Spanien will die ETA "enthauptet" haben

Ralf Streck 22.05.2008 10:10 Themen: Weltweit
Der französischen Polizei soll mit Unterstützung der spanischen Guardia Civil ein schwerer Schlag gegen die ETA gelungen sein. Am späten Dienstag wurden vier mutmaßliche Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation im südfranzösischen Bordeaux verhaftet ( http://de.indymedia.org/2008/05/217876.shtml). Unter ihnen soll sich der "ETA-Chef" Francisco Javier López Peña befinden, wie der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba erklärte. Der nach dessen Angaben die "Person mit dem größten politischen und militärischen Gewicht" in der ETA sei ( http://www.publico.es/espana/101144/rubalcaba/los/detenidos/ordenaron/ultimos/asesinatos/eta). Doch daran zweifeln auch die großen Parteien im Baskenland. Fakt ist, dass die längst unter Kontrolle standen und der Zeitpunkt gut gewählt wurde, um Handlungsfähigkeit zu zeigen und zu überdecken ( http://de.indymedia.org/2008/05/217779.shtml), dass die spanische Regierung keine Konfliktlösungkonzepte hat.
Die regierungsnahe Zeitung El País schreibt, López Peña sei verantwortlich dafür, dass die ETA die Verhandlungen im Rahmen des Friedensprozesses beendete und die Waffenruhe im Juni 2007 definitiv abbrach ( http://www.elpais.com/articulo/espana/Thierry/rompio/tregua/ordeno/atentado/T-4/Barajas/elpepuesp/20080521elpepinac_22/Tes). López Peña nahm an den Gesprächen mit der spanischen Regierung teil, die auch nach dem tödlichen Anschlag in Madrid Ende 2006 andauerten, mit dem die ETA die Waffenruhe unterbrach, berichten praktisch alle Medien.

Erneut lässt Madrid die "Enthauptung der ETA" verkünden, weshalb es sich nicht um "übliche Verhaftungen" handele, sagte der Innenminister. Wieder einmal sei das "zwar nicht das Ende" der ETA erreicht, aber ihr Ende sei näher gekommen", führte Rubalcaba gebetsmühlenhaft das aus, was spanische Politiker seit Jahrzehnten herunterbeten ( http://www.elperiodico.com/default.asp?idpublicacio_PK=46&idioma=CAS&idnoticia_PK=511456&idseccio_PK=1008&h=). Ohnehin darf daran gezweifelt werden, dass es sich tatsächlich um die ETA-Führung gehandelt habe, vor allem wenn man in militärischen Begriffen spricht und es handelt sich ja um eine bewaffnete Organisation.

Daran zweifelt sogar die große Baskisch-Nationalistische Partei (PNV), welche die Verhaftungen aber begrüßt. Die PNV, deren Regionalregierung auch auf einen Geheimdienst innerhalb der baskischen Polizei Ertzaintza zurückgreifen kann, erklärte, die Namen der Verhafteten stimmten nicht mit denen überein, die von den Anti-Terrorspezialisten als Führungspersonen gehandelt würden. ( http://www.elpais.com/articulo/espana/PNV/EA/relativizan/trascendenci
a/detencion/elpepunac/20080522elpepinac_7/Tes).

Auffällig ist auch, dass López Peña erst vor gut einem Jahr von den Sicherheitskräften zum "ETA-Chef" gekürt wurde ( http://www.publico.es/espana/002260/jefe/nueva/eta), dabei lebt er seit 1984 auf der Flucht und im Untergrund. Den internationalen Haftbefehl stellte der Ermittlungsrichter Baltasar Garzón aber erst im Januar 2007 aus, also als die Verhandlungen mit der ETA schon liefen ( http://www.elpais.com/articulo/espana/fiscalia/pedira/entrega/directa/etarras/elpepunac/20080522elpepinac_5/Tes). Er ist offenbar aus dem Exil zurückgekehrt, um die ETA politisch in den Verhandlungen zu vertreten. Das ist nichts neues, wie sich in den Verhandlungen von Algerien in denen der Deportierte Txomin Iturbe als Verhandler diente. (Vergleiche Tondar Seite 192 oder Iñaki Iriondo, Ramon Sola - Wege zu einem Gerechten Frieden beide im Pahl Rugenstein Verlag erschienen).

Unter den Verhafteten befindet sich auch Ainhoa Ozaeta Mendiondo, der die Frauenstimme zugeordnet wird, welche im März 2006 in einem Video ( http://de.indymedia.org/2006/03/141952.shtml) die Waffenruhe verkündete. Darunten befand sich auch der Ex-Parlamentarier des baskischen Regionalparlaments Jon Salaberria und Igor Suberbiola. Verhaftet wurde gestern ein Baske im französischen Baskenland verhaftet, der die Wohnung angemietet habe. Im spanischen Baskenland folgte der Ex-Bürgermeister der Kleinstadt Andoain, der sich kürzlich mit den Verhafteten getroffen haben soll.

Ohnehin ist bekannt, dass die ETA nie einen Chef hatte, sondern von zwei Gruppen geführt wird. Eine ist für die militärische und die zweite für die politische Struktur zuständig. Zur zweiten Gruppe gehörten wohl die Verhafteten, schon weil außer vier Pistolen keine Waffen oder Sprengstoffe gefunden wurden. Die hatten sich auch nicht speziell getroffen, um "neue Anschläge zu planen" wie allseits berichtet wurden, sondern wohnten in der Wohnung, wie ein Einzelhändler in der Straße erklärte, bei dem sie oft eingekauft haben. Seit mehr als 10 Monaten wohnten sie schon dort ( http://www.eitb24.com/noticia/es/B24_99027/politica/Detenidos-cuatro-presuntos-miembros-de-la-direccion-de-ETA/)

Bisher wurden zudem der ETA-Führung auch Josu Urrutikoetxea, Juan Maiztiegi Bengoa und andere zugerechnet, die weiter auf freiem Fuß sind, wie sogar El Mundo kürzlich noch schrieb ( http://www.elmundo.es/elmundo/2008/03/25/espana/1206413722.html), um nun die Version vollständig zu ändern und unkritisch die Version von der Enthauptung übernimmmt ( http://www.elmundo.es/elmundo/2008/05/21/espana/1211323933.html).

Klar ist, dass die Verhafteten schon längere Zeit observiert wurden, wie die Verhaftung des Ex-Bürgermeisters zeigt, der sich mit ihnen in Arcachon bei Bordeaux getroffen haben soll. Wahrscheinlich stehen die Verhandlungsmitglieder seit dem Abbruch der Gespräche vor einem Jahr unter Observation. Das ist der "Fluch der Verhandlungsmitglieder" ( http://www.publico.es/101950/maldicion/negociadores/eta) wie Publico heute feststellt, die sich mit einer etwas positiven Berichterstattung abhebt und nur von einem Schlag gegen den politischen Apparat spricht. Das hat wohl damit zu tun, dass deren Chefredakteur ein Baske ist, der sich in der linken Unabhängigkeitsbewegung einigermaßen gut auskennt.

Tatächlich werden Verhandlungen gern dazu benutzt, wie in der Waffenruhe 1998/1999, um sich an die Fersen der ETA zu hängen. Schon deshalb werden aus Sicherheitsgründen die Strukturen, vor allem die an den Verhandlung beteiligten, von den anderen abgeschottet. Damals ließ die PP-Regierung zunächst einen Boten und dann ein Verhandlungsmitglied verhaften, weshalb der vermittelnde Bischof das Handtuch warf. Später traf es dann auch Mikel Albizu (Antza) womit praktisch die damalige Verhandlungsdelegation der ETA im Knast saß. Der hatte bis auf die friedliche Befreiung von Sarri per Konzert (  http://de.indymedia.org/2005/07/122512.shtml) auch nie an einer Aktion der ETA teilgenommen. Dass der dann kurz vor einem dem neuen Friedensprozess verhaftet wurde, war ein schlechtes Zeichen und zeigte an, dass der Friedenswillen der spanischen Sozialisten nur sehr begrenzt war. ( http://de.indymedia.org/2004/10/95776.shtml)

Der Zeitpunkt der Polizeiaktion wurde ebenfalls nicht zufällig gewählt. Nach den beiden schweren Anschlägen der ETA in einer Woche, musste Handlungsfähigkeit gezeigt werden. Zudem überlagern die Verhaftungen das Treffen des spanischen Regierungschefs José Luis Rodríguez Zapatero mit dem baskischen Regierungschefs Juan José Ibarretxe ( http://de.indymedia.org/2008/05/217779.shtml). Dessen geplantes Plebiszit am 25. Oktober, zur Einleitung eines Dialogs, um zum "definitiven Ende der Gewalt und zur Lösung des politischen Konflikts" zu kommen, lehnte Zapatero am Dienstag kategorisch ab. Zunächst "muss das Baskenland einen Konsens finden", an dem die Parteien und die Zivilgesellschaft beteiligt sein müssten. Das erstaunt, denn das war der Vorschlag zur Konfliktlösung im Friedensprozess, aber den Runden Tisch setzten die Sozialisten (PSOE) nie ein.

Ibarretxe erklärte nach dem Gespräch, er habe keine Lösungsvorschläge und schiele nur auf Wahlen. "Es ist nicht akzeptabel, dass Zapatero mit der ETA bestimmte Dinge verhandelt, aber nicht mit einem Regierungschef, einem legitimen und demokratischen Vertreter, der von den Bürgerinnen und Bürgern des Baskenlandes gewählt wurde." Er wird nun den Vorschlag ausarbeiten, den das Parlament im Juni beschließen soll, um die Volksbefragung durchzuführen.

Tatsächlich spielt Zapatero auf Zeit. Was von dem "Konsens der Basken" untereinander zu halten ist, hatte schon der Prozess um das neue Autonomiestatut in Katalonien gezeigt. Es wurde zwar von 90 % des Parlaments getragen, aber dann von Zapatero in Madrid bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt ( http://de.indymedia.org/2006/06/150591.shtml). Wie zeitnah man sich widersprechen kann hat Zapatero auch am Dienstag gezeigt. Am Mittag forderte er Konsens der Basken, um ihm am Nachmittag die Tür vor die Nase zu hauen.

Am gleichen Tag wurde im Parlament ein Vorschlag der PNV verhandelt, mit der die das eigene Finanzierungssystem der drei Provinzen der "Autonomen Baskischen Gemeinschaft" absichern wollten. Hatte die PSOE (ja sogar die ultrarechte Volkspartei PP) im baskischen Regionalparlament für das Ansinnen gestimmt, versenkten die beiden die Initiative im Madrider Parlament. Das war eine einstimmige Entscheidung des baskischen Parlament, also fragt man sich im Baskenland, von welchem Konsens Zapatero spricht.

Offenbar will sich Madrid sogar offen halten, auch diese eigene Finanzierung wieder zu kippen. Nun wird ja von der spanischen Regierung auch offen diskutiert, die ohnehin geringen Verbesserung bei der Finanzierung wieder zu streichen, weil sich das Land wieder einmal in der Krise befindet, nachdem die allseits seit Jahren prognostizierte Immobilienblase blatzt ( http://de.indymedia.org/2008/04/214451.shtml)

© Ralf Streck, Donostia den 22.05.2008
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Ergänzungen

Eta ist geköpft, aber nicht tot

xxx 22.05.2008 - 11:52
Fahnder haben die mutmaßliche Nummer Eins der baskischen Terrororganisation Eta aufgespürt. Zweifellos ein schwerer Schlag. Ein Ende des Terrors bedeutet das aber nicht.

Kurz vor Mitternacht stürmten spanische und französische Spezialeinheiten in Bordeaux eine Wohnung unweit des Bahnhofs. Vier Personen wurden festgenommen. Sie waren bewaffnet, doch Zeit für Widerstand blieb ihnen nicht. Einer der Abgeführten ist Javier López Peña alias "Thierry".

Der 49-Jährige, der nächste Woche 50 wird, gilt als Kopf der Terrororganisation Eta. Spaniens Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba betonte, es handele sich "nicht nur eine weitere Festnahme". Den Ermittlern sei die Person "mit dem größten militärischen und politischen Gewicht in der Eta" ins Netz gegangen. Mit Thierry wurden drei weitere ranghohe mutmaßliche Eta-Terroristen, zwei Männer und ein Frau, festgenommen.

Kompromisslos und brutal

Javier López Peña gilt als kompromissloser Hardliner in den Reihen der Eta. Er soll der Organisation die Rückkehr zur Strategie des Terrors verordnet haben. Laut Ermittler gab er den Befehl zu dem schweren Bombenanschlag auf dem Madrider Flughafen Barajas im Dezember 2006, bei dem zwei Ecuadorianer ums Leben kamen. Der Anschlag besiegelte das Ende der Waffenruhe, die Eta mit der sozialistischen Regierung unter José Luis Rodríguez Zapatero vereinbart hatte.

Seitdem hat sich die Eta mit 20 Anschlägen ins Bewusstsein der Spanier zurückgebombt. Zwei Tage vor der Parlamentswahl im März brachte Eta einen früheren sozialistischen Stadtrat vor den Augen seiner Frau und seiner Tochter um, vergangene Woche starb ein Beamter der Guardia Civil nach einem Bombenanschlag. Eta hatte nicht - wie üblich - eine Vorwarnung gegeben. Am Montag zündete Eta eine Bombe vor einem Jachtclub, der von baskischen Unternehmern besucht wurde.

Weitere Anschläge wahrscheinlich

"Die Festnahmen sind zweifellos ein schwerer Schlag für Eta", sagt Sören Brinkmann, Spanien-Experte an der Universität Nürnberg-Erlangen. "Es ist aber nicht der Todesstoß für die Terrororganisation." Brinkmann rechnet mit weiteren Anschlägen. Er geht davon aus, dass Eta den Waffenstillstand von 2006 dafür nutzte, um ihre Strukturen zu erneuern. "Die Eta hat sich im Verlauf des Jahres 2007 sogar stärker als je zuvor dargestellt", so Brinkmann.

Im Laufe der inzwischen fast 40jährigen Geschichte der Eta war schon oft von einem "schweren Schlag" gegen die Terrororganisation die Rede. Die Liste von verhafteten ranghohen Eta-Mitgliedern ist lang. Doch wie bei einer Hydra wuchsen immer wieder neue Führungskader heran. Eines war immer gewiss: Die nächste Bombe kam bestimmt.

Rückhalt für Eta schwindet

Auch der deutsche Professor Ludger Mees, der sich seit Jahren an der Universität des Baskenlandes in Bilbao mit dem baskischen Nationalismus befasst, glaubt nicht an ein Ende von Eta. "Was mich allerdings optimistisch stimmt, ist, dass der Rückhalt für Eta radikal zurückgegangen ist". Selbst unter den radikalen Basken hielten es viele für nicht mehr legitim, für das Ziel eines unabhängigen Baskenlandes zu töten.

Das Baskenland wird aber weiter der Zankapfel der spanischen Demokratie bleiben. Der baskische Regierungschef, der Nationalist Juan José Ibarretxe, will im Oktober in einer Volksabstimmung über das Selbstbestimmungsrecht des Baskenlandes abstimmen lassen. Die Regierung in Madrid lehnt das Vorhaben kategorisch als verfassungswidrig ab. "Wir werden keine Abenteuer und keine Reisen akzeptieren, die nirgendwo hinführen", sagte Zapatero am Dienstag (20.05.08) nach einem Treffen mit Ibarretxe in Madrid. Ibarretxe will im Juni das baskische Parlament über die Volksbefragung abstimmen lassen. Ausgang ungewiss. Selbst seine eigene Partei ist in dieser Frage tief gespalten.

Keine Änderung erwarten die Experten vorerst in der Antiterror-Politik von Zapatero. Der habe nach dem Ende der Waffenruhe mit Eta seine Strategie abrupt geändert und sich "kompromissloser denn je" gezeigt, sagt Experte Brinkmann. Neue Verhandlungen mit Eta halten die meisten politischen Beobachter derzeit für ausgeschlossen.

Deutsche Welle

Warum

Paul 22.05.2008 - 12:41
Müssen hier einige Hirnlose unter die Baskenlandartikel immer wieder der Dreck aus den bürgerlichen Medien hämmern. Würden wir das bei allen Themen machen, kann man sich Indy schenken. Es ist doch gut, dass Ralf da ein Bild aus dem Inneren der Vorgänge liefert und man auf die Verdummung, bei der man bestenfalls zwischen den Zeilen noch was rauslesen kann, verzichten kann. Schauen wir uns nur mal einen dieser hirnlosen Absätze von Marc Koch an, so heißt nämlich der Typ, der das gestern auch als Kommentar im DLF zum Besten geben durfte. Der ist seit einiger Zeit Korrespondent im fernen Madrid

"Das Baskenland wird aber weiter der Zankapfel der spanischen Demokratie bleiben."
Von welcher Demokratie redet er, wenn Parteien willkührlich verboten werden, gefoltert wird... und es wäre den Basken doch lieb, auf diese Demokratie verzichten zu können.

"Der baskische Regierungschef, der Nationalist Juan José Ibarretxe, will im Oktober in einer Volksabstimmung über das Selbstbestimmungsrecht des Baskenlandes abstimmen lassen."

Wie immer wieder deutlich wird, und auch die baskische Unabhängigkeitsbewegung immer wieder beklagt, geht es Ibarretxe genau darum nicht, sonst würden die das ja unterstützen.

Die Regierung in Madrid lehnt das Vorhaben kategorisch als verfassungswidrig ab. "Wir werden keine Abenteuer und keine Reisen akzeptieren, die nirgendwo hinführen", sagte Zapatero am Dienstag (20.05.08) nach einem Treffen mit Ibarretxe in Madrid.

Was bitte soll an einer "Volksabstimmung", die ohnehin nur ne Volksbefragung ist, wie der ja im nächsten Satz selbst feststellt, verfassungswidrig sein. Haben nicht Katalanen, Andalusier erst in den letzten beiden Jahren sogar per Referendum und nicht nur als unverbindliches Plebiszit über ihre neuen Autonomiestatute abgestimmt? Das ist also reiner Propagandaquatsch, den Koch wohl sogar selber glaubt, weil er schlicht keine Ahnung hat.

"Ibarretxe will im Juni das baskische Parlament über die Volksbefragung abstimmen lassen."

Das ist ohnehin ein Nullsatz, der keine Info hat. Das Parlament soll über die Frage abstimmen, die den Leuten bei dem Plebiszit vorgelegt werden soll.

"Keine Änderung erwarten die Experten vorerst in der Antiterror-Politik von Zapatero".

Schlimm ist doch, dass es die nicht mal im Friedensprozess gab, weshalb der, neben der Tatsache, dass es keine Bewegung zur Lösung der Ursachen den Konflikts gab, gescheitert ist.

Wir sind super

Paul 23.05.2008 - 07:56
"Wir sind wirklich super! Wir haben die ETA-Führung nun 15327 Mal ausgehoben!

Wenn wir bei 30000 sind feiern wir das bei einem Abendessen, nicht wahr?"

Der Tasio vom Vortag war auch gut.

"29. März 1992 DIE FÜHRUNG DER ETA WURDE IN BIDART VERHAFTET - Die Tage der Organisation sind gezählt"

Kürzer und besser kann man den gesamten Unsinn nicht auf den Punkt bringen, der da abgesondert wird.

Siehe auch

Ralf 23.05.2008 - 14:58
Sehr lesenswerter Beitrag:  http://de.indymedia.org/2008/05/218027.shtml

Wer mal so richtigen Unsinn

Paul 23.05.2008 - 17:40
Unkenntnis und / oder einseitige Propaganda zum Thema will, der sollte mal hier nachgucken. Das ist schon geil, wie die Leute da im Deutschlandfunk veräppelt werden.

 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/789542/

Schon die Anmoderation sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Erleichterung im Baskenland
Nach der Verhaftung der ETA-Aktivisten hoffen die Angehörigen der Opfer auf ein Ende des Terrors

Andoain ist ein beschauliches Dorf im Baskenland, nicht weit weg von San Sebastián. Die Einwohner konnten es kaum glauben, als vor drei Tagen ihr ehemaliger Bürgermeister und seine Stellvertreterin verhaftet wurden. Sie gehörten beide der heute verbotenen Batasuna-Partei an und sollen Kontakte in die Führungsriege der ETA gehabt haben. Jetzt, da sich die Chefs der Organisation voraussichtlich vor Gericht verantworten müssen, hoffen viele Basken darauf, dass endlich Frieden einkehrt. Hans-Günter Kellner berichtet.

Andoain ist ne Industriekleinstadt und dass die das kaum glauben konnten, ist dann wirklich nicht zu glauben. Was da nicht steht, dass sich Paga... weiter für den Frieden einsetzen wird (aber in der Sendung gesagt wurde) ist der völlige Witz. Deren rechtsradikale Opferorganisation, die der PP nahe steht, hat aus allen Rohren auf einen Friedensprozess die Granaten abgefeuert.

Was der gute Kellner auch nicht weiß oder nicht sagt, dass deren Bruder mal Mitglied der ETA war und von dort kräftig die als Maulwurf die Guardia Civil belieferte.

Kellner schreibt: Die Radikalen wollten auch aus Andoain ein Dorf ohne Gegner machen, und der Bürgermeister habe hinter dieser Strategie gestanden. Klasse, seit neuem werden ethnische Säuberungen durchgeführt. (Das machte mit Erfolg die UCK und wurde dafür mit einem Staat Kosovo belohnt).

Dann Paga...
"Da wird immer wieder vom Dialog gesprochen. Dafür haben wir doch die Parlamente. Diese Leute müssen doch nur Teil des demokratischen Systems werden. Aufhören, diese erpresserischen Mittel als Alternative oder Ergänzung zur demokratischen Politik zu sehen."

Ähm, zuerst für die Verbote eintreten und dann sollen die Teil des demokratischen Systems werden????? Hat man dies nicht sogar von ihrer Sozipartei sogar im Friedensprozess verhindert, dass alle ausgeschlossen wurden, die irgendwie für die Unabhängigkeit eintreten.

Und wieder Kellner: "Die ETA könne sogar versuchen, mit spektakulären Aktionen ihr Ende hinauszuzögern." Und wieder das Gesabbel vom Ende, dass man seit 50 Jahren hört.

Nun wieder Paga....

"Ich bezweifle nicht, dass die PNV auch Schluss machen möchte mit der ETA. Aber sie sind gegen das Verbot der Batasuna. Damit verhindern sie eine Weiterentwicklung Batasunas, weg von diesen mafiösen Methoden. So wird sich an den Vorstellungen der Batasuna nie etwas ändern."

Das kann man sich so lange wie man will durchlesen und man kommt nur zum Ergebnis, dass die Frau sich mal dringend zum Neurologen begeben sollte. Batasunas Entwicklung wird verhindert weil die PNV gegen die undemokratischen Verbote ist???????????

Gut die Frau ist so doof nicht, sie will was ganz anderes, die PNV und alle anderen sollen sich der faschistoiden Politik von PPSOE anpassen, wie man es früher unter die Repression von Franco sollte.

"Wenn wir von Unabhängigkeit reden, müssen wir auch von den wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen reden, die wir zum Rest Spaniens haben. Das alles soll gekappt werden? Wenn man mit baskischen Nationalisten spricht, sagen sie, dass sie das auch nicht wollen. - Also was jetzt? Du bist für die Unabhängigkeit, aber in Wahrheit willst du sie doch nicht. Und wegen solcher Kindereien werden wir verfolgt."

Wer sagt, er will die Unabhängigkeit nicht. Das sagt die gute nämlich nicht. Das Baskenland hätte kein wirtschaftliches Problem mit der Unabhängigkeit, Spanien aber schon, vor allem weil die Katalanen dann sofort auch weg wären. Oder wie oben schon Ralf geschrieben hat, dann wären 30 Prozent Bruttosozialprodukt weg. Allein die drei Provinzen ohne Navarra machen bei nichtmal 5 % der Bevölkerung sogar nach Wikipedia schon 2005
6,2% des BIP in Spanien aus, 10,45% des industriellen Sozialprodukts und 9,2% der Exporte. Das pro Kopf Einkommen lag analog schon 2005 bei 125 % über dem europäischen Mittel. Die Schere geht weiter auseiander, weil die Arbeitslosigkeit im Baskenland fällt und in Spanien steigt, weil denen die Immobilienblase wie erwartet platzt.
( http://es.wikipedia.org/wiki/Comunidad_Aut%C3%B3noma_Vasca). Sowas läßt man in solchen Berichten natürlich weg und faselt lieber von "Kindereien".

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Wie wärs mit Elton - wird bald 68

Ingolf Fuchs 22.05.2008 - 17:42
Elton John ... Vorab zur Tour, die für den Herbst angesetzt ist, stellt die Band am 14. Mai ihr neues Album "Radio Pandora", welches erst zwei Tage später erscheinen wird, vor. Und dies findet nicht in irgendeiner Konzerthalle statt, sondern in deutschlands größtem Filmpalast - der Lichtburg in Essen.
Der Titel lehnt sich an den griechischen Mytos die Büchse der Pandora an. Nach dem Öffnen der Büchse brach alles Schlechte über die Welt, die bis dahin kein Übel gekannt hatte, herein. Und so geht es auch in vielen der neuen Songs um gesellschaftliche und sozialkritische Themen.
 http://tickets.sueddeutsche.de/specials/

oder

Interview mit dem Gründer der "St. Pauli Nachrichten" "Viele sind größenwahnsinnig geblieben"
 http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/779/168293/
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Besuch bei Hosea Dutschke - Sanft wie der Revolutionär
 http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/840/168354/
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Kommune 1
 http://de.wikipedia.widearea.org/wiki/Kommune_1
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Fritz Teufel
 http://de.wikipedia.widearea.org/wiki/Fritz_Teufel
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