Guatemala: Polizisten verprügeln Polizisten

mao 26.04.2008 19:08 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Seit Wochen sorgt die dem Bürgermeister Alvaro Arzú unterstellte
Verkehrspolizei (PMT) von Guatemala-Stadt für Negativ-Schlagzeilen.
Gestern nahmen nun ueber 30 PMT-Beamten fünf Landespolizisten der
Policia Nacional Civil (PNC) als Geisel und vermöbelten sie auf offener
Straße.Die PNC-Beamten wollten einen PMT-Kollegen verhaften, weil dieser
einen Motorradfahrer anfuhr und leicht verletzte.
Guatemala: Polizisten verprügeln Polizisten

Seit Wochen sorgt die dem Bürgermeister Alvaro Arzú unterstellte
Verkehrspolizei (PMT) von Guatemala-Stadt für Negativ-Schlagzeilen.
Gestern nahmen nun ueber 30 PMT-Beamten fünf Landespolizisten der
Policia Nacional Civil (PNC) als Geisel und vermöbelten sie auf offener
Straße.Die PNC-Beamten wollten einen PMT-Kollegen verhaften, weil dieser
einen Motorradfahrer anfuhr und leicht verletzte.

Die dem rechten Bürgermeister und Ex-Präsidenten Alvaro Arzú
unterstellte Verkehrspolizei von Guatemala-Stadt kommt aus den
Negativ-Schlagzeilen nicht raus. Vor rund zwei Wochen vertrieben sie mit
äußerster Gewalt fliegende Händler vor dem Krankenhaus Roosevelt,
verprügelten Journalisten und wurden vorgestern von Straßenhändlern
wegen Amtmissbrauchs aus der Altstadt verjagd. Die Verkäufer riefen eine
PMT-freie Innenstadt aus und drohten jedem uniformierten
Rathausbeschäftigten Prügel an. Eine Streife der Verkehrspolizei wagte
sich gestern dennoch in die Zone 1 und fuhr versehentlich einen
Motorradfahrer an. Die herbeigerufene Landespolizisten wollten daraufhin
den Fahrer des Streifenwagens verhaften. Per Funk rief der PMT-Beifahrer
allerdings andere Kollegen um Hilfe. Binnen Minunten waren die fünf
Streifenpolizisten von rund 30 Verkehrspolizisten umringt, die ihren
Kollegen befreiten, die Landesbeamten als Geisel nahmen und sie nach
Strich und Faden vermöbelten. Ein Beamter musste ins Krankenhaus
gebracht werden, die anderen trugen leichtere Verletzungen davon und
erstatteten Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.

Bürgermeister Alvaro Arzú kommt nun weiter unter öffentlichen Druck, was
dem alten Haudegen aber kaum etwas ausmachen wird. Er gilt als äußerst
kritik-resistent. Erst vor wenigen Tagen kündigte er die Gründung einer
bewaffneten Spezialeinheit an, die das Rathaus vor Demonstranten
schützen soll. Es halten sich auch hartnäckig Gerüchte, wonach Beamte
der gemeindeeigenen Verkehrspolziei des Nächtens im Rahmen einer von
oben verordneten "sozialen Säuberung", Obdachlose, Straßenkinder,
Prostituierte, Transsexuelle und Stricher umbringen sollen.
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Ergänzungen

Chaos

mao 26.04.2008 - 22:37
so witzig die Meldung auch ist, macht sie mir doch etwas Sorgen. Ex-Praesident und aktueller Buergermeister von Guatemala-Stadt Alvaro Arzú versucht sich seine eigene Armee aufzubauen. Mit der Ankuendigung, nun auch ne bewaffnete Aufstandsbekaempfungseinheit aufzubauen laeuft Guatemala-Stadt die Gefahr, zu erleben, was in Venezuela Caracas am 11. April 2002 erlebt hat. Als Chavez geputsch und entfuehrt wurde, schossen Einheiten des rechten Buergermeisters auf demonstrierende Chavez-Anhaeger.
Guatemala hat eh ein bewaffnetes Ordnungsdurcheinander. Es gibt eine bewaffnete Landes-Polizei, eine bewaffnete Touristenpolizei, eine dem Verkehrsministerium unterstellte, bewaffnete Verkehrspolizei, nun auch noch eine dem Buergermeister unterstellte bewaffnete Verkehrspolizei und zudem ist tagtaeglich das Militaer mit bewaffneten Soldaten in den Strassen eingesetzt. Vielleichet schon fast verstaendlich, dass man sich da mal gegenseitig "auf die Fuesse tritt". ;-)
P.S.: Kann ein Admin vielleicht meinen Fehler ausbesern, und den doppelten Vorspann loeschen?

Gab es doch in Deutschland auch schon

I 26.04.2008 - 23:32
Allerdings traf es hier bisher nur Zivilpolizisten, die Opfer eines willkürlichen Angriffes ihrer Kollegen wurden.

Ein Beispiel:  http://de.indymedia.org/2002/11/34996.shtml

Peinlich

mao 26.04.2008 - 23:42
Die Abendzeitung berichtet gerade, dass Vizepraesident Rafael Espada versuchte den Buergermeister zu einer Stellungnahme auf zu fordern und nun wissen will, wie es zu der oeffentlichen Bullen-Keilerei kommen konnte. Solche Auseinandersetzungen sei uniformierten Kraeften unwuerdig, sagte Espada. Eine Reaktion Arzús steht noch aus.
 http://www.lahora.com.gt/notas.php?key=29625&fch=2008-04-26

neue Bilder

mao 26.04.2008 - 23:56
El Periodico berichtet, dass der Mann mit der blutigen Nase ein Obdachloser sei (was ich aufgrund seiner Kleidung kaum glauben kann), er jedenfalls den Streifenpolizisten zur Hilfe eilte und von der Verkehrspolizisten ebenfalls vermoebelt wurde.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 4 Kommentare

wie

geil 26.04.2008 - 19:21
is das denn?

Geil

Hans Wurst 26.04.2008 - 21:57
Super Typen.So was sollten sie in Deutschland auch mal machen,am besten wärend einer Demo,das wär bestimmt ne lustige grün-weiße Massenschlägerei

-

. 26.04.2008 - 22:05
endlich machen die bulln mal eine sache richtig....

nicht geil

hombre 26.04.2008 - 22:38
ich finde daran garnichts geil. es zeigt nur in welchem desolaten zustand dieses land ist.