Bericht zur RTS-Party am 12.04 in Darmstadt

Kampagne für ein AZ in Darmstadt 13.04.2008 20:27 Themen: Antifa Freiräume Repression
Am Samstag, den 12.04. fand auf dem Friedensplatz in Darmstadt eine spontane Feier als Startschuss der „Kampagne für ein autonomes Zentrum in Darmstadt“ statt, an der sich im Laufe des Abends bis zu 200 Personen beteiligten. Gegen 1 Uhr wurde die Veranstaltung von der Polizei gewaltsam aufgelöst.
Ab 22 Uhr versammelten sich die Teilnehmenden um das Denkmal am Friedensplatz, um ihrem Wunsch nach einem selbstverwalteten und autonomen Zentrum Ausdruck zu verleihen. Die Stimmung war ausgelassen, vorbeikommende Passanten äußerten sich positiv.
Trotz der unmittelbaren Nähe zum Polizeirevier dauerte es etwa anderthalb Stunden, bis eine Polizeistreife die unangemeldete Veranstaltung zum ersten Mal observierte.
Die Polizei erschien kurz nach 24 Uhr auf dem Platz, aufgrund einer Beschwerde wegen Ruhestörung.
Etwa eine halbe Stunde später fuhren fünf voll besetzte Einsatzwägen inklusive Hundeführer auf, um die Party zu beenden und die bereits abgebaute Musik-Anlage zu beschlagnahmen.
Da die Anlage jedoch schon Richtung Herrengarten gefahren wurde, nahm die Polizei, begleitet von den verbliebenen Party-BesucherInnen, die Verfolgung auf.
Auf dem Karolinenplatz rasten die Einsatzwägen ohne Licht und auf nassem Kopfsteinpflaster auf die herumstehen Menschen zu und trieb sie so über den Platz, wobei mehrere Menschen beinahe von den Autos angefahren worden wären.
Am Rande des Karolinenplatz kam es zu Personalienfestellungen, Schlagstockeinsätzen und massiven Beleidigungen der BesucherInnen durch die Vollstreckungsbeamten (O-Ton: „Ey, ihr Wichser, wir kriegen euch alle!“, „Verpisst euch, ihr Drecksäue!“ usw.)
Außerdem kam es zu zwei Festnahmen von BesucherInnen, bei denen als Begründung angegeben wurde, zuvor Platzverweise erteilt zu haben, welche es bis dahin definitiv nicht gab. Der Lautsprecherwagen konnte trotz völlig überzogenem Polizeieinsatz nicht sichergestellt werden.
Diese völlig übertriebene und destruktive Auflösung der Party und Kriminalisierung der Teilnehmenden verstärkt für uns die Notwendigkeit, selbstverwaltete Lebensräume einzufordern und zu verteidigen.
Die „ Kampagne für ein autonomes Zentrum in Darmstadt“ hat ein Konzept mit Forderungen sowie Vorschlägen für ein neues autonomes und selbstverwaltetes Zentrum erstellt, dass in wenigen Tagen an Politik und Presse übergeben werden wird.

Desweiteren kündigt die Kampagne an, in naher Zukunft auf das repressive Vorgehen der Polizei am Samstag Abend politisch zu reagieren.

Diese erste Aktion der Kampagne fand im Rahmen der internationalen Aktionstage für „selbstverwaltete Zentren, autonome Freiräume und besetzte Häuser“ am 11. und 12. April statt. Auch in Darmstadt gab es an diesem Wochenende vielfältige und kreative Aktionen, wie zum Beispiel Informationen und parodierende Spiele zum Thema Polizeigewalt, Wasserschlachten auf öffentlichen Plätzen, Überwachungskamera-Anbetungen zur Thematisierung der zunehmenden Überwachung von Innenstädten, eine Stadtrallye zur alternativen Stadtverschönerung und Umgestaltung sowie einen Fahrrad – Flash – Mob.
Anlass zu diesen Aktionstagen ist die weltweit zunehmende und schleichende Bedrohung und Zerstörung der noch bestehenden autonomen Zentren und anderer Freiräume sowie die Kriminalisierung von AktivistInnen, welche Alternativen abseits des Mainstreams entwickeln und leben wollen.
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Ergänzungen

Auch in WI

xyz 14.04.2008 - 18:28
wurden Autonome Freiräume gefordert.
So kann man(n) an so manchem Berufsschulzentrum in Wiesbaden Forderungen nach einem selbstverwalteten Autonomen Freiraum erkennen :=)

Für Autonome Freiräume!
Nazis smashen!

burn echo

burn 15.04.2008 - 10:08
Hier der von Lügen überfüllte Presseartikel vom Schundblatt "Darmstädter Echo"

Einsatz gegen autonome Szene

Punker: Kritik wegen überzogener Reaktion – Polizei weist Vorwürfe zurück: Ruhestörung


Zwischen 70 und 200 Angehörige der autonomen Jugendszene haben am Wochenende in Darmstadt für ein „autonomes Zentrum“ demonstriert. Dabei kam es in der Nacht zum Sonntag wegen Ruhestörung zu einem größeren Polizeieinsatz. Zwei junge Teilnehmer wurden vorübergehend festgenommen.

Die „Kampagne für ein autonomes Zentrum in Darmstadt“ bezeichnete den Polizeieinsatz gestern als gewaltsam. Es seien Schlagstöcke eingesetzt und Teilnehmer beleidigt worden. Polizeiwagen seien mit ausgeschalteten Scheinwerfern in die Menge gefahren. Polizeisprecher Ferdinand Derigs wies diese Darstellung zurück. Schlagstöcke seien nicht verwendet worden. „Unsere Leute sind geschult genug, die beleidigen niemanden.“ Völlig absurd sei die Vorstellung, Streifenwagen würden unbeleuchtet in eine Menschenmenge fahren. Bei der Polizei sei auch keine Beschwerde eingegangen. Sollten Teilnehmer sich über Schlagstockeinsätze oder andere Übergriffe beschweren wollen, „bitten wir sie, sich zu melden. Wir werden dann Ermittlungen aufnehmen.“

Schon am Freitag Abend war es am Luisenplatz zu einer sogenannten Sparkassenparty gekommen, bei der Punker sich zunächst vor der Sparkasse und vor dem Hessischen Rundfunk versammelt hätten. Diese Ansammlung habe sich schon früh aufgelöst. Ein Teilnehmer habe allerdings den Eingang zur Postbank beschädigt. Seine Personalien seien sichergestellt worden, sagt Derigs. Er sei der Polizei bekannt.

Am Samstag versammelte sich die Szene gegen 22 Uhr auf dem Friedensplatz. Die Teilnehmer selbst sprechen von 200 Personen, Derigs von etwa 70. Gegen 23.25 Uhr habe die Polizei die Jugendlichen aufgefordert, die mitgebrachte Musikanlage mit Dieselgenerator abzuschalten und bis 0.30 Uhr den Platz zu verlassen. Dem wurde nicht Folge geleistet, sagt Derigs. Statt dessen sei die Musik noch lauter gestellt worden. Als die Polizei erneut in Aktion trat, sei die Szene mit dem Dieselaggregat Richtung Herrngarten verschwunden. Dort habe die Gruppe das Tor geschlossen, so dass es der Polizei nicht gelungen sei, das Aggregat sicherzustellen.

Die Teilnehmer bezeichnen die Polizeiaktion als „völlig überzogen und destruktiv“. Auch seien zwei Personen festgenommen worden, die nichts von einem Platzverweis gewusst hätten. Derigs sagt, der Platzverweis sei deutlich ausgesprochen und „mit lautstarkem Gegröle“ quittiert wurden. Die beiden jungen Menschen seien nur zur Feststellung der Personalien festgehalten worden. Eine Siebzehnjährige habe man dann zu ihrem Freund, einen jungen Mann nach Hause gebracht. Beide seien jedoch nachts um 3 Uhr in Begleitung einer dritten Person wieder im Herrngarten angetroffen worden.

Auf Transparenten hätten die Jugendlichen für „autonome Freiräume überall“ geworben. „Wir haben nichts gegen autonome Lebensformen. Aber deren Recht endet da, wo das Recht anderer verletzt wird“, sagt Derigs mit Bezug auf Ruhestörung durch die Musik und das Zerschlagen von Flaschen auf dem Pflaster.

Nach Darstellung des Polizeisprechers ist es am Wochenende in Frankfurt zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Das Geschehen in Darmstadt wird von der Polizei, im Gegensatz zu den Angehörigen der Punkerszene, als nicht gravierend eingestuft.
KS
15.4.2008

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 4 Kommentare

wo, verdammt, wart ihr?

autonomeR aus stolberg 13.04.2008 - 20:51
warum macht ihr eigentlich nicht in stolberg? wir musste uns mit gemeinen nazi-bullen auseinandersetzen.

mensch, echt, ey. alder...

@autonmeR aus stolberg

unwissender 13.04.2008 - 21:59
Was wolltest du eigentlich damit aussagen? "Warum macht ihr eigentlich nicht in Stolberg" müsste heißen "warum macht ihr eigentlich nicht INS stolberg". Einfache Antwort, wir gehen lieber auf eine richtige Toilette...

(Oder welchen Gedanken wolltest du ausdrücken...)

naziposting über mir ??!!

Egal 13.04.2008 - 22:21
Der selbe Kommentar steht auch bei dem Bericht zur Demo in Lübben. Keinen eigene Platz, wo du deine sinnlosen Kmmentare lassen kannst???

NAZIS SMASHEN!!

ganz klar

.. 14.04.2008 - 08:50
Es ging bei den global Action Days um eigenen Inhalte.. und so blöd das klingt, was bringt es den noch momentan auf eine AntiNaziDemo zu gehen?? Nazis Bullen und keine Chance etwas zu machen, dummes rumstehen usw... sollte auch die Frage aufkommen sind die paar Nazis wirklich die große Gefahr der man überall hinterher reisen muss?? oder würden sich nicht viel mehr kleine aktionen vor ort gegen nazi strukturen eignen ohne bullen....
demotourismus ist schön und gut effektiv ist er nicht!! andere wege einschlagen aber das fällt den erlebnis orientierten "antifas" von heute ja schwer.. da müsste man ja was eigenes neu ausdenken und machen .. will hier nicht nazi demos runterspielen aber es gibt bestimmt wichtigeres und gerade an solchen Tagen wie den global Action days muss man nicht hinter nem bullen spalieren stehen und 2 3 parolen rufen und dan meinen man hätte es den nazis richtig gezeigt.. bullshit!
Lieber für Freiräume und Strukturen kämpfen, als sich nur mit Nazis bashen zu wollen....