Rostock: Fahndung nach NPD-Funktionär

Red_Angel 07.04.2008 18:02 Themen: Antifa
Die Rostocker Polizei sucht mit einem Fahndungsbild nach einem der Angreifer von Pölchow. Während der Anreise zu einer NPD-Demonstration in Rostock, auf der gegen "linke Gewalttäter" demonstriert wurde, hatten etwa 50 Rechtsextremisten eine Gruppe Jugendlicher angegriffen. Die Polizei sucht nun nach einem ihr unbekannten Mann. Sie vermutet, dass er von außerhalb kommen würde. Dies ist durchaus peinlich für die Polizei, denn der Schläger ist schon seit Monaten identifiziert - es handelt sich um Michael Grewe.
Bereits kurz nach dem Vorfall erschienen Bilder des mutmaßlichen Rädelsführer auf indymedia. Die NPD hatte zu einem Aufmarsch aufgerufen, nachdem ein Laden der rechten Szene wiederholt von Antifaschisten attackiert worden war.
Michael Grewe ist kein Unbekannter, laut Angaben von Endstation Rechts, ist er mittlerweile in den Landesvorstand der NPD aufgerückt und bereits seit Jahren in der rechtsextremen Szene tätig. Bei dem Übergriff im letzten Jahr wurden mehrere Personen verletzt. Ungeniert demonstrierten danach zumindest einige der Angreifer in Rostock.
Es muss bedenklich stimmen, wie gewissenhaft seitens der Polizei zu den Pölchower Ereignissen ermittelt wird. Augenzeugen kritisierten schon damals das Vorgehen der Polizei. So wurden zahlreiche Personen des linken Spektrums erkennungsdienstlich behandelt, während die Neonazis von der Polizei ignoriert worden sind.
Michael Grewe müsste der Polizei aus den Ermittlungen heraus bereits bekannt sein. Warum die Polizei mit einem Bild nach einem unbekannten Straftäter sucht, dessen Namen und Adresse ihr schon längst zur Verfügung stehen, wird wohl das Geheimnis der Beamten bleiben.



Links:
Fahndungsaufruf der Polizei
Bericht bei Endstation - Rechts
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Ergänzungen

Das ist

... 07.04.2008 - 20:45
Das ist Michael Grewe aus Amholz/Teldau.

...

Red_Angel 08.04.2008 - 10:53
Stellungnahme der NPD:

Schlamperei oder Rufmord


Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern suchte in einer über das Weltnetz verbreiteten Fahndung "einen unbekannten Randalierer", der der Behörde längst bekannt ist. Der NPD-Fraktionsmitarbeiter Michael Grewe, der im Juni letzten Jahres selbst Opfer dieser Attacke von gewalttätigen Antifaschisten wurde, gerät damit ins Visier der Öffentlichkeit.

Dazu erklärte der NPD-Fraktionschef Udo Pastörs:

"Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder stellt sich die Landespolizei wirklich so dumm an und stellt das Foto eines längst Bekannten und noch dazu eines Opfers ins Netz und beschädigt damit gezielt dessen privates und politisches Umfeld. Oder diese zweite Attacke gegen einen Mitarbeiter unserer Fraktion ist politisch gewollt und soll Spekulationen Nahrung geben und seinem Leumund schaden."

Des weiteren sagte Pastörs:

"In jedem Fall hat Herr Caffier für diese Aktionen politische Verantwortung zu übernehmen. Die Früchte dieser Hetze, die den Gegner wahllos aufs Korn nimmt, hatte am vergangenen Wochenende bereits ein Todesopfer gefordert. Nun sollen Andersdenkende mit überflüssigen Fahndungsaufrufen ins Zwielicht gerückt werden.

Erfreulich bei diesem Kesseltreiben ist lediglich, daß sich das Haus Caffier immer dilletantischerer Methoden bedient und inzwischen hart die Grenze der Lächerlichkeit gestreift hat. Auf diesem Weg soll der Innenminister ruhig bleiben. Die Bevölkerung sieht inzwischen, daß solche Methoden lediglich seinem politischen Überlebenskampf dienen, aber mit Demokratie nichts mehr zu tun haben."

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Ostseezeitung:

Nach NPD-Demo: Polizei sucht Randalierer
Rostock (dpa) Nach den schweren Krawallen vor einer NPD- Demonstration Ende Juni vergangenen Jahres in Rostock sucht die Polizei mit Bild im Internet einen ihr unbekannten Randalierer. Gegen ihn werde wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung ermittelt, teilte die Polizei am Montag mit. Bei den Krawallen zwischen linken und rechten Demonstranten im Bereich des Bahnhofs Pölchow bei Rostock waren früheren Angaben zufolge sieben Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Internetseite „Endstation Rechts“ handelt es sich bei dem gesuchten Mann eindeutig um einen Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion.

 http://www.ostsee-zeitung.de/online-extras_zusatzinfo.phtml?Param=DB-Beitrag&ID=852001

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MV-Regio:

NPD-Funktionär des schweren Landfriedensbruchs beschuldigt
08.04.2008: Rostock/MVregio Die Rostocker Polizei ermittelt offenbar gegen ein Mitglied des NPD-Landesvorstands Mecklenburg-Vorpommern wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung.



Nach gewalttätigen Ausschreitungen am Rande einer NPD-Demonstration im Sommer vergangenen Jahres, wurde erst am Montag das Foto eines "unbekannten Randalierers" veröffentlicht.

Die Betreiber des Internetportals "endstation rechts" identifizierten daraufhin den abgebildeten Mann als den NPD-Funktionär Michael Grewe. Die NPD-Landtagsfraktion bestätigte die Identität des Abgebildeten, wiesen jedoch darauf hin, dass Grewe während der Ausschreitungen selbst zu den Opfern gehört habe.

Laut Polizei waren die Ermittler davon ausgegangen, "dass es sich bei dem Beschuldigten um einen aus dem Bundesgebiet zugereisten Veranstaltungsteilnehmer handelt". Am 30. Juni 2007 hatten sich Demonstranten aus dem linken und rechten Spektrum bei der Anreise nach Rostock auf dem Bahnhof Pölchow eine Auseinandersetzung geliefert, bei der ein Dutzend Personen verletzt und ein Zug durch Steinwürfe demoliert wurde. Hintergrund war der Streit um die Einrichtung eines Rechte-Szene-Ladens in Rostock.

Es müsse ein Scherz sein, dass die Polizei einen NPD-Funktionär nicht erkenne, sagte ein Sprecher des Internetforums "endstation rechts". Seit dem Vorfall im Sommer vergangenen Jahres würden auf der eigenen Seite mehrere Bilder veröffentlicht, die zweifelsfrei auch Grewe zeigten.

MVregio Landesdienst mv/hro

 http://www.mvregio.de/mvr/111654.html

Präzision

PingPong 08.04.2008 - 14:59
"Mit Hilfe der Fotos, die eine unvermummte, männliche Person im Alter von 18 bis 25 Jahren zeigen, versucht die Kriminalpolizei Rostock jetzt die Identität des Tatverdächtigen zu klären."

Entweder handelt es sich hierbei um ein absichtliches Ablenkungsmanöver des LKA oder die Bullen sind einfach Panne. Grewe ist, soweit ich weiß, Jahrgang 1968.

Vielleicht handelt es sich auch um eine Geste der Höflichkeit, ihn maximal ca. 35 Jahre jünger einzuschätzen als er wirklich ist. Sehr löblich!

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