Detmold - Erfolgreiche Antifa-Demonstration
++ Über 250 TeilnehmerInnen ++ Lautstarker und kraftvoller Antifa-Block ++ Nazis melden im Vorfeld ihre Demonstration wieder ab ++ Viele Bürger schließen sich der Demonstration an ++
Unter dem Motto "Nazi-Treffpunkten in Detmold den Hahn zudrehen!" haben am heutigen Samstag, 5. April, weit über 250 Menschen gegen die Gaststätte "DéJàVù?" und den Tattoo-Shop "Noah's", beide in der Innenstadt gelegen, demonstriert. Eine kleine Gruppe Nazis hat dabei vergeblich versucht, durch Provokationen eine Kundgebung direkt gegenüber ihrem, nach der Tradition der SA so bezeichneten “Sturmlokal“, in der Bruchmauerstraße zu verhindern. Noch am 3. April hatte deshalb der in Lage lebende Sebastian Knarke von den “Nationalen Sozialisten OWL/Schaumburg“ einen Nazi-Aufmarsch angemeldet, der ebenfalls heute um 12.30 Uhr am Bahnhof beginnen sollte.
Obwohl am Bahnhofsvorplatz ebenfalls seit Wochen eine antifaschistische Kundgebung angemeldet und heute durchgeführt wurde, genehmigte die Kreispolizeibehörde Lippe den faschistischen Protest gegen die sogenannte “Hetz-Demonstration“. Dieser Umstand wird juristisch aufzuarbeiten sein. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Knarke auf Grund von Mobilisierungsproblemen, seinen Aufmarsch heute kurzfristig wieder absagte.
Als wesentlich schwerwiegender werten die Organisatoren aber das Verhalten der politisch Verantwortlichen, die absichtlich versucht haben, den Nazi-Aufmarsch den antifaschistischen Gruppen und Anmeldern zu verschweigen. Aus dem skandalösen Polizeieinsatz am 8. September letzten Jahres, als dreihundert Bereitschaftspolizisten unter Anleitung des Staatsschutzes Bielefeld den Protest gegen einen Nazi-Aufmarsch mit über 100 Platzverweisen durchsetzte, und dabei tolerierte, dass 25 Faschisten lauthals “Vorwärts Antisemitismus!“ skandierten, sind offenbar - trotz gegenteiliger, zum Teil schriftlicher, Beteuerungen - keine Lehren gezogen worden.
Wir können daraus nur den Schluss ziehen: die vielzitierte Resolution des Stadtrates gegen Rechtsextremismus ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist. Der erklärte Wille, erneut antisemitischen Hetzern – ohne juristische Not – die Straße zu überlassen, macht überdeutlich, dass Sonntagsreden gegen Neonazis trügerisch sind.
Zu Beginn der Auftaktkundgebung, welche mit einem Redebeitrag des antifaschistischen Arbeitskreises begann, zeigte sich der Detmolder Neonazi Sascha André Bendel und versuchte sich erstmals als ”Anti-Antifa-Fotograf”, wurde jedoch nach eindeutigen und näheren Aufforderungen von engagierten AntifaschistInnen dazu bewegt, den Rückzug anzutreten.
Nun zog eine lautstarke Demonstration, vorangehend mit einem Block von autonomen AntifaschistInnen, gefolgt von vielen SchülerInnen und engagierten BürgerInnen durch die Detmolder Innenstadt.
Sehr erfreulich war die Reaktion vieler PassantInnen. Diese schlossen sich im Verlauf der Demonstration zahlreich an und brachten ein ebenfalls lautstarkes Engagement zu Tage.
Weitere Redebeiträge thematisierten den Tattoo-Shop „Noah´s“, in welchem sich während oben erwähnter Demonstration von Neonazis am 8. September Kameraden von auswärts trafen und aufhielten. Zudem wurde durch einen Redebeitrag des offenen Antifa-Plenums Detmold die Problematik von rechten Tattoo-shops, vor allem jedoch die Kritik, am Umgang der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters mit den Anmeldungen von Naziaufmärschen thematisiert.
An der Endkundgebung angekommen, konnten sich die DemonstrantInnen ein Bild der über Nacht verschönerten Kneipe "DéJàVù?" machen, sowie 2 weiteren Redebeiträgen zur aktuellen Situation in Detmold folgen.
Nach der offiziellen Beendigung der Demonstration durch den Anmelder, zog eine Spontandemonstration von etwa 40 autonomen AntifaschistInnen über die Bielefelder Straße zum Autonomen Kulturzentrum „alte Pauline“, wo sich bei einem Buffet gestärkt werden konnte.
Laut der Aussage der Besitzerin des „DeJaVu?“, welche am heutigen Tage Polizeischutz genoss, würden in ihrer Kneipe lediglich Aussteiger der rechten Szene sowie Zitat „Antifas und Ausländer“ verkehren.
Komisch in Anbetracht der Tatsache, dass sie laut Aussage mehrerer AugenzeugInnen gegen 14 Uhr die Lokalität durch die Vordertür in Begleitung eines eindeutig erkennbaren Neonazis verließ.
Fazit: Trotz schlechtem Wetters eine lautstarke und kraftvolle Demonstration mit mehr als im Vorfeld erwarteten DemonstrantInnen, eine lächerliche „Anti-Antifa“, zurückhaltende Polizei und ein eindeutiges Zeichen an die Detmolder Bevölkerung, dass Zivilcourage und der Kampf gegen Faschismus auf die Straße getragen werden muss.
Obwohl am Bahnhofsvorplatz ebenfalls seit Wochen eine antifaschistische Kundgebung angemeldet und heute durchgeführt wurde, genehmigte die Kreispolizeibehörde Lippe den faschistischen Protest gegen die sogenannte “Hetz-Demonstration“. Dieser Umstand wird juristisch aufzuarbeiten sein. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Knarke auf Grund von Mobilisierungsproblemen, seinen Aufmarsch heute kurzfristig wieder absagte.
Als wesentlich schwerwiegender werten die Organisatoren aber das Verhalten der politisch Verantwortlichen, die absichtlich versucht haben, den Nazi-Aufmarsch den antifaschistischen Gruppen und Anmeldern zu verschweigen. Aus dem skandalösen Polizeieinsatz am 8. September letzten Jahres, als dreihundert Bereitschaftspolizisten unter Anleitung des Staatsschutzes Bielefeld den Protest gegen einen Nazi-Aufmarsch mit über 100 Platzverweisen durchsetzte, und dabei tolerierte, dass 25 Faschisten lauthals “Vorwärts Antisemitismus!“ skandierten, sind offenbar - trotz gegenteiliger, zum Teil schriftlicher, Beteuerungen - keine Lehren gezogen worden.
Wir können daraus nur den Schluss ziehen: die vielzitierte Resolution des Stadtrates gegen Rechtsextremismus ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist. Der erklärte Wille, erneut antisemitischen Hetzern – ohne juristische Not – die Straße zu überlassen, macht überdeutlich, dass Sonntagsreden gegen Neonazis trügerisch sind.
Zu Beginn der Auftaktkundgebung, welche mit einem Redebeitrag des antifaschistischen Arbeitskreises begann, zeigte sich der Detmolder Neonazi Sascha André Bendel und versuchte sich erstmals als ”Anti-Antifa-Fotograf”, wurde jedoch nach eindeutigen und näheren Aufforderungen von engagierten AntifaschistInnen dazu bewegt, den Rückzug anzutreten.
Nun zog eine lautstarke Demonstration, vorangehend mit einem Block von autonomen AntifaschistInnen, gefolgt von vielen SchülerInnen und engagierten BürgerInnen durch die Detmolder Innenstadt.
Sehr erfreulich war die Reaktion vieler PassantInnen. Diese schlossen sich im Verlauf der Demonstration zahlreich an und brachten ein ebenfalls lautstarkes Engagement zu Tage.
Weitere Redebeiträge thematisierten den Tattoo-Shop „Noah´s“, in welchem sich während oben erwähnter Demonstration von Neonazis am 8. September Kameraden von auswärts trafen und aufhielten. Zudem wurde durch einen Redebeitrag des offenen Antifa-Plenums Detmold die Problematik von rechten Tattoo-shops, vor allem jedoch die Kritik, am Umgang der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters mit den Anmeldungen von Naziaufmärschen thematisiert.
An der Endkundgebung angekommen, konnten sich die DemonstrantInnen ein Bild der über Nacht verschönerten Kneipe "DéJàVù?" machen, sowie 2 weiteren Redebeiträgen zur aktuellen Situation in Detmold folgen.
Nach der offiziellen Beendigung der Demonstration durch den Anmelder, zog eine Spontandemonstration von etwa 40 autonomen AntifaschistInnen über die Bielefelder Straße zum Autonomen Kulturzentrum „alte Pauline“, wo sich bei einem Buffet gestärkt werden konnte.
Laut der Aussage der Besitzerin des „DeJaVu?“, welche am heutigen Tage Polizeischutz genoss, würden in ihrer Kneipe lediglich Aussteiger der rechten Szene sowie Zitat „Antifas und Ausländer“ verkehren.
Komisch in Anbetracht der Tatsache, dass sie laut Aussage mehrerer AugenzeugInnen gegen 14 Uhr die Lokalität durch die Vordertür in Begleitung eines eindeutig erkennbaren Neonazis verließ.
Fazit: Trotz schlechtem Wetters eine lautstarke und kraftvolle Demonstration mit mehr als im Vorfeld erwarteten DemonstrantInnen, eine lächerliche „Anti-Antifa“, zurückhaltende Polizei und ein eindeutiges Zeichen an die Detmolder Bevölkerung, dass Zivilcourage und der Kampf gegen Faschismus auf die Straße getragen werden muss.
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Ergänzungen
Polizei löst Neonazi-Demonstration auf
In der Nacht zu Samstag hatten in Wittenberg rund 20 Neonazis nach Zeugenaussagen auf dem Platz der Demokratie rechte Parolen gerufen. Anschließend hätten die jungen Männer den Platz in verschiedene Richtungen verlassen. Bei der Fahndung konnte die Polizei acht Personen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren festnehmen. Der Staatsschutz hat auch in diesem Fall die Ermittlungen aufgenommen.
Am darauffolgenden Abend versammelten sich erneut rund 20 dem rechten Spektrum zuzuordnende Jugendliche in Wittenberg und skandierten Neonazi-Parolen. Die Polizei sprach gegen alle Platzverweise auf und nahm erneut die Personalien auf. Einer der Rechten war laut Polizei bereits am Freitagabend an dem Vorfall beteiligt.
Know your enemy richtig
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Sehr — XY
Detmolder Neo-Nazis wohl auswärtig zutun — Karo
Feine Demo — autonom
Sozialstunden für Hitler-Gruß — http://www.rp-online.de
noch ein nazifake — ...