Northeim, Bauern gegen Agro-Gentechnik

Bauer 28.04.2008 20:17 Themen: Ökologie
Treckerdemonstration in Northeim.
Am Sonntag den 27. April fand in Northeim eine Treckerdemonstration statt. 20 Schlepper einige Fahrräder und ca. 100 Personen beteiligten sich daran. Bei wunderschönem Wetter zog der Konvoi durch die Innenstadt von Northeim. An drei verschiedenen Stationen wurden Resolutionen verlesen. Die Zwischenstopps legten die Bauern an der Landwirtschaftskammer, vor dem Landvolk-Haus und an der Kreisverwaltung ein. Abschluss fand die Demonstration am besetzten Acker bei Northeim, wo die BesetzerInnen zu einem gemütlichen Grillabend eingeladen hatten.

Indymedia Artikel zur Besetzung bei Northeim:  http://de.indymedia.org/2008/04/213106.shtml
und:  http://de.indymedia.org/2008/04/213733.shtml
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Ergänzungen

geil

egal 28.04.2008 - 23:38
Einfach nur gut. Mal schaun, wie das noch so weitergeht. Ich habe nebenbei mal ausgerechnet. Außer dass jetzt scheinbar mit verkürzter Anmeldefrist von nur drei Tagen jede Menge alte Freisetzungsversuche vor allem im Standortregister dazukommen, die letztes Jahr schon dabei waren, wurden jetzt schon Anmeldungen für fast 165 Hektar GV-Mais zurückgezogen. Das sind 1.650.000qm, die nicht zuletzt wegen dem Engagement der lokalen Initiativen gentechnikfrei bleiben oder wieder werden! Grüße aus Gießen.

Feldbesetzung in Northeim endet

dein name 29.04.2008 - 15:20

Stellungnnahme der FeldbesetzerInnen

Ergänzung 29.04.2008 - 19:53
Stellungnahme

Trotz aller begründeten Einwände und Sorgen engagierter Menschen aus den verschiedensten Zusammenhängen und gegen den Willen eines Großteils der Bevölkerung wurde heute um 11.00 Uhr der Versuch mit gentechnisch manipulierten Zuckerrüben der KWS AG in Northeim ausgesät.

Das Einbecker Unternehmen fühlt sich dazu berufen den Forschungsstandort zu verteidigen. Um dem Nachdruck zu verleihen fuhren ca. 400 Mitarbeiter und 100 Polizisten am Feld auf. Sie umzäunten und umstellten das Versuchsgelände um ihr Vorhaben durchzuführen. Durch diese Inszenierung zeigt die KWS AG eindrucksvoll, was hinter der Agro-Gentechnikforschung steckt. Die Totalitäre Ideologie, die Grundlage dieser Technologie ist, wurde damit heute deutlich verbildlicht. Die Westumgehung wurde für die KWS Aktion drei Stunden lang gesperrt und somit der Zugang für die Öffentlichkeit erschwert.


Wir blieben aufgrund der demonstrierten strukturellen Gewalt ohnmächtig aber nicht tatenlos. So wurden der schaurigen Versammlung auf dem Feld abermals die Argumente verlesen, die ein Einschreiten gegen Agro-Gentechnik nötig machen: Unkalkulierbare Risiken für Menschen und Ökosysteme, das abhängig werden der Bäuerinnen und Bauern von Konzernen und eine Zerstörung der Vielfalt zu Gunsten rationalisierter und industrialisierter Monokulturen. Als Symbol für die Vielfalt und das Leben wurden Blumen und Kulturpflanzen um die menschliche Mauer gepflanzt.

Die Argumentation der Agro-Gentechnik Industrie, die sich als Kämpfer gegen den Hunger in der Welt darstellt, ist falsch und zynisch. Gehören doch die Vertreter der Saatgut- und Agro-Chemiekonzerne zu den Profiteuren einer landwirtschaftlichen Entwicklung, bei der die kleinen Bauern und landlosen Menschen der Städte die leidtragenden und hungernden sind.

Das Erlebnis eines entschlossenen Widerstandes und der Solidarität zahlreicher Menschen, die diesen unterstützten, hilft uns dennoch die Hoffnung nicht aufzugeben. Wir werden weiterhin gegen lebensverachtende, totalitäre Bestrebungen kämpfen und für ein freies, vielfältiges Leben einstehen.


Morgen, den 30. April startet ab 12.00 Uhr am Feld ein Trauer- und Hoffnungszug zu einer Demonstration durch Northeim. Alle Menschen sind dazu aufgerufen, daran teilzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt werden wir das Feld auch gezwungenermaßen räumen um einer Kriminalisierung diesen Protests zu entgehen.


Die FeldbesetzerInnen


Kontakt:

Roman Best, Robin Brandt

0174 - 8586256

Quelle:  http://www.free-blog.in/feldbesetzung/