Gö: Bundeswehr-Einsatz verhindert

Autonome 28.04.2008 14:37 Themen: Militarismus Soziale Kämpfe
+++ Bundeswehr-Einsatz heute Morgen verhindert ++++ Kommt morgen zum antimilitarischen Kontrollgang ++++ 9.15 Uhr BBS I +++++++
Ab heute Morgen sollte ein Rekrutierungs-Trupp der Bundeswehr auf dem Schulhof der BBS I für drei Tage stationiert werden. Mit den zahlreichen Protesten heute Morgen und in den vergangenen Tagen ist es gelungen, den Einsatz zu verhindern.

Als die ersten AntimilitaristInnen sich heute um 7 Uhr dem Schulhof näherten, sah zunächst alles danach aus, dass sich Militär und Schulleitung zur gewaltsamen Durchsetzung der Zwangsveranstaltung für die Schulklassen entschieden hatten: Bis auf einen waren alle Zugänge zum Schulhof abgesperrt und die umliegenden Straßen von Bereitschaftspolizei gesäumt. Dennoch wurden vor Schulbeginn die Info-Stände und kriegsfeindlichen Installationen am Schulhof und in der Einfahrt aufgebaut.

Von einem Infomobil der Bundeswehr gab es keine Spur. Zwei Werbeoffiziere wurden allerdings auf dem Schulgelände gesichtet. Sie hatten sich über einen Hintereingang Zugang zur Schule verschafft, allerdings half auch das nichts, wie sich später herausstellte. Denn um halb 10 konnten SchülerInnen in der Pause berichten, dass der Einsatz des Infomobils abgesagt wurde und zudem der geplante Einsatz der Werbeoffiziere von zumindest einer Schulklasse abgelehnt worden war.

Eine erfolgreiche Aktion, die aber nicht unsere Wachsamkeit vermindern sollte!

Die Rekrutierung ist offiziell noch bis Mittwoch angekündigt, deshalb werden wir
auch morgen vor der Schule vertreten sein!

Wir rufen auf, Morgen um 9.15 am antimilitaristischen Kontrollgang über das
Schulgelände teilzunehmen.

Initiative „Bundeswehr wegtreten“
Göttingen 28.4.8

+++++++++++++++Hintergründe+++++++++++++++


+wie immmer: Aufruf, Infos usw ab hier:+

Bundeswehr wegtreten! Verhindern wir den Werbeauftritt der Bundeswehr!

Vom 28. bis 30. April 2008 plant nach Angaben der Bundeswehr ein Rekrutierungs-Trupp des Militärs mit einem sog. Info-Mobil an der BBS I im Friedländer Weg in Göttingen präsent zu sein.
Wir - die Göttinger Initiative Bundeswehr wegtreten - fordern von der Schulleitung, die 3-tägige Veranstaltung abzusagen. Die Schülerinnen und Schüler und alle antimilitaristischen und antifaschistischen Menschen in Göttingen rufen wir auf, den Bundeswehreinsatz in der Göttinger Innenstadt zu verhindern! Die Bundeswehr will mit ihrer Werbeoffensive Jugendlichen mit dem Versprechen auf einen „sicheren“ Job die „Ausbildung zum Töten“ schmackhaft machen. Ganz offen geht es dabei um neues Menschenmaterial für die aktuellen und die kommenden Kriege mit deutscher Beteiligung. Wir werden die Kriegstreiberei nicht dulden.
Elf Gruppen haben sich bereits dem folgenden Kurz-Kurz-Aufruf angeschlossen. Weiter
unten dokumentieren wir unser Flugblatt, das in den vergangenen Tagen an der Schule
verteilt wurde.

Kurz-Aufruf:
„Wir rufen auf zum Protest gegen die Rekrutierungs-Veranstaltung an der BBS I am 28., 29. und 30. April:„

AuT, Antirassismusplenum, AK angreifbare Traditionspflege - OG Göttingen, AK Internationalismus, Basisgruppe Geschichte, Bundeswehr: wegtreten!, FSR Sowi, Gegenstrom, Juzi, MoGru, Plan B, Schöner Leben Göttingen

+DOKU: Flugblatt+


Bundeswehr: wegtreten! Verhindern wir den Militäreinsatz in Göttingen! Keine Rekrutierungs-Schau an der BBS I

Bundeswehreinsätze im Inneren? Sie sind nicht erst seit dem G8-Gipfel in Heiligendamm Realität. Am 28., 29. und 30. April 2008 plant die Bundeswehr einen Rekrutierungs-Einsatz an der BBS I im Friedländerweg 33-44. An den drei Tagen wird ein Info-Mobil auf dem Schulhof für den Militärdienst und die weltweiten Kriegseinsätze der Bundeswehr werben. Deutschland führt Krieg, und Krieg „kostet“ nicht nur Geld, sondern auch Menschenleben. Deshalb hat die Bundeswehr eine Offensive gestartet, um neues Menschenmaterial zu rekrutieren. Sie macht sich den Sozialabbau und das Fehlen von 100.000 Lehrstellen zunutze und verspricht sichere Arbeitsplätze, Karriere, Abenteuer und Frieden. Doch Soldat zu sein heißt nicht Frieden zu schaffen, sondern Menschen zu töten und u.U. auch selbst zu sterben. Die Einsätze der Bundeswehr dienen nicht, wie immer dargestellt, der Einhaltung von Frauen- und Menschenrechten, denn die werden überall auf der Welt verletzt. Auslandseinsätze der Bundeswehr verfolgen Macht- und wirtschaftliche Interessen.

Der Einsatz in Göttingen ist einer von insgesamt 700 geplanten Veranstaltungen auf Messen und in Schulen, bei denen die Bundeswehr in diesem Jahr ihren Nachwuchs werben will. Noch sei die Nachwuchslage bei der Bundeswehr zwar „gut“, gab der Wehrbeauftrage vor einem Monat bekannt, doch seien die Bewerberzahlen bereits um 5.000 auf 31.000 zurückgegangen. Deshalb wurden die Rekrutierungs-Maßnahmen in diesem Jahr erneut verstärkt. Über 100 hauptamtliche und weit über 300 nebenamtliche „Jugendoffiziere“ füllen Unterrichtseinheiten an Schulen oder führen Schulklassen durch Kasernen. 180.000 SchülerInnen konnten so allein im Jahr 2005 „erreicht“ werden. Neben diesen „Jugendoffizieren“ touren drei „Karriere-Trucks“ und mehrere Info-Mobile über Schulhöfe, Messen und Marktplätze, um mit Konzerten, Kletterwänden und jeder Menge Technik zu begeistern. Dass eine Ausbildung bei der Bundeswehr nur um den Preis der Teilnahme an der kämpfenden Truppe zu erkaufen ist, wird bei diesen Auftritten gerne verschwiegen. Ebenso wie die Verpflichtung acht bzw. zwölf Jahre „dienen“ zu müssen und sich mindestens ein Jahr an einem Kriegseinsatz im Ausland zu beteiligen und - der Kern des Soldatentums: auf Befehl Menschen zu töten.

„Du suchst Zukunft? Wir töten sie!“ - Frei nach einem Werbeslogan der Bundeswehr

Je größer die Arbeitslosigkeit in einer Region, desto mehr Jugendliche entscheiden sich für einen Arbeitsplatz beim Militär. In einer Bundeswehr-Studie heißt es dazu: „In den ostdeutschen und norddeutschen Wehrbereichen besitzt die Bundeswehr - nicht zuletzt wegen der hohen Arbeitslosigkleit - weit größere Anziehungskraft als im wirtschaftlich prosperierenden Südwesten.“ (Handbuch Militär und Sozialwissenschaften). Die allermeisten Bewerber auf einen Ausbildungsplatz (ca. 90%) werden dementsprechend an Haupt- und Realschulen rekrutiert. Die Rekrutierung einer „Armee der Arbeitslosen“ geht aber noch weiter. In einigen Städten werden Hartz IV-EmpfängerInnen regelmäßig zur Teilnahme an Rekrutierungsveranstaltungen verpflichtet. In über 200 Arbeitsagenturen wurden zudem inzwischen Außenstellen des Zentrums für Nachwuchsgewinnung eingerichtet. Mit überragendem Erfolg. In einer Umfrage gaben über 70% der Bewerber an, sie würden sich v.A. wegen der Arbeitsplatzsicherheit für den Soldatenberuf interessieren.

Sir! No, Sir!

Angesichts der zunehmenden Zahl und Intensität der Kriegseinsätze geht es bei dieser Werbekampagne aber um noch mehr: Die „Gesellschaft in Deutschland“ müsse darauf „vorbereitet“ werden, dass deutsche Soldaten „in größerer Zahl sterben“ und „andere Menschen töten“, so der Kommandeur der AIK, Oberst Rainer Senger in einem Interview. Die AIK ist die „Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr“, die Nachfolgerin der „Akademie für Psychologische Verteidigung“. Sie entwirft die Öffentlichkeitsstrategien der Bundeswehr und schult JournalistInnen, PädagogInnen und andere Multiplikatoren. Ziel dieser Think-Tanks und Reklame-Strategen ist es, neben der Rekrutierung die Militarisierung der Gesellschaft zu forcieren und Akzeptanz für die zunehmende Zahl der Kriegseinsätz zu schaffen.

Es gibt für das Militär kein ruhiges Hinterland! Wir fordern, dass der Militäreinsatz an der BBS I abgesagt wird!
Wir rufen auf, den Rekrutierungs-Einsatz der Bundeswehr in Göttingen zu verhindern! Mit der antimilitaristischen „Operation Tiefschlaf“ werden wir verhindern, dass der Info-Bus den Schulhof besetzen kann. Achtet auf Ankündigungen! Kommt zur Vorbereitung am Mittwoch, 23.4, um 14 Uhr ins JuZi, Bürgerstraße 48!

www.bundeswehr-wegtreten.org

Initiative Bundeswehr wegtreten! Göttingen
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Ergänzungen

Ein Bild

(muss ausgefüllt werden) 28.04.2008 - 17:38

Als eine erste Impression von heute Morgen hier ein Graffito das so direkt gegenüber der Einfahrt von der Wand auf den Schulhof schien.

Bilder

Foti 28.04.2008 - 17:40
Um den Bericht mit etwas Bildmaterial zu unterlegen, hier noch ein paar Fotos

weitere fotos

gibts nicht 28.04.2008 - 21:25
zum vergrößern anklicken

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Super — anarchist

ja.wohl. — bublik

Bundeswehr Tourdaten — nicht schnell am Drücker

steht da doch — bla