Berlin: Straßenfest Ecke Rigaer/Liebig

x 21.04.2008 12:18 Themen: Freiräume
Anlässlich der Internationalen Aktionstage für Squats und autonome Räume am 11. und 12. April 2008

Am Samstag den 12. April wurde in Berlin-Friedrichshain an der Kreuzung von Liebigstrasse und Rigaerstrasse ein Straßenfest veranstaltet. Es stand im Zusammenhang der Internationalen Aktionstage für besetzte Häuser und autonome Räume, anlässlich derer zahlreiche Aktionen in Europa weltweit stattgefunden haben. Für diese öffentliche Veranstaltung wurde die genannte Kreuzung für einen Tag besetzt und von unterschiedlichen (Haus-)Projekten und Einzelpersonen genutzt um Informationen auszutauschen und zusammen zu feiern.
Trotz einiger Nervereien seitens der Bullen konnte durch das kurzfristig organisierte Straßenfest bis ungefähr sechs Uhr abends die Liebigstrasse blockiert werden. Sogar einige der umliegenden Strassen wurden von den Bullen gesperrt. Die Atmosphäre war insgesamt entspannt, es gab Infotische von unterschiedlichen Hausprojekten und Livemusik vom Balkon und auf der Strasse. Zwischendurch wurde immer wieder das PiratInnenradio eingeschaltet, das extra für die Aktionstage in Berlin eingerichtet worden war und die aktuellen Infos sowie Beiträge aus unterschiedlichsten Projekten und verschiedenen Ländern sendete. Einige Leute hatten Kuchen mitgebracht, andere schrieben mit Kreide “Botschaften” an die Bullen auf die Straße und Kinder übten sich im Werfen auf einen Turm aus Dosen mit dem Bild von S.Beulker (Eigentümer der Rigaer 94 und Liebig14) drauf.

Um ca. 18.20 Uhr versuchten die Bullen die Strasse zu räumen indem sie Möbel von dort auf den Gehweg schleppten und Leute von der Straße runter drängten. Kurz darauf begannen einige Leute immer wieder kleine Ausflüge auf die jeweils andere Straßenseite zu machen um FreundInnen zu treffen. Für die Bullen führte das zu einiger Frustration, da sie erfolglos versuchten Leute daran zu hindern, die Straße zu überqueren, was jedoch nur darin endete, dass sie stupide hinter ihnen hin und her rannten. Etwas später wurde ihre Taktik aggressiver und die Situation begann zu eskalieren, als sie anlässlich eines Slayer Songs versuchten in die Liebig14, Quelle dieser zu lauten und ungeliebten Musik, einzudringen. Sie schubsten Leute zur Seite und hämmerten gegen die Tür, aber die Musik wurde leiser gemacht und sie zogen erst mal wieder ab. Eine Stunde später gelang es ihnen in den Eingangsbereich des Hauses zu gelangen, jedoch konnten sie rechtzeitig am weitergehen gehindert werden. Nachts um halb drei wurde dann noch eine Bullenwanne, die an der Kreuzung geparkt hatte, mit etwa 15 Farbbomben attackiert – ein schöner Abschluss für das Straßenfest und eine erfolgreiche Woche mit Aktionen für Freiräume. Oder vielleicht ein guter Start in die kommende Woche......

Mit dem Straßenfest ist es gelungen für einen Tag einen autonomen Raum zu beanspruchen. Dabei ist natürlich wichtig, dass die Party unangemeldet war und geblieben ist. Wenn wir für autonome Räume kämpfen, dann können wir nicht vorher um Erlaubnis fragen, wenn wir einen Ort besetzen wollen! Wir müssen selbst die richtigen Orte finden und die Räume definieren und gleichzeitig diejenigen Orte verteidigen, die es schon geschaffen worden sind!

Wir Bleiben Alle!
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Ergänzungen

Operation gelungen-Patient tot!

baba 27.04.2008 - 20:59
.....kann man das nennen oder ein Schrecken ohne Ende oderoderoder! Ziel der Sache war es (so schreibst du), den Umkreis einzubeziehen und dem "Fest" überhaupt einen Sinn zu geben (A.d.A.)? Tor verfehlt, Zweck nicht erfüllt, Verloren!
Vielleicht sollte mal über eine Änderung der Strategie nachdenken, wenn man sich Kraft und Unterstützung/ Solidarität aus der Nachbarschaft erhofft? Sofa auf die Straße gestellt und Kids mit Bällen auf dieses Beulkerfoto zielen lassen, das zieht halt niemanden an.
Vorschläge: Sich Partner suchen und aufhören, sich nur mit sich zu beschäftigen!
Lasst das Altersheim aus der Liebigstraße nen Infotisch machen, fragt die Bäckerei, ob Sie dabei ist, dann gibts da noch die Kitas, die Schule, Kneipen, die Platte!
Interessiert euch für die Meinung eurer Nachbarn, indem Angebote gemacht werden, die EINLADEND sind. Man darf sich von der Idee verabschieden, dass ne geile Mucke und Bier jede Zielgruppe anlockt, denn mehr war nich zu hören und zu sehen... (oben ist ja schon sehr plastisch beschrieben, wie man das "Straßenfest" so wahrgenommen hat, sowohl von innen als auch von außen [der Artikel spricht ja auch für sich]) Nicht ein Mensch, der das Ganze durch Zufall beobachtet hat, wäre auf die Idee gekommen, dass hinter dem "Fest" ein großer politischer Gedanke stehen könnte!
Wenn nich bald ein Sinneswandel passiert, dann ist es nicht der Kapitalimus, der von innen zu faulen beginnt, sondern dann faulen ganz andere Aktionen.....

Ein kurzes Video

gefunden 10.05.2008 - 14:14
findet sich auf Youtube unter  http://www.youtube.com/watch?v=sUr74XiWOQc. Darauf deutlich zu sehen wie die Bullen das Fest auflösen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Szenesumpf — ...............

@Szenesumpf — Passant

häuserszene — althausi

@althausi — auch schon älter

blub — Mensch aus Hohenschönhausen

@althausi — fx

gähn — muuuah

@althausi — dd-autonom

An den Frager — Antifa

War doch großartig.... — weitermachen.....

denn wir wollen gewinnen — AllBlacks

Hä? — Manwe