Hausbesuch bei Hausverwalters der Rigaer94

SupportAs 11.04.2008 13:58 Themen: Freiräume
Gestern am 10.04.08 besuchten über 30 Menschen Oliver Rohr den Hausverwalter der Rigaer 94.
Bevor es zu dem Wohnhaus von Oliver Rohr ging, bildete sich mehrere Hundert Meter entfernt ein Demonstrationszug von etwa 30 Leuten. Lautstark und geschlossen ging es nun in Richtung Breitunge Weg 25. Unter lauten Knallen und Rufen wurden die AnwohnerInnen begrüßt und auf das Anliegen, unter anderem durch Flugblätter, aufmerksam gemacht. Oliver Rohr schien zu einem Gespräch nicht bereit, da er trotz mehrfachen Einladungen vor die Tür zu treten, nicht erschien. Die Reaktionen der NachbarInnen waren sehr unterschiedlich. Von interessiertem Nachfragen bis hin zu Androhungen mit dem Besen waren die Meinungen sehr gespalten.
Nachdem das Haus von Rohr verschönert wurde und die Gartenfiguren neue Positionen einnahmen verstreute sich die Gruppe wieder in verschiedene Richtungen.

Oliver Rohr hat mit seiner Firma, der Oliver Rohr Hausverwaltung GmbH und Immobilien Berlin, vor ca. 2 Jahren die Verwaltung der Häuser des angeblichen Eigentümers Dr. Suizidbert Beulker übernommen. Es handelt sich um die Rigaer Str. 94, 95, 96 und die Liebigstr. 14. In den Häusern der Rigaer94 und Liebig14 befinden sich zwei autonome Hausprojekte. Dr. Suitbert Zoidberg musste die Hausverwaltung, auf Druck seines Kreditgebers Berlin-Hyp, abgeben. Er war nicht in der Lage den entsprechenden Pflichten nachzukommen. Es wurden mehrere male die Warmwasser- und Heizungsversorgung einiger Häuser abgeschalten oder diese angedroht. Die Stromversorgung der Aufgänge und die Müllentsorgung wird mittlerweise in der Rigaer94 selbstverwaltet. Nachdem zwei Hausverwaltungen jeweils nach kurzer Zeit ihre Aufgaben wieder abgaben, wurde die Firma Rohr damit beauftragt.
Seit dieser Zeit kam es wieder vermehrt zu Kündigungen und Räumungsklagen. Alle Kündigungen hatten vor Gericht keinen Bestand oder gingen sang- und klanglos unter, nachdem sie ausgesprochen wurden. Anders jedoch die Räumungsklagen gegen die Rigaer94. So wurden gegen die wiederbesetzten Wohnungen und das wiederbesetzte Erdgeschoss mit den Räumlichkeiten der Ka(d)terschmiede Räumungsurteile ausgesprochen. Sie sind ab Ankündigung eines
Gerichtsvollzieher sofort vollstreckbar.

Die Berlin-Hyp, die Kreditgeberin von Dr. Suitbert Beulker" ist Teil der landeseigenen "Bankgesellschaft Berlin" wozu auch die Sparkasse gehört. Die PolitikerInnen des Landes Berlin hatten immer erklärt sie können in diesem Konflikt nichts unternehmen, da es sich um ein privatrechtliches Problem handele.

Rigaer94 Lebt.
Wir Bleiben Alle.
wba.blogsport.de
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Flyer für die Nachbars

94fan 11.04.2008 - 14:37
Hallo AnwohnerInnen und NachbarInnen von Oliver Rohr,

Wir sind es, die BewohnerInnen und UnterstützerInnen der Rigaer Str. 94. Wir sind ein autonomes Wohn- und Kulturprojekt. Ein Freiraum, der die Möglichkeit für Menschen bietet, unabhängig vom Geldbeutel, sich mit anderen zu treffen, zu diskutieren, sich durch regelmäßige politische Veranstaltungen zu informieren, lecker zu essen oder auch einfach mal nur zu feiern.
Uns ist es wichtig gemeinsam und aktiv unser Leben, jenseits von Rassismus, Sexismus, Homophobie, zu gestalten. Dies ist jedoch nicht so einfach, da unser Hauseigentümer Suitbert Beulker und die Oliver Rohr Hausverwaltung GmbH andere Vorstellungen von „alternativer Wohnkultur“ haben. Ihre Hauptintention ist es dabei eine Wertsteigerung des Kiezes um die Rigaer Straße in Berlin- Friedrichshain durch Sanierung zu schaffen. Dies führt zu einem enormen Anstieg der Mietpreise. Infolgedessen werden selbstverwaltete Wohnprojekte und Menschen ohne fetten Geldbeutel aus der Innenstadt verdrängt und ein weiteres konsumorientiertes Szeneviertel entsteht.

Seit dem S. Beulker 2000 unser Haus gekauft hat wurden wir, trotz ständiger Verhandlungsbereitschaft unsererseits, mehrfach polizeilich geräumt. Dies war stets stressig und teuer. So kostete allein die letzte Räumung dem Berliner Senat nur für das Personal der Polizei über 400.000 Euro.

Jetzt ist es mal wieder soweit: eine erneute Räumung und somit das Aus für unser Projekt steht uns bevor!
Aus diesem Grund tragen wir wieder vermehrt unseren Protest auf die Straße und halten es diesmal für angebracht diesen direkt vor die Haustür der Verursacher zu bringen. Wir sind heute hier um euch und eurem Nachbarn, Oliver Rohr, zu zeigen, dass wir unser Haus nicht kampflos aufgeben und weiterhin autonome Freiräume verteidigen. Und das wir wiederkommen, wenn wir weiter unter Druck gesetzt werden ist eigentlich schon vorprogrammiert.

In diesem Sinne, eure Rigaer94.

 http://rigaer94.squat.net



Spendenkonto
Rote Hilfe e.V. Berlin
Konto-Nr. 7189590600
Stichwort: “Rigaer94“
BLZ 100 200 00 Berliner Bank

Fight the system

nomame 11.04.2008 - 14:59
Natürlich steht diese Aktion im Bezug zu den Aktionstagen für den Erhalt von Freiräumen. Mit fetten solidarischen Grüssen an alle kämpfenden Projekte. Auf das wir diese Gesellschaft irgendwann mal überwinden können. Squat Da World.
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/98144/index.html
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/98010/index.html
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/97944/index.html
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/97943/index.html
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/97867/index.html

"Media spree" hat Angst vor tumulten

Klaus 11.04.2008 - 15:24
..::: 10. März

Podiumsdiskussion "Spree Vision" im DAZ abgesagt!

Die Podiumsdidkussion "Spree Vision" am 23. April im DAZ wurde kurzfristig abgesagt. Zu den Hintergründen zitieren wir eine Stellungnahme des DAZ auf dessen Internetseiten:

DAZ Agenda 23. April 2008
+++ Abgesagt wegen aktueller Bedrohungen des DAZ +++

In der Nacht vom 08. zum 09. April sind in der Köpenicker Straße 48 /49, im Eingangsbereich des Deutschen Architektur Zentrums mehrere Fensterscheiben zerstört worden. Die gesprühten Parolen „Keine Vertreibung durch Mediaspree!“ lassen die Urheber dieses Vandalismus vermuten.
Aktionen wie diese sind nicht neu. Im Gegenteil, seit Jahren begleiten sie die stadtplanerischen Entscheidungsprozesse in Berlin, die für den Spreeraum gelten sollen. Sie beeinflussen auf ihre Weise die Stadtentwicklung an den Spreeufern zwischen Mitte, Kreuzberg und Friedrichshain, behindern und erschweren diese zugleich.
Die Motivation dahinter ist vermutlich die Furcht vor den drohenden, einschneidenden Veränderungen vertrauter Lebensräume und die Wut über vermeintliche Ohnmacht.

Ob sich besagter Vandalismus gezielt gegen bestimmte Personen gerichtet hat oder willkürlich geschehen ist, sei dahin gestellt. Möglich auch, dass diese nächtliche Aktion und die ursprünglich für den 23. April geplante Veranstaltung „Spree Vision“ in keinerlei Zusammenhang stehen.
„Spree Vision“ war, und das ist in unserer Ankündigung der Veranstaltung ausdrücklich betont worden, als eine Veranstaltung konzipiert, die bewusst keinerlei Position beziehen wollte. „Spree Vision“ wollte die vielseitigen Potentiale der urbanen Entwicklung des Spreeraumes behandeln und konkrete visionäre Projekte vorstellen. Hier sollte nicht darüber gestritten werden, was sein darf und was nicht.
Aus diesem Grund sind von vornherein keine Vertreter der Initiativen „Mediaspree“ und „Mediaspree versenken!“ zu dieser Diskussion eingeladen worden. - Denn die verhärteten Positionen beider Parteien sind bereits bekannt und lassen keinerlei Diskussion zu.

Dass ein Diskussionsbedarf zur Zukunft des Spreeraums vorhanden ist, steht außer Frage. Dies äußert sich in ersten Anfragen zu „Spree Vision“, die das DAZ bereits kurz nach seiner ersten Veranstaltungsankündigung erreicht haben. Das äußert sich aber auch durch eingeworfene Fensterscheiben.
Ungern sagen wir die Veranstaltung „Spree Vision“ ab, denn sie versprach spannende Beiträge durch seine Referenten. Allerdings müssen wir aus gegebenem Anlass davon ausgehen, dass Eskalationen am 23. April nicht gänzlich ausbleiben werden, wie bereits auf vergleichbaren Veranstaltungen zuvor.

Quelle: www.mediaspree.de

ja, war in berlin

blub 11.04.2008 - 18:12
ja,sorry.ham wa wieder mal vergessen... DIE AKTION WAR IN BERLIN!!! und die Adresse ist BREITUNGER WEG 25
wir kommen irgendwie aus unserer verplantheitssuppe hier nich raus.... wir bitten um entschuldigung :)

aber toll das die aktion überhaupt stattgefunden hat.danke!

Fotos vom kreativen Widerstand

-- 11.04.2008 - 20:04
RIGAER94 VERTEIDIGEN! WIR BLEIBEN ALLE!!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

Wo?

... 11.04.2008 - 16:03
Denke mal das war in Berlin,
wo da? SBahn Station ? Der Weg is glaub ich auch falsch geschrieben ?

Berlin Hyp

Lando 11.04.2008 - 20:26
Die Berlin Hyp bzw. die gesamte Landesbank sind nicht mehr im Besitz des Landes. Die Bankgesellschaft (heute: Landesbank Berlin Holding AG) wurde im Sommer 2007 samt Sparkasse an den Deutschen Sparkassen- und Giroverband verkauft.

Die Milliarden-Risiken, die den Bankenskandal verursacht haben, verblieben selbstverständlich beim Land Berlin, sonst hätte den Mist niemand gekauft.