Schliersee: Auch 2008 NEIN zur Annaberg Geden

AutorIn des Beitrags 18.05.2008 21:45 Themen: Antifa
Schliersee. Am vergangenen Samstag fand in Schliersee eine Informationsveranstaltung und ein antifaschistisches Konzert statt. Nach Meinung des Bündnis gegen rechtsextreme Umtriebe im Oberland, setzten die über 100 Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung „love music -hate fascism“ ein deutliches Zeichen gegen Rechts. Für 01.06 kündigen Antifaschist_innen Proteste gegen Naziaktivitäten in Schliersee an.
Schliersee. Am vergangenen Samstag fand in Schliersee eine Informationsveranstaltung und ein antifaschistisches Konzert statt. Nach Meinung des Bündnis gegen rechtsextreme Umtriebe im Oberland, setzten die über 100 Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung „love music -hate fascism“ ein deutliches Zeichen gegen Rechts.
Mit einem äußersts informativen Vortrag über rechte Strukturen und Aktivitäten in Bayerm eröffnete der Journalist und Soziologe Robert Andreasch den Abend. Mit live-Hip Hop durch den Rapper Lea-Won begann der musikalische Teil der Veranstaltung. Trotz technischer Pannen konnte der Münchner mit seinem Wortwitz und inhaltlich anspruchsvollen Texten das Publikum überzeugen. Als dann die Pfaffenhofener Reggae Band „Forrest Green“ die Bühne betrat, tanzte ein Großteil des Publikums zu der kraftvollen jamaikanischen Musik. Die abwechslungsreiche Show wurde zu einem Erlebnis, das noch lange in den Ohren nachhallen wird: Selten bietet eine Reggae-Band eine derartige Ideenvielfalt in den Stilrichtungen New Roots Reggae, Rocksteady, Dancehall, Dub und Ska. Als letzte Band des Abends trat die Rosenheimer Band „Skanking Scum“ auf. Mit Saxophon und Hammond-Orgel ergänzen die Skamusiker die klassische Rock'n'Roll-Besetzung, was der Band ihren typischen Charakter verleiht. Das Bündnis zog nach dem Abend eine erfolgreiche Bilanz, warnte jedoch davor sich vorschnell über eine angebliche Absage der extrem rechten „Annaberg-Gedenkfeier“ zu freuen.
Nach aktuellen Informationen der antifaschistischen Informations-, Dokumentations und Archivstelle München (aida-archiv), planen nämlich Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet am 01. Juni am Weinberg aufzumarschieren. In einer geheimen Mobilisierung versuchen sowohl NPD-Kader wie Andreas Thierry (stellvertretender Landesvorsitzender der NPD in Baden-Württemberg) als auch die rechtsextreme Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) nach Schliersee mobilisieren. Die JLO richtet seit Jahren den mittlerweile bundesweit bedeutsamsten Neonaziaufmarsch zum Jahrestag der Bombadierung Dresdens aus. Das Bündnis gegen rechtsextreme Umtriebe kündigt für den Fall einer erneuten rechtsextremen Gedenkfeier oder anderweitiger rechtsextremer Aktivitäten antifaschistische Proteste an.
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antifa.haltern 19.05.2008 - 13:44


Hier gibts auch noch Annaberg-Action !

Schliersee: neonazistische Geheim-Mobilisieru

Dein Name 19.05.2008 - 20:43
Schliersee. Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet wollen am letzten Mai-Wochenende im oberbayerischen Schliersee aufmarschieren. Dabei setzen die Neonazis auf einen Überaschungseffekt und wollen ihre Vorbereitungen und selbst den Aufmarschtermin vor der Öffentlichkeit unbedingt geheim halten.
Ein Ende der NS-Tradition?

"Deutschland, Deutschland über alles!" Jahrelang hatte eine nationalistisch-militaristische Gruselshow auf dem Weinberg in Schliersee Alt- und Neonazis aus Deutschland und Österreich angezogen. Die mit der NPD sympathisierende "Kameradschaft Freikorps und Bund Oberland" und Aktivisten Münchner Oberschlesiergruppen hatten jährlich zur "Gedenkfeier" an das "Freikorps Oberland" aufgerufen.

Eine nationalsozialistische Tradition, die bereits die Alliierten 1945 durch das Sprengen des Schlierseer Freikorps-Denkmal zu unterbinden suchten. Ein breites Bündnis von AntifaschistInnen, GewerkschafterInnen und LokalpolitikerInnen wehrte sich in den letzten Jahren gegen die braunen Umtriebe - und die antifaschistischen Proteste in Schliersee waren durchaus erfolgreich: Mit bundesweiter Öffentlichkeitsarbeit, mehreren kritischen Beiträgen im BR-Fernsehen, vielen Diskussionen und Aktionen vor Ort und nicht zuletzt mit einer größeren antifaschistischen Mobilisierung im Jahr 2007 konnte ein Ende der Gedenkfeiern auf dem Weinberg in Schliersee durchgesetzt werden. Die Münchner Oberschlesier verzichten angesichts der Proteste lieber auf eine Mobilisierung nach Schliersee. Und die "Kameradschaft Freikorps und Bund Oberland" organisiert nun auch für dieses Jahr keine Gedenkfeier mehr.
"Oberland ruft!"

Helle Aufregung im neonazistischen Lager war die Folge. In den letzten Wochen traten nun neonazistische Aktivisten aus dem Bundesgebiet zusammen, um überregional doch noch in den oberbayerischen Ort zu mobilisieren. Als "Traditionskompagnie Oberland" und durch die "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland" (JLO) wird nun bundesweit zu einem Aktionswochenende nach Schliersee aufgerufen: "Oberland ruft!" Geheimhaltung ist dabei das oberste Prinzip: Das "Gemeinschafts- und Wanderwochenende in Schliersee" am 31. Mai und 1. Juni 2008 dürfe auf keinen Fall im Internet und anderswo öffentlich angekündigt werden, man hoffe aber auf eine"starke Beteiligung". Zu den Verteilern des Aufrufs gehört auch Andreas "Anderl" Thierry, stellvertretender Landesvorsitzender der NPD in Baden-Württemberg und Mitbetreiber des neonazistischen Verlags "Volk in Bewegung" (Rosenberg-Hohenberg). "Einigen wenigen jungen Mitstreitern", so heißt es im persönlich weitergegebenen neonazistischen Aufruf, sei es schon "im Vorjahr gelungen, dem Geschrei angereister bolschewistischer Großstadtkinder Einhalt zu gebieten". "Entschlossen" wolle man "für die Ehre des Freikorps Oberland" eintreten, versuchen die Veranstalter Stimmung zu machen.

Auf dem Programm des "Gemeinschaftswochenendes" stehen eine Bergwanderung und Referate zum Freikorps Oberland, ein geselliges Beisammensein am Abend des 31. Mai und am 1. Juni 2008 ein Marsch mit Gedenkfeier an der Kapelle auf dem Weinberg, einem Hügel im Ortsinneren von Schliersee.

Nicht überall in der Szene wird der konspirativ verteilte Text jedoch auf Gegenliebe stoßen, vor allem ist Ärger mit den KameradschaftsaktivistInnen der Region durchaus zu erwarten. Schließlich endet der neonazistische Aufruf mit der Aufforderung an die "Kameraden" nach "zünftigem Auftreten": "Mit Markennamen oder Sprüchen bedruckte Kleidung, Spiegelbrillen, Jeans, Turnschuhe oder sonstiger neumodischer Kram sind unerwünscht!"

Lokalpresse

Dein Name 20.05.2008 - 17:01
Ein Artikel aus dem Miesbacher Merkur von heute (20.05.)

Süddeutsche

Dein Name 20.05.2008 - 17:03
Bereits am Montag berichtete die Süddeutsche

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