Überwachungsskandal: Clownsarmee rüstet auf!
Aktinsformen gegen den Überwachungsstaat. Die Clownsarmee Hannover hat sich zum Auftrag gemacht, den Arbeitgeber/innen und den Staat im Sinne der Überwachungsmaßnahmen unter die Arme zu greifen. Hier ein Erlebnisbericht.
Schwibeldiwabeldibuhh, welch gelungener Anfang. Wir, die Clownsarmee Hannover, sind empört über die aktuelle wachsende Überwachungshysterie in den Medien und in der Öffentlichkeit – das können wir gar nicht verstehen, viel zu wenige Kameras im Land! Wir sind momentan sehr scharf darauf dem Staat im Sinne der Überwachung des Pöbels unter die Arme zu greifen. Man kann es kaum glauben, dass es tatsächlich noch Arbeitgeber/innen gibt, die noch keine Kameraüberwachung zugunsten ihrer Arbeitnehmer/innen installiert haben. Die scheinen noch nicht festgestellt zu haben, dass der/die Ottonormalarbeitnehmer/innen von Grund auf faul und diebisch ist, seine/ihre Überwachung somit nur zur Produktivitätssteigerung eines jeden Betriebes führen kann. So zogen wir also los, bewaffnet mit unseren eigenen „Kameras“, um sowohl die Leute auf den Straßen als auch die Mitarbeiter/innen diverser Dienstleistungsgewerbe im Sinne des Staates zu überwachen. Ein bekanntes sehr nettes Café, das Café Safran, war unserer Hauptziel. Denn dieses Café hat bisher nur zwei Kameras installiert, was ja eindeutig zu wenig ist, obwohl es nicht sehr groß ist. Unser Weg führte uns jedoch zuerst zur Limmerstraße, wir hatten kurz vorher praktischerweise einen super Kamerawagen vom Staat gestellt bekommen (was man am Wegrand alles findet…), was uns unseren Auftrag deutlich einfacher machte. Durch Zufall bemerkten wir das der McBurger an der Limmerstraße auf dem neusten Stand der Überwachung ist, die Mitarbeiter/innen erzählten uns, dass die Kameras sogar Mikrofone besäßen. Super Sache, und bequem für den Arbeitgeber/innen, kann er/sie doch einfach oben in der Wohnung sitzen, und bekommt trotzdem alles mit. Aber leider auch nur wieder zwei Kameras, gut dass wir ja gut ausgestattet waren und wir helfen doch gerne! Nachdem wir also im McBurger nach dem Rechten geguckt hatten, sind wir mit der Straßenbahn (sicherer ist es auch dort Präsenz zu zeigen, man kennt ja diesen sinnlosen Vandalismus) zum Café Safran gefahren. Am Ziel angelangt, sind wir rein, haben uns ein Bild von der Situation gemacht, und festgestellt, dass auch hier zuwenig für die Sicherheit gemacht wird. Also haben wir großzügigerweise unsere eigenen Kameras installiert und die Gäste gebeten, auch ein Auge auf das Servicepersonal zu werfen, bzw. die Chefin einzuschalten, falls ihnen auffallen sollte, dass das Personal faul rum steht. Sicher ist sicher! Zu unserer Freude gab es keine Hinweisschilder, die auf die installierten Kameras aufmerksam machen, dies würde ja nur zu unnötiger Aufruhr unter den Gästen führen. Nach diesem anstrengenden Tag, gingen wir glücklich von dannen. Wir sind sicher, dass wir eine immer gern gesehene Unterstützung der Arbeitgeber/innen und des Staates sind, woraus sich automatisch ergibt, dass wir auch weiterhin regelmäßig, unentgeltlich und motiviert weitermachen!
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Da geht noch was
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen
Joachim Wahlbrink
Brühlstraße 9
30169 Hannover
Telefon: +49-0511-120-45 00
Telefax: +49-0511-120-45 99
E-Mail: poststelle@lfd.niedersachsen.de
und der gute Mann wird tätig.
Entschuldigt die Realos.
Liebe Grüße
einsatz nr.2
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Wie ich lernte, die Kamera zu lieben
Wer den Film nicht kennt: Gegen alle Widerstände reitet der Held des Films auf seiner Atombombe glücklich ins Ziel.
So reitet hier einer glücklich auf seiner Überwachungskamera in Richtung optisches Ziel: Du, ich, jederman und jedefrau.
Wer noch einen eigenen Platz weiß, an dem eine Überwachungskamera fehlt, der kann aus der folgenden Grafik seine eigene Schablone aus einem dünnen Kunststoff ausschneiden. Diesen dünnen Bastelkunststoff gibt’s in jedem Bastelgeschäft.
1) Grafik auf Größe A4 ausdrucken.
2) Schwarze Fläche ausschneiden.
3) Auf Kunststofffläche aufkleben.
4) Schablone aus dem Kunststoff ausschneiden.
Ränder nicht zu knapp stehen lassen, damit beim Sprayen nicht zuviel Farbe daneben geht.
Beim Sprayen Dose nicht zu nahe an die Schablone halten. Muss halt mal ausprobiert werden.
Wichtiger Hinweis:
Achtung! Das ist keine Aufforderung, auf fremde Flächen zu sprühen! Denn wer ohne Erlaubnis des Eigentümers einer Fläche diese besprüht, begeht eine Sachbeschädigung, die vom Eigentümer der Fläche zur Anzeige gebracht werden kann. Die Schönheit der Spraygrafik wird in der Regel von kunstbanausischen Richtern nicht als strafmindernd berücksichtigt. Gruß frosch
ach frosch, was
kann jede/r 29.04.2008 - 16:43
erstatten der/die Kenntnis von einer Straftat hat. Hingegen einen Strafantrag wegen Strafanzeige kann jede/r erstatten der/die Kenntnis von einer Straftat hat. Hingegen einen Strafantrag wegen Sachbeschädigung (§§ 303, 303c StGB), also die weitere Strafverfolgung ohne das Vorliegen öffentlichen Interesses (ob ein solches öff. Interesse vorliegt entscheidet die Staatsanwaltschaft), stellen kann nicht jede/r. Sondern nur wer zum Antrag berechtigt ist. Dies ist wohl mindestens der "Geschädigte".
Weiter zu beachten ist :
§ 127 StPO
(1) Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, JEDERMANN befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen. Die Feststellung der Identität einer Person durch die Staatsanwaltschaft oder die Beamten des Polizeidienstes bestimmt sich nach § 163b Abs. 1 StPO.
Also anzeigen kann jede/r, festnehmen jede/r unter betimmten Bedingungen.
Wer genaueres wissen will sollte eine Rechtsanwalt/anwältin fragen und sich drot rechtliche beratung holen. Diese Mitteilung ist keine Rechtsberatung.
mfg