Antifa-Demo in Frankfurt/Main
„Keine Freunde, keine Helfer – gegen Polizeigewalt und Repression“ - so das Motto unter welchem die Jugendantifa Frankfurt in die Main-Metropole mobilisierte. Etwa 250-300 Personen waren dem Aufruf gefolgt. Statt auf breitere Masse zu setzen, wurde auf die eigene Stärke gebaut. Von einer erfolgreichen Aktion kann leider keine Rede sein.
Ein kleiner subjektiver Erlebnisbericht von der gestrigen Demo in Frankfurt/Main:
Nach den Teils schmerzhaften Erfahrungen mit der Staatsgewalt bei den Studiprotesten , den völlig überzogenen Polizeieinsätzen vor und während des G8-Gipfels, sowie die Belagerungszustände während der letzten Naziaufmärsche in Frankfurt, war es längst überflüssig dagegen mobil zu machen. Von staatlicher Seite werden schon lange temporäre Ausnahmezustände bei linken Mobilisierungen in Franfurt verhängt.
Ein Thema das somit nicht nur die Berechtigung fand entschlossen kritisiert zu werden, sondern eigentlich viel Zuspruch hätte finden können (oder müssen?).
Zum Ablauf:
Bei gutem Wetter versammelten sich ca. 250-300 Personen in Bornheim Mitte. Schon auf den ersten Blick war zu erkennen was sich hier zusammen fand: viele junge Antifas in typischem Szene-Outfit. Von anderen gesellschaftlichen Akteuren wie Gewerkschaften, StudenInnen, soziale- oder gemäßigt linke Gruppen keine Spur. Nein, was hier und heute Anwesend war, war das typische Sammelsurium postautonomer Antifas mit revolutionärem Habitus. Zusätzlich zu vermissen war, und das ist für Frankfurt eher eine Ausnahmeerscheinung: es waren fast keine Bullen vor Ort. Dies sollte sich auch im Verlauf der Demo nicht ändern. Lediglich an einigen markanten Stellen (Bullenwache, Banken) waren sie präsent.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon los. Der musikalische Auftakt mit dem Song „Antifa Hooligans“ entsprach dem Klientel und den von der Demo ausgehenden Parolen. So schlängelte sich der Zug Richtung Innenstadt. Vorbei an Teils belebten Straßen und Wohngebieten entwickelte sich leider keine gute Stimmung. Lediglich an der mit Seitentranspis verschanzten Demospitze waren ab und an Parolen zu hören welche sich fast durchgehend mit „ACAB“ und „Bullenstaat“ beschäftigten. Auch die aller Orts bekannten Countdown-Sprinteinlagen konnten nichts am Charakter der Demo ändern. Die Außenwirkung auf PassantInnen und AnwohnerInnen dürfte insgesamt gegen Null tendieren. Flyer waren ebenso wenig vorhanden wie Ansagen über die Tonanlage, die über den Anlass der Demo informierten. Auch die Informationen während der Zwischenkundgebung oder der Redebeitrag der Antifa f waren nur an die eigenen Demo-Teilnehmer gerichtet.
Irgendwann erreichte der Zug dann auch den Platz der alten Oper auf dem die Abschlusskundgebung (die eigentlich keine war) statt fand.
Nach der offiziellen Auflösung der Versammlung war kurz planloses herumstehen angesagt. Alles wartete darauf das etwas passierte – schließlich kam der erlebnisorientierte Teil der Demo noch nicht auf seine Kosten.
Um aber die Lust auf Action zu befriedigen wurde noch einmal von Zehn auf Null runter gezählt und los gerannt. Der Großteil setze zum Sprint an, lief auf die Straße und der Versuch einer Spontandemo nahm seinen Lauf.
Auch wenn der spontan organisierte Protest eine attraktive und sinnvolle Ergänzung zur Demo sein kann, wirkte er hier eher als ein eingespieltes Ritual (das noch während der Studiproteste für Aufsehen sorgen konnte, doch hier wegen fehlender Masse schlicht und ergreifend Fehl am Platz war). Und diesmal brachte es nicht mal die Bullen zum rotieren.
Nach ein paar wenigen hundert Metern war dann auch schon Schluss und ein kleiner Teil der Spontandemo wurde gekesselt. Was im Anschluss noch geschah kann ich leider nicht beurteilen da ich es vor zog mich mit meiner Gruppe auf den Weg nach Hause zu machen.
Einzufahren hatte wirklich keiner von uns Bock. Und vor allem nicht wegen so einer Sache deren Erfolgsaussicht und Sinn alles andere als hoch war.
Persönliches Fazit:
Es war schön zu sehen wie viele junge Antifas gekommen waren und vor allem eine eigene Kampagne ins Leben riefen. Die antifaschistische Jugendarbeit scheint in Frankfurt zu fruchten was positives hoffen lässt.
Doch Ausdrucksformen und Vorgehensweise werden scheinbar kritiklos von den „Älteren“ übernommen. So dominierte auch bei den recht jungen OrganisatorInnen das Bild von mit Lederhandschuhen bestückten Carhartthosen, „stylische“ Vermummung, harte Parolen und schwarzer Block Gehabe.
Wenn es sich um Polizeigewalt und Repression dreht wäre ein anderes Auftreten sicher besser angebracht. Die Möglichkeit der Öffnung für breitere gesellschaftliche Teile war definitiv vorhanden wie auch die Chance viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Doch von Außen betrachtet wurde dies weder genutzt, noch gewollt.
Schon die Mobilsierung zeigte, das es sich hier um eine Demo von der Szene für die Szene handelt.
Gerade die radikale Linke, welche zunehmend mehr von Repressalien gebeutelt wird, sollte sich auf diesem Feld um Bündnispartner bemühen. Die bereits vorhandene gesellschaftliche Isolation kann mit solchen Aktionen nicht überwunden werden. Die Szene wird so weiterhin schutzlos den Angriffen von staatlicher Seite ausgesetzt sein. Statt sich um Sympathien zu bemühen wird hier auf die eigene Stärke gesetzt. Ob diese bei Bedarf jedoch ausreicht, sollten sich OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen der gestrigen Demo fragen. Ebenso ob die Demo als Erfolg gewertet werden kann und wenn ja, wie dieser Erfolg ausgesehen haben soll.
Ergänzungen und Kritik sind sehr erwünscht!
Nach den Teils schmerzhaften Erfahrungen mit der Staatsgewalt bei den Studiprotesten , den völlig überzogenen Polizeieinsätzen vor und während des G8-Gipfels, sowie die Belagerungszustände während der letzten Naziaufmärsche in Frankfurt, war es längst überflüssig dagegen mobil zu machen. Von staatlicher Seite werden schon lange temporäre Ausnahmezustände bei linken Mobilisierungen in Franfurt verhängt.
Ein Thema das somit nicht nur die Berechtigung fand entschlossen kritisiert zu werden, sondern eigentlich viel Zuspruch hätte finden können (oder müssen?).
Zum Ablauf:
Bei gutem Wetter versammelten sich ca. 250-300 Personen in Bornheim Mitte. Schon auf den ersten Blick war zu erkennen was sich hier zusammen fand: viele junge Antifas in typischem Szene-Outfit. Von anderen gesellschaftlichen Akteuren wie Gewerkschaften, StudenInnen, soziale- oder gemäßigt linke Gruppen keine Spur. Nein, was hier und heute Anwesend war, war das typische Sammelsurium postautonomer Antifas mit revolutionärem Habitus. Zusätzlich zu vermissen war, und das ist für Frankfurt eher eine Ausnahmeerscheinung: es waren fast keine Bullen vor Ort. Dies sollte sich auch im Verlauf der Demo nicht ändern. Lediglich an einigen markanten Stellen (Bullenwache, Banken) waren sie präsent.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon los. Der musikalische Auftakt mit dem Song „Antifa Hooligans“ entsprach dem Klientel und den von der Demo ausgehenden Parolen. So schlängelte sich der Zug Richtung Innenstadt. Vorbei an Teils belebten Straßen und Wohngebieten entwickelte sich leider keine gute Stimmung. Lediglich an der mit Seitentranspis verschanzten Demospitze waren ab und an Parolen zu hören welche sich fast durchgehend mit „ACAB“ und „Bullenstaat“ beschäftigten. Auch die aller Orts bekannten Countdown-Sprinteinlagen konnten nichts am Charakter der Demo ändern. Die Außenwirkung auf PassantInnen und AnwohnerInnen dürfte insgesamt gegen Null tendieren. Flyer waren ebenso wenig vorhanden wie Ansagen über die Tonanlage, die über den Anlass der Demo informierten. Auch die Informationen während der Zwischenkundgebung oder der Redebeitrag der Antifa f waren nur an die eigenen Demo-Teilnehmer gerichtet.
Irgendwann erreichte der Zug dann auch den Platz der alten Oper auf dem die Abschlusskundgebung (die eigentlich keine war) statt fand.
Nach der offiziellen Auflösung der Versammlung war kurz planloses herumstehen angesagt. Alles wartete darauf das etwas passierte – schließlich kam der erlebnisorientierte Teil der Demo noch nicht auf seine Kosten.
Um aber die Lust auf Action zu befriedigen wurde noch einmal von Zehn auf Null runter gezählt und los gerannt. Der Großteil setze zum Sprint an, lief auf die Straße und der Versuch einer Spontandemo nahm seinen Lauf.
Auch wenn der spontan organisierte Protest eine attraktive und sinnvolle Ergänzung zur Demo sein kann, wirkte er hier eher als ein eingespieltes Ritual (das noch während der Studiproteste für Aufsehen sorgen konnte, doch hier wegen fehlender Masse schlicht und ergreifend Fehl am Platz war). Und diesmal brachte es nicht mal die Bullen zum rotieren.
Nach ein paar wenigen hundert Metern war dann auch schon Schluss und ein kleiner Teil der Spontandemo wurde gekesselt. Was im Anschluss noch geschah kann ich leider nicht beurteilen da ich es vor zog mich mit meiner Gruppe auf den Weg nach Hause zu machen.
Einzufahren hatte wirklich keiner von uns Bock. Und vor allem nicht wegen so einer Sache deren Erfolgsaussicht und Sinn alles andere als hoch war.
Persönliches Fazit:
Es war schön zu sehen wie viele junge Antifas gekommen waren und vor allem eine eigene Kampagne ins Leben riefen. Die antifaschistische Jugendarbeit scheint in Frankfurt zu fruchten was positives hoffen lässt.
Doch Ausdrucksformen und Vorgehensweise werden scheinbar kritiklos von den „Älteren“ übernommen. So dominierte auch bei den recht jungen OrganisatorInnen das Bild von mit Lederhandschuhen bestückten Carhartthosen, „stylische“ Vermummung, harte Parolen und schwarzer Block Gehabe.
Wenn es sich um Polizeigewalt und Repression dreht wäre ein anderes Auftreten sicher besser angebracht. Die Möglichkeit der Öffnung für breitere gesellschaftliche Teile war definitiv vorhanden wie auch die Chance viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Doch von Außen betrachtet wurde dies weder genutzt, noch gewollt.
Schon die Mobilsierung zeigte, das es sich hier um eine Demo von der Szene für die Szene handelt.
Gerade die radikale Linke, welche zunehmend mehr von Repressalien gebeutelt wird, sollte sich auf diesem Feld um Bündnispartner bemühen. Die bereits vorhandene gesellschaftliche Isolation kann mit solchen Aktionen nicht überwunden werden. Die Szene wird so weiterhin schutzlos den Angriffen von staatlicher Seite ausgesetzt sein. Statt sich um Sympathien zu bemühen wird hier auf die eigene Stärke gesetzt. Ob diese bei Bedarf jedoch ausreicht, sollten sich OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen der gestrigen Demo fragen. Ebenso ob die Demo als Erfolg gewertet werden kann und wenn ja, wie dieser Erfolg ausgesehen haben soll.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Bullenbericht
hr-online Artikel
Schade
Ich hab die Schnauze voll von Carhartt tragenden "rich-kids" die nichts wollen außer rumprollen, aber an alternativen Lebensentwürfen, linken Freiräumen und Antikapitalismus kein echtes Interesse haben!
Nichts gegen das zeigen von Stärke, wenn es nötig ist!Aber schon im Vorfeld zu drohen man würde die Polizei offensiv angreifen, mit dem Wissen das dies sowieso nicht klappt, ist einfach nur peinlich!
Aber das scheint sich ja in Frankfurt leider zu etablieren, den Mund im Vorfeld ganz schön voll zu nehmen!Vor dem 7.7.08 wurde genauso gedroht doch die versprechungen der brennenden Frankfurter Innenstadt konnten leider nicht erfüllt werden.
Schluss mit dem rumgepose!
Demonstrationen mit Inhalt füllen!
Es (SINNVOLL) krachen lassen!!!
...
"Die Umsetzung war leider mehr als katastrophal" diese aussage halte ich nicht für angebracht, da es besonders in frankfurt schon als erfolg gilt wenn die bullen bei einer demonstration/kampange aus der linksradikalen szene nicht mit einem großaufgebot aufmarschiert und den demonstrationszug von anfang an behindert/repression aussetzt etc.
ich denke die jugendantifa frankfurt wird in den nächsten auf indymedia noch stellung beziehen, da dieser erste artikel absolut nichts mit einer objektiven berichtserstattung der demo zu tun hatte.
wer möchte kann dienstags um 18 uhr im exzess vorbeischauen und helfen das die nächste kampange oder demo anders abläuft.
Schlechtes Timing
Worin liegt die Zweckmäßigkeit eines martialisch auftretenden schwarzen Blocks, der in sehr geringer Größe öffentlich gegen Repression auftritt? Und da auch keine Inhalte verbreitet wurden, konnte sich die Presse formidable des linksextremistischen Feindbildes bedienen.
Das muss und wird hoffentlich besser werden!
einschätzung
zur demo und mobi- trotz freiraumtage und stolberg fast 500 leute auf die straße zu bringen, halte ich für ne gute mobi. sicher hätte bei dem thema auch mehr außerhalb der radikalen linken mobilisiert werden müssen. is halt leider nicht geschehen. aber trotzdem fürs erste mal nicht schlecht.
also ich fand die demo phasenweise sehr lautstark, es war ne gute stimmung. leider gab es auch immer mal wieder ein paar minuten ruhe, aber ich hab noch keine demo erlebt, wo es nicht so war. was ich schade fand, war der eher leise lauti. ich war ziemlich weit vorne und hab nichts gehört und die vielen passantInnen auf der zeil wahrscheinlich auch nicht. trotzdem hab ich auch positive erfahrungen mit passantInnen gemacht. am treffpunkt und kurz bevor die demo losging wurde ich von älteren leuten gefragt um was es ginge. als ich den grund nannte, erhielte ich zuspruch und unterstützende worte wie:"richtig so. zeigt denen mal, dass sie sich nich alles erlauben können."
das verhalten der bullen als die sponti losging, war typisch. mensch hätte eigentlich damit rechnen müssen, dass es wenig erfolgsaussicht hat. genauso wie am 19.01.08 und am 26.01.08 war es wieder sinnloses rumgerenne ohne wirklichen plan. vielleicht sollte mensch sich mal was anderes ausdenken um sinnvolle (militante) aktionen bringen zu können.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Breiteres Spektrum ansprechen
Auf solche Demos, die nach außen hin einen "schwarzen Block" und eine weitgehend angeschottete Szene repräsentieren, trauen sich denn evtl. viele SchülerInnen, Studis und Eltern nicht hin, obwohl sie in den letzten Jahren auch viel Zeit in Gerichtsverfahren, Anzeigen, Polizeigewahrsam usw. investieren mussten.
Mittlerweile haben die damals aktiven Studierenden vielleicht auch schon wieder fertig studiert, und eine Chance zu größeren Mobilisationen, zu Bündnisarbeit mit gemäßigteren und undogmatsichen Linken mal wieder verpasst.
ausgefüllt werden)
Ein Schwarzer
zudem hat es die Jugendantifa versäumt sich einen angemesseneren Treffpunkt zu überleben, denn als tarnung und Versteck kann dies nicht gewertet werden (mitten am Wochenmarktplatz).
Ich konnte auch nicht verstehen, weshalb ihr auf den breiten strassen keine weiteren Fronttranspis dulden wolltet. Das der jugendantifa war vielleicht höchstens so breit, dass 5 leute direkt dahinter stehen konnten...
Naja alles in allem dennoch danke für die Demo und ein nicht zu verachtendes Thema, welches sich allerdings durch einen sehr radikalen Titel selbst ein Stück weit ins Abseits stellte.
Mit antifaschistischen kämpferischen Grüßen :-)
Selbst verschuldet
Proletariat und Penalty ?
Ich will die Demo mit ihrem generellen Mangel an Außenwirkung nicht überhöhen, aber warum sollte man sich mit regressiven Lokalpatrioten, die "ihrer Mannschaft" lieber nach Hannover folgen als vor Ort gegen Staat und Kapital aktiv zu werden, abgeben?
Ironische Darstellung aus der Rundschau
Antifa demonstriert gegen "Bullengewalt"
Von Stefan Behr
Antifa-Demo (dpa)
"Die Kreuzigung dauert Stunden. Das ist ein langsamer, grauenvoller Tod!" "Naja, aber wenigstens ist man dabei an der frischen Luft."
Monty Python, "Das Leben des Brian"
Wo fängt der Faschismus an? Wo hört der Blödsinn auf? Das sind Fragen, die jeder für sich selbst beantworten muss. "Frische deutsche Eier mit viel Geschmack, extra groß" verkauft der Stand auf dem Bornheimer Markt. Da hilft es auch nix, dass die Hühner in "kontrollierter Bodenhaltung" leben und "ausschließlich pflanzliches Futter" serviert bekommen - für die so genannte Antifa, die sich gerade in unmittelbarer Nachbarschaft unter dem Motto "Keine Freunde, keine Helfer" zur Demo gegen die "faschistische Bullengewalt" am Markt zusammenrottet, dürfte allein das Prädikat "deutsch" die Grenze zum Nationalsozialismus gnadenlos überschritten haben.
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Fotostrecke: Die Antifa in Frankfurt
Dresscode: Kapuzenpulli, Sonnenbrille, Piercing (fakultativ). Soundtrack: Der Rauchhaus-Song von Ton Steine Scherben. Parole: wahlweise "Nie wieder Deutschland", "Auf zu neuen Taten, Vaterland verraten", "BRD, Bullenstaat, wir haben dich zum Kotzen satt" oder "Gebt den Bullen die Straße zurück - Stein um Stein". Alleinstellungsmerkmal: Das Transparent "Kein Fußbreit den FaschistInnen" - nein, sexistisch ist man hier nicht.
Und auch nicht lauffaul. Mal im Trab, mal im Schweinsgalopp bewegt sich der Zug der etwa 300 "Antifaschisten" vom Bornheimer Markt via Konstablerwache zur Alten Oper. "Bürger, lasst das Glotzen sein, reiht euch in die Demo ein" skandieren die Demonstranten - und natürlich auch die Demonstrantinnen - aber die herkömmliche Bornheimer Oma, die nach offizieller Antifa-Doktrin jeden Abend von entmenschten Gestapo-Horden auf dem Weg zum Rewe-Markt niedergeknüppelt wird, ist mittlerweile wohl zu verängstigt, um sich gegen das faschistoide Schweinesystem wehren zu wollen.
Randale in der Taunusanlage
Auch die übrigen Beobachter schwanken zwischen Ignoranz ("Arschgeigenbande") und Konfusion ("Ist das jetzt der schwarze Block oder die rote Zora?") Fazit: Man (frau) bleibt unter sich. DemonstriererInnenmäßig.
Bis zum Opernplatz zeigt die verbrecherische Obrigkeit ihr fiesestes Gesicht: Sie bleibt dezent im Hintergrund und gibt vor, deeskalierend wirken zu wollen. Aber einige mitmarschierende Eintracht-Ultras riechen den Braten: Aufgrund konterrevolutionärer Umtriebe hat ihr Verein 1:2 gegen Hannover verloren. Und der Preis der Freiheit ist bekanntlich ewige Wachsamkeit. Schnell von Zehn auf Null runtergezählt, ab zur außerplanmäßigen Randale in die Taunusanlage, um das Resultat noch ein wenig zu korrigieren. Vorläufiges Endergebnis: Drei Polizisten mit Ohrensausen (wegen Böllern), fünf Festnahmen, eine zerstörte Schaufensterscheibe, eine verbrannte Mülltonne und zwei beschädigte Baustellenschilder - und so war es denn für die meisten doch noch ein schöner Tag.
Wohlmeinende Beobachter könnten sagen: Immerhin sind im Laufe der Demo die dicken deutschen Eier vom Bornheimer Wochenmarkt verschwunden. Ansonsten gilt: Wenigstens war man an der frischen Luft.
@blaubär
Bei der Demo gings in erster Linie darum, gegen den sich anbahnenden Bullenstaat zu demonstrieren und nicht für Kommunismus, Maoismus oder anderes. Der Grundkonsens aller Subkulturen innerhalb Frankfurts ist der Antifaschismus. Und hätte man die "Lokalpatrioten" oder andere nicht 100% Antifa konforme Leute nicht dabei hätte man mit unter die letzten Jahre gegen die Bullen ziemlich schlecht ausgesehen bzw. hätte massenmäßig nix auf die Reihe bekommen.
Das sind zumeist nämlich keine 16 jährigen Bonzenkinder die mal 2 Jahre auf Antifa oder wahlweise Punk machen um dann in den Managersessel von Papa zurückzukehren!
toll und was bringts?
Der FR Artikel...
Der Artikel "Die Autonomen machen keine Fehler, sie sind der Fehler" von 1991 muss ja auch nicht alle 5 Jahre neugeschrieben werden.
bevor jetzt alles über mich herfällt: ja, ich bin noch aktiv, nein ich sitze eher selten vor dem Internet, ja ich bin über 30, nein ich bin kein Bonzenkind oder Akademiker, ja ich war mit 18 auch mal schwazer B(l)ock, nein ich bin es schon seit bestimmt 12 Jahren nicht mehr, doch, Antifa-kiddies find ich gut, solange sie das nicht ihr Leben lang bleiben.
Alles weitere klären wir in der theoretischen und praktischen Praxis...oder so.
war Stefan Behr eigentlich mal Autonomer ? klingt irgendwie so...
und tschüss...
?
muss nicht sein
komm doch mal dienstags vorbei, schau dir an WAS für leute da sitzen und danach wirst du eifnach ruhig sein...kritik hin oder her...ob berechtigt oder nicht...das war die ERSTE kampagne dieser jugendantifa,generell die ERSTE aktion dieser jugendantifa, und dafür größten respekt...wer hier rumprollt is wohl gerade an dich gerichtet nicht zu übersehn...komm deinstags vorbei und machs besser!!!!!!!
protest-autismus
Zum Thema Studis ...
Und was zum Teufel ist eine "stylische Vermummung" ?!
Aber abgesehen von diesem Kleinscheiß -
Es wurde versucht ausserhalb der radikalen Linken zu mobilisieren (u.A. mit der ANK, die sich selbst nicht als linksradikal bezeichnet oder es wurde auch versucht zusammen mit der Campus-Antifa die Studis zu mobilisieren - auch mit einem eigenen "Studi-Aufruf". Das die Mobilisierung nicht perfekt war stell ich garnicht in Frage.
Ausserdem nochmal an alle neunmalklugen Besserwisser es war immer noch die erste Kampagne, die diese Jugendantifa gemacht hat und dafür fand ich es ziemlich gut. Natürlich könnten einige Dinge besser laufen, aber bevor man/frau hier ablästert, könnte mensch auch die Nachbereitung abwarten.
maG carhartt.victim
Immer am motzen, aber slebst nichts machen...
Die Mobilisierung hätte besser klappen können keine Frage, dennoch lag es nicht nur an der Mobilisierung sondern schlichtweg auch an der Bereitschaft eine_r_s jeden einzelnen…
Es wurde durchaus an der Universität mobilisiert (mir sind 2 Aufrufe bekannt, einer von der Campus Antifa einer von einem AK Repression, außerdem ging über den EA-Verteiler der Uni eine Nachricht und über den Protestverteiler auch)…
Das sich nach der Aktion am 26.1. viele Studis nicht auf eine Demo getraut haben wundert nicht…
Und das es viele vermummte gab… ich hätte mein Gesicht auf einer Demo diesen Mottos auch nicht gerne unvermummt in sämtliche filmenden Kameras gehalten…
Und das was viee hier kritisieren…
Ich fand es mal toll, dass es eine Demo gab die inhaltlich über „Ouh Studiengebühren sind sooo scheiße“ hinausgegangen ist, dass das kein reiner Spaßaktionimus war, sondern ein Groß der Teilnehmer_innen scheinbar schon mit der Thematik vertraut war und diese auch vertreten wollte…
Und den einen Artikel in der FR würde ich fast schon als Kompliment auffassen, es ist nämlich nicht selbstverständlich, dass sich in der Linken über Sexismus unterhalten wird…
Auch die Planung der autonomen Jugendantifa fand ich für die erste größere Aktion gelungen…
Und das sich ausgerechnet eine aja diesen Themas annimmt, und nicht ein „alter Autonomer“ spricht für sich… würden nämlich die Leute, die sich hier permanent über so etwas aufregen vielleicht einfach mal konstruktiv mit der jüngeren Generation auseinander setzen, sähen das alles vielleicht ganz anders aus…
Von mri aus Respekt an die Jugendantifa die sich dieses Tehmas angenommen hat (und auch einige nette Ideen hatte)…
Und wenn hier schon Kritik verteilt wird… dann wie eben angedeutet an all die, die nicht helfen so etwas besser zu machen oder die so ein wichtiges Thema (aus unvermögen) einer Jugendantifa „überlassen“.
Mal sehen was die Jugendantifa schreibt…
und wer nciht da war...
Mein Senf
Ein paar Verbesserungsvorschläge für das nächste Mal:
Was soll eine Demo, gerade zu dem Thema, wenn fast niemand mitbekommt um was es eigentlich geht? Da reicht auch einmal im Szenelokal eine Runde zu drehen.
Die paar Flyer (welche ich persönlich übrigens nur von weitem sah und das auch nur die ersten paar Meter) reichen da halt nicht aus. Bei der Zwischenkundgebung waren wirklich viele Menschen aufmerksam, aber selbst wenige Meter neben der Demo (bspw. Richtung Konstabler) war nichts, aber auch gar nichts zu hören. Von Flyern keine Spur, nur fragende Gesichter und (endlich!) mal ein paar Cops.
Auch wäre die ein oder andere inhaltliche Stellungnahme während des (elendlangen...) Weges sicher wichtiger gewesen, als an den paar Menschen an der Route auch noch vorbei zu sprinten.
Absolut lächerlich fand ich die Aufrufe vom Lauti "Schützt Euch gegen die Bullen", "Lauft 6er-Reihen (!) und in Ketten", "Bleibt zusammen". Vor wem den schützen? Da war (fast) kein Vertreter der Staatsmacht. Ich glaube genau das hat einigen gefehlt.
Für Auswärtige & Nicht-Frankfurter war die Strecke zurück übrigens auch ganz toll. Muss ja nicht ganz rund laufen, aber wenigstens nicht nur komplett in eine Himmelsrichtung. Und wieso nicht anschließend zu dem (angeblich?) frisch besetzen Haus? Wäre sinnvoller und spassiger gewesen, als das völlig unsinnige Gerenne, nur damit die Cops doch noch ihren Auslauf bekommen.
Zur Style-These. So beautiful black auch sein mag und sinnvoll bei bestimmten Aktionen, so fehl am Platz war es hier. Die Lederhandschuhe hinten aus der Hosentasche sind aber echt der Gipfel der Peinlichkeit. Nur was für die ganz Hartten.
No Pics?
Traurige Angelegenheit
klar war die Mobilisierung ziemlich daneben. Es ist logisch das die Leute negativ auf die AntiFa reagieren, wenn man seine Mobilisierung 1. auf die eigenen Reihen bezieht und 2. auch noch das Steinewerfen propagiert. Ich glaube es war allen klar, das die eine oder andere Sache durch die Luft fliegen würde. Es macht die Antifa jedoch nciht attraktiv für Aussenstehende. Schlimm finde ich nur was in den Medien passiert. Es wurde von einem halben Liter Benzin geredet, vielen Feuerwerkskörpern. In der BILD (meiner Meinung nach sehr fragwürdige Quelle) ließ man von 50 Verhafteten verlauten, in der Franfkurter Rundschau war jedoch nur von 5 die Rede. Allgemein halte ich den Artikel der FR für sehr abwertend, sowas kann man nicht als objektive Presse bezeichnen, ich erkenne dort eine gewisse Abneigung gegen und Verarsche der Antifa. Wers nachlesen will: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=1318257&em_ivw=fr_frankfurt
Der Artikel belegt wieder mal
(muss ausgefüllt werden)