Begrüßung: "Zug der Erinnerung" in Berlin/Lbg
Eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Aktivitäten rund um den "Zug der Erinnerung" und seine Stationen in Berlin - Protest-Kundgebung am Brandenburger Tor, Kerzen am Potsdamer Platz, Antifa-Kundgebung in Lichtenberg
Gedenkkundgebung und Begrüßung des Zuges der Erinnerung am Bahnhof Lichtenberg
Gestern, am 15. April, fuhr der „Zug der Erinnerung“ in den Bahnhof Lichtenberg ein. Um 17 Uhr fand aus diesem Anlass am Haupteingang des Bahnhof eine Kundgebung mit ca 50 Personen zum Gedenken an die Deportierten und zur Begrüßung des Zuges statt. Flyer und Redebeiträge sollten auf den Zug und das Anliegen der Initiative „Zug der Erinnerung“ Berlin hinweisen. In den Redebeiträgen wurde weiterhin die Arbeit der lokalen Antifa-Gruppen vorgestellt und auf die Verstrickungen der Reichsbahn mit dem "Arbeitserziehungslager" Wuhlheide in Lichtenberg, während des Nationalsozialismus hingewiesen.
Nazistörversuche
Bereits gegen 16 Uhr erreichte eine Gruppe von Neonazis den Bahnsteig, auf dem der "Zug der Erinnerung" steht. Ein organisierter Kameradschaftsaktivist war dabei mit einem Knüppel ausgerüstet. Dieser und andere Anwesende gehören zum Publikum des Lichtenberger "Sportjugendklubs", der akzeptierende Jugendarbeit mit Neonazis macht. Eine weitere Gruppe Neonazis versammelte sich nach und nach im Internetcafé gegenüber der Kundgebung und versuchte Versammlungsteilnehmer zu fotografieren. Zu dieser Gruppe gehörten die Lichtenberger Neonazis David Gudra, David Jäckel, Alexander Basil, Sebastian Zehlecke und Stefanie Piehl, die für einen Großteil der Lichtenberger Naziaktivitäten verantwortlich sind. Bei einem Versuch Jäckels, sich der Kundgebung zu nähern, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Neonazis und Antifaschisten, die von der Polizei getrennt wurde.
Zehntausende Berliner kommen auf die Bahnhöfe des Gedenken
Zug der Erinnerung im Ostbahnhof empfangen / 4646 Gedenkkerzen vor der Bahnzentrale angezündet
Bereits am ersten Tag des Zugaufenthalts kamen über 10.000 Berliner auf den Ostbahnhof. Es bildeten sich lange Schlangen, in denen die Menschen bis zu drei Stunden warteten. "Dies ist eine stumme Demonstration, dass man uns das Gedenken nicht verbieten kann und dass auch Behinderungen nichts nutzen!" sagten zahlreiche Besucher. Sie brachten Blumen und Andenken an die Deportierten an den Zug, der innerhalb weniger Stunden mit Lebenszeugnissen gefüllt war. Dazu gehört ein kleiner Kinderkoffer mit Spielzeug und einem Kinderbuch darin, den die Erben den Initiatoren des "Zugs der Erinnerung" übereigneten.
Die Ausstellung auf dem Ostbahnhof war am Sonntag um 12:00 Uhr mit Ansprachen eines Deportationsopfers, des Bezirksbürgermeisters und des Vereins eröffnet worden. "Ich hatte die zweifelhafte Ehre mit der Reichsbahn insgesamt viermal verschleppt zu werden!" sagte Herbert Shenkmann. "Als kleiner Junge zuerst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz und dann in ein Außenlager des KZ Buchenwald. Befreit wurde ich dann durch US-Truppen auf dem vierten und letzten Transport. Diese Deportationen sind unvergessen."
Im laufe des Sonntags kamen mehrere Bundestagsabgeordnete an den Zug, um ihre Unterstützung auszudrücken. Dazu gehörte das Mitglied des Verkehrsausschusses Winfried Hermann. Auch Wolfgang Tiefensee besuchte die Ausstellung. Der Bundesverkehrsminister hatte die DB AG in den letzten Tagen mehrfach aufgefordert, ihren Widerstand aufzugeben.
800 Menschen beim Mahngang für die ermordeten Kinder und Jugendlichen aus Berlin
Am Vorabend der Ankunft des Zugesstellten etwa 800 Demonstranten vor der Konzernzentrale der DB AG Kerzen mit Namen der Berliner Opfer auf. In einer bewegenden Ansprache erinnerte Dr.Nathan Durst, Klinischer Direktor des psychosozialen Zentrums für Überlebnde der Shoah (AMCHA), an seine beiden Schwestern Fanny und Jenny aus Berlin. Sie kehrten von den Todestransporten nach Auschwitz nicht zurück. Für den Zentralrat der Juden sprach dessen Generalsekretär Stephan Kramer (ausführlicher Bericht)
Wegen der hohen Medienaufmerksamkeit und des enormen Andrangs wird die Ausstellung im "Zug der Erinnerung" ab sofort bis 22:00 Uhr geöffnet sein.
Weitere Stationen in Berlin: 15.-16. April in Berlin Lichtenberg, 17.-18. April in Berlin Schöneweide, 19.-20. April in Berlin Westhafen/Putlitzbrücke, 21.-22. April in Berlin Grunewald
Der Halt in Lichtenberg soll das antifaschistische und zivilgesellschaftliche Engagement gegen die lokale Neonazi-Szene in der Region unterstützen.
Weitere Infos unter:
http://www.zugnachberlin.de
http://www.antifa-pberg.de.vu
mit freundlicher Unterstützung der FDJ-Berlin
http://www.fdj.de
Antifa-Gruppen in Lichtenberg
http://www.ah.antifa.de
http://www.lichtenberg.antifa.de.vu
Informationen zu Neonazis im Bezirk:
Rechercheinfo: http://de.indymedia.org/2008/02/206916.shtml
Sportjugendklub: http://de.indymedia.org/2008/03/209428.shtml
Gestern, am 15. April, fuhr der „Zug der Erinnerung“ in den Bahnhof Lichtenberg ein. Um 17 Uhr fand aus diesem Anlass am Haupteingang des Bahnhof eine Kundgebung mit ca 50 Personen zum Gedenken an die Deportierten und zur Begrüßung des Zuges statt. Flyer und Redebeiträge sollten auf den Zug und das Anliegen der Initiative „Zug der Erinnerung“ Berlin hinweisen. In den Redebeiträgen wurde weiterhin die Arbeit der lokalen Antifa-Gruppen vorgestellt und auf die Verstrickungen der Reichsbahn mit dem "Arbeitserziehungslager" Wuhlheide in Lichtenberg, während des Nationalsozialismus hingewiesen.
Nazistörversuche
Bereits gegen 16 Uhr erreichte eine Gruppe von Neonazis den Bahnsteig, auf dem der "Zug der Erinnerung" steht. Ein organisierter Kameradschaftsaktivist war dabei mit einem Knüppel ausgerüstet. Dieser und andere Anwesende gehören zum Publikum des Lichtenberger "Sportjugendklubs", der akzeptierende Jugendarbeit mit Neonazis macht. Eine weitere Gruppe Neonazis versammelte sich nach und nach im Internetcafé gegenüber der Kundgebung und versuchte Versammlungsteilnehmer zu fotografieren. Zu dieser Gruppe gehörten die Lichtenberger Neonazis David Gudra, David Jäckel, Alexander Basil, Sebastian Zehlecke und Stefanie Piehl, die für einen Großteil der Lichtenberger Naziaktivitäten verantwortlich sind. Bei einem Versuch Jäckels, sich der Kundgebung zu nähern, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Neonazis und Antifaschisten, die von der Polizei getrennt wurde.
Zehntausende Berliner kommen auf die Bahnhöfe des Gedenken
Zug der Erinnerung im Ostbahnhof empfangen / 4646 Gedenkkerzen vor der Bahnzentrale angezündet
Bereits am ersten Tag des Zugaufenthalts kamen über 10.000 Berliner auf den Ostbahnhof. Es bildeten sich lange Schlangen, in denen die Menschen bis zu drei Stunden warteten. "Dies ist eine stumme Demonstration, dass man uns das Gedenken nicht verbieten kann und dass auch Behinderungen nichts nutzen!" sagten zahlreiche Besucher. Sie brachten Blumen und Andenken an die Deportierten an den Zug, der innerhalb weniger Stunden mit Lebenszeugnissen gefüllt war. Dazu gehört ein kleiner Kinderkoffer mit Spielzeug und einem Kinderbuch darin, den die Erben den Initiatoren des "Zugs der Erinnerung" übereigneten.
Die Ausstellung auf dem Ostbahnhof war am Sonntag um 12:00 Uhr mit Ansprachen eines Deportationsopfers, des Bezirksbürgermeisters und des Vereins eröffnet worden. "Ich hatte die zweifelhafte Ehre mit der Reichsbahn insgesamt viermal verschleppt zu werden!" sagte Herbert Shenkmann. "Als kleiner Junge zuerst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz und dann in ein Außenlager des KZ Buchenwald. Befreit wurde ich dann durch US-Truppen auf dem vierten und letzten Transport. Diese Deportationen sind unvergessen."
Im laufe des Sonntags kamen mehrere Bundestagsabgeordnete an den Zug, um ihre Unterstützung auszudrücken. Dazu gehörte das Mitglied des Verkehrsausschusses Winfried Hermann. Auch Wolfgang Tiefensee besuchte die Ausstellung. Der Bundesverkehrsminister hatte die DB AG in den letzten Tagen mehrfach aufgefordert, ihren Widerstand aufzugeben.
800 Menschen beim Mahngang für die ermordeten Kinder und Jugendlichen aus Berlin
Am Vorabend der Ankunft des Zugesstellten etwa 800 Demonstranten vor der Konzernzentrale der DB AG Kerzen mit Namen der Berliner Opfer auf. In einer bewegenden Ansprache erinnerte Dr.Nathan Durst, Klinischer Direktor des psychosozialen Zentrums für Überlebnde der Shoah (AMCHA), an seine beiden Schwestern Fanny und Jenny aus Berlin. Sie kehrten von den Todestransporten nach Auschwitz nicht zurück. Für den Zentralrat der Juden sprach dessen Generalsekretär Stephan Kramer (ausführlicher Bericht)
Wegen der hohen Medienaufmerksamkeit und des enormen Andrangs wird die Ausstellung im "Zug der Erinnerung" ab sofort bis 22:00 Uhr geöffnet sein.
Weitere Stationen in Berlin: 15.-16. April in Berlin Lichtenberg, 17.-18. April in Berlin Schöneweide, 19.-20. April in Berlin Westhafen/Putlitzbrücke, 21.-22. April in Berlin Grunewald
Der Halt in Lichtenberg soll das antifaschistische und zivilgesellschaftliche Engagement gegen die lokale Neonazi-Szene in der Region unterstützen.
Weitere Infos unter:
http://www.zugnachberlin.de
http://www.antifa-pberg.de.vu
mit freundlicher Unterstützung der FDJ-Berlin
http://www.fdj.de
Antifa-Gruppen in Lichtenberg
http://www.ah.antifa.de
http://www.lichtenberg.antifa.de.vu
Informationen zu Neonazis im Bezirk:
Rechercheinfo: http://de.indymedia.org/2008/02/206916.shtml
Sportjugendklub: http://de.indymedia.org/2008/03/209428.shtml
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Weitere Naziaktionen am Sonntag
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Mit volksverhetzenden Ausrufen hat gestern Abend gegen 21 Uhr 10 auf dem Potsdamer Platz ein 17-Jähriger das Ende der Kundgebung zur Wanderausstellung „Zug der Erinnerung“ gestört. Der jugendliche Iraker, der in Begleitung zweier Freunde war, stieß plötzlich und für alle hörbar gegen Juden gerichtete Beleidigungen aus. In der Nähe befindliche Polizeibeamte hielten die drei sofort an und brachten sie in einen Gruppenwagen. Nach seinen eigenen Angaben, die von einem Zeugen bestätigt wurden, hatte nur der 17-Jährige herumgebrüllt. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung und Beleidigung gegen ihn ein. Der Veranstalter stellte Strafantrag.
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Aufenthalte zu kurz
sooo
schlecht wiederum daran ist wenn sich in den schulklassen nazis befinden.
es muss wohl in mehreren stationen auch schulklassen mit Nazis in dem zug gewesen sein die echt unschöne kommentare von sich gegeben haben.
ansonsten ist der zug eine prima idee.