Wieder einmal den "ETA-Chef" verhaftet
Wieder einmal soll der ETA-Chef verhaftet worden sein ( http://www.gara.net/paperezkoa/20080521/78746/es/Arrestados-cuatro-presuntos-militantes-ETA-Burdeos). Mit
Francisco Javier López Peña sind in Bordeaux gestern Nacht drei weitere
mutmaßliche ETA-Mitglieder verhaftet worden, die sicher in der Organisation
zum Teil einiges Gewicht hatten: Ainhoa Ozaeta (die das Kommunique zur Waffenruhe gelesen haben soll http://de.indymedia.org/2006/03/141952.shtml) und Igor Suberbiola und Jon Salaberria. Wieder mal wird der Unfug von einer "Enthauptung" kolportiert.
Francisco Javier López Peña sind in Bordeaux gestern Nacht drei weitere
mutmaßliche ETA-Mitglieder verhaftet worden, die sicher in der Organisation
zum Teil einiges Gewicht hatten: Ainhoa Ozaeta (die das Kommunique zur Waffenruhe gelesen haben soll http://de.indymedia.org/2006/03/141952.shtml) und Igor Suberbiola und Jon Salaberria. Wieder mal wird der Unfug von einer "Enthauptung" kolportiert.
Doch in der ETA gibt es keinen Chef, weshalb man die Organisation (anders als die PKK zum Beispiel) auch nicht "enthaupten" kann, wie in immer wiederkehrenden Stellungnahmen zu hören ist. Allerdings behaupten Medien wie El Mundo, er sei sogar der Chef des politischen und militärischen Apparats gewesen. http://www.elmundo.es/elmundo/2008/05/21/espana/1211323933.html In der ETA gibt es eine Führungsgruppe, die eben der Tatsache Rechnung trägt, dass immer mal wieder einzelne Führungsmitglieder verhaftet werden. Anders ist die Entwicklung über etliche Jahrzehnte nicht zu erklären.
Es ist die selbe Zeitung, die noch kürzlich schrieb, das aktuelle "Führungskommitee" der ETA bestehe nach Angaben des Geheimdienstes aus neben Peña, eben aus Josu Urrutikoetxea, Juan Maiztiegi Bengoa besetehe. ( http://www.elmundo.es/elmundo/2008/03/25/espana/1206413722.html) Komisch dass weder Josu Urrutikoetxea, der bisher stets als ETA-Chef gehandelt wurde, noch Bengoa unter den Verhafteten ist. So schnell ändern sich die Führer in der ETA, wenn man El Mundo glaubt oder, was wahrscheinlicher ist, das ist einfach nur Propaganda.
Lopez Peña wurde erst seit dem letzten Sommer als angeblicher ETA-Führer aufgebaut, (siehe erste Ausgabe der neuen Zeitung El Publico ( http://www.publico.es), die sich mit der angeblichen Insidermeldung vom angeblichen "wirklichen ETA-Chef" bekannt gemacht hatte ( http://www.publico.es/espana/002260/jefe/nueva/eta). Er soll angeblich für das Ende der Waffenruhe verantwortlich sein und soll Urrutikoetxea in der Führung abgelöst haben, schreibt nun El Mundo plötzlich ( http://www.elmundo.es/elmundo/2008/05/21/espana/1211323933.html).
Es handelt sich bei den Verhafteten wohl um Mitglieder des politischen Apparats der ETA und nicht aus dem militärischen Apparat (Waffen und Sprengstoffe wurden, bis auf die vier Pistolen der Verhafteten, nicht gefunden). Peña soll auch an den Verhandlungen mit den Sozialisten teilgenommen haben und es könnte sein, dass es ihm wie Mikel Albisu (Antza) erging, an dessen Fersen sich die Sicherheitskräfte nach den Verhandlungen 1999 gehängt hatten. Der hatte bis auf die friedliche Befreiung von Sarri per Konzert ( http://de.indymedia.org/2005/07/122512.shtml) auch nie an einer Aktion der ETA teilgenommen. Es gelang ihm aber zunächt, anders als den übrigen Verhandlungsmitgliedern, der Verfolgung etliche Jahre zu entkommen. Dass er kurz vor einem neuen Friedensprozess verhaftet wurde, war ein schlechtes Zeichen und zeigte an, dass der Friedenswillen der spanischen Sozialisten nur sehr begrenzt war. ( http://de.indymedia.org/2004/10/95776.shtml)
Jedenfalls dürfte auch mit diesen neuen Verhaftungen die Bereitschaft der ETA geringer werden, sich wieder an einen Tisch zu setzen. Sicher wurde nun die Gruppe geschwächt, die Verhandlungen für eine friedliche Konfliktlösung vorangetrieben haben. Man darf bei solchen Verhaftungen auch davon ausgehen, dass die schon länger unter Kontrolle standen und nach den neuen Anschlägen ( http://de.indymedia.org/2008/05/217779.shtml) nun Medienwirksam verhaftet wurden, um Effektivität zu zeigen.
Trotzdem wird diesmal nicht posaunt, die ETA sei am Ende und alsbald militärisch besiegt. Nach den letzten Anschlägen heißt es vielmehr, sie habe eine gut ausgebaute Infrastruktur und mit schweren Anschlägen müsse jederzeit gerechnet werden. Die werden nun wahrscheinlicher, da nun wohl die ETA widerum Handlungsfähigkeit zeigen dürfte. Die Spirale dreht sich munter weiter.
© Ralf Streck, Donostia den 21.05.2007
Es ist die selbe Zeitung, die noch kürzlich schrieb, das aktuelle "Führungskommitee" der ETA bestehe nach Angaben des Geheimdienstes aus neben Peña, eben aus Josu Urrutikoetxea, Juan Maiztiegi Bengoa besetehe. ( http://www.elmundo.es/elmundo/2008/03/25/espana/1206413722.html) Komisch dass weder Josu Urrutikoetxea, der bisher stets als ETA-Chef gehandelt wurde, noch Bengoa unter den Verhafteten ist. So schnell ändern sich die Führer in der ETA, wenn man El Mundo glaubt oder, was wahrscheinlicher ist, das ist einfach nur Propaganda.
Lopez Peña wurde erst seit dem letzten Sommer als angeblicher ETA-Führer aufgebaut, (siehe erste Ausgabe der neuen Zeitung El Publico ( http://www.publico.es), die sich mit der angeblichen Insidermeldung vom angeblichen "wirklichen ETA-Chef" bekannt gemacht hatte ( http://www.publico.es/espana/002260/jefe/nueva/eta). Er soll angeblich für das Ende der Waffenruhe verantwortlich sein und soll Urrutikoetxea in der Führung abgelöst haben, schreibt nun El Mundo plötzlich ( http://www.elmundo.es/elmundo/2008/05/21/espana/1211323933.html).
Es handelt sich bei den Verhafteten wohl um Mitglieder des politischen Apparats der ETA und nicht aus dem militärischen Apparat (Waffen und Sprengstoffe wurden, bis auf die vier Pistolen der Verhafteten, nicht gefunden). Peña soll auch an den Verhandlungen mit den Sozialisten teilgenommen haben und es könnte sein, dass es ihm wie Mikel Albisu (Antza) erging, an dessen Fersen sich die Sicherheitskräfte nach den Verhandlungen 1999 gehängt hatten. Der hatte bis auf die friedliche Befreiung von Sarri per Konzert ( http://de.indymedia.org/2005/07/122512.shtml) auch nie an einer Aktion der ETA teilgenommen. Es gelang ihm aber zunächt, anders als den übrigen Verhandlungsmitgliedern, der Verfolgung etliche Jahre zu entkommen. Dass er kurz vor einem neuen Friedensprozess verhaftet wurde, war ein schlechtes Zeichen und zeigte an, dass der Friedenswillen der spanischen Sozialisten nur sehr begrenzt war. ( http://de.indymedia.org/2004/10/95776.shtml)
Jedenfalls dürfte auch mit diesen neuen Verhaftungen die Bereitschaft der ETA geringer werden, sich wieder an einen Tisch zu setzen. Sicher wurde nun die Gruppe geschwächt, die Verhandlungen für eine friedliche Konfliktlösung vorangetrieben haben. Man darf bei solchen Verhaftungen auch davon ausgehen, dass die schon länger unter Kontrolle standen und nach den neuen Anschlägen ( http://de.indymedia.org/2008/05/217779.shtml) nun Medienwirksam verhaftet wurden, um Effektivität zu zeigen.
Trotzdem wird diesmal nicht posaunt, die ETA sei am Ende und alsbald militärisch besiegt. Nach den letzten Anschlägen heißt es vielmehr, sie habe eine gut ausgebaute Infrastruktur und mit schweren Anschlägen müsse jederzeit gerechnet werden. Die werden nun wahrscheinlicher, da nun wohl die ETA widerum Handlungsfähigkeit zeigen dürfte. Die Spirale dreht sich munter weiter.
© Ralf Streck, Donostia den 21.05.2007
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Siehe auch
http://de.indymedia.org/2008/05/217872.shtml
Nummer Eins der Eta gefasst
Weiterlesen auf:
http://www.tagesschau.de/ausland/eta22.html
Stichwort: ETA
Zuvor hatte die Partei regelmäßig rund zwölf Prozent der Wählerstimmen im Baskenland gewonnen. Im März 2006 rief die ETA eine Waffenruhe aus. In geheimen Friedensverhandlungen mit der Regierung in Madrid blieb sie jedoch kompromisslos, im Dezember scheiterten die Gespräche. Seitdem verübte die Organisation wieder rund 20 Anschläge, beim vorerst letzten vor einer Woche wurde ein Polizist getötet. Die seit 1979 autonome Region Baskenland in Spanien besteht aus den Provinzen Guipuzcoa, Vizcaya und Alava. Mit 7.261 Quadratkilometern ist das spanische Baskenland etwa halb so groß wie Schleswig-Holstein. Es hat rund 2,1 Millionen Einwohner. Auch im Südwesten Frankreichs gibt es ein Baskenland, das nach dem Selbstverständnis der ETA Teil eines unabhängigen baskischen Staates sein müsste.
Ergänzung - Vernebelung