Tödlicher Angriff auf vermeintlichen Neonazi

Antifa Heinsberg 05.04.2008 21:23 Themen: Antifa
In der Nacht vom 4. auf den 5. April wurde ein vermutlich 19-jähriger Neonazi von einer Gruppe Migrannten erstochen und erlag seinen Verletzungen im Aachener Bethlehem-Krankenhaus.
Aachen. In der Nacht vom 4. auf den 5. April wurde ein 19-jähriger von Migranten niedergestochen. Bisher ist Tathergang noch der Hintergrund bekannt.

Aus der Sicht der NPD und freien Nationalisten besuchte der 17-jährige die Jahreshauptveranstaltung des NPD-Kreisverbandes in der Gaststätte Klimbim auf der Mühle. Nach der Versammlung, welche der angeblich erst 17-jährige nur aus erstem Interesse besuchte, wurde das Opfer der Messerstiche von einem Mitglied der dortigen NPD und Neonaziszene auf dem nach-Hause-Weg von zwei Türken attackiert. Nach Berichten der Neonazis war die Tat geplant. Nach anfänglichen Beleidigungen wurden beide mit Messern attackiert. Dabei wurde der 17-jährige so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus verstarb. Und angeblich wurde auch der Begleiter lebensbedrohlich mit Messern verletzt.
Die NPD-Stolberg/Aachen sowie die NPD-Düren hielten darauf hin eine Mahnwache am heutigen Nachmittag in Stolberg abgehalten. Rund 170 Neonazis aus ganz NRW reisten zu diesem Anlass nach Düren.
In diversen Foren und Webseiten kündigen Neonazis nun eine Welle der Gewalt, Rache, Vergeltung und sogar Mord an Antifaschisten, Alternativen und Migranten an.
Es bleibt also abzusehen wie sich die Situation in NRW weiter entwickelt und ob die Neonaziszene in NRW ihre ankündigungen wahrmachen.
Durch falschen Angaben und übertriebener Darstellung versuchen einige die Szene anzustacheln. Vermutlich nutzt die örtliche NPD nun diesen Mord um die Kampagne "kriminelle Ausländer raus" aufzuheizen, denn:

auf der homepage der Aachener Nachrichten ist zu lesen:


"So jetzt reicht es uns !!!
Kevins Freunde nicht seine sogenannten KAMERADEN ( kevinschmitz90@web.de) | 05.04.2008
So jetzt reichts uns!!!
Wir kevins engsten freunde die auch gestern dabei waren, die alles mit gesehen haben sind sehr entäuscht!!! Kevin war nie rechts!!!
Zählt nicht einfach die würde des menschens!!!
Dies war keine Politische auseinandersetztung sondern ein pubertierender Streit der Tötlich ausgegangen ist.
In Tiefster Trauer Kevins Engste Freunde/Familie"

ich hoffe es muss kein weiterer Mensch sterben, egal ob Neonazis oder Andersdenkende!
Stoppt die Gewalt! Töten ist und bleibt falsch!




Aus der Sicht der Medien wird das ganze etwas sachlicher und differenzierter berichtet
(hier werde ich nun einfach den Artikel der Aachener Nachrichte einstellen):

Stolberg. In der Nacht zum Samstag ist kurz vor 23 Uhr ein 19-jähriger aus Eschweiler auf der Birkengangstraße niedergestochen worden. Das Opfer sei noch über den Kreuzungsbereich der Einmündungen von Rhein-Nassau-Weg und «Am großen Rad» geschwankt, berichtete ein Augenzeuge. Vor der Garagenzufahrt des Hauses Nr. 12 sei es dann zusammengebrochen. Der junge Mann habe Stichverletzungen im Oberkörper gehabt.
Nach der Erstversorgung am Tatort wurde der 19-Jährige ins Bethlehem-Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte sein Leben aber nicht mehr retten konnten.
Vorangegangen seien Streitigkeiten zwischen zwei Gruppierungen junger Leute in der Stärke von fünf bis sechs Personen, erklärte Oberstaatsanwalt Robert Deller. Der Grund der Auseinandersetzung sei bislang noch nicht so weit ermittelt worden, dass er veröffentlicht werden könne.
Sicher sei bislang lediglich, dass er «nicht im politischen, rassistischen oder einem ähnlich gelagerten Bereich liegt», so der Pressesprecher der Aachener Staatsanwaltschaft. Weitere Erkenntnisse erhofft sie sich von der Obduktion, die am Samstagnachmittag in der Rechtsmedizin der Uni Köln erfolgt.
Noch nicht bestätigen wollte die Staatsanwaltschaft Informationen unserer Zeitung, dass am Samstagmittag zwei Tatverdächtige festgenommen wurden, die aus dem Libanon stammen und in Eschweiler leben.
Vor der Tat hatte der 19-Jährige die Gaststätte Klimbim auf der Mühle besucht, wo der NPD-Kreisverband seine Jahreshauptversammlung abhielt. Er sei aber kein Mitglied der Partei gewesen, erklärte der an dem Abend wiedergewählte Kreisvorsitzende Willibert Kunkel. Allerdings habe ihn ein 17-jähriges NPD-Mitglied auf dem Heimweg begleitet.
Die NPD begann noch am Abend eine Mahnkundgebung zu organisieren, die am Mittag in der Innenstadt erfolgte. 170 Teilnehmer der rechten Szene reisten dazu aus der Region, vor allem aber aus dem Ruhrgebiet und der Rhein-Schiene in Stolberg an.
Die Polizei zog starke Kräfte aus dem ganzen Land in Stolberg zusammen. Fünf Züge und weitere Kräfte von Einsatzhundertschaften aus Köln, Bonn, Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Dortmund sowie die Bundespolizei zeigten starke Präsenz und sorgten für einen friedlichen Ablauf der Veranstaltung.
Zu einem Zwischenfall kam es allerdings bei der Anreise rechter Demonstranten auf dem Mühlener Bahnhof, als die Polizisten mit Pfefferspray angegriffen wurden. Während der Agitator festgenommen wurde, erlitten sieben Beamte leichte Verletzungen - sechs durch Pfefferspray und einer durch den Biss eines Diensthundes.
Die rund 100 mit der Bahn angereisten Demonstranten wurden von der Polizei durch die Blau- und Bierweiderstraße eskortiert, wobei die Zugteilnehmer lauthals rechtsextreme Parolen skandierten. Vor der Gaststätte Klimbim formierte sich dann der rund 170 Teilnehmer starke Trauerzug, der schweigend zum Tatort auf der Birkengangstraße von der Polizei begleitet wurde. Dort wurden Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt, bevor Kunkel, der Dürener NPD-Kreisvorsitzende Ingo Haller, Sven Skoda aus der Düsseldorfer rechtsextremen Szene sowie ein so genannter «Autonomer Nationalist» das Wort ergriffen.
Dabei wurde unter anderem die Herausgabe des Festgenommenen gefordert, worauf die Polizei sich aber nicht einließ. Nach einiger Zeit formierte sich gegen 15.10 Uhr der Rückmarsch in Richtung Mühle, bei dem wieder rechte und ausländerfeindliche Parolen lauthals skandiert wurden. Vor der Gaststätte Klimbim wurde die Versammlung aufgelöst. Die Polizei eskortierte die angereisten Teilnehmer zum Mühlener Bahnhof und weiter mit der Euregiobahn zum Hauptbahnhof. Dort übernahm die Bundespolizei die weitere Eskorte im Regionalexpress nach Köln.
Polizeipräsident Klaus Oelze machte sich persönlich vor Ort ein Bild des Einsatzes; der Aufmarsch habe für seinen Dienstbereich eine erstmals erlebte Dimension erreicht. Er hält an seiner Linie fest: «Nach wie vor habe ich die feste Absicht, jedes rechtlich zulässige Mittel zu ergreifen, um zu verhindern, dass unsere Region für Personen dieser Couleur attraktiv wird.»
Die Polizei ist am Samstagabend weiterhin mit mehreren Beamten in der Stolberger Innenstadt präsent."
Ergänzend gibt es noch einen Polizeibericht, welcher allerdings deutlich kürzer ausfällt und weniger Informationen beinhaltet.

Laut den Neonazis wird gnadenlos Rache ausgeübt werden. Somit sollte der Selbstschutz organisiert werden und in Neonazi-Hochburgen in NRW sollte man am Besten in großen Gruppen
durch die Straßen gehen, wenn man zur später Stunde nohc unterwegs ist.


Stoppt den Hass und die Gewalt!
Denn wie es rein schreit,
so hallt es aus dem Wald!




Mit antifaschistischen Gruß

Eure Antifaschistische Aktion Heinsberg





Quellen:

 http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=an_detail&id=480828&_wo=News
 http://klarmann.blogsport.de/ (unabhängiger, engagierter Journalismus aus der Region)
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Ergänzungen

Ojechen

kaum besser 05.04.2008 - 21:49
Keiner kennt den Tathergang, die Beteiligten, noch die Motive. Aber hier wird der Hergang schon einmal geschildert, als wüßte man den groben Ablauf. Und dann werden Teile der rassistischen Darstellung der Nazis zur Grundlage genommen.
Allein so genannte "etnische Herkunft" reicht anscheinend in dieser unilateral denkenden Gesellschaft schon für einen kausalen Zusammenhang. Auch bei der indymedia-Linken.
Wat für ne Berichterstattung.

Trauer um angeblichen Kameraden ?!

Merlin 05.04.2008 - 22:27

Ergänzung

Autonome Undogmatische Antifa Aachen 06.04.2008 - 04:45
Der Erstochene war NICHT auf der NPD-Versammlung und auch kein Parteimitglied! Laut Haller (NPD-Düren) traf er sich mit "Kameraden" zufällig auf der Straße auf dem nach-Hause-Weg... Die Gerüchteküche hier im Umkreis brodelt- man sollte abwarten ob er wirklich in der Braunszene engagiert war oder nur ein Stino war. So oder so wird er von NPD und co. als Märtyrer und als einer der ihren dargestellt. Pietätlos! Unser Beileid den Freunden und Angehörigen- auch wenn hier einige denken " juhu einer weniger... " - wir stehen nicht und wir sollten uns nicht auf die selbe Stufe stellen wie die braunen Misanthropen.

Zum Schluss ist noch zu den Drohgebärden die im Netz kursieren: Die Nazis hier in der Region sind aufdringlich wie lange nicht mehr- das war ein 2. Schuss vor den Bug- wir hoffen sie merken mal was!

PS: Für aktuelle Infos aus erster Hand verweisen wir auf:  http://klarmann.blogsport.de/

Autonome Undogmatische Antifa Aachen

Stolberg: Trauermarsch der Rechtsextremisten?

Antifa 07.04.2008 - 13:45
Auf Altermedia, dem Internetportal wird sich bemüht zu belegen, dass das Opfer ein Rechter war. Dadurch soll die eigene Szene für einen Trauermarsch (Großdemonstration) am nächsten Wochenende in Stolberg mobilisiert und das Opfer zum "nationalen Märtyer" stilisiert werden.

Die Rechten behaupten, dass sich das Opfer in einem Studiverzeichnis sich selbst politisch als "rechts" eingeordnet hätte und verweisen auf seine Tätowierung einer 88. KritikerInnen widersprechenn und erwähnen, dass die 88 nur das Geburtsjahr wäre und er viele ausländische Freunde gehabt hätte, die seinen Tod sehr bedauern.

Es ist zu befürchten, dass am nächsten Wochenende eine größere Demonstration in Stolberg stattfinden wird.

SVZ

ubni 08.04.2008 - 03:14
Wenn man sich das StudiVZ Profil des Opfers anschaut, so scheint er aus seiner rechten Gesinnung keinen Hehl gemacht zu haben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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mein senf — senfmaschine

heinsberg — egal

Ojechen II — auch das noch

... — antifa

abwarten — moeper

"Natürliche Auslese" — Dr. Charles Darwin-Hammerhead

Jupp! — Der antiquiert-humanistische Herr Hammerhead

Alle raus! Von überall! — Der etwas echauffierte Herr Hammerhead

Zitat Quetsche — eastcoast A-team

Mord? — Pat

worte zu den worten — jemand

Das Opfer war 19 — nicht 17

trouble — Defiance

Kritik — Antifa Heinsberg

ich — spekuliere

@ xyz — Prinz Button

was soll das? — ad

@xyz — jaja

no more deaths — AntifascistRuhrpott

Und was... — Naiver

@ Möchtegern Antifas — Linker Mensch

schlimm schlimm — bin ich allein???

@ Linker Mensch — schönster hier