Wenn Nazis Geschäfte machen...

Kurt Sonntag 04.04.2008 16:23 Themen: Antifa Medien Repression Soziale Kämpfe Weltweit
...werden sie dabei geschützt. Jedenfalls vor Menschen, die gegen die Todesstrafe und für die Freiheit politischer Gfeangener demonstrieren wollen. Bei der Anmeldung zur FREE MUMIA-Demonstration in Berlin teilte die Polizei den Organisator_innen mit, sie werde den Teil der Route, der durch die Rosal Luxemburg Str in Berlin-Mitte gehe, nicht zulassen.
Wenn Nazis Geschäfte machen...


...werden sie dabei geschützt. Jedenfalls vor Menschen, die gegen die Todesstrafe und für die Freiheit politischer Gfeangener demonstrieren wollen. Bei der Anmeldung zur FREE MUMIA-Demonstration in Berlin teilte die Polizei den Organisator_innen mit, sie werde den Teil der Route, der durch die Rosal Luxemburg Str in Berlin-Mitte gehe, nicht zulassen.



Laut Polizei sei mit "Straftaten" gegen den dort ansässigen Klamottenladen "Tönsberg" zu rechnen. In diesem Laden verkaufen Nazis Bekleidung der Nazimarke "Thor Steinar"  http://www.stop-thorsteinar.de.vu/ und das bevorzugt an Nazis.
Ausserdem befinde sich ein weiterer Laden in der Strasse, in dem Kleidung aus Gefängnisproduktion verkauft werde.
Der Schutz dieser Läden habe Vorrang vor Demonstrationen. Die könnten schließlich auch in der angebotenen Ausweichroute, einer menschenleeren Nebenstr. (Hirtenstr.) versuchen, die Öffentlichkeit zu erreichen.
Die Polzei verwies auf eine vorangegangene Demonstration gegen den "Tönsberg" Laden im Februar  http://de.indymedia.org/2008/02/208946.shtml und behauptete, dass bereits damals "Straftaten" oder auch eigentlich ständig "Sachbeschädigungen" dort passieren wären  http://de.indymedia.org/2008/03/210425.shtml und dass sie in so einem Falle die geplannte FREE MUMIA-Demo  http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#demo120408 sofort auflösen werde.

Darauf angesprochen sagte der Pressesprecher des Berliner Mumia-Bündnis Anton Mestin: "Was für ein unglaublicher Blödsinn. Nazis machen Geschäfte auf, gegen die es verständlicherweise Proteste und Widerstand gibt. Das widerum wird dann zum Anlaß genommen, Proteste gegen andere Formen von Rassismus wie jetzt z.B. im Fall Mumia Abu-Jamal zu unterbinden. Die Nazis sollen uns also nicht mal sehen oder hören können."

Welche Demonstrationsroute im Augenblick denn stattfinden wird, sei noch unklar. Anton Mestin: "Klar ist, dass wir uns um 13 Uhr vor der US-amerikanischen Botschaft versammeln und später eine Demonstration durch Berlin-Mitte machen werden. Eine Frage drängt sich auf. Denken die dafür Verantwortlichen wirklich, dass sie mit solchen Verboten den Widerstand gegen Nazigeschäfte und den damit verbundenen "life-style" in der Berliner Innenstadt verhindern können?
Als wir über die Möglichkeit einer Notfalldemonstration für Mumia ab Sommer 2007 nachdachten, gab es diesen miesen Laden dort noch gar nicht. Wir geben zu, an dessen Existenz beim Anmelden der Demonstration überhaupt nicht gedacht zu haben. Aber jetzt ist es klar, dass der Protest dagegen Bestandteil unserer Demonstration werden wird."

Es wird angenommen, dass die Berliner Polizei sich erhofft, für solche Zonen der Stadt "Demo-freie" Zonen einzurichten, wahrscheinlich einfach, um sich Arbeit zu sparen. Vermulich ist diese Demonstration, die ja schwerpunktmässig einen anderen Fokus hat, ein idealer Testfall.

Anton Mestin: "Mumia Abu-Jamal hat sich seit seinem 14. Lebensjahr aktiv gegen Rassismus und Faschismus eingesetzt. Sinn und Zweck unserer Demonstration ist es, seine Freiheit nach über 26 Jahren politischer Gefangenschaft im Todestrakt von Pennsylvenia, USA zu fordern. Das dies jetzt ausgerechnet mit der Existenz eines völlig überflüssigen Nazigeschäfts behindert werden soll, ist schon fast Ironie der Geschichte, wird uns aber nicht davon abhalten."

Da laut Polizei davon auszugehen ist, dass die Berliner Rosa Luxemburg Str an dem Tag entsprechend abgesperrt sein wird, wäre das auf jeden Fall ein weiterer Tag ohne Kundschaft für diesen Laden.


weitere Artikel, Fotos etc. über "Tönsberg":

 http://de.indymedia.org/2008/03/210425.shtml (Widerstand gegen "Tönsberg", März 2008)
 http://de.indymedia.org/2008/02/208946.shtml (Demonstration gegen den "Tönsberg", Februar 2008)
 http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/220208stop_thor_steiner.html (Fotos)
 http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/220208stop_thor_steiner.html (Fotos)
 http://de.indymedia.org/2008/02/206892.shtml (Eröffnung "Tönsberg", Februar 2008)

weitere Artikel über Mumia Abu-Jamal:

 http://de.indymedia.org/2007/11/200552.shtml (Hintergrundinfos, November 2007)
 http://de.indymedia.org/2008/03/212004.shtml ( negative Gerichtsentscheidung, April 2008)
 http://de.indymedia.org/2008/03/211738.shtml (Spontandem Erlangen, März 2008)
 http://de.indymedia.org/2008/03/211637.shtml (DAY AFTER, März 2008)
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Ergänzungen

Demoroute in wenigen Tagen

Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal 04.04.2008 - 16:50
Die endgültige Demoroute steht im Augenblick noch nicht fest. Sobald wir Klarheit haben, werden wir sie auf unserer Webseite  http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm veröffentlichen.

Der Beginn am übernächsten Samstag, den 12. April ist auf jeden Fall um 13 Uhr vor der US-Botschaft. Das ist in Berlin Mitte, Unter Den Linden/Neustädtische Kirchstr.

Der Aufruf für die Demo steht hier:  http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#demo120408

Plakate, Flugblätter, Aufkleber etc gibt es in mehreren Berliner Läden: Schwarze Risse Mehringhof & CLASH in X-Berg, Mieterladen Kreutzigerstr. und Europabüro Sahra Wagenknecht in der Krossenerstr in F'hain, Schwarze Risse Kastanienallee im Prenzlauer Berg

Immer montags um 18 Uhr Mumia-News im Jugendradio auf 97,2 UKW oder internet live stream über Radio Metropolis  http://85.214.123.163:8000/metropolis.m3u


Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
Abschaffung der Todesstrafe weltweit!

wird das Schule machen?

frage ich alle 05.04.2008 - 00:03
ich glaube nicht, das Polizei viel Sympathie für den Thor Steinar Laden hat oder besonders viel gegen die Free Mumia Demo. Sie wollen sich bestimmt wirklich Arbeit erleichtern. Und das heisst, die Öffentlichkeit bleibt draussen und Ruhe ist.
Hier in den Ergänzungen reden ja zwei von Verschwörungstheorien aus dem sog. "Antifaweltbild". Was auch immer das sein soll, der Fall ist grundsätzlicher. Mal angenommen, Kapitalismus, Staat und deren Büttel wären überhaupt akzeptierbar, wäre ihre Aufgabe nicht nur, für Schutz von Privateigentum zu sorgen. Dafür könnten sie einfach ne Wanne vor das kleine Schaufenster stellen. Oder wie in anderen europäischen Großstädten den Ladenbesitzern nahelegen, für den Tag die Fenster mit Bretterwänden zuzunageln. Gibt es z.B. in England echt oft. Es glaubt doch keiner im Ernst, dass die ne Demo beim Vorbeigehen nicht kontrollieren können.
Sie müssten der "kritischen Öffentlichkeit" eigentlich auch ne Spielwiese freihalten... Damit alle so weiterhin so tun, als ob Kapitalismus, Staat etc. aktzeptiert wären... Machen sie jetzt aber mal nicht. Brauchen sie auch nicht.
Da im Augenblick kaum Durchsetzungsvermögen hinter der "kritischen Öffentlichkeit" steht, haben sie es schlicht und einfach nicht nötig. Ich finde die Frage, ob das jetzt im Berliner Stadtzentrum "Demofreie" Zonen geben soll, durchaus besorgniserregend. Das hat nichts mit "Verschwörungstheorien" sondern mit langfristigenm Denken und mit der Frage zu tun, ob sich die Linke selbst ernst nimmt. Aber ich fürchte, ich weiss leider schon genau, was passieren wird: nichts. Lasse mich aber gerne überraschen.
Naziläden werden nicht durch Demos allein geschlossen. Politische Gefangene durch internationale Solidemos aber schon am Leben gehalten - Mumias Geschichte ist das Beste Beispiel hierfür. Hoffentlich lässt sich die Mumia-Demo nicht mit diesem Nebenschauplatz von dem Schwerpunkt der Demo abbringen.

Hintergrund zur Entscheidung gegen Mumia

Michael Schiffmann 05.04.2008 - 00:17
Entscheidung des US-Berufungsgerichts für den 3. Bezirk
zum Fall Mumia Abu-Jamals


Am Donnerstag, den 27. März 2008 ist endlich die lang erwartete Entscheidung des 3. US-Berufungsgerichts über den Schuldspruch und das Todesurteil gegen Mumia Abu-Jamal gefallen.

Abu-Jamal wurde 1982 wegen Polizistenmordes zum Tod verurteilt und k‰mpft seitdem um eine Aufhebung seines Todesurteils und für ein neues Verfahren. Seit das Urteil gegen ihn mit der Ablehnung seiner ersten Berufung 1989 und der Weigerung des US Supreme Court 1990, seinen Fall anzuhören, rechtskräftig wurde, hat sich eine breite internationale Bewegung für das Leben und die Freiheit Mumia Abu-Jamals entwickelt.

Ein unfairer Prozess, wachsende Beweise für Abu-Jamals Unschuld, der Verweis auf rassistische und klassenorientierte Justiz sowie der politische Hintergrund des Falls – Abu-Jamal war in seiner Jugend Mitglied der radikalen Schwarzenorganisation Black Panther Party, eine Tatsache, auf die auch der Staatsanwalt in seinem Prozess hinwies – dies sind die Stichworte, die Abu-Jamal zu einer Symbolfigur für den Kampf gegen die Todesstrafe und viele andere Ungerechtigkeiten der US-Justiz gemacht haben.

Nach vielen Jahren errang Abu-Jamal 2001 einen ersten Sieg, als ein Bundesrichter das Todesurteil gegen ihn aufhob, den Schuldspruch gegen ihn allerdings bestehen ließ.

Das Berufungsgericht in Philadelphia – für den Bundesstaat Pennsylvania das höchste Gericht unterhalb des US Supreme Court – hatte jetzt erstens dar¸ber zu befinden, ob das Todesurteil gegen Abu-Jamal weiterhin außer Kraft bleibt, und zweitens darüber, ob Abu-Jamal Anspruch auf einen gänzlich neuen Prozess hat, in dem auch die Schuldfrage erneut geprüft wird.

Im ersten Punkt hat Abu-Jamal erneut gewonnen: Die Aufhebung des Todesurteils bleibt bestehen, und dies kann als großer Sieg der jahrzehntelangen Solidaritätsbewegung für Abu-Jamal gewertet werden. Dies ist der Fall, obwohl der Anklage auch hier das Recht zugestanden wurde, innerhalb von 180 Tagen nach Rechtskraft der Entscheidung ein neues Juryverfahren zur Festsetzung des Strafmaßes – Lebenslänglich oder Tod – zu fordern.

Doch im zweiten Punkt, seiner Forderung nach einem gänzlich neuen Verfahren, war die Entscheidung des Gerichts eine bittere Niederlage für Abu-Jamal. Das Gericht gab ihm in keiner der drei Fragen, die es ihm zur Überprüfung der Rechtmäßigkeit des ursprünglichen Verfahrens zugestanden hatte, Recht.

Diese drei Fragen sind: 1) Rassismus der Staatsanwaltschaft bei der Auswahl der Geschworenen. 2) irreführende Behauptungen des Staatsanwalts gegen¸ber der Jury, 3) unfaires Verhalten des Verfahrensrichters während Verhandlungen ¸ber die Wiederaufnahme des Verfahrens in den neun­ziger Jahren.

Da ein positiver Entscheid in jeder einzelnen Frage den Weg zu Abu-Jamals Ziel, einem neuen Prozess hätte ebnen können, war der negative Entscheid des Gerichts eine schwere Enttäuschung.

Allerdings war zumindest einer der drei Richter der Ansicht, die Frage des Rassismus bei der Juryauswahl sei so gravierend, dass Abu-Jamal hier wenigstens eine erneute Anhörung zur Klärung der Frage und dann vielleicht auch ein neuer Prozess zugestanden werden müsse.

Darin ist immerhin ein „Silberstreifen“ zu sehen, der trotz aller für Abu-Jamal enttäuschenden Aspekte in dieser Entscheidung des Berufungsgerichts enthalten ist.

Die Richter, die am 27. März ihre Entscheidung gefällt haben, sind nur ein kleiner Teil des Gesamtgerichts, das aus 17 Richtern besteht.
Der nächste Schritt der Verteidigung wird nun ein Antrag auf Anhörung vor dem gesamten Gericht sein, und wenn dieser Antrag gewährt wird, das Gericht die Argumente der Verteidigung anhört und Abu-Jamal schließlich in einer der drei oben genannten Fragen Recht gibt, kann alles wieder ganz anders aussehen.

Wenn Abu-Jamal allerdings auch hier unterliegt, bleibt nur noch der Gang zum US Supreme Court, und dass dieser sich überhaupt mit dem Antrag befassen wird, ist nicht sehr wahrscheinlich – 95 % aller Anträge auf Anhörung vor diesem Gericht werden abschlägig beschieden. Damit wären die juristischen Aussichten auf einen neuen Prozess endgültig verbaut.


Grundsätzliches zum juristischen Hintergrund in Mumia Abu-Jamals Verfahren:
Mordprozesse in den USA bestehen immer aus 2 Teilen:
1. ein Geschworenengericht befindet darüber, ob der Angeklagte es getan hat oder nicht (Schuldphase)
2. dasselbe (meist personalidentisch dasselbe!) Gericht befindet darüber, wie hart derjenige bestraft werden soll. In Mumias Fall: Lebenslänglich oder Tod.
Mumia Abu-Jamal wurde 1982:
1) für schuldig befunden und
2) zum Tod verurteilt.
Seitdem versucht er, BEIDES von Berufungsgerichten aufheben zu lassen.
2001 hob ein Bundesgericht das Todesurteil (also Punkt 2)†auf, fand aber dass der Schuldspruch ( also 1) angemessen war.
Das jetzige Gericht ist grundsätzlich zuständig für die Überprüfung solcher Beschlüsse.
Das Urteil vom 27.3. 2008 besagt, dass die Entscheidung von 2001 richtig war:
1) Aufhebung des Todesurteils
2) Aufrechterhaltung des Schuldspruchs.
Daher das für Mumia Abu-Jamal 1) gute und 2) schlimme Resultat:
Wenn es dabei bleibt, wird er
1) nicht hingerichtet, (außer im Fall der zusätzlichen Komplikation, dass die Anklage eine erneute Verhandlung DARÜBER vor einer neuen Jury beantragt, aber
2) bekommt er auch keinen neuen Prozess, der ALLES behandelt, also auch die Frage, ob er schuldig ist oder nicht.
Abu-Jamal hat jedoch immer einen neuen Prozess gefordert, der die einzige Möglichkeit wäre, OFFIZIELL seine Seite der Geschichte zu erzählen, neue Beweise und neue Zeugen und Zeuginnen einzubringen und freizukommen.


Heute war Free-Mumia-Demo in Luzern

Mumia Hörbuchgruppe 05.04.2008 - 22:02
Hier gibt es einen Bericht auf indymedia Schweiz:  http://switzerland.indymedia.org/de/2008/04/58796.shtml

Nächsten Samstag, 12.April ist FREE MUMIA DEMO in Berlin. Um 13 Uhr vor der US-Botschaft Unter Den Linden.

Interview mit Mumia nach Gerichtsentscheidung

Mumia-Hörbuchgruppe 10.04.2008 - 09:51
Die NEW YORK COALITION TO FREE MUMIA ABU-JAMAL verschickte heute untenstehende Links, wo mensch sich einen PodCast anhören bzw. herunterladen kann. Unter Montag, den 7. April gibt es ein Telefoninterview mit Mumia Abu-Jamal von Chairman Fred Hampton Jr, welches ursprünglich im Flashpoint Radio ausgestrahlt wurde:  http://www.flashpoints.net und  http://www.kpfa.org/archives/index.php?arch=25687

Es ist ein tägliche Nachrichtensendung. Nach ca. 10 Minuten Programm startet das Interview mit Mumia Abu-Jamal.

Ausserdem ist diesen Samstag FREE MUMIA Demo in Berlin:  http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#demo120408

Alle auf die Strasse! Beginn ist 13 Uhr vor der US-Botschaft in Berlin, Unter Den Linden.


---------english version--------

If you go to www.flashpoints.net , on
Monday April 7th, Mumia is interviewed by JR and Chairman Fred Hampton
about his reaction to the Third Circuit decision. You have to listen
to a news report for a few minutes and then Mumia comes on.

 http://www.kpfa.org/archives/index.php?arch=25687

Death Row political prisoner and journalist Mumia Abu Jamal, in his own words, talks about the status of his case for the first time since the most recent ruling from the 3rd Circuit Court which recently denied his appeal

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Läden in der R-L Strasse

CTRL-Z 04.04.2008 - 17:31
... vielleicht sollte es einen zweiten Fusion Laden in der Rosal Luxemburg Str in Berlin-Mitte geben !

Dann könnte Mensch als Gegenargument bringen, dass es ja dort auch einen "Linken" laden gebe und die Route der Demo somit zu mehr Steuereinnahmen für die Stadt Berlin sorge, wovon ja die eingesetzten Beamten schließlich auch bezahlt werden ;-D


verschwoerungstheorie?

grumpf 04.04.2008 - 18:13
ich weiss nicht, warum einige genossen immer meinen, sie müssten sich, koste es was es wolle, eine verschwoerung von bullen und nazis zusammenbasteln und in allem, was bullen und ordnungsamt machen willkürliche repressionen aus politischen gründen sehen wollen. in diesem fall will eine demo die wohl hauptsächlich von antifas besucht werden wird an dem tonsberg laden vorbeiziehen. an diesem laden sind in der vergangenheit immer wieder von antifas sachbeschädigungen verübt worden, was von antifaschistischer seite auch nicht in abrede gestellt wird sondern vielmehr als nachahmenswert dargestellt wird. deshalb ist es naheliegend, dass es auch im umfeld dieser demo zu ähnlichen vorfällen kommt. und deshalb wird die demoroute entlang des ladens verboten. das hat nichts mit "faschisten schützen" zu tun. dem staat ist es völlig egal, wem der laden gehört, es ist schlicht und einfach seine aufgabe, zu verhindern, das anderleuts eigentum entglast wird. aber wenn manche zur festigung ihres weltbildes unbedingt nazis und bullen unter einer decke brauchen, bitteschön...

So siehts aus...

Pittiplatsch 04.04.2008 - 19:21
Geb ich dem Vorgänger vollkommen Recht!!!
Aber anscheinend braucht man sowas seitens der Antifa um ihr Weltbild vom angeblichen Netzwerk des verhassten Steinar Nazi und FaschoPolizisten...
Möget ihr im Hungerkorb enden....tata

Eigentum...

denken 04.04.2008 - 20:49
...ist Diebstahl. Erst Recht, wenn es sich um das ach so schützenswerte Eigentum von Nazis handelt!

@denken

gggggggggg 04.04.2008 - 21:07
das magst du ja so sehen. darum gehts aber hier nicht.es geht darum, warum der staat sich in diesem fall so verhält, wie er sich verhält und ob er das tut, weil er den tonsberg laden ganz toll findet oder weil er nunmal grundsätzlich dagegen ist, anderleuts fenster zu zertrümmern.

@gggggggggg & Pittiplatsch & grumpf

was bin ich froh 05.04.2008 - 00:23
das ich eure probleme nicht habe

straftaten???

antifa 05.04.2008 - 08:10
straftaten gegen einen naziladen??
das würd ich nicht als straftat bezeichnen, wenn die scheiben eingeschlagen werden, sondern die, die das gemacht hätten, hätten meine hochachtung
bitte, hier handelt es sich um nazis

kein mitleid mit denen, die kein mitleid kennen

Alle auf die Straße für Mumias Freiheit!

Bernhard T. 05.04.2008 - 09:11
Termine:  http://www.partisandefense.org/events/index.html#deutsch

Aufruf:  http://www.partisandefense.org/events/pdf/4-12-Berlin.pdf



Berlin: Das Komitee für soziale Verteidigung mobilisiert einen klassenkämpferischen Block bei der Demonstration des Berliner Bündnisses Freiheit für Mumia Abu-Jamal: Samstag, 12. April, 13 Uhr, Nähe US-Botschaft (Unter den Linden/Neustädtische Kirchstr.)


Der KfsV-Block demonstriert unter den Losungen:

Mumia Abu-Jamal ist unschuldig!

Freiheit für Mumia!

Weg mit der rassistischen Todesstrafe!

Es gibt keine Gerechtigkeit in den kapitalistischen Gerichten!

Mobilisiert die Macht der Arbeiterklasse – für Massenproteste!



Amerikas rassistische Herrscher wollen die machtvolle Stimme von Mumia Abu-Jamal zum Schweigen bringen. Die Entscheidung des Dritten Bundesberufungsgerichts vom 27. März bestätigt das abgekartete Urteil gegen Mumia wegen Ermordung des Polizeibeamten Daniel Faulkner im Jahr 1981 und beweist damit wieder einmal, dass es in den kapitalistischen Gerichten keine Gerechtigkeit gibt. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Gegner rassistischer Ungerechtigkeit. Mumia steht nun eine weitere Anhörung zum Strafmaß bevor – kein neuer Prozess –, bei der die Todesstrafe wieder in Kraft gesetzt oder er lebenslänglich eingekerkert werden könnte. Das dürfen wir nicht zulassen! Mumia muss jetzt freikommen! Alle auf die Straße am 12. April in Berlin! Kommt zum klassenkämpferischen Block des Komitees für soziale Verteidigung! Demonstriert unter den Losungen: „Mumia Abu-Jamal ist unschuldig! Freiheit für Mumia, sofort! Weg mit der rassistischen Todesstrafe! Es gibt keine Gerechtigkeit in den kapitalistischen Gerichten! Mobilisiert die Macht der Arbeiterbewegung – für Massenproteste!“



Die Gerichtsentscheidung ist nur eine neuere Version des Urteils von Bundesbezirksrichter William Yohn vom Dezember 2001, das Mumias Todesstrafe aufhob, gleichzeitig aber seine Verurteilung bestätigte. Wie Mumia 2002 nach Yohns Urteil erklärte: „Ich bin weiterhin unschuldig. Ein Gericht kann einen Unschuldigen nicht zum Schuldigen machen… Ein weiteres Jahr von Kämpfen, ein weiteres Jahr von Gefechten, nicht für Lebenslänglich in einem Käfig, sondern für Freiheit.“



Der Grund für das Komplott gegen Mumia war sein lebenslanger Kampf gegen rassistische Unterdrückung und Polizeiterror – zuerst als Sprecher der Black Panther Party, dann als MOVE-Unterstützer und namhafter Journalist, der als „die Stimme der Entrechteten“ kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Bullen, Staatsanwälte und Gerichte – mit Unterstützung kapitalistischer Politiker von den Demokraten und Republikanern – sehen in Mumia das Gespenst der schwarzen Rebellion, eine Stimme unbeugsamen Widerstands gegen die Unterdrückung der Schwarzen, die ein Grundpfeiler des amerikanischen Kapitalismus ist. Es ist auffallend, dass die Entscheidung vom 27. März nur kurz vor den Vorwahlen der Demokratischen Partei in Pennsylvania getroffen wurde, bei denen sowohl Barack Obama als auch Hillary Clinton für die Todesstrafe eintreten. Das Datum der Gerichtsentscheidung kurz vor der für April angesetzten Anhörung zur Haftverschonung auf Bewährung für die acht überlebenden Mitglieder der MOVE 9, die seit 30 Jahren im Gefängnis sitzen, ist kaum ein Zufall. Freiheit für die MOVE-Gefangenen, sofort!



Umso wichtiger ist es heute, Massenproteste für die Freiheit Mumias auf der Grundlage seiner Unschuld, dass er das Opfer eines rassistischen und politischen Komplotts ist, wiederzubeleben und seinen Kampf mit dem Kampf zur Abschaffung der rassistischen Todesstrafe zu verbinden. Mumias Kampf ist der Kampf gegen die für den Kapitalismus typische Ungerechtigkeit: Armut, rassistische Unterdrückung, Krieg. Der Kampf für Mumia ist der Kampf für die Rechte der Schwarzen, für die Rechte der Arbeiter, für die Rechte aller Unterdrückten. Der Rachefeldzug der Herrscher gegen ihn ist ein Rachefeldzug gegen alle Gegner von Bullenrepression, gegen Gewerkschaften, die ihre Streikpostenketten verteidigen, gegen diejenigen, die gegen die Verwüstungen des US-Imperialismus im Irak, in Afghanistan und anderswo protestieren. Nach mehr als 25 Jahren in der Todeszelle ist Mumia immer noch unbeugsam und schreibt in Verteidigung der Rechte von Schwarzen, Immigranten und Gewerkschaften. Arbeiter, Schwarze, Immigranten und alle Gegner rassistischer Unterdrückung müssen jetzt für Mumias Freiheit mobilisieren.



Mumia ist das Opfer nicht eines schurkischen Bullen, „übereifrigen“ Staatsanwalts oder rassistischen Richters, sondern des gesamten kapitalistischen Unrechtssystems. Seine Freiheit wird man nicht durchsetzen durch Vertrauen in die kapitalistischen Gerichte oder Politiker, sondern durch die unabhängige Mobilisierung der sozialen Macht der Arbeiterklasse. Die Aussetzung der Hinrichtung von Mumia, als 1995 der Hinrichtungsbefehl bereits unterschrieben war, wurde durch internationale Proteste erreicht unter Einbeziehung der Arbeiterbewegung weltweit. Doch eine Bewegung von Millionen wurde demobilisiert von reformistischen linken Gruppen und all den verschiedenen von ihnen gegründeten und unterstützten Bündnissen. Diese Gruppen ordneten den Kampf für Mumias Freiheit der Forderung nach einem „neuen Prozess“ unter und verbreiteten die Lüge, Mumia könne eine faire Verhandlung von den Gerichten bekommen, die ihn hinter Gitter gesperrt und Berufung auf Berufung zurückgewiesen haben.



Die Botschaft der Reformisten an die Millionen von Aktivisten, die in Mumias Kampf ihre eigenen Kämpfe wiedererkannten, bestand darin, auf das „nächste Gericht“ zu setzen und nicht zu kämpfen. Wenn man den Reformisten glaubt, so sollte derselbe kapitalistische Staat, der 38 Black Panther um­brachte, der bei dem Bombenabwurf auf das MOVE-Haus in der Osage Avenue in Philadelphia 1985 elf schwarze Menschen tötete, der nahezu eine Million schwarzer Männer und Frauen eingekerkert hält, Mumia Gerechtigkeit widerfahren lassen! Hinter dem Ruf nach einem „neuen Prozess“ steht ein politisches Programm, das einer Mobilisierung der Macht der Arbeiterklasse für Mumias Freiheit direkt entgegengesetzt ist. Die Entscheidung vom 27. März sollte ein Weckruf sein für alle Aktivisten, die sich von den Lügen der Reformisten über die „Fairness“ der Gerichte haben einlullen lassen. Wir betonen, dass alle rechtlichen Möglichkeiten im Kampf für Mumias Freiheit ausgeschöpft werden müssen, dass aber der Druck, der die Gerichte zum Einlenken zwingen kann, nur von internationalen Massenprotesten kommen kann, die sich entscheidend auf die Macht der Arbeiterbewegung stützen.



Doch so, wie die Reformisten die Gerichtsentscheidung verkündeten, stellen sie diese als eine Art „Sieg“ für Mumia dar und betreiben damit skandalöserweise den gleichen Betrug wie die bürgerlichen Medien: Am 28. März brachten die Linkspartei-nahen Zeitungen Neues Deutschland und junge Welt die Schlagzeile „Todesurteil aufgehoben“, und das ND hatte einen Leitartikel unter der Überschrift „Hoffnung für Mumia“, in dem es hieß: „Nun hat ein Berufungsgericht das Urteil gegen ihn aufgehoben. Das ist auch ein Sieg weltweiter Solidarität mit dem Politaktivisten, der zum Opfer eines unfairen und voreingenommenen Justizsystems wurde.“ Mit anderen Worten: Bleibt zuhause, habt Vertrauen in die Gerichte, geht nicht auf die Straße protestieren. Darin kommt die Klassenzusammenarbeit der Linkspartei und ihrer linken Anhängsel zum Ausdruck, die die Lüge von der „Neutralität“ des rassistischen kapitalistischen Staates verbreiten, den die Linkspartei in Berlin zusammen mit der SPD verwaltet.



Der Kampf für Mumia ist ein Kampf gegen diese Politik, weil wir nur so wieder eine Massenbewegung auf die Straße kriegen. Notwendig ist eine klassenkämpferische Verteidigung ausgehend von dem Verständnis, dass die kapitalistische Gesellschaft ihrem Wesen nach in zwei feindliche Klassen gespalten ist – Kapitalisten und Arbeiterklasse – und dass der kapitalistische Staat und seine Gerichte Repressionsorgane gegen die Werktätigen und Unterdrückten sind. Wir kämpfen für echte Einheitsfrontverteidigung: Mobilisierung von Organisationen, die unterschiedliche politische Standpunkte vertreten, in der Aktion auf der Grundlage von vereinbarten Losungen bei voller Freiheit der Kritik, so dass die konkurrierenden Strategien im Kampf für Mumias Freiheit in aller Öffentlichkeit diskutiert werden können.



Das Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal, das zur Demonstration am 12. April aufgerufen hat, vertritt genau die Strategie des Vertrauens in die kapitalistischen Gerichte, die sich ausdrückt in ihrem Ruf nach einem „neuen, fairen Verfahren“. Wie wir in unserer Antwort auf ihr antikommunistisches „Statement zum KfsV“ erklärten: „Die Forderung nach einem ,neuen, fairen Prozess‘ als Ausrichtung für die Bewegung für Mumias Freiheit bedeutet, jenen Liberalen die Hand zu reichen, die Mumias Unschuld in Frage stellen; die zufrieden wären, wenn er zu einem lebendigen Tod verdammt würde, und die nur wollen, dass das abgekartete Spiel den Anschein von Fairness und ,ordentlichem Prozess‘ bekommt“ (27.12.2007).



Die Herrscher wissen, dass Mumia unschuldig ist. Seit mehr als 15 Jahren haben die Rechtsanwälte des Partisan Defense Committee, Rachel Wolkenstein und Jonathan Piper, die zwischen 1995 und 1999 zu Mumias Verteidigerteam gehörten, zusätzliches massenhaftes Beweismaterial für seine Unschuld aufgedeckt. Dazu gehörten der Zeuge William Singletary, der aussagte, dass Mumia nicht der Schütze war; die Zeuginnen Veronica Jones und Pamela Jenkins, die bezeugten, dass Zeugen der Anklage zum Lügen gezwungen worden waren; forensisches Beweismaterial, das die Geschichte der Anklage über den Hergang der Schießerei als frei erfunden entlarvte; das eidesstattliche Geständnis von Arnold Beverly, dass er, und nicht Mumia, Officer Faulkner erschossen hat. Doch immer und immer wieder haben die Gerichte dieses Beweismaterial zurückgewiesen oder sich geweigert, es auch nur in Erwägung zu ziehen.



Nicht nur die multirassische Arbeiterklasse der USA, sondern auch die multiethnische Arbeiterklasse in Deutschland und Europa hat jedes Interesse, für Mumia zu kämpfen. In Stuttgart-Stammheim hat gerade ein Schauprozess gegen fünf angebliche Mitglieder der türkischen DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungsfront) begonnen. In Berlin und Koblenz wurden letzte Woche zwei Kurden verhaftet mit dem Vorwurf, führende Kader der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein – und die Razzien und Verbote gehen unvermindert weiter. Begründet wird diese Verfolgung mit den verhassten Gesinnungsparagrafen 129/a/b (Mitgliedschaft in einer kriminellen/terroristischen/ausländischen terroristischen Vereinigung), die seit Jahrzehnten wichtige Waffen der deutschen Bourgeoisie sind im Krieg gegen Linke, Immigranten und die Arbeiterbewegung. Die bekanntesten Opfer waren die Gründer der RAF, die in der Isolations-Hölle von Stammheim starben. Weg mit allen Anklagen! Nieder mit §§ 129/a/b! Weg mit dem Verbot von PKK, kurdischen Vereinen, Devrimci Sol, DHKP-C und THKP-C! Freiheit für Christian Klar und Birgit Hogefeld!

Der Kampf für Mumias Freiheit trifft den Kern des rassistischen amerikanischen Kapitalismus und seines Staats. Im Kampf gegen jegliche Manifestation rassistischer Unterdrückung betonen wir, dass die vollständige Gleichheit der schwarzen Massen nur erreicht werden kann, wenn die Arbeiterklasse die Wirtschaft dem Zugriff der rassistischen kapitalistischen Herrscher entreißt und sie auf sozialistischer Grundlage reorganisiert. Die kapitalistischen Herrscher Deutschlands nutzen rassistische Unterdrückung, um das multiethnische Proletariat zu spalten, das einen strategisch wichtigen Anteil von türkischen und kurdischen Arbeitern aufweist. Die IG Metall und andere Gewerkschaften sind nach wie vor die größten integrierten Organisationen in diesem Land. Das ist auch ein Grund, warum die Gewerkschaftsbewegung Mumias Fall aufgreifen muss – eine Gewerkschaft, die Mumia verteidigt, verteidigt sich selbst. Einheitsfront-Massenmobilisierungen werden dringend gebraucht, um Mumia freizupressen und den rassistischen kapitalistischen Herrschern eine Nachricht zu schicken: Wir lassen Mumia nicht sterben oder im Gefängnis verrotten! Freiheit für Mumia, sofort! Alle auf die Straße am 12. April!

***

Das KfsV ist eine klassenkämpferische, nichtsektiererische Organisation zur rechtlichen und sozialen Verteidigung, die sich für die Fälle und Anliegen einsetzt, die im Interesse der Gesamtheit der arbeitenden Menschen sind. Dieser Zweck entspricht den politischen Ansichten der Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands (SpAD).



Alle auf die Straße für Mumias Freiheit!

Bernhard T. 05.04.2008 - 12:10
Freiheit für Mumia: Alle auf die Straße am 12. April in Berlin!

Termine:  http://www.partisandefense.org/events/index.html#deutsch

Aufruf:  http://www.partisandefense.org/events/pdf/4-12-Berlin.pdf



Berlin: Das Komitee für soziale Verteidigung mobilisiert einen klassenkämpferischen Block bei der Demonstration des Berliner Bündnisses Freiheit für Mumia Abu-Jamal: Samstag, 12. April, 13 Uhr, Nähe US-Botschaft (Unter den Linden/Neustädtische Kirchstr.)


Der KfsV-Block demonstriert unter den Losungen:

Mumia Abu-Jamal ist unschuldig!

Freiheit für Mumia!

Weg mit der rassistischen Todesstrafe!

Es gibt keine Gerechtigkeit in den kapitalistischen Gerichten!

Mobilisiert die Macht der Arbeiterklasse – für Massenproteste!



Amerikas rassistische Herrscher wollen die machtvolle Stimme von Mumia Abu-Jamal zum Schweigen bringen. Die Entscheidung des Dritten Bundesberufungsgerichts vom 27. März bestätigt das abgekartete Urteil gegen Mumia wegen Ermordung des Polizeibeamten Daniel Faulkner im Jahr 1981 und beweist damit wieder einmal, dass es in den kapitalistischen Gerichten keine Gerechtigkeit gibt. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Gegner rassistischer Ungerechtigkeit. Mumia steht nun eine weitere Anhörung zum Strafmaß bevor – kein neuer Prozess –, bei der die Todesstrafe wieder in Kraft gesetzt oder er lebenslänglich eingekerkert werden könnte. Das dürfen wir nicht zulassen! Mumia muss jetzt freikommen! Alle auf die Straße am 12. April in Berlin! Kommt zum klassenkämpferischen Block des Komitees für soziale Verteidigung! Demonstriert unter den Losungen: „Mumia Abu-Jamal ist unschuldig! Freiheit für Mumia, sofort! Weg mit der rassistischen Todesstrafe! Es gibt keine Gerechtigkeit in den kapitalistischen Gerichten! Mobilisiert die Macht der Arbeiterbewegung – für Massenproteste!“



Die Gerichtsentscheidung ist nur eine neuere Version des Urteils von Bundesbezirksrichter William Yohn vom Dezember 2001, das Mumias Todesstrafe aufhob, gleichzeitig aber seine Verurteilung bestätigte. Wie Mumia 2002 nach Yohns Urteil erklärte: „Ich bin weiterhin unschuldig. Ein Gericht kann einen Unschuldigen nicht zum Schuldigen machen… Ein weiteres Jahr von Kämpfen, ein weiteres Jahr von Gefechten, nicht für Lebenslänglich in einem Käfig, sondern für Freiheit.“



Der Grund für das Komplott gegen Mumia war sein lebenslanger Kampf gegen rassistische Unterdrückung und Polizeiterror – zuerst als Sprecher der Black Panther Party, dann als MOVE-Unterstützer und namhafter Journalist, der als „die Stimme der Entrechteten“ kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Bullen, Staatsanwälte und Gerichte – mit Unterstützung kapitalistischer Politiker von den Demokraten und Republikanern – sehen in Mumia das Gespenst der schwarzen Rebellion, eine Stimme unbeugsamen Widerstands gegen die Unterdrückung der Schwarzen, die ein Grundpfeiler des amerikanischen Kapitalismus ist. Es ist auffallend, dass die Entscheidung vom 27. März nur kurz vor den Vorwahlen der Demokratischen Partei in Pennsylvania getroffen wurde, bei denen sowohl Barack Obama als auch Hillary Clinton für die Todesstrafe eintreten. Das Datum der Gerichtsentscheidung kurz vor der für April angesetzten Anhörung zur Haftverschonung auf Bewährung für die acht überlebenden Mitglieder der MOVE 9, die seit 30 Jahren im Gefängnis sitzen, ist kaum ein Zufall. Freiheit für die MOVE-Gefangenen, sofort!



Umso wichtiger ist es heute, Massenproteste für die Freiheit Mumias auf der Grundlage seiner Unschuld, dass er das Opfer eines rassistischen und politischen Komplotts ist, wiederzubeleben und seinen Kampf mit dem Kampf zur Abschaffung der rassistischen Todesstrafe zu verbinden. Mumias Kampf ist der Kampf gegen die für den Kapitalismus typische Ungerechtigkeit: Armut, rassistische Unterdrückung, Krieg. Der Kampf für Mumia ist der Kampf für die Rechte der Schwarzen, für die Rechte der Arbeiter, für die Rechte aller Unterdrückten. Der Rachefeldzug der Herrscher gegen ihn ist ein Rachefeldzug gegen alle Gegner von Bullenrepression, gegen Gewerkschaften, die ihre Streikpostenketten verteidigen, gegen diejenigen, die gegen die Verwüstungen des US-Imperialismus im Irak, in Afghanistan und anderswo protestieren. Nach mehr als 25 Jahren in der Todeszelle ist Mumia immer noch unbeugsam und schreibt in Verteidigung der Rechte von Schwarzen, Immigranten und Gewerkschaften. Arbeiter, Schwarze, Immigranten und alle Gegner rassistischer Unterdrückung müssen jetzt für Mumias Freiheit mobilisieren.



Mumia ist das Opfer nicht eines schurkischen Bullen, „übereifrigen“ Staatsanwalts oder rassistischen Richters, sondern des gesamten kapitalistischen Unrechtssystems. Seine Freiheit wird man nicht durchsetzen durch Vertrauen in die kapitalistischen Gerichte oder Politiker, sondern durch die unabhängige Mobilisierung der sozialen Macht der Arbeiterklasse. Die Aussetzung der Hinrichtung von Mumia, als 1995 der Hinrichtungsbefehl bereits unterschrieben war, wurde durch internationale Proteste erreicht unter Einbeziehung der Arbeiterbewegung weltweit. Doch eine Bewegung von Millionen wurde demobilisiert von reformistischen linken Gruppen und all den verschiedenen von ihnen gegründeten und unterstützten Bündnissen. Diese Gruppen ordneten den Kampf für Mumias Freiheit der Forderung nach einem „neuen Prozess“ unter und verbreiteten die Lüge, Mumia könne eine faire Verhandlung von den Gerichten bekommen, die ihn hinter Gitter gesperrt und Berufung auf Berufung zurückgewiesen haben.



Die Botschaft der Reformisten an die Millionen von Aktivisten, die in Mumias Kampf ihre eigenen Kämpfe wiedererkannten, bestand darin, auf das „nächste Gericht“ zu setzen und nicht zu kämpfen. Wenn man den Reformisten glaubt, so sollte derselbe kapitalistische Staat, der 38 Black Panther um­brachte, der bei dem Bombenabwurf auf das MOVE-Haus in der Osage Avenue in Philadelphia 1985 elf schwarze Menschen tötete, der nahezu eine Million schwarzer Männer und Frauen eingekerkert hält, Mumia Gerechtigkeit widerfahren lassen! Hinter dem Ruf nach einem „neuen Prozess“ steht ein politisches Programm, das einer Mobilisierung der Macht der Arbeiterklasse für Mumias Freiheit direkt entgegengesetzt ist. Die Entscheidung vom 27. März sollte ein Weckruf sein für alle Aktivisten, die sich von den Lügen der Reformisten über die „Fairness“ der Gerichte haben einlullen lassen. Wir betonen, dass alle rechtlichen Möglichkeiten im Kampf für Mumias Freiheit ausgeschöpft werden müssen, dass aber der Druck, der die Gerichte zum Einlenken zwingen kann, nur von internationalen Massenprotesten kommen kann, die sich entscheidend auf die Macht der Arbeiterbewegung stützen.



Doch so, wie die Reformisten die Gerichtsentscheidung verkündeten, stellen sie diese als eine Art „Sieg“ für Mumia dar und betreiben damit skandalöserweise den gleichen Betrug wie die bürgerlichen Medien: Am 28. März brachten die Linkspartei-nahen Zeitungen Neues Deutschland und junge Welt die Schlagzeile „Todesurteil aufgehoben“, und das ND hatte einen Leitartikel unter der Überschrift „Hoffnung für Mumia“, in dem es hieß: „Nun hat ein Berufungsgericht das Urteil gegen ihn aufgehoben. Das ist auch ein Sieg weltweiter Solidarität mit dem Politaktivisten, der zum Opfer eines unfairen und voreingenommenen Justizsystems wurde.“ Mit anderen Worten: Bleibt zuhause, habt Vertrauen in die Gerichte, geht nicht auf die Straße protestieren. Darin kommt die Klassenzusammenarbeit der Linkspartei und ihrer linken Anhängsel zum Ausdruck, die die Lüge von der „Neutralität“ des rassistischen kapitalistischen Staates verbreiten, den die Linkspartei in Berlin zusammen mit der SPD verwaltet.



Der Kampf für Mumia ist ein Kampf gegen diese Politik, weil wir nur so wieder eine Massenbewegung auf die Straße kriegen. Notwendig ist eine klassenkämpferische Verteidigung ausgehend von dem Verständnis, dass die kapitalistische Gesellschaft ihrem Wesen nach in zwei feindliche Klassen gespalten ist – Kapitalisten und Arbeiterklasse – und dass der kapitalistische Staat und seine Gerichte Repressionsorgane gegen die Werktätigen und Unterdrückten sind. Wir kämpfen für echte Einheitsfrontverteidigung: Mobilisierung von Organisationen, die unterschiedliche politische Standpunkte vertreten, in der Aktion auf der Grundlage von vereinbarten Losungen bei voller Freiheit der Kritik, so dass die konkurrierenden Strategien im Kampf für Mumias Freiheit in aller Öffentlichkeit diskutiert werden können.



Das Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal, das zur Demonstration am 12. April aufgerufen hat, vertritt genau die Strategie des Vertrauens in die kapitalistischen Gerichte, die sich ausdrückt in ihrem Ruf nach einem „neuen, fairen Verfahren“. Wie wir in unserer Antwort auf ihr antikommunistisches „Statement zum KfsV“ erklärten: „Die Forderung nach einem ,neuen, fairen Prozess‘ als Ausrichtung für die Bewegung für Mumias Freiheit bedeutet, jenen Liberalen die Hand zu reichen, die Mumias Unschuld in Frage stellen; die zufrieden wären, wenn er zu einem lebendigen Tod verdammt würde, und die nur wollen, dass das abgekartete Spiel den Anschein von Fairness und ,ordentlichem Prozess‘ bekommt“ (27.12.2007).



Die Herrscher wissen, dass Mumia unschuldig ist. Seit mehr als 15 Jahren haben die Rechtsanwälte des Partisan Defense Committee, Rachel Wolkenstein und Jonathan Piper, die zwischen 1995 und 1999 zu Mumias Verteidigerteam gehörten, zusätzliches massenhaftes Beweismaterial für seine Unschuld aufgedeckt. Dazu gehörten der Zeuge William Singletary, der aussagte, dass Mumia nicht der Schütze war; die Zeuginnen Veronica Jones und Pamela Jenkins, die bezeugten, dass Zeugen der Anklage zum Lügen gezwungen worden waren; forensisches Beweismaterial, das die Geschichte der Anklage über den Hergang der Schießerei als frei erfunden entlarvte; das eidesstattliche Geständnis von Arnold Beverly, dass er, und nicht Mumia, Officer Faulkner erschossen hat. Doch immer und immer wieder haben die Gerichte dieses Beweismaterial zurückgewiesen oder sich geweigert, es auch nur in Erwägung zu ziehen.



Nicht nur die multirassische Arbeiterklasse der USA, sondern auch die multiethnische Arbeiterklasse in Deutschland und Europa hat jedes Interesse, für Mumia zu kämpfen. In Stuttgart-Stammheim hat gerade ein Schauprozess gegen fünf angebliche Mitglieder der türkischen DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungsfront) begonnen. In Berlin und Koblenz wurden letzte Woche zwei Kurden verhaftet mit dem Vorwurf, führende Kader der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein – und die Razzien und Verbote gehen unvermindert weiter. Begründet wird diese Verfolgung mit den verhassten Gesinnungsparagrafen 129/a/b (Mitgliedschaft in einer kriminellen/terroristischen/ausländischen terroristischen Vereinigung), die seit Jahrzehnten wichtige Waffen der deutschen Bourgeoisie sind im Krieg gegen Linke, Immigranten und die Arbeiterbewegung. Die bekanntesten Opfer waren die Gründer der RAF, die in der Isolations-Hölle von Stammheim starben. Weg mit allen Anklagen! Nieder mit §§ 129/a/b! Weg mit dem Verbot von PKK, kurdischen Vereinen, Devrimci Sol, DHKP-C und THKP-C! Freiheit für Christian Klar und Birgit Hogefeld!

Der Kampf für Mumias Freiheit trifft den Kern des rassistischen amerikanischen Kapitalismus und seines Staats. Im Kampf gegen jegliche Manifestation rassistischer Unterdrückung betonen wir, dass die vollständige Gleichheit der schwarzen Massen nur erreicht werden kann, wenn die Arbeiterklasse die Wirtschaft dem Zugriff der rassistischen kapitalistischen Herrscher entreißt und sie auf sozialistischer Grundlage reorganisiert. Die kapitalistischen Herrscher Deutschlands nutzen rassistische Unterdrückung, um das multiethnische Proletariat zu spalten, das einen strategisch wichtigen Anteil von türkischen und kurdischen Arbeitern aufweist. Die IG Metall und andere Gewerkschaften sind nach wie vor die größten integrierten Organisationen in diesem Land. Das ist auch ein Grund, warum die Gewerkschaftsbewegung Mumias Fall aufgreifen muss – eine Gewerkschaft, die Mumia verteidigt, verteidigt sich selbst. Einheitsfront-Massenmobilisierungen werden dringend gebraucht, um Mumia freizupressen und den rassistischen kapitalistischen Herrschern eine Nachricht zu schicken: Wir lassen Mumia nicht sterben oder im Gefängnis verrotten! Freiheit für Mumia, sofort! Alle auf die Straße am 12. April!

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Das KfsV ist eine klassenkämpferische, nichtsektiererische Organisation zur rechtlichen und sozialen Verteidigung, die sich für die Fälle und Anliegen einsetzt, die im Interesse der Gesamtheit der arbeitenden Menschen sind. Dieser Zweck entspricht den politischen Ansichten der Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands (SpAD).

Was für Freaks, dieses kfsv

ick lach ma schief 05.04.2008 - 14:32
Immer wenn ich das Geschwafel von diser kfsv Sekte lese, komme ich selten über den ersten Absatz hinaus. Heute habe ich es aber doch bis zum Schluß geschafft. Grusel. Was will dieser B.T. eigentlich? Ausser das diese Bande viele Menschen vor der Free-Mumia-Kampagne vergrault, haben die doch eigentlich bisher nichts gemacht. Vielleicht ist das aber auch ihre Aufgabe. Wahrscheinlich sind sie aber so blöd, das sie noch nicht mal Geld dafür bekommen... "Antikommunismus", ick lach mir schlapp. Ausgerechnet die reden von Antikommunismus.

Freiheit für Mumia wird sicherlich nur durch grossen Druck von der Strasse erreicht werden. Aber mit diesen realtätsfreien Knallern zusammen wird es nie grossen Druck geben.

@antifa

egal 07.04.2008 - 23:00
tja, was du persönlich als straftaten ansiehst interessiert aber weder die verwaltung nocht gegebenenfalls den strafrichter. kannst du ja mal drauf hinweisen: "ja aber das sind doch nazis!" brilliante argumentation, wirklich.