Ladenschluss für Thor Steinar & Co Teil 2

luna 18.04.2008 08:12 Themen: Antifa
Am Allee Center in Leipzig-Grünau fand am Donnerstag, 17.4.2008 die 2. Kundgebung im Rahmen der Aktionstage gegen Thor Steinar und Co statt.
Rund 60 Leute waren dem Aufruf des "Ladenschluss"-Bündnisses gefolgt.
Leipzig-Grünau gilt als Schwerpunktgebiet rechter Aktivitäten – Schmiererein, Aufkleber und tätliche Angriffe zeugen davon. Erst am vergangenen Wochenende gab es im Stadtteil eine Demonstration "Her mit der bunten Vielfalt – Für ein Alternatives Jugendzentrum in Grünau". Das Domizil der jungen Leute von der "Bunten Platte" wurde im Herbst letzten Jahres vom Vermieter gekündigt, weil Nazis das Haus immer wieder angriffen. Um die "deutsche Ruhe" wieder herzustellen wurden die Opfer rechter Angriffe verbannt.

Am Rande der Kundgebung, die sich gegen den Verkauf von Thor Steinar im Laden "Boombastic" im Allee Center richtete, sammelten sich alsbald der rechten Szene zuzuordnende Personen. Zu tätlichen Angriffen ihrerseits kam es nicht. Nach der einstündigen Veranstaltung begaben sich die TeilnehmerInnen gemeinsam und von der Polizei begleitet zur Straßenbahnhaltestelle. Fazit: Grünau bleibt ein unangenehmes Pflaster. Organisierte Nazis, Biertrinker, die Naziparolen nachgröhlen und per Handy Landser-Musik abspielen – ergeben eine bedenkliche Szenerie.
Das Ladenschluss-Bündnis unterstützt die Forderung der "Bunten Platte" nach einem Alternativen Jugendzentrum in Grünau, das Zentrum einer antifaschistischen, bunten Kultur im Stadtteil sein könnte. In Richtung des "Boombastic" wurde die Forderung bekräftigt, Thor Steinar aus dem Sortiment zu verbannen: wer die politische Aufladung dieser Marke ignoriert, ignoriert damit auch die Gefährlichkeit rechter Ideologien.

Weitere Termine:
> 18.4.2008, 17 - 18:00: Kundgebung in der Reichsstraße/ Böttchergasse, Höhe Miss Liberty
> 19.4.2008, 14 - 18:00: Beat up - Tönsberg down vol. 3 , Brühl/ Hallisches Tor
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Online-Versand

CTRL-Z 18.04.2008 - 15:47

Wenn es die Läden nicht mehr gibt, wird der Handel sicher im Internet weitergehen, denke ich.
Wie soll das dann "blockiert" werden ? Den Provider wird es nicht interessieren, wenn der Online-Shop nicht gegen geltendes Recht verstößt.
Das Mensch aber in der nähe von N-Läden auch an Infos kommen kann, wenn die da einkaufen und wer da einkauft, sich trifft, etc. ist auch nicht so unwichtig.
Diese Chance verschwindet dann auch mit den Läden.

Alles, was öffentlich verdrängt wird, taucht im Untergrund in anderer Form wieder auf und es ist egal, was oder wer es ist.
Das gilt für ALLE !

Ich find das auch nicht ok, dass es die Läden gibt, aber einfach nur weg-blockieren ist nicht besser, als das was dieser dumme deutsche Staat macht. Es fehlen mir die Lösungsansätze, wie z.B. die "Kunden" überzeugt werden können, dort nicht einzukaufen usw.

Jemanden dazu zu bringen, etwas freiwillig zu tun, ist meiner Meinung nach ein guter Ansatz und ein guter Weg, wenn etwas grundlegend verändert werden soll.
Die Läden schlißen dann ja auch von allein, wenn keiner mehr etwas kauft ;-)

... naja, nur mal so zum Nachdenken.

@ Ctrl Z

SchallundRauch 18.04.2008 - 17:52
Liebe/r VorposterIn,

sicher hast du nicht Unrecht damit, dass das "Blockieren" allein von Läden, die rechte Modelabels vertreiben, rechtem Lifestyle keinen Riegel vorschieben wird. Allerdings hast du selbst ja auch schon die Gründe FÜR Aktionen gegen solche Läden genannt: Es sind Anlaufpunkte für Neonazis, solche die es werden wollen oder jene, die das Ganze einfach "cool" finden. Und damit ist jeder laufende rechte Modeladen ein potentieller Beitrag, rechten Lifestyle fester in der Öffentlichkeit zu verankern. KundInnen solcher Läden zu "überzeugen" dort nicht zu kaufen, kann letztlich nur so geschehen, dass darüber aufgeklärt wird, dass solche Läden und Labels eben NICHT unpolitisch sind. Solcherlei Aufklärungskampagnen müssen sich an die breite Öffentlichkeit richten um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was solche Lokalitäten also sind. Das ist natürlich kein Mittel, überzeugte Neonazis vom Kauf dieser Klamotten oder gar von ihrer menschenverachtenden Einstellung abzubringen - aber wer lässt sich schon so ohne Weiteres von seinen Überzeugungen abbringen?
Aber letztlich reicht es doch schon, diese Läden um ihre "Laufkundschaft" zu bringen, denn soviel Geld werden ja auch Neonazis nicht haben, dass mal eben an jeder Ecke ein gewinnbringendes Geschäft zustande kommt. Eventuelle Zusatzkosten für diese Läden gibt es ja auch immer mal wieder, und die wollen auch finanziert sein ;-)

lG und für eine angenehme Diskussionskultur,

SchallundRauch