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Ladenschluss für Thor Steinar und Co

luna 15.04.2008 08:59
Offensive antifaschistische und zivilgesellschaftliche Proteste gegen die Etablierung des "Tönsberg", einer Filiale der in Nazi-Kreisen beliebten Bekleidungsmarke Thor-Steinar, haben in Leipzig seit September 2007 erheblich dazu beigetragen, dass der Vermieter des Hauses in der Richard-Wagner-Straße eine Räumungsklage eingereicht hat. Doch Marken wie Thor Steinar werden auch in anderen "Streetwear"-Läden verkauft.
Die konkrete Marke Thor Steinar und die Versuche der Herstellerfirma entsprechende Ladenlokale in bester Innenstadtlage einzurichten, verweisen auf die neue Strategie rechter Zusammenhänge in die "Mitte der Gesellschaft" vorzustoßen. Marken wie Thor Steinar, deren neustes Spaltprodukt Eric & sons oder Consdaple sollen unpolitischen oder sich diffus rechts verortenden jungen Leuten zu einem Identitäts- und Szene-Zugehörigkeitsgefühl verhelfen, Runen-Symboliken oder subtile Anspielungen auf nationalsozialistische Organisationen bilden den Link zu Geschichtsrevisionismus, Nationalismus und Rassismus.

Ein gemeinsamer Lifestyle gehört integral zu organisierten rechten Strukturen, die in letzter Zeit auch in Leipzig zu neuer Stärke kommen konnten. Dies zeigen nicht zuletzt die Bilder von der Demonstration der so genannten "Freien Kräfte" am 12.1.2008 in Leipzig. Das gemeinsame Outfit ist eine Art identitärer Basis der Nazis, gewalttätige Aktionen und menschenverachtende Propaganda sind der nächste Schritt. Kleidung und Codes sind also ein nicht irrelevanter Teil der rechten Bewegung. Es lohnt sich daher weiter offensiv gegen die Etablierung rechten Lifestyles vorzugehen.

Thor Steinar & Co werden nicht nur im "Tönsberg verkauft", sondern sind auch im Sortiment anderer Leipziger Läden, wie dem Miss Liberty und Mc Trend in der Leipziger Innenstadt oder im Boombastic im Grünauer Alleecenter, zu finden.
Mit einer möglichen Räumung des "Tönsberg" ist das Problem also noch lange nicht aus der Welt. Eine wachsende und immer aggressiver auftretende Naziszene und rassistisches und nationalistisches Denken in der "Mitte" bilden zudem den weiterreichenden gesellschaftlichen Kontext der sich weltoffenen und aufgeklärt gebenden Stadt Leipzig.

Das "Bündnis Ladenschluss" ruft zu Aktionstagen gegen den Verkauf von Nazikleidung auf:

17.4.2008, 17 - 18:00 Kundgebung am Allee Center, Grünau
18.4.2008, 17 - 18:00 Kundgebung in der Reichsstr. Höhe Miss Liberty Innenstadt
19.4.2008, 14 - 18:00, Brühl/ Hallisches Tor - nahe des “Tönsberg”: Beat up - Tönsberg down vol. 3

mögliche weitere Aktionen werden kurzfristig bekann gegeben.
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Ergänzungen

Baumkolpes Haarinklandukt

Jakob-Sabrina 15.04.2008 - 10:53
"Nazikleidung"..was ein Jargon wieder.
Wenn die herstellende Firma sich offenkundig dazu bekennt für Nazis zu produzieren und/oder
deren Einnahmen in die rechte Szene fließen, kann man von Kleidung für Nazis reden aber alles andere is Bullshit oder streckt dein Hemd manchmal den rechten Arm?

genau so

abc 15.04.2008 - 18:16
"Wenn die herstellende Firma sich offenkundig dazu bekennt für Nazis zu produzieren und/oder
deren Einnahmen in die rechte Szene fließen, kann man von Kleidung für Nazis reden aber alles andere is Bullshit"
Ja genau! Und hui, genau das ist der Fall bei Thor Steinar von Mediatex (Uwe Meusel und Axel Kopelke). Die Inhaber der Marke „Mediatex GmbH“ wollen sich nicht öffentlich politisch positionieren, jedoch kann Axel Kopelke von lokalen linken Gruppierungen sowie dem Verfassungsschutz Kontakte zur rechten Szene bestätigt werden. So hat er unter anderem Kontakt zum Neonazikader und V-Mann Carsten Szczepanski und war Teilnehmer an NPD-Veranstaltungen, sowie rechten Liederabenden und völkischen Sonnenwendfeiern. Weiterhin ist zu verzeichnen, dass Axel Kopelke seit dem Jahr 1997 Inhaber des „Explosiv“ in Königswusterhausen ist. Dieser Laden, der nicht nur rechte Marken vertreibt und rechten SchülerInnen Praktika anbietet, ist in Königs Wusterhausen ein Treffpunkt rechtsextremer Jugendlicher.
 http://www.stop-thorsteinar.de.vu
 http://www.stopthorsteinar.tk

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