben Umweltaktivist_innen das Waldgebiet besetzt, das der Landebahn zum
Opfer fallen soll.
Hoch oben in den Bäumen wird ein Dorf aus Baumhäusern
entstehen. Dort wollen Gegner_innen der neuen geplanten Landebahn so lange
leben bis die Fraport ihre Pläne für die neue Landebahn aufgibt, oder sie
mit Polizeigewalt und Räumung gegen den Widerstand durchsetzt. Außerdem
sollen Hütten auf dem Boden entstehen, sodass jede_r vorbeikommen und den
Wald mitbesetzen kann. Gerade jetzt braucht das entstehende Hüttendorf
Unterstützung - der Bürgermeister der Stadt Kelsterbach, zu der der Wald
gehört, hat angekündigt, uns bis Sonntag zu dulden, ab Montag jedoch
räumen zu lassen.

Schaffen wir ein offenes Dorf, in dem sich jede_r nach Belieben einbringen
kann!!! Vorbeikommen und mitbauen, einen Vortrag oder Workshop halten, ein
Konzert geben, oder gleich bei uns einziehen...
Wir haben den ersten Schritt gemacht. Menschen beleben den Wald, ohne ihn
zu zerstören. Hier kann ein Ort der Debatte über die Klimaproblematik und
die Folgen der Zubetonierung der Welt entstehen.

Zwar behauptet die Fraport immer dass die neue Landebahn gut für die
gesamte Region wäre, wir fragen uns aber woher sie weiß was für den
einzelnen Menschen gut ist, und warum sie dies besser weiß als die
Menschen selbst, die sich ja massiv gegen die Landebahn wehren. Im
besetzen Wald soll sich niemand von anderen einreden lassen müssen, was
für eine_n selbst gut ist.

Kommt vorbei!
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Ergänzungen

Wegbeschreibung

Erik 28.05.2008 - 18:27
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt man bis Kelsterbach. Schaut in den Anhängen!

Wegbeschreibung

besetzer 28.05.2008 - 18:51
Also wenn mensch aus Richtung Kelsterbach in den Wald kommt, immer gerade aus, am See vorbei und weiter gerade aus, etwa 1 km, dann kommen auf der rechten Seite Waldarbeiterhütten und dort ist auch die Besetzung.
kommt zahlreich, wir brauchen dringend hilfe

Fotos und Telefonnummer

b 29.05.2008 - 12:40
Im besetzen Wald gibt es ein immer besetztes Waldtelfon: 0175 / 833 59 58

Ein paar langweilige Fotos gibt es auch.

Mehr Bilder

hanno 29.05.2008 - 22:41
Noch ein paar Bilder, mehr und in besserer Auflösung gibt's unter:
 http://pictures.hboeck.de/flughafenfrankfurt/

(dürfen auch gerne von Pressemenschen für Artikel verwendet werden, Quellenangabe und Mittelung an mich wäre nett)

@EX

flex 31.05.2008 - 22:42
Also der Bürgermeister hat gemeint, dass die BesetzerInnen bis Sonntag bleiben dürfen. Da ist auch der wie jeden 1. Sonntag im Monat stattfindende Kuchenstand von der IGEL-BI im Wald. Deshalb wohl Räumung ab Montag, wenn Ockel es sich nicht anders überlegt. Cool wäre es, wenn ab Sonntag (morgen) viele Leute im Wald wären, die auch da pennen und die Räumung erschweren.

Presse zur Besetzung

Dominik 03.06.2008 - 17:38
Interview in der Jungen Welt:

 http://www.jungewelt.de/2008/06-03/046.php

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

mehr infos?

aa 28.05.2008 - 17:50
wo genau ist das "dorf" denn geplant? wie heißen die schneisen in der nähe?

lg

solidarität aus berlin

mir 28.05.2008 - 22:59
liebe grüße aus berlin, und viel erfolg im wald.
ich finde die aktion sinnvoll und kann nur hoffen,
dass ihr auch in den übrigen medien euch gehöhr
verschaffen könnt. also schnell viele pressemitteilungen
auch auf bundesebene schreiben.

ich war da

Ich 29.05.2008 - 19:20
aber keine(r) wollte mit mir reden

Wann?

EX 29.05.2008 - 19:27
Wann soll geräumt werden, Sonntag oder Montag?
Mensch muss doch wissen, wann Hilfe benötigt wird...
Was zu essen ist doch bestimmt auch erwünscht, nicht oder? ;)

Aufruf für Öko-Anarchistisches Barrio

Öko-Anarcho 31.05.2008 - 09:40
Öko - Anarchistisches Barrio

anders leben: selbstorganisiert, offen, radikal, von unten

auf dem Klima-Camp in Hamburg
vom 15. -24. August 2008

Der Klimawandel ist eine nicht mehr abzustreitende Tatsache. Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern etwas dagegen tun! Wege dazu möchten wir in dem Öko- Anarchistisches Barrio finden und ausprobieren.

Wir lehnen den herrschenden Klima-Diskurs ab, weil er sich ausschließlich auf technische und systemimmanente Scheinlösungen konzentriert und möchten diesem unsere Ideen eines herrschafts- und hierarchiekritischen Zusammenlebens entgegenstellen. Wir wünschen uns eine Bewegung, jenseits von Parteien und großen
Organisationen, die die Klimathematik nicht als Mittel zum Zweck für ihre eigenen Interessen benutzt, sondern die die Überwindung der herrschaftsförmigen Industriegesellschaft mit ihrem Wirtschaftssystem als Vorraussetzung für wirklichen Klimaschutz begreift. Wir lehnen nicht nur die Herrschaft von Menschen über Menschen, sondern auch von Menschen über die Natur - dies verstehen wir als Basis von öko-anarchistischer Klimapolitik, die viel Spielraum für Diskussionen bietet. Gerade diese Sichtweise war auf den „Camps for Climate Action“ in England stark vertreten. Die Dynamik von Teilen dieser Bewegung dient uns als Inspiration für das Barrio auf dem Hamburger Camp und darüber hinaus.

Wir wollen mit Euch gemeinsam
• Alltagsalternativen für ein klima-neutrales und tiefgehendes radikalökologisches Leben ausprobieren. Wie können wir mit einfachen Mitteln mit Sonne duschen und kochen? Was machen wir mit unseren Abfällen und Abwässern? Was bedeutet Elektrizität für unser Leben? Was heißt für uns Lebensqualität?

• Konsum, Industrie und Technik kritisch betrachten, Alternativen formulieren und umsetzen: Entfremdung durch Technik, tendenzielle Herrschaftsförmigkeit von industriellen Produktionsprozessen, Entwicklung und Fortschritt als moderne Religion und Instrument für kulturelle Herrschaft, Ausbeutung des globalen Süden als Voraussetzung von Technik und Industrie. Was wären eure Ansatzpunkte? Was können Alltagsalternativen zu diesen Realitäten sein? Wie sieht die Praxis eines technik- und industriekritischen Lebens aus? Welche Lösungsansätze für den Klimwandel gibt es, angesichts dieser Kritik?

• Wissenshierarchien abbauen - durch D.I.Y. (Do-It-Yourself): Schon die Vorbereitung des Barrios soll möglichst hirachiearm und „von unten“ erfolgen. Während des Camps sollen Selbstermächtigung / -befähigung und
nicht konsumierbare Events im Vordergrund stehen.

Das Barrio soll hier ein Ortdes Ausprobierens und Experimentieren sein:
• Mit selbstorganisierter Wissensvermittlung, hierachieabbauenden Diskussions- und Entscheidungsmethoden,,… Unser Anspruch ist es, dass sich alle TeilnehmerInnen gleichberechtigt unabhängig von politischer Erfahrung an der Gestaltung des Barrios beteiligen können.. Keine großen Podiumsdiskussionen, keine endlosen Plena, dafür lebendige Diskussionsrunden und Workshops, in denen wir gemeinsam dazulernen.

• Selbstbestimmte vielfältige Aktionen gegen Klimawandel an den Start bringen: Wir werden den TeilnehmerInnen kein vorgefertigtes Konzept für eine Grossaktion vorsetzen. Stattdessen wollen wir uns befähigen, selbst kreative und wirkungsvolle Aktionen zu entwickeln: Wir wollen uns gegenseitig Wissen über Aktionskonzepte (Klettern, Blockadetürme bauen, rebel clown army, verstecktes Theater, Fakes,…) vermitteln. Dafür wollen wir auch einen Materialpool (Direct-Action Zelt) sammeln und zur Verfügung stellen.

• Kreatives Kulturprogramm gestalten: Mit akustische Musik, Theater, Puppen und Aktionsmaterial bauen,… Ihr seid eingeladen und gefragt, euch hier mit eigenen Ideen einzubringen: Musiziert, Tanzt, macht Akrobatik,
spiel Theater, Organisiert JAM-Sessions, seit laut und leise und bringt die Gitarre oder was auch immer ihr spielen könnt mit!

Wir verstehen uns als Ort, an dem auch Menschen willkommen sind, die nicht unsere Ansichten teilen.Wir wünschen uns aber eine Bereitschaft zur konstruktiven Diskussion und zur Hinterfragung der eigenen
Standpunkte, frei nach dem Motto: „Fragend schreiten wir voran“.

Tretet mit uns der Zerstörung von Menschen und ihrer Umwelt entgegen! In Hamburg und überall!

Kontakt:  barrio@klimacamp.org oder schau ins Wiki:  http://wiki.klimacamp.org.
Allgemeine Informationen zum Klimacamp unter  http://www.klimacamp.org

Das nächste Treffen zur Organisation des Barrios findet vom 13. - 15. Juni in den Jugend-Umwelt-Projektwerkstatt in Bad Oldesloe statt. Siehe:  http://wiki.klimacamp.org