Nazimob wütet in Roms Stadtteil Pigneto

Azzoncao, ein Polit - Cafè 25.05.2008 00:03 Themen: Antifa Antirassismus Weltweit
Seit den landesweiten Wahlerfolgen der Rechten in Italien kommt es vermehrt zu rassistischen Ausschreitungen. Nun ist es heute morgen in Rom zu einem ersten Akt von "Squadrismus" gekommen.
Heute morgen tobte sich ein faschistischer Mob in dem römischen Stadtteil Pigneto aus.
Ganz im Stil der Schwarzhemden Mussolinis erschien die 20köpfige und mit Knüppeln ausgestattete Gruppe überfallartig und schlug Schaufensterscheiben, Vitrinen und Geschäftsauslagen, sowie ein Callcenter entzwei. Dabei riefen sie „Bastarde“ und „Dreckige Ausländer“. Die zerstörten Einrichtungen gehörten jeweils MigrantInnen. Einen Mann aus Bangladesh schlug das Rollkommando ebenfalls zusammen, bevor es verschwand.
Pigneto ist ein Stadtteil Roms, der wegen seiner kulturellen Vielfältigkeit bekannt ist.

Hier ein italienischer Artikel aus der Republica:  http://www.repubblica.it/2008/05/sezioni/cronaca/pestaggio-nazi-roma/pestaggio-nazi-roma/pestaggio-nazi-roma.html
Hier eine Fotostrecke der Verwüstungen:
 http://www.repubblica.it/2006/05/gallerie/cronaca/raid-pigneto/1.html


Das Vorgehen der Schläger ähnelt sehr dem faschistischen Squadrismus der 20ziger Jahre, als mit Lkws sogenannte Squadri von Schwarzhemden in die Regionen fuhren, in denen Sozialisten und Kommunisten stark waren. Dort zündeten sie die Volkshäuser, die „casa del populi“, an, verwüsteten Privatwohnungen, folterten und ermordeten Linke.
Schon seit geraumer Zeit berufen sich die sogenannten „Nonkonformen“ aus Rom auf den Squadrismus der historischen Schwarzhemden. Die besetzten faschistischen Häuser aus Rom (antifa-link:  http://www.giuseppescaliati.it/centri_sociali_di_destra.htm) das seit kurzem besetzte Zentrum „area 19“, die Faschisten-Kneipe „Cutty Sark“ , die Buchhandlung „testa di ferro“, usw. Und natürlich die französisch-italienische Internet-side „Zentropa“, das europaweit operierenden faschistische Internet-Radio „Radio Bandera Nera“, die Partei „Fiamma Tricolore“ usf..
Kultfigur ist für diese Herrschaften Italo Balbo, einer der brutalsten Squadriführer und Teilnehmer des „Marsch auf Rom“.
Auf diversen Demonstrationen der letzten Jahre ist in Italien das historische Auftreten der Squadri kopiert worden und anscheinend soll es nicht bei demonstrativer Präsenz bleiben.



Oberflächige Artikel zu Italo Balbo
 http://de.wikipedia.org/wiki/Italo_Balbo und  http://it.wikipedia.org/wiki/Italo_Balbo
Oberflächiger Artikel zu „Schwarzhemden“
 http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzhemden


Sehr gute Einführung zum italienischen Faschismus ist das Buch von Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus:
 http://wagenbach.txt.de/Wagenbach/TXTSIArtikel/3-8031-2300-3
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Ergänzungen

ALERTA.....

"Ball-Sportgruppe" 25.05.2008 - 00:48
 http://www.mondialiantirazzisti.org/mondiali/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1〈=de


.....das wäre doch mal nen' Anfang zum "support" mit "Ausflugsfahrten" zwischen den
Spielen!

Erneut Übergriffe auf Migranten in Italien

http://www.euronews.net 25.05.2008 - 20:27
Eine Welle ausländerfeindlicher Gewalt hat im römischen Einwandererviertel Pigneto eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Eine Bande von etwa zwanzig maskierten Männern stürmte Läden in dem Viertel, zertrümmerte Schaufensterscheiben und Auslagen. Rund ein Sechstel der Einwohner des Viertel stammt aus Bangladesh, so auch der Besitzer eines demolierten Ladens: Rund ein Dutzend junge Männer seien hereingestürmt, hätten ihn als Bastard beschimpft, und dann alles zerschlagen, innerhalb von drei bis vier Minuten.

Der neugewählte Bürgermeister von Rom, der rechtsgerichtete Gianni Alemanno, verurteilte die Ausschreitungen. Im Wahlkampf hatte er dem Staat Untätigkeit gegen kriminelle Ausländer vorgeworfen und erklärt, dadurch könnten frustrierte Bürger zur Selbstjustiz gedrängt werden. Eine italienische Journalistin war Zeugin der Vorfälle in Pigneto: Ein junger Mann mit einem Hakenkreuz auf dem Arm und einem Baseballschläger in der Hand habe offenbar die Bande angeführt, sagte sie. Aus Sorge um ihre eigene Sicherheit wollte die Journalistin nur mit dem Rücken zur Kamera sprechen.

Seit den jüngsten Wahlerfolgen der Rechten, vor allem bei den Parlamentswahlen, hat in Italien die ausländerfeindliche Gewalt zugenommen.

frankreich

antifa 25.05.2008 - 23:52
zentropa ist in italien basiert, ist aber franzos. "Pro patria" ist ein Versuch, bei uns das selbe zu machen, wie die "autonome nationalisten" bei euch.

News auf französisch:  http://antifa.890m.com/forum/
 http://antifa.890m.com/

Solidarische antifaschistische grüsse aus frankreich!

Berlusconis Schlägertruppen

was sind schon namen? 01.06.2008 - 12:05
Ich bin mir sicher, dass es sich bei den ganzen rechten Attacken in letzter Zeit in Rom um Schlägertrupps der Fschisten unter Berlusconi handelt.
Wir müssen unsere linken Freunde in Italien unterstützen, damit sie den Kampf gegen diese Schweine wieder aufnehmen können!


Viva antifascista

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