Feldbesetzung in Laase baut an!

Faulwurf 07.05.2008 00:07 Themen: Biopolitik Ökologie

Auf dem besetzten geplanten Gen-Feld bei Laase gedeihen Zeichen des Widerstands – unter anderem ein weiterer Turm.


Mitten im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue plant der Landwirt Günther Riebau unter Druck von Monsanto-Vertreter Heino Halboom nach wie vor genetisch vergewaltigten Mais freizusetzen.


Die Feldbesetzer freuen sich natürlich über weitere Unterstützer_innen...

Beim wendländischen Laase hat Riebau seinen Acker jenseits des Deiches mitten im Überflutungsgebiet an der Elbe, die immernoch jenseits ihrer Ufer steht.

Natur vs. Gendreck

Nachts halten Frösche oder Kröten die Besetzer hier vom Schlafen ab, Störche fischen tagsüber in den Resten der Überflutung durch die Elbe, ein Seeadler schaut mehr oder weniger regelmäßig vorbei und eine Vielzahl anderer teils seltener Vögel und Tierarten schreien hier herum und wohnen hier. Ein Mensch von der Naturschutzbehörde mahnt uns strikt nur die Wege zu benutzen und die Natur nicht zu stören und muss in seiner Funktion wegen unseres Aufenthaltes im Reservat eventuell sogar rechtliche Schritte gegen uns einleiten, während Riebau neben uns herumackert, Kunstdünger ausbringt und auchnoch Monsantos Gendreck (transgener "Bt-Mais" der Linie Mon 810 von der Firma Monsanto) hier freisetzen will.

Verteidigungsanlagen

Dagegen sprießen hier auf dem Feld einige "Verteidigungsanlagen": Neben dem anfänglichen kleineren Besetzungsturm steht seit gestern (5. Mai) jetzt noch ein neues, höheres Dreibein mit begehbarer Seilverbindung zu einem Baum am Feldrand und durch viele Löcher, überdimensionale Maulwurfshügel und Pflöcke im Boden ist der Acker vorerst nicht bereit zur Aussaat.

Der Bauer oder sein Schwiegersohn schauen wohl gelegentlich vorbei und ziehen den Acker wieder gerade, doch die möglicherweise verstrahlten oder anderweitig genetisch manipulierten Monstermaulwürfe lassen dann dummerweise nie lange auf sich warten...

Monsanto und der Bauer

Obwohl er von großen Teilen der Bevölkerung nicht zuletzt durch die in der Nähe abgehaltene Dauermahnwache und die Besetzung unter Druck steht, hält Riebau an seinen Plänen fest, den genetisch "verbesserten" Mais freizusetzen. "Wenn ich ihn geerntet habe, dann ist er doch wieder weg" meint Riebaus Schwiegersohn sinngemäß – von Gentransfer, Durchwuchs in den Folgejahren, Bienen, die den Pollen durch die Gegend tragen, der Elbe, die die Fläche regelmäßig überflutet und zumindest Überreste seiner Kultur durch die Gegend tragen kann scheint er nichts zu wissen...

Eigentlich sei er wohl ein ganz netter Kerl, der Bauer, doch der US-Konzern Monsanto sitzt ihm im Nacken – wo doch ein Großteil seiner Landfläche gewissermaßen Monsanto gehört: Sein halbes Land hat er von Heino Halboom gepachtet, dem Gebietsvertreter Monsantos. Dieser tritt hier auf dem Feld auch gelegentlich unangenehm in Erscheinung, indem er auf einem Quad thronend ankommt und unter anderem gezielt Personen fotografiert. Darauf angesprochen, dass er mit dem Recht am eigenen Bild ein allgemeines Persönlichkeitsrecht verletzt, macht er stur weiter und lässt verzweifelt wirkende Gewaltandrohungen ("auf die Fresse") und gelegentlich andere Pöbeleien verlauten. Wenngleich er schon mehrmals angegeben hat "morgen läuft's andersrum!" steht derzeit allem Anschein nach noch keine Räumung bzw. Rechtsgrundlage dafür (Einstweilige Verfügung) in Aussicht – was sich natürlich auch schnell ändern könnte...

Derweil ist auch eine Klage von Greenpeace gegen die Freisetzung vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig anhängig.

Die Feldbesetzer freuen sich natürlich über weitere Unterstützer_innen – oder notfalls auch Geld auf das Spendenkonto für die Aktion: M. Twenhoeven, Nr. 292 579 508, bei der Postbank Köln, BLZ 370 100 50

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Ergänzungen

es gibt noch weitere Aktionen

Karla 07.05.2008 - 07:20
Vielleicht ist es auch noch wichtig zu ergänzen, daß seit drei Wochen der geplante Gen-Acker von einer Mahnwache aus von Menschen beobachtet wird, die Schichten übernehmen und die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort leisten.Immer wieder Gespräche mit vorbeikommenden Menschen, Flugblätter im Landkreis verteilen, ständige Präsenz...
Also: Es gibt nicht nur die FeldbesetzerInnen , sondern noch einige Menschen drum herum, die auch aktiv sind.

genmanipulation

beaclown 07.05.2008 - 19:45
gerade findet im landkreis die kulturelle landpartie statt. aus diesem grund planen ein paar leute eine kreative theateraktion als unterstützung für die besetzter. ungefähr könnte das dann so aussehen: menschen die z.B. zur mützingenta kommen um da mal alternativ zu konsumieren und oder den wendischen widerstand zu bewundern werden plötzlich von zombieartigen mensch-maismutanten empfangen... mehr wird nicht verraten
aber wer lust hat uns zu unterstützen ist herzlich willkommen.
wir proben in mammoissel 3 noch bis morgen abend und spielen dann ev. ab samstag oder sonntag auf verschiedenen plätzen im landkreis

angebote auf dem fweld und bei der mahnwache

besetzi 09.05.2008 - 15:05
Auf dem Feld gibt es jetzt auch noch verschiedene attraktive Angebote:
+Schnupperklettern am Baum und am 11m-Holzturm
+Überraschungskonzerte zu Pfingsten anlässlich der Kulturellen Landpartie
+Platz fuer deine oder eure Ideen: Konzert, Schwitzhuette, Workshop, Kaffeekraenzchen...
Denkt euch was aus!


BEi der Mahnwache ueber Pfingsten:
+Kinderklettern an der TÜV-geprueften Kletterwand (6m)

Kontakt zur MAhnwache: 0157 75 32 96 35

Fotos

Besucherin 12.05.2008 - 20:17
Fotos vom Wochenende

Unterstützt die Feldbesetzer_innen!

Mr. Bim 20.05.2008 - 16:23
Heute gegen 15:00 wurde in Laase mit der Aussaat von Genmais auf 2 Feldern, die der Bauer Riebau an Monsanto verpachtet hat, begonnen. Das kleinere Feld, was in 200m Entfernung zum besetzten Feld liegt, wurde komplett gedrillt, die Aussaat konnte nicht verhindert werden, da zu diesem Zeitpunkt zu wenig Leute da waren, auf dem besetzten Feld konnte die Aussaat aber dank ca 20-30 UnterstützerInnen, die auf die Telefonkette reagiert haben nach der 2. Reihe verhindert werden. Es waren so viele Menschen vor den Maschinen, dass die weitere Aussaat zu riskant gewesen wäre.
Der Monsantovertreter Heino Hahlbohm schnitt mehrere Seile von den Holzturmkonstruktionen durch, u.a. ein Seil eines Erdankers, der für bessere Stabilität eines Tripods sorgen sollte ungeachtet den Gefahren, die seine Aktion hervorrufen könnte.

Auf dem Feld wird dringend Unterstützung benötigt!
Kommt vorbei! Das Feld ist im Wendland, 3 km von Gorleben ewntfernt Richtung Dannenberg. Duch die Mahnwache am Feldrand ist es nicht zu übersehen.
Presse- und Infohandy: 015775329629

dringend unterstützung benötigt

Feldschwirl 30.05.2008 - 14:42
Es sind weiterhin einige Menschen auf dem Feld, es werden allerdings dringend Leute gesucht, die Lust haben vorbeizukommen und jene abzulösen.
An der Situation hat sich ansonsten nicht viel verändert, das Wetter ist gut, die Natur einen Ausflug wert, die Aussicht von den Tripods ist toll.
Der Bauer hat weiterhin vor den Mais einzusäen.

Kontaktnummer auf dem Feld ist immernoch 01577-5329629.

Kommt vorbei, am besten gleich!