Köln: Proteste gegen BAYER Gen-Technik

AutorIn des Beitrags 18.05.2008 13:13 Themen: Biopolitik Ökologie
Bei BAYER in Köln/Leverkusen fand am 17. Mai 2008 eine Demonstration statt im Rahmen der in Bonn stattfindenden Proteste gegen Gen-Technik, Bio-Patente und Agro-Treibstoffe
Am Samstag, dem 17. Mai 2008, fand vor der BAYER-Zentrale in Köln bzw. Leverkusen eine Demonstration statt gegen deren Produktion und Verkauf von gentechnisch manipulierten Organismen (GMO) unter anderem als Saatgut. Auch gegen die Verwendung von Nahrungsmitteln als Verbrennungstreibstoffe (AgroSprit) wurde protestiert. Ausserdem wurden die anderen Machenschaften von BAYER thematisiert, wie Giftmüll, Nanotechnologie und Versuche an Menschen und Tieren.

An der Demonstration von der Hauptstrasse B8 zum nahegelegenen Konzernsitz beteiligten sich fast hundert Aktivist/innen und Kleibäuser/innen aus Brasilien, Indien und Korea, sowie aus West- und Osteuropa. Aufgerufen hatten zahlreiche Gruppen bzw. Netzwerke, wie A SEED, BUKO, Via Campesina,...

Nach Redebeiträgen und Tanzeinlagen wurde bei BAYER in Offener Brief hinterlegt und die Demo löste sich wieder auf. Im Rahmen der Bio-Diversitätskonferenzen in Bonn sind weitere Aktionen geplant (siehe  http://biotech.indymedia.org).


Flugblatt zum BAYER-Boykott
 http://anarchosyndikalismus.org/medien/doks/bayer.pdf


Andere Artikel auf Indymedia Germany:

Aktionen zur biologischen Vielfalt in Bonn
 http://de.indymedia.org/2008/05/217572.shtml

Bonn: Tausende auf Demo gegen Gen-Technik
 http://de.indymedia.org/2008/05/217255.shtml

Hintergrundinfos und Aktuelles:
 http://biotech.indymedia.org


Einige der beteiligten Gruppen/Netzwerke:

A SEED Europe
 http://aseed.net

Anarchosyndikat 'eduCat'
 http://anarchosyndikalismus.org/action/vorsicht_bayer/index.html

BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
 http://www.biopiraterie.de

Coordination gegen Bayer-Gefahren
 http://www.CBGnetwork.org

Via Campesina
 http://www.viacampesina.org
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Ergänzungen

Weitere Artikel

Name 18.05.2008 - 13:35
Public action against BAYER (fotos)
 http://biotech.indymedia.org/or/2008/05/7172.shtml

Engaged adbusting during the CBD in Bonn
 http://biotech.indymedia.org/or/2008/05/7197.shtml

Hintergründe

Name 18.05.2008 - 13:46
Knebelverträge bedrohen indische Bauern
 http://de.indymedia.org/2008/05/217584.shtml

Bonn: Tausende auf Demo gegen GenTechnik
 http://de.indymedia.org/2008/05/217255.shtml

BioSprit: Verbrechen gegen die Menschheit
 http://de.indymedia.org/2008/04/213831.shtml

Indymedia-Feature: Hungerrevolte und Ernährungskrise
 http://de.indymedia.org/2008/04/213924.shtml

Indymedia-Feature: Tag der Landlosen in Basel:
 http://de.indymedia.org/2008/05/216597.shtml

BAYER-Pestizid wegen Bienensterben verboten

Dein Name 18.05.2008 - 14:17
"Am 16. Mai forderten die Coordination und der Berufsimkerbund ein Verbot der Pestizide Gaucho (Imidacloprid) und Poncho (Clothianin), um weitere Bienensterben zu verhindern. Nur wenige Stunden später zog das Bundesamt für Verbraucherschutz die Notbremse und verbot die beiden Wirkstoffe zur Saatgutbehandlung. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBD) fordert ein Verbot von Gaucho seit 1999."

 http://www.cbgnetwork.org/2511.html,
 http://www.cbgnetwork.org/2266.html

Nanotechnologie schlecht?

DRF 18.05.2008 - 20:25
Laecherlich Nanotechnologie als "Machenschaft" zu bezeichnen. Totale Verdummung. Duerfte den Damen und Herren wohl nicht bekannt sein, dass die Minimierung von Technologie zur Zeit dazu benutzt wird, um z.B. bessere Fuel-Cells zu entwickeln, dass Nanotechnologie wichtig in der Krebsbekaempfung ist, dass neue effiziente, billige Solarzellen auf Nanostrukturierten Filmen beruhen, etc etc etc. Es geht um verantwortungsvollen Einsatz von Technologie, nicht um Verdammung von Technologie, oder? Mit "links" und "gruen" hat das echt nichts mehr zu tun, nur noch mit voelliger Dummheit und Ignoranz. Einen Tag auf die Strasse gehen und gegen globalen Klimawandel protestieren, naechsten Tag die Technik boikotieren, die es moeglich machen koennte. Ich bin nun so langsam recht entsetzt, was hier so veroeffentlicht wird zum Teil. Viel Gutes, aber auch viel......na ja, Scheissdreck.

Ich mache uebrigens gefaehrliche Nanotechnologie....oO. Gibt es schon lange, hat nun einen neuen Namen bekommen, um an Gelder zu kommen. Aber das duerfte dem Autor nicht so ganz bekannt sein. Gefaehrlich: Carbon Nanotubes, Spintronics, Langmuir Films....hahahaha

Proteine sind uebrigens auch Nanostrukturen.

zzzzz

DRF 19.05.2008 - 00:42
Ich haette mich ja nun fast drarann gemacht und den ganzen "Artikel" auseinanderzunehmen. Zum Glueck habe ich mir die Zeit gespart. Nur der letzte Absatz ist ja koestlich:

"Und wie jede neue Technik besteht auch hier die Gefahr sie als Waffe einzusetzen.
Deshalb wäre auch in der Nanotechnik dringend darüber nachzudenken, ob nicht
ähnliche Waffensperrverträge und eine internationale Ächtung in Kraft treten
müssten, wie es sie für biologische, chemische und atomare Waffen gibt."

Wie zur Hoelle soll man denn Sperrvertraege machen, wenn es so Waffen noch gar nicht gibt????? Empfehle sofort auch Positronentechnologie international zu aechten. Und natuerlich Photon-Torpedos. Mr. Spock, bitte beamen.

Polemik

tut nix zur Sache 19.05.2008 - 12:13
Nanotechnologie als solches verbieten zu wollen, ist schlicht Unsinn (Proteine als Nanomaschinen wurden ja hier schon angesprochen). Das ist ungefähr genauso intelligent, wie sich gegen "Chemie" auszusprechen und nur "chemiefreies Essen" zu konsumieren (was wir nicht alles an "Chemie" in unserem Körper mit uns rumschleppen oder gar produzieren - sogar Säuren ;)).

Es täte mal Not, hier ein wenig zu differenzieren und nicht immer auf zu pauschale Schlagworte ("Gen", "Nano", "Chemie") zurückzugreifen, auch wenn man damit am besten Stimmung machen kann. Jede Technologie ist zum Guten wie zum Schlechten einsetzbar und es sollte darum gehen, letzteres entschieden zu verhindern, anstatt pauschal die ganze Technologie zu verdammen.

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Nano kills??

MEIN NAME!!! 18.05.2008 - 21:12
Tjo,

von der ganzen Aktion kann man halten, was man will, in den Kommunikations- und Marketingabteilungen von Bayer, BASF und Co. wird die Grüne Gentechnik aber schon länger als Beispiel gehandelt, wie man eine neue Technologie nicht einführen darf.

Deswegen laufen doch seit ein paar Monaten die Anzeigenkampagnen für Nanoprodukte. "Sand im Getriebe" und so. Eben weil der Verbraucher sich sonst überrumpelt fühlt und mit irgendwelchen Abwehrreflexen reagiert...

PS:

Ihr hättet außerdem besser in Mohnheim protestieren sollen, wo Bayer-Cropscience Ihre Zentrale haben. Da hätte man sich dann sogar mit fachlich versierten Leuten auseinander setzen können.

nano

zzz 18.05.2008 - 22:30
Jede neue Technologie birgt auch neue Risiken. So ist bei der Nanotechnologie noch
sehr wenig über die Risiken für Mensch und Umwelt bekannt.
Da die Forschung im Nanobereich meist von privaten Unternehmen ausgeht, richtet
sich die Entwicklung, der meist kommerziell genutzten Technik, an ihrem ökonomischen
Erfolg aus.
In immer mehr Produkten werden Nanopartikel verwendet, die früher oder später
im Müll entsorgt werden. Damit werden in der Natur bisher unbekannte Stoffe
ausgesetzt, die z.B. biologisch nicht abbaubar sind oder in die Biosphäre des Planten
eingreifen können. Auf Grund ihrer Größe sind physische Barrieren für Nanopartikel
in anderen Maßstaben zu bemessen. Gelangen Nanopartikel in die Umwelt, dann
stehen ihnen wenige Barrieren im Weg. Sie können leicht durch Böden geschwemmt
und durch Wind fortgetragen werden.
Für die Ausbreitung im Körper gelten ähnliche Schwierigkeiten. Nanopartikel sind
klein genug um durch Zellwände zu gelangen und können so zum Beispiel die Blut-
Hirn-Schranke durchbrechen. Das durch sein Gewebe geschützte Gehirn kann durch
Nanopartikel erreicht werden, indem Nanopartikel als Kontainer für andere Stoffe
benutzt werden. Dies kann natürlich auch als Vorteil zur Medikamentenanwendung
benützt werden (Alsheimer Eisenhaushalt im Gehirn).
Auch stellt sich die Frage, wie Nanoteilchen, sind sie erst einmal im Körper, wieder
hinaus gelangen. Normale Teilchen werden vom Körper mit einer Proteinschicht
bedeckt und somit als Fremdkörper markiert. Auf diese Weise werden sie von spezialisierten
Fresszellen entdeckt, aufgenommen und aus dem Körper entfernt. Aufgrund
der sehr glatten Oberfläche mancher Nanopartikel kann sich auf diesen keine
Proteinschicht bilden und sie werden demnach auch nicht als Fremdkörper erkannt.
Bisher sind noch keine direkten gesundheitlichen Schädigungen durch Nanotechnologie
nachgewiesen worden. Jedoch erschien 2004 der viel beachtete und überraschend
skeptische Report „Nanotechnologie. Kleine Teile – grosse Zukunft?“ der
schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re. Der Report eines der weltgrößten
Rückversichereres äußert zum Beispiel die Befürchtung, dass Nanotubes
ähnliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben könnten wie Asbest.
Versicherungen wird empfohlen, die Risiken von Nanotechnologie auf keinen Fall
unbegrenzt zu versichern. Um kumulative Folgeschäden für die Branche zu vermeiden,
wird gefordert, die Versicherungen auf Versicherungsverträge bei Nanotechnologie
grundsätzlich mit einer maximalen abzudeckenden Schadenshöhe zu versehen.
Bedenklich stimmt auch, das die EU-Forschungsausgaben im Nanotechnologiebereich
bei 450 Millionen Euro liegen, hingegen der dazugehörigen Risikoforschung
nur 5 Millionen bewilligt sind. Nach und nach erhält die Diskussion über Risiken der
Nanotechnologie mehr Beachtung und es werden Forderungen nach Einheitlichen
Regulationen und Kontrollen laut. Auch eine Kennzeichungspflicht für Produkte die
nanotechnische Bestandteile enthalten wird gefordert.
Und wie jede neue Technik besteht auch hier die Gefahr sie als Waffe einzusetzen.
Deshalb wäre auch in der Nanotechnik dringend darüber nachzudenken, ob nicht
ähnliche Waffensperrverträge und eine internationale Ächtung in Kraft treten
müssten, wie es sie für biologische, chemische und atomare Waffen gibt.

@ drf

zzz 19.05.2008 - 10:05
>> "dringend darüber nachzudenken"

darüber nachdenken ist notwendig. warumimmer
erst reagieren wenn die probleme da sind?
konstruktive themaische kritik bitte, keine hohle
polemik.
danke

Technologiefolgenabschätzung...

MEIN NAME!!! 19.05.2008 - 12:53

Dann hätte man auch nie anfangen dürfen Eisen zu bearbeiten, weil man da ja Waffen mit machen kann. Oder das Rad zu endecken, man denke nur an die vielen Toten im Straßenverkehr.

Die Grüne Gentechnik ist genausowenig Teufelszeug wie "die" Nanotechnologie, oder eben die Metallbearbeitung. Es geht doch eher darum, wie die Technik eingesetzt wird.
Da bedarf es verantwortungsvoll handelnder Menschen, die die Folgen Ihres handelns auch beurteilen können und wollen.
Das z.B. Monsanto (Prinz Charming aller Gentechnikgegner) eine schwierige Politik bezüglich der Folgeabschätzung betreibt ist auch in der (meiner) Branche allen klar.
Das heisst aber nich, dass das alle so machen, und das nicht andere Unternehmen (in deren Händen die Technologie aus verschiedenen Gründen nunmal ist) das genauso machen.