[Trento/Trient] Demo NO TAV / Kein BBT
Demonstration gegen Hochgeschwindigkeitszug (TAV) in Trento/Trient.
Am Samstag, dem 19. April fand die erste Demonstration in Trento/Trient gegen den Bau einer Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie (TAV) zwischen Verona and Muenchen durch den Trentino-Suedtirol/Alto Adige statt.Die Demonstration wurde von selbsorganisierten Zusammenhaengen und Kommittees aus der Provinz organisiert. Das Ziel der Zusammenhaenge ist, dass die Bauarbeiten in Sued-Tirol (wie das BBT - Brenner Basis Tunnel / Bohren Betonieren Taeuschen) gestoppt werden, und in Trentino nicht mal anfangen.
Am Anfang der Demo waren mehrere hunderte Menchen, aber auf dem Weg schlossen sich viele Menchen, und am Ende waren es etwa 1000 Menschen.
Eine der Ziele der Demonstration war, die Menschen in Trentino ueber das Projekt zu informieren. Es gab bisher keine richtige Berichtstattung in den Medien, auch nicht von institutioneller Seite. Das Ergebnis war, dass trotz mehrerer Monate Informationsarbeit viele Leute ueber das Projekt noch nichts gehoert hatten, und sofort fragten, ob wir uns mit "Val di Susa" solidarisieren wollten. Mit der Demo ist das Thema oeffentlicher geworden und viele Leute mehr haben ueber das Projekt erfahren.
Auf der Demo wurden auch andere Probleme thematisiert, die mit der Zestoerung der Alpen in Beziehung stehen, wie zum Beispiel den Aufbau einer Militarbasis in Mattarello (5 Km von Trento/Trient), den Bau neuer Skibahnen in Folgariatal, oder das Projekt einer neuen Muellverbrennungsanlage in der Naehe von Trento.
Auch Leute aus anderen Orten, die von aehnlichen Projekten betroffen sind, waren dabei, wie eine Gruppe aus Val die Susa (Nord-West Italien), einem Tal, in dem seit vielen Jahren und mit Erfolg Aktive selbst-organisierten Widerstand gegen den TAV leisten, oder auch andere Zusammenhaenge, die gegen die Zestoerung ihrer Umgebung aktiv sind.
All diese sind Teil einer Koordinationsinitiative: dem Pakt fuer gegenseitige Hilfe (Patto di Mutuo Soccorso).
Auch AktivistInnen aus Baskenland kamen zur Demo. Sie hatten ueber den Widerstand gegen den TAV im Baskenland berichtet und den Kampf in Trentino begruesst.
Am Ende der Demonstration wurden mehrere Reden vor verschiedenen Gruppen gehalten. Alle hatten betonnt, dass gegen die Betonierung und Zestoerung der Umwelt und der Leben, der einzige Weg die Selbstorganisierung und das Vertrauen in unsere eigenen Kraefte und die Koordinierungsfaehigkeit sind.
Auf der Demo gab auch eine Erinnerung an den politischen Gefangenen Marco Camenisch, der seit mehreren Jahren in der Schweiz inhaftiert ist.
Mehr Infos ueber Marco gibt's unter:
- http://www.augenauf.ch/bs/archiv/mc/index.htm
- http://en.wikipedia.org/wiki/Marco_Camenisch
Die naechste Schritte sind jetzt:
- Weiter gegen den Bau des TAVs zu mobilisieren.
- Die Koordination zwischen den Kommitees zu verbessern und den Leuten helfen, die neue Gruppen aufbauen wollen.
- Horizontale Strukturen fuer eine langen Widerstand schaffen. Wenn die Bauarbeiten anfangen, ist die vorgesehene Dauer 30 Jahre.
- Alle Versuche, Bauarbeiten anzufangen, zu blockieren.
NO TAV, KEIN BBT !!!
BERGE, TAELER UND WASSER VERTEIDIGEN !!!
BETONIERUNG STOPPEN !!!
FREIHEIT FUER MARCO CAMENISCH !!!
Weitere Informationen ueber den Hochgeschwindigkeitszug und das BBT in deutscher Sprache:
Syntesis des TAV-Projektes:
http://www.stop-bbt.it/documenti/x_dossier_notav_sintesi_de.pdf
Suedtirolesiche Buergerinitiative gegen den Aufbau des BBTs:
http://www.stop-bbt.it
Transinitiative Suedtirol-Sudtirolo (mit vielen Infos):
http://tis.ines.org
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
@ BKA und Co. können...
Dazu eine lustige Anekdote: Vo ein paar Jahren haben wir in R. (Mittelitalien) in einem Wohnblockquartier ein leerstehendes Haus besetzt, um 4 Uhr morgens. Dabei haben wir jede Menge Lärm gemacht. Von all den tausend BewohnerInnen des Quartiers hat niemand die Polizei gerufen, obwohl wir schweissten, schmiedeten, hämmerten und Transparente auf die Strasse hängten. Eine Streife hat dann um 10 Uhr die Besetzung entdeckt. Sehr spät, wenn man bedenkt, dass "unser" Haus nicht nur neben einem grossen Wohnblock, sondern sogar gegenüber des Gerichtsgebäudes lag!
Personennamen werden in Italien immer von den Zeitungen abgedruckt, auch bei klitzekleinen Vergehen, wegen Nichtigkeiten, und auch sonst. Es gibt keinen Anonymitätsschutz, und auch keine falsche Diskretion. Das hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile überwiegen jedoch, sogar für die Kriminalisierten. Italien ist eine Gesellschaft, wo die Anonymität nicht normal ist, wo man sich nicht verstecken muss.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
BKA &Co können
Warum sind die jetzt dagegen?
Wie hieß es noch gleich?
Ah, jetzt hab ichs : Tourismus!
Selbiger dürfte deutlich mehr Probleme bereiten als alle anderen Faktoren zusammen.
Und nur weil der Tourismus in der Gegend eine heilige Kuh ist wird nix dagegen unternommen.
Die Waren- und Verkehrsströme in der Richtung gibts doch sowieso, wenn die dann unter die Erde/ auf die Schiene kommen ist das doch nur gut.