1.Mai Wuppertal

redrasta 02.05.2008 01:13
Autonome greifen Polizisten an
Wuppertal - 01.05.2008 - 21:15 - Heute Nachmittag, 01.05.2007, bis 14.00 Uhr, sammelten sich rund 350 Personen der „Autonomen Szene“ auf dem Platz der Republik in Wuppertal-Elberfeld.
Autonome greifen Polizisten an
Wuppertal - 01.05.2008 - 21:15 - Heute Nachmittag, 01.05.2007, bis 14.00 Uhr, sammelten sich rund 350 Personen der „Autonomen Szene“ auf dem Platz der Republik in Wuppertal-Elberfeld. Obwohl im Vorfeld zur Teilnahme an der Veranstaltung durch Aushänge und im Internet aufgerufen wurde, war sie bei der Polizei nicht angemeldet worden. Alle Versuche der Polizei, eine Anmeldung zu erwirken, blieben erfolglos. Vor Ort wurde von der Polizei über Lautsprecherdurchsagen ein kooperatives Verhalten der Anwesenden eingefordert In der Fund versucht, einen Veranstaltungsleiter zu gewinnen. Dies führte ebenfalls nicht zum Erfolg. Um 15:00 Uhr setzte sich ein Aufzug über die Paradestraße, Hagenauer Str. in die Flensburger Straße unter Begleitung durch Polizeikräfte in Bewegung. lensburger Straße vermummten sich Teilnehmer im vorderen Bereich des Aufzuges. Aus der Menge heraus wurden zudem Flaschen auf die begleitenden Polizeibeamten geworfen. Mehrere Polizeibeamte wurden mit Brennspiritus besprüht. Dadurch erlitt ein Beamter eine Augenverletzung. Drei weitere Beamte wurden leicht verletzt. Darüber hinaus kam es auch zu Sachbeschädigung an geparkten Fahrzeugen.
Wegen dieser Straftaten wurde der Aufzug in Höhe des Kosakenweges angehalten. Aufgrund weiterer Ausschreitungen musste Pfefferspray eingesetzt werden. Eine Gruppe von mehr als 150 Personen, aus der heraus die o. a. Straftaten erfolgten, wurden aus dem Aufzug ausgeschlossen und festgesetzt. Diese Personen wurden dem Polizeigewahrsam zugeführt und werden zurzeit erkennungsdienstlich behandelt. Strafverfahren wegen Landfriedensbruches, Widerstandes und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz werden eingeleitet.
Aus der Gruppe der übrigen Versammlungsteilnehmer setzte sich um 17:30 Uhr ein Mann mit der Polizei vor Ort in Verbindung und meldete eine Versammlung auf der Flensburger Straße/Hagenauer Straße an. Hieran nahmen bis zu 80 Personen teil.

Dies ist die Pressemitteilung der Polizei.
Ich möchte sie um einge anmerkungen ergenzen....also...irgendwie stimmt hier nix..nicht mal die zeitangabe...wir befinden uns im jahr 2008..soviel zum thema sauber recherchirt...
1. Es geht genau darum das die Demo nicht angemeldet wird. Dies ist in Wuppertal sozusagen tradition. Und den Cops geht es nur darum jemanden verantwortlich zu mach für Dinge die so Passieren ( die Cops sind sehr Kreativ was das ausdenken von Straftaten angeht...dazu aber gleich mehr).
2. Koperatives verhalten...jaja....erst mit der Pferdestaffel ankommen und die Menschen einschüchtern. Dies war taktik der Polizei. Es Gipfelte in der Ansage das Luftmatrzen verboten seien auf der Demo. Warum nimmt Mensch Luftmatrazen mit auf ne Demo...doch nur weil klar das die Cops die Demo Angreifen werden.
3. In begleitung von Polizeikräften......das sah praktisch so aus das die Cops die Demo bereits auf den ersten Hundert Metern mit Schlagstocken und übelen Faustschlägen angegriffen haben. Die Polizei hat die lage eskalieren lassen..wohl wissend mit wem sie es hier zu tun hat.
4. Vermumung....es ist mittlerweile "normal" geworden das die Cops unsere Demos abfilmen. Und keiner will sich auf nem Video der Cops ablichten lassen. Desweitern sei hier daran erinnert das wir heute in wuppertal bestes April Wetter hatten. Das heist...Regen...Sonne....Regen...Hagel....Sonne...Regen....usw.
Das Mensch sich ne Kaputze aufzieht um nicht Nass zu weren is nur zu verständlich und das Mensch bei Sonnenschein sich mal ne Sonnenbrille aufsetzt ist auch kein Verbrechen.
Es kamen vor der Demo die durchsage der Cops das Sonnenbrillen verboten seien....aber mal im ernst...ich lasse mir auch nicht das tragen einer Hose verbieten. Und wenn sich nicht abfilmen vermummt sich keiner.
5.Zu Falschenwürfen (Plastikflaschen) ist es gekommen nachdem die Cops die Demo zum wiederholten male angegriffen haben haben. Die haben ohne vorwarung Pfefferspray eingesetzt. Das jüngste Opfer diese Polizeigewalt ist gerade 9 Jahre alt gewesen. Das vorgehen der Polizei war äußerst gewaltätig und Provokant.
6.Mehrere Polizeibeamte wurden mit Brennspiritus besprüht....eine schlichte Lüge um die Brutalität und das skrupellose Vorgehen des Team Green zu rechtfertigen. Ich erinnere hier nur an die Lüge vom G8 als Beamte vermeldet haben das sie von der Clownarmee mit Säure bespritzt wurden. Vielmehr hat die Polizei wahllos Pfefferspray eingesetzt.
7.Es erlitten zig Demonstranten Schlagverletzungen, Verletzungen durch Pfefferspray, durch Tritte und Schläge ( mit Quarzsandhandschuhen) der Polizei. Es ist gut möglich das nen Beamter verletzt worden ist...es ist aber nicht auszuschließen das er sich die verletzung selber zugefügt hat oder ihm ein Kollege mal hat was kosten lassen von ihrem Pfefferspray.
8. Zu Sachbeschädigungen ist es als die Cops die Demo in zwei hälften Prügelte und Gezielt Jagt macht auf einzelne MEnschen. Es ist hierbei aber zu bendenken das die Cop Schlagstöcke Wahllos eingesetzt haben...Menschen mit dem Kopf auf Motorhauben geknallt haben und sie dann mit Tritten ins gescih bedacht haben. Es ist gut möglich das der Wagen ne Beule von dem KOpf des Genossen abbekommen hat. dies wäre aber nie pasiert wenn die POlizei diesen nicht auch die Motorhaube geschlagen hätte.
9....wurden dem Polizeigewahrsam zugeführt...danch dem sie ca. 4 Stunden dem Wetter ausgesetzt waren und sich haben Nassregenen lassen haben müssen. Desweitern habe ich mitbekommen wie die Polizei einzelne Leute in eine Einfahrt gezogen hat ( raus aus der Öffentlichkeit) und sie dann im Hinterhof so richtig verprügel hat.
10. Wenn es nicht so verdammt aussichtlos wäre müste man die Gewaltät in Uniform anzeigen und in ihre eigenen Knäste stecken.
Es ist eine Lügengeschichte die uns hier als Pressemitteilung aufgetischt wird...Münchhausen hätte seine helle freude daran gehabt. Die Bullen haben den Tag benutzt um ihren Frust abzubauen und mal wieder so richtig den Vorschritlichen Menschen was aufs Maul zu hauen. Die Gewalt ging wie so oft von der Polizei aus.
Wir lassen uns nicht einschüchtern und wir lassen uns unseren Kampftag für soziale gerechtigkeit nicht nehmen...weder von der Polizei...den Nazis oder von Staat.
rotfront
redrasta

ergnzungen sind erwünscht
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Erster Mai in Wuppertal

Anarcho 02.05.2008 - 02:16
Die polizeiliche Agressivität hat in den letzten Jahren Wuppertaler Mai doch sehr zugenommen.

Die ersten Jahre (den autonomen ersten Mai gibt es seit über 20 Jahren) waren noch von Auseinandersetzungen mit der Polizei geprägt. Danach war der Charakter der Veranstaltung doch eher eine Art ruhiges autonomes Familientreffen.

Angemeldet wurde sie jedenfalls nie und das war schon fast eine Art Gewohnheitsrecht..


Jetzt nutzen die Polizeiführer sie wohl als Art Einsatzübung für den Ernstfall- da bedarf es dann schon frech gelogener Pressemitteilungen und zahlreicher Provokationen zur Rechtfertigung. Damit es auch schnell zu einem Übungsszenario für die Polizei kommt (Festsetzung und Festnahme einer größeren Gruppe von sogenannten StörerInnen oder so ähnlich) müssen dann Auflagen herhalten und die jahrelange Akzeptanz der Nichtanmeldung aufgekündigt werden.

Perfide ist, dass sich gegen die Polizeigewalt nicht geschützt werden darf, der Knüppel soll auch mal Knochen brechen..

Es ist schon bemerkenswert, dass die Nazis in Hamburg und anderswo in Deutschland ihre Demonstrationen nur mit brutal ausagierender Polizeihilfe durchgesetzt bekommen. (Hier muss dann das sogenannte Demonstraionsrecht in der Demokratie herhalten, so würde es jeder der eingesetzten PolizistInnen bei Nachfrage herunterbeten)

Interessant ist aber. dass im Hamburger Polizeibericht, die zahlreichen Angriffe von Rechtsextremisten auf Polizei, Journalisten und GegendemonstrantInnen nicht in einem einzigen Wort erwähnt werden. Nachzulesen unter:  http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/6337/1183082/polizei_hamburg


Mit einem Rechtsstaat hat all diese wenig gemein und es scheint tatsächlich immer schlimmer zu werden, weil davon auszugehen, dass die Presse die dreisten Lügen und Verdrehungen der Verantwortlichen ungeprüft übernimmt. Das Demonstrationsrecht ist in Deutschland jedenfalls kein schützenwertes Gut und das ist in vielen Ländern ebenso, nur die Medien berichten in einigen Fällen dann doch kritischer als über den angeblichen Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland...

Vielleicht sollte mal gemeinsam überlegt werden, wie erreicht werden kann, dass die Teilnehmenden der 1. Mai Demo 2009 nicht zum wiederholgen Male als Knüppelfutter und Dummies für die Notstandsbekämpfung erhalten müssen, um danach noch noch in der Presse als linke GewalttäterInnen zu landen....

So kotzt es jedenfalls nur noch an!

Ergänzung

Wuppertaler 02.05.2008 - 02:22
Das einzige was in der Pressemitteilung stimmt ist die Anzahl der Verhaftungen - inzwischen sind aber bereits wieder fast alle freigekommen.

Schon in den letzten Jahren wurde die 1. Mai Demo in Wuppertal, durch immer neue Taktiken der Polizei versucht einzugrenzen bzw. ganz zu verhindern, so gingen die Demonstranten im letzten Jahr in einer art Wanderkessel, welcher immer wieder zum stoppen gebracht wurde durch Seitenstrassen.
In diesem Jahr ging die Demo noch nicht einmal 200 Meter weit.

Anmerkung zum Artikel: Ok es ist spät, aber etwas mehr auf Rechtschreibung achten wäre schon schön.

Scheisztag

wuppi 02.05.2008 - 02:50
Es sind alle Leute wieder draussen! Der EA weiß von über 170 Gewahrsamnahmen. Als die letzten Leute gegen kurz nach 22 Uhr zu den Bullen verfrachtet wurden hatten sie über 7(!) Stunden im Kessel gestanden.

Doch Glasflaschenwürfe

Bob 02.05.2008 - 10:40
Als Beitrag zur Neutralität folgende Ergänzung meinerseits:

Ca. 4 Minuten bevor die Demo eingekesselt wurde gab es durchaus einen wurf einer Glasflasche (in diesem Fall fast voll mit Gerstensaft), der jedoch nicht wie wahrscheinlich geplant an den Reihen der Polizei sondern am Frontscheinwerfer eines geparkten Kleinwagens endete. Schäden waren keine sichtbar.

Zu einem weiteren Flaschenwurf kam es ca. 30 Minuten nach der Einkesselung, als der Kessel in "böse" und "können wir nichts gegen machen" geteilt wurde, hier war es eine leere Mineralwasserflasche.

Dies entschuldigt das Vorgehen der Polizi zwar zu einem verschwindend gegingen Anteil, aber wer ernst genommen werden will muss auch bei den Fakten bleiben.

Abwarten und Tee trinken

Myself 02.05.2008 - 11:38
Da will man mal, mit ein paar anderen Menschen, einen Spazirgang durch Wuppertal machen und gleichzeitig auf einige Misstände hinweisen, schon wird man eingekesselt und anschließend in Gewahrsam genommen. Echtübel, erst ca. 4 Stunden im Kessel, dann ungefähr nochmal solange in nem Bus und schließlich noch einmal ein Rundgang durchs Polizeigebäude mit Fotoshoting. Dafür das ich nur demonstriert hab echt ne ganze Menge.

Sehr spaßig war ja auch, dass auf einmal der vordere Teil zu Gewalttätern erklärt wurde und der hintere zum Friedlichen.

Flugblatt zum autonomen 1.Mai

Mina Knallenfalls 02.05.2008 - 12:49
Hallo liebe Genossinnen und Genossen
liebe Widerspenstige und Unbeugsame,
liebe Aufsässige, Unfügsame und Widerborstige,
liebe Freundinnen und Freunde des Widerstands

Im Vorfeld gab es einige Diskussionen, ob wir den 1. Mai gemeinsam als Demo begehen sollen oder nicht. Die Forderung der Stadt- und Staatsmacht, die Demo soll angemeldet werden, steht seid einigen Jahren im Raum. Um dieses durchzusetzen, sehen wir uns einem immer hochgerüsteterem, mit Ganzkörperprotektoren, fiesen Knüppeln, Tränengas, auf Pferden reitendem mit scharfen Hunden und vielen Kameras bewaffnetem Polizeiapparat gegenüber. Diese von ihnen, also u.a. dem Wuppertaler Oberbürgermeister Jung – bekannt als Verbotsliebhaber ihm unliebsamer Diskussionen wie z.B. der Ausstellung zum Thema Polizeigewalt- und Polizeipräsident Werries- Fan der zero tolerance Linie- gewählte Form des Angriffs mit militärischer Logik auf die Wuppertaler 1.Mai Demo können (und wollen) wir nicht mit der selben militärischen Logik begegnen.
Dennoch sagen wir, wir wollen unseren Protest gegen die herrschenden Verhältnisse und für ein anderes Leben jedes Jahr auf die Straße tragen .Wir wollen unseren Weg gehen können, spaziert, gehoppst, gerannt, besungen, auch mal durchdrängelnd, umschubsend, trickreich, aber selbstbestimmt.
Uns ist klar, dass es wahrscheinlich eine Illusion ist hier am 1. Mai sich ganz frei und selbstbestimmt bewegen zu können – der Wanderkessel aus dem letzten Jahr ist uns allen noch in schlechter Erinnerung- und dennoch wollen wir uns nicht mit einer Anmeldung dem herrschendem Kontrollwahn unterordnen und damit zwangsweise willkürliche Grenzen von unmöglichen Demoauflagen und Routen von Polizei und Stadt hinnehmen. Einen mit Namen zu benennenden Versammlungsleiter zu stellen fällt uns schwer, da wir bemüht sind uns in unseren Strukturen ohne Hierarchien und Mächte zu bewegen.
Auch die immer häufiger verteilten Platzverweise und Vertreibungen von Punks durch verschiedenste Ordnungskräfte in der Innenstadt fallen in die Kategorie der Kontrolle und des Angriffs auf unsere Lebenswelten.
Kontrolliert und geschnüffelt wird überall und immer mehr:
-mit Kameras in den Städten und auf öffentlichen Plätzen
-bei verdachtsunabhängigen Personenkontrollen an Bahnhöfen und Grenzen
-beim Datenabgleich zwischen Sozial- und Arbeitsämtern
-vorbereitet durch die Einführung biometrischer Pässe, um all möglichen Verdachtsdateien einfacher
führen zu können
-heimliches Ausspionieren von Computern usw....

Mit der Akzeptanz von Kontrollen und Verschlechterungen, nicht nur in öffentlichen Räumen, sondern auch auf der Arbeit, z.B. durch Bespitzelung wie bei Lidl, beim Studium durch unsägliche Studiengebüren, in der Schule beim frühen sortieren zur „Elite“ oder aufs „Abstellgleis“ durch das mehrgliedrige Schulsystem, Zentralabitur nach zwölf Jahren, werden unsere Lebensfreude und unser Lebensmut angegriffen.
Das Aussortieren von Migrant_innen und Flüchtlingen durch Mittel wie Einreise- und Aufenthaltsverweigerung, Residenzpflicht, Lebensmittelgutscheine, um nur einigen Beispiele zu nennen, ist nicht hinnehmbar.
Das Kriminalisieren von Sperrmüll sammeln ist absurd und dennoch genauso bitterer Ernst wie die Schikanen von Hartz IV Empfänger_innen und 1 Euro Jobber_innen. Diese Liste kann noch weiter fortgeführt werden.
Allein machen sie dich ein
Auch wenn der Text von Ton-Steine-Scherben schon etwas älter ist, hat er an Aktualität nicht verloren.
Schaffen wir gemeinsam Risse und Lücken um unsere Lebenswelten zu erweitern!
Lassen wir uns nicht durch Repression verschrecken!
Suchen wir kreativ nach alten und neuen Widerstandsformen und Mitstreiter_innen!
Wir bleiben weiterhin unbequem, widerspenstig, aufsässig, widerborstig, unbeugsam und manchmal unberechenbar!
Freiheit wird nicht erbettelt, sondern erstritten!
Straße frei für den 1. Mai

Absolut übertrieben

Gefangener 02.05.2008 - 14:20
Da hier jetzt schon ein wenig auf die Vorfälle auf der Demo eingegangen worden ist, gehe ich jetzt mal auf den Komplex Gewahrsam ein. Irgendwann wurden wir bösen "Gewalttäter" aufgefordert, uns freiwillig zu melden, um ins Gewahrsam genommen zu werden. Irgendwann ist auch die größte Blase mal voll, und da es im Kessel nirgendwo die Möglichkeit zur Verrichtung gab, bin ich dann auch tatsächlich freiwillig mitgegangen. Erst durchsuchen, dann Filmen, dann Toilette, und der Bus war auch schon ganz gut gefüllt. Ganz gut war, dass wir unser "Gepäck" mit in den Bus nehmen durften und keine Handfesseln anhatten. Auch die Begleitung durch Polizisten aus Bielefeld war tatsächlich auch nicht so schlimm, wie ich es sonst gewöhnt bin. So gegen viertel vor 6 sind wir dann abgefahren und waren gegen 6 mit dem Bus vor der GeSa im Polizeipräsidium. Es hieß dann, wir werden nochmal durchsucht, abgefilmt, kommen dann ins Gewahrsam, um dann zur Vernehmung zu gelangen. Es wurden dann auch nochmal die Rechtshilfetipps gegeben, wie Schnauze halten und nix unterschreiben. Dann ging das große Warten los... Die Jugendlichen wurden dann noch aus dem Bus geholt, und dann für die nächsten 3,5 Stunden niemand mehr. Mittlerweile trudelten immer mehr Busse ein, es waren insgesamt 4-5 Busse voll mit Menschen. Und es ging nichts weiter. Auf Nachfrage hieß es "gleich", in einer Stunde, in anderthalb Stunden, und so weiter. Wir hatten zwar recht viel Glück, weil wir recht entspannte Cops an Bord hatten, wir konnten an unsere Sachen, durften rauchen, auch jederzeit auf Toilette, aber irgendwann geht auch der Tabak zur Neige, der Magen fängt an zu stressen mangels Nachschub...Irgendwann, es war so gegen 21 Uhr, kam dann ein Cop mit Sandwiches und Decken um die Ecke...Leider waren die Hälfte Wurststullen, und es gibt ja doch einen deutlichen Überhang an Veganern und Vegetariern. Nachher hat sich ein Polizist darüber aufgeregt, dass irgendjemand die Verpflegung für die Polizisten an einen Bus verteilt hätte... ;-) so ab 22:30 Uhr wurde dann auch endlich mal damit angefangen, die restlichen Leute aus dem Bus zu holen. So mittlerweile machte Ich mir ja auch Gedanken, wie dass mit dem Nach- Hause- fahren wohl aussieht. Letzte Bahn um 1 Uhr... Nachdem dann um 23 Uhr ein Cop angerannt kam und dem GeSa-Meister gesagt hatte, dass er noch Jugendliche im Bus hätte, wurde dass bei uns mit dem abholen wieder eingestellt... Man hat ja sonst nix zu tun... Irgendwann war Schichtwechsel, wir hatten dann wieder Wuppertaler Cops bei uns. So gegen halb 12 gings weiter, wir wurden dann wieder einzeln reingeholt. Und dann gings auch fix durchs nochmal abfilmen, nochmal durchsuchen, und dann ab in die Zelle. Für eine halbe Stunde oder so. Um 1 Uhr wurden wir dann schlagartig entlassen, ohne Vernehmung, man wünschte mir noch einen schönen Abend und einen guten Heimweg.

Hört sich zwar alles ganz entspannt an, aber erstens ist es einfach ein Unding, 6 Stunden im Bus festgehalten zu werden, natürlich zuzüglich der 3 Stunden vorher auf der Demo und der einen Stunde in der GeSa selbst. Und wofür? Einfach mal so aus Spaß? Oder was sollte dass Ganze? Also aus Spaß wohl eher nicht. Denn wie mit anderen Menschen zeitweilig umgegangen wurde, konnten wir rechtdeutlich sehen. Die Menschen aus den anderen Bussen sind an uns vorbeigeführt worden, und denen wurde richtig übel mitgespielt. Da wurden Köpfe runter gedrückt, Münder und Nasen zugehalten, Arme verdreht, mal kurz mit dem Knie ins runtergedrückte Gesicht getreten. Dass war nicht schön, und darüber kann auch die Behandlung von den Menschen in unserem Bus nicht drüber hinweg täuschen. Abgesehen davon, dass das alles auch kein Zuckerschlecken war, denn insgesamt 10 Stunden festgehalten zu werden, müde zu sein, zu frieren, Hunger zu haben, nicht zu wissen, wann man raus kommt, dann zwischendurch einer noch sagt, dass er davon ausgeht, dass die letzten Menschen um 5 Uhr rauskommen (super, fahren wir alle direkt durch zur Arbeit...), wo man überhaupt so örtlich gesehen ist, wann man die Menschen wieder sieht, die man gerne hat und vielleicht jetzt nicht gerade in der Nähe sein können. Super Scheiße.

Zu guter letzt dann aber doch noch ein dickes Danke! Und zwar an die Leute, die draussen gewartet und uns in Empfang genommen haben, die Menschen vom EA, und auch an den Menschen, der Wassser rausreichte, als es nötig war, und auch die Demosanis.

NRW-Tag versenken!

hansAplast 04.06.2008 - 20:14
So vergnügt sich die Wuppertaler Bereitschaftspolizei während der Dienstzeit!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

Rächtschreibuhng... — Anarcho...

Solidarität? — AntifascistRuhrpott