Rostock: Besuch bei der Polizei

happy birthday 24.05.2008 08:21 Themen: Freiräume Kultur Repression
Abendlicher Besuch der Cops in der Ulmenstraße
Am gestrigen Abend versammelten sich rund 50 Personen jüngeren Alters vor der Polizeiwache in der Ulmenstraße im Rostocker Stadttei Kröpeliner Tor Vorstadt, welches bekannt für seine links-alternative Szene ist und im Verlauf des letzten Jahres vor allem durch Aktionen gegen den Neonaziladen "East Coast Corner" auffiel.
Die Menge, die sich etwa 22:30 vor dem Revier einfand, begann sogleich mit einem zunächst kleineren Volleyballspiel, welches sich später vergrößerte und ob der Nutzung der Fahrbahn den Verkehr massiv behinderte. Die Jugendlichen wiesen mit der Aktion, zu der sie auch gute und laute Musik mitgebracht hatten, auf den Umstand hin, dass es ihnen an Frei- und Rückzugsräumen fehlt, seitdem das Cafe Median, ein linkes Projekt im Stadttei, Punkt 22 Uhr schließen muss, da es in den letzten Wochen vermehrt zu Mahnungen vom Amt kam. "Wenn sie uns das Median nehmen, feiern wir eben vor der Wache und haben da unsren Spaß", so die Aussage eines Jugendlichen.
Wenig später kam es auch gleich zu Solidaritätsbekundungen durch die Bevölkerung und so half ein Mann mittleren Alters sehr engagiert mit den Verkehr zu blockieren. Diesem hatten die Cops sein T-Shirt zerrissen, weshalb er sich so gegen den Bullenterror wehrte.
Gegen 23:30 schließlich rückten die Cops noch einmal an und bildeten einen Kessel um die Menschenmenge. Nach einigen Schubsereien, vereinzelten Tritten und Schlägen, schließlich, gelangten die Leute aus dem grünen Ring und zogen weiter.

Rigaer Straße, Median bleibt!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Mister Mecklenburg Vorpommern ein Nazi ?!

http://www.svz.de 26.05.2008 - 19:54
Stralsund - „Wir haben mit dem 20-Jährigen gesprochen und sehen bisher keine Veranlassung für eine Aberkennung“, sagte Detlef Tursies, Geschäftsführer der Miss Germany Organisation (MGO) Bergheim.

Das Auftreten Marschkes bei Aktionen der NPD – worüber mehrere Medien im Nordosten berichtet hatten - liege mehrere Jahre zurück, die Vergangenheit des jungen Mannes sei auch der Bundeswehr bekannt.

Die „Bild“-Zeitung berichtete unter anderem, dass Marschke bei Demonstrationen der rechtsextremen Partei gesehen worden war und Mitinitiator einer rechtsextremen Schülerzeitung gewesen sein soll. Marschke nannte dies eine „Jugendsünde“. „Ich bin reifer geworden und distanziere mich davon“, zitiert die Zeitung Marschke. Auf der Internetseite „altermedia.de“ wird Tobias Marschke unter anderem als „alter Kämpfer“ des Nationalen Widerstands bezeichnet.

„Wenn wir eine Ausschreibung machen, können wir nicht immer ein polizeiliches Führungszeugnis verlangen“, sagte Tursies. Man habe pro Jahr 4500 Bewerbungen. Sollten sich Angaben von Kandidaten als falsch herausstellen, hätte das aber Konsequenzen. So habe der Dritte der letzten Wahl im Nordosten seinen Titel wegen eines kriminellen Vergehens in der Vergangenheit zurückgegeben.

 http://www.svz.de/home/top-thema/article//haessliche-vergangenheit-trotzdem-soll-mister-mv-titel-behalten.html

Auch an diesem Abend passiert

Rostock Is On Top 27.05.2008 - 08:41
Wenige hundert Meter von der Ulmenstraße entfernt kam es zeitgleich zu einer anderen Aktion von Unbekannten.

Unter anderem berichtete Endstation über den Angriff auf das Schild des Sponsors DKB am Ostseestadion. Hierbei erwies es sich als problematisch, dass Endstation Rechts einen Zusammnehang zur einer Fachtagung „Gegen Gewalt und Rassismus im Fußball“ unterstellt. Die Meldung muss letztlich als Ausdruck der Uninformiertheit der MacherInnnen über die Fanszene Rostock gelesen werden.

Dass ausgerechnet rechtsgerichtete Fussballfans Aktionen gegen den Ausverkauf der Tradition des Ostseestadions machen, ist mehr als unwahrscheinlich. Dass die MacherInnen von Endstation Rechts regelmäßig das Fanzine "Hinter dem Zaun" lesen, ist nicht zu erwarten, insofern wäre es aber sehr zu empfehlen mal ein Konzert der Band Feine Sahne Fischfilet zu besuchen, um sich dort über die Einstellung aktiver Hansafans zu informieren (- oder einfach irgendeine eine Antifademo in MV genauer anschauen).